
Kranzniederlegung am Gurs-Mahnmal in der Schwanenteichanlage (von links): Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner, Zeitzeuge Hans Flor und Rabbiner Janusz Pawelczyk-Kissin gedachten anlässlich des 80. Jahrestags der Deportationen der jüdischen Bevölkerung nach Gurs der Opfer. Bild: Stadt Heidelberg
Die schrecklichen Deportationen der jüdischen Bevölkerung aus Heidelberg und ganz Südwestdeutschland ins Konzentrationslager Gurs in Südfrankreich jähren sich in diesem Jahr zum 80. Mal.
Heidelbergs OB Prof. Dr. Eckart Würzner und Rabbiner Janusz Pawelczyk-Kissin haben am Montag, 26. Oktober 2020, bei einer Kranzniederlegung unter freiem Himmel am Gurs-Mahnmal in der Schwanenteichanlage gemeinsam mit dem Zeitzeugen Hans Flor und weiteren Teilnehmern der Opfer gedacht.

Auf der Anklagebank vorn sitzen Göring, Heß, Ribbentrop, Keitel, Kaltenbrunner, Rosenberg, Frank, Frick, Streicher, Funk und Schacht (von links nach rechts). Hinten: Dönitz, Raeder, Schirach, Sauckel, Jodl, Papen, Seyß-Inquart, Speer, Neurath und Fritzsche
Hier berichten einige der letzten noch lebenden Augenzeugen vom ersten Versuch überhaupt, die Mächtigen einer Diktatur persönlich zur Rechenschaft zu ziehen. Gefragt, ob Ernest Lorch die Aufgabe übernehmen wolle, hat er sofort zugesagt – er ist 22 Jahre alt, eingetreten in die U. S. Army, um die Welt von den Nazis zu befreien, und selbstverständlich ist es ihm eine Ehre, einige der größten Verbrecher aller Zeiten der Gerechtigkeit zuzuführen. Mehr als eine Ehre: Es ist was Persönliches. An einem Vormittag Mitte August 1945 also steht der junge Sergeant Ernest Lorch in Bad Mondorf in Luxemburg vor der Laderampe eines Lastwagens und ruft auf Deutsch, in seiner Muttersprache: „Einsteigen bitte!“
Sollte sein – doch die Übergangsperiode zwischen dem Tag nach der Wahl und der Amtseinführung des neuen Präsidenten könnte in den USA dieses Mal nicht den Ende des Kampfs um das Weiße Haus markieren, sondern dessen Fortsetzung mit anderen Mitteln.
Die Befürchtung, dass Präsident Donald Trump eine etwaige Niederlage nicht kampflos hinnehmen wird, und weiterhin – lügend wie gewohnt – sich unlauterer Mittel zu bedienen versucht, ist laut Politikexperten jedenfalls nicht unbegründet. (mehr …)
Die Corona-Pandemie bedeutet zweifelsohne eine große Herausforderung für die Schulen im Land und insbesondere für die Schulleiter eine enorme zusätzliche Belastung. Das wisse man und versuche sie deshalb bei ihrer Arbeit so gut wie nur möglich zu stärken und entlasten, sagt Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann und fügt an: „Wir stehen mit den Schulen im Land in einem engen Kontakt und reagieren auf Rückmeldungen aus der Praxis, wie etwa jüngst bei der Maskenpflicht. (mehr …)
Kontrolliert der SPD-Politiker Karl Lauterbach bald deutsche Privatwohnungen? Wie sich drei Sätze verselbstständigten und zum Shitstorm wurden. Am Tag, als Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor dem Parlament ihre Maßnahmen begründet, geht es hoch her. Und, wie immer mal wieder, auch um Karl Lauterbach. Im Plenum selbst redet der SPD-Gesundheits – Experte zwar nicht.
Aber er wird gleich mehrfach erwähnt, direkt und indirekt.
Und so wird die Debatte von heute auch ein Lehrstück darüber, wie schnell sich Halbwahrheiten in der politischen Debatte verselbstständigen.
Vier internationale Museen – National Gallery of Art in Washington, die Museen of Fine Arts in Boston und Houston sowie die Tate Modern in London – haben ihre gemeinsam geplante Philip-Guston-Retrospektive auf mindestens 2024 verschoben, meldet Edward Helmore im Observer: Ihnen ist aufgegangen, dass Gustons Bilder, in denen reihenweise Klux-Klan-Männer zigarrenrauchend in fetten Autos herumkutschieren, das Publikum überfordern könnten. Sie wollen abwarten, bis „die Botschaft sozialer Gerechtigkeit in seinem Werk klarer herausgearbeitet werden kann“, heißt es in einer Erklärung der beiden Museen. (mehr …)
Thomas Jefferson, 1801 ins damals noch ganz neue Weiße Haus gewählt, besucht Deutschland.
In seinem Reisetagebuch, das später auch veröffentlicht wurde, schreibt er über sein Schwetzingen-Erlebnis.
Wenn jetzt Anfang November in den USA die Wahl des Präsidenten die Nachrichten beherrscht, soll an diesen historischen Besuch des legendären Präsidenten der Vereinigten Staaten im Schlossgarten des Kurfürsten erinnert werden. Thomas Jefferson schreibt in seinem Reisebericht vom 16. Tag seiner Rheinreise im Jahr 1788 – und urteilt ganz als Kind seiner Zeit: (mehr …)
Die Zeit drängt. Deutschland hat sich beim Kampf gegen den Klimawandel viel vorgenommen und will den Ausstoß von Kohlendioxid massiv senken. Wir müssen – Deutschland jedenfalls muss – dringend CO2 einsparen, wenn das Land die Ziele erreichen möchte, die von der Bundesregierung beschlossen wurden. So soll die viertgrößte Volkswirtschaft der Erde in schon knapp neun Jahren, im Jahr 2030, 55 Prozent weniger Treibhausgase als im Jahr 1990 produzieren. Die Stromerzeugung ist in Deutschland der größte Einzelposten auf dieser CO2-Rechnung. Wäre es da nicht klug, eine vorhandene Technologie weiter zu nutzen, die vergleichsweise wenig Treibhausgase freisetzt? (mehr …)
Seit Oktober 2020 ist Professor Dr. Norbert Frey neuer Ärztlicher Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie am Universitätsklinikum Heidelberg. Zuvor war er zwölf Jahre lang Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel, nun hat er die Nachfolge seines ehemaligen Mentors Hugo A. Katus angetreten. „Die Heidelberger Universitätsklinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie ist mit den bestehenden Schwerpunkten, wie der speziellen Versorgung von Patienten mit fortgeschrittener Herzschwäche und Rhythmusstörungen, (mehr …)
Das Internationale Musikfestival „Heidelberger Frühling“ 2021 findet vom 20. März bis 18. April 2021 statt und feiert seinen 25. Geburtstag. Insgesamt stehen in dieser Jubiläumssaison 134 Veranstaltungen in 19 Spielstätten auf dem Programm.
Die 25. Ausgabe des „Heidelberger Frühling“ steht unter dem Leitmotto „FESTspiel“ und wirft einen Blick auf die Ursprungsidee von Festspielen. Was sollen, was wollen sie leisten? Welche gesellschaftlichen Funktionen, Rituale, Besonderheiten verbergen sich hinter Festspielen? Festtage, Festwochen, Festspiele sind das Gegenteil von Alltag. Sie stechen aus der Normalität des Alltags hervor, unterbrechen Routinen, strukturieren den Fluss der Zeit und geben dem Jahreslauf eine Ordnung. (mehr …)
Alle sprechen von einer zweiten Welle und die Bundesregierung startet die Initiative „Offensive Psychische Gesundheit“ – eine gemeinnützige Initiative aus Hamburg unterstützt das Vorhaben aus Berlin und bemüht sich seit März für mehr Offenheit im gesellschaftlichen Umgang mit seelischer Belastung während Corona:
„Redezeit für Dich #virtualsupporttalks“ ist ein Netzwerk aus über 250 im Zuhören geschulten Menschen, die anderen Menschen ehrenamtlich ihr Ohr schenken und zuhören. Und das kostenlos und ohne Verpflichtung. (mehr …)

Einst im innersten Kreis um Hitler, sollte der frühere „Kronprinz“ von Schirach, hier bei einem Spaziergang in Berchtesgaden, zunehmend in Ungnade fallen.
Bei einem Besuch der Schirachs auf dem Berghof 1943 kippte das Verhältnis, wie Rathkolb in seinem neuen Buch zeigt.
In seinem neuesten Buch „Schirach. Eine Generation zwischen Goethe und Hitler“ zeichnet der Zeithistoriker Oliver Rathkolb die Aufstiegsgeschichte des NSDAP-Reichsjugendführers Schirach nach, wie von Schirach, aus dem rechtskonservativen Milieu Weimars stammend, sehr früh zu einem begeisterten Nazi wurde und rasch ins engere Umfeld von Adolf Hitler aufsteigen wollte, was ihm, auch dank einiger publizistischer Leistungen für den „Führer“, gelungen war.
Schon als Reichsjugendführer des „Dritten Reichs“ habe von Schirach, wie Rathkolb sehr detailliert zeigt, die Kulturagenden genutzt, um etwa Johann Wolfgang von Goethe zum Sinnbild deutschen Führertums und deutscher Größe zu stilisieren. (mehr …)
Vor genau 400 Jahren läutete der englische Grosskanzler Francis Bacon ein neues Zeitalter ein, das Zeitalter der Wissensgesellschaft.
Mit der Publikation seines „Novum Organum Scientiarum“ (Titelbild), dem „neuen Instrument der Wissenschaften“, bezweckte er nämlich nichts Geringeres als das: die Grundannahmen dessen, was Wissen ist, wie es zustande kommt und wozu es dienen soll, radikal zu reformieren. Sein «Novum Organum» von 1620 bildete den Eckstein einer komplexen und ambitionierten «instauratio magna», einer «grossen Erneuerung», deren Ausführung seiner Einschätzung nach mehrere Generationen in Anspruch nehmen würde.

„Die Welt ist“ – Tractatus logico-philosophicus – „alles, was der Fall ist“ (Ludwig Wittgenstein)
Des Mitglieds im Rundschau-Beirat Antoine Mechlers „Gedanken zum Entdecker von LSD“ – zu Albert Hofmanns Essays „Einsichten und Ausblicke“ und über dessen „Aufklärung als das Bestreben, einer Unmündigkeit zu entrinnen“ – womit er versuchte, dem Menschen die Freiheit zu vermitteln, die ihm einen sicheren Stand in der Welt, in der Wirklichkeit hätte gestatten sollen. Wobei sich sowohl Hofmann (wie wohl dem damals rezensierenden Antoine Mechler auch), sich schier von Anfang an die Frage stellte, was denn nun Wirklichkeit überhaupt -, mithin, von welcher Beschaffenheit die Wirklichkeit der Welt denn nun eigentlich wirklich wäre. Man kann das von heute her so sehen: Was Menschen „wirklich“ nennen, ist „Materie in Zeit und Raum.“ Dagegen steht die Auffassung, gerade dies sei der „schlimmste Aberglaube, dem der Mensch je verfallen“ sei, dass nämlich „die Welt aus Materie bestehe. Das ist nicht nur ein Thema sich spirituell gebender Esoterik, sondern durchaus auch mancher solider Wissenschaftler:
