Die digitale Nachrichtenkompetenz der deutschen Gesellschaft ist in keinem guten Zustand. Zu diesem Ergebnis kommt eine bundesweite Studie der „Stiftung Neue Verantwortung“. Der Think Tank verbindet den Befund mit Forderungen an Politik und Journalismus.
Tagesschau und Deutschlandfunk, Newsseiten und Mailanbieter, Facebook, Youtube, Instagram – der Nachrichtenmarkt und die Informationsangebote werden immer vielfältiger. Behalten die Menschen in Deutschland da den Überblick und wissen sie noch, womit sie es im einzelnen zu tun haben? Das wollte die „Stiftung Neue Verantwortung“ herausfinden.
Der Unmut in Deutschland wächst, es gibt zu wenig Impfstoff und Schnelltests. Das Krisenmanagement versagt, die Regierenden vergrößern den Schaden durch immer wieder falsche Versprechungen. Wäre Deutschland ein Schiff, dann steuerte es in der Corona-Pandemie direkt auf einen großen Eisberg zu. Die Gefahr: größtenteils unsichtbar, durch zu hohes Tempo steigt das Risiko einer Katastrophe. Die Kapitäne des Schiffes – die Regierend*Innen – haben es nicht ausreichend auf die Lage vorbereitet, reagieren erst spät auf neue Bedrohungen, ändern zu oft den Kurs. Der Mannschaft – im Lockdown zunehmend seekrank – werden leere Versprechungen gemacht, die Kapitäne wecken die Hoffnung auf einen Schatz. Der Schatz ist ein schnellstmögliches Ende des Lockdowns und eine weitgehende Rückkehr der Menschen zu einer Normalität. (mehr …)
Israels illegale Politik der Zwangsumsiedlungen und Häuserabrisse zielt weiter auf hunderte palästinensische Familien im besetzten
Ost-Jerusalem. Extremistische Siedlergruppen, die von der israelischen Regierung und der israelischen Stadtverwaltung Jerusalems unterstützt werden, übernehmen immer mehr palästinensische Häuser in der Stadt.
Unter dem Vorwand, dass die Immobilien vor 1948 „jüdisches Eigentum“ gewesen sind, beanspruchen sie Häuser für sich.
Zu den vielen palästinensischen Stadtvierteln, die davon bedroht sind, gehört Sheikh Jarrah. (mehr …)
Noch ist noch nicht mal dieser grüne Donnerstag erschienen, schon ist die Osterpredigt eingetroffen. Druckfrisch kommt sie einher aus dem Hamburger Verlagshaus Hoffmann & Campe mit vierundsechzig Seiten geballter Hoffnung – „für die Stadt und den ganzen Erdenkreis“. Und wir fallen mal wieder gleich mit der Tür ins Haus und auf den Spoiler der frohgemuten Nachricht: „Wir alle, so verschieden, so bewegt. / Werden auferstehen, beschädigt aber schön.“ (mehr …)
Vor 200 Jahren hat der griechische Befreiungskrieg begonnen, der wie kein anderer die europäische Öffentlichkeit bewegte und dieser als „Wiedererwachen der Hellenen“ eine ideale Projektionsfläche bot.
Den Griechen selbst war die Idee der Kontinuität zur Antike ebenso abstrakt wie die Idee einer Nation auf dem heutigen Staatsgebiet.
Sie hatten erheblich andere Vorstellungen einer post-osmanischen Existenz als der „Rest der Welt“. (mehr …)
Als Journalisten über Gottesdienste mit Hunderten von Kirchgängern ohne Schutzmaßnahmen berichteten, schlugen und traten evangelische -orthodoxe Gottesdienstbesucher zu.
Einer fuhr einen Journalisten sogar mit dem Auto an.
Die protestantischen Kirchen in Urk und Krimpen aan den Ijssel hatten am Sonntagmorgen trotz der strengen Coronaregeln und öffentlicher Kritik die Türen für Hunderte Besucher geöffnet. Gottesdienste – frei nach dem Motto: „Der HERR wirds schon richten“ – fanden ohne Einhaltung von geeigneten Schutzmaßnahmen statt. (mehr …)
Da hatte ein Mann per Eilantrag verlangt, unverzüglich mit dem Impfstoff von Biontech oder Moderna geimpft zu werden. Dies stehe ihm nicht zu, entschieden die Richter.
Im Zuge der Impfungen gegen das Coronavirus können sich die Bürger nicht aussuchen, welchen Impfstoff sie haben wollen. Dies hat das Verwaltungsgericht Frankfurt entschieden. Zuvor hatte ein Mann per Eilantrag den Erlass einer einstweilige Anordnung darüber verlangt, unverzüglich mit den mRna-Impfstoffen von Biontech oder Moderna geimpft zu werden. Als Argument brachte er vor, dass er eine enge Kontaktperson seiner 92 Jahre alten Mutter sei, die nicht in einem Seniorenheim lebe.
Am 14. September 1321 starb der Florentiner Dante Alighieri im Exil in Ravenna.Warum also heute ein Beitrag über Dante? Im vergangenen Jahr wurde in Italien der 25. März als Dantetag eingeführt. Seitdem soll an diesem Datum an Italiens größten Dichter erinnert werden. Warum am 25. März? An diesem Tag, einem Karfreitag des Jahres 1300, soll er seine Reise durch Hölle, Fegefeuer und Paradies angetreten haben. Dante liebt das Spiel mit den Zahlen. Sein großes Gedicht, die „Göttliche Komödie“, beginnt mit den Worten: „In der Mitte unseres Lebenswegs kam ich zu mir in einem dunklen Wald. Der rechte Weg war da verfehlt.“ (Übersetzung: Kurt Flasch). Da ein Geburtsdatum nicht überliefert ist, schloss man schon früh aus dieser Angabe, Dante sei 1265 geboren worden. Überliefert ist ein Taufdatum, ein Karsamstag, der 26. März. Getauft wurde er übrigens auf den Namen Durante, der schon bald zu Dante zusammengezogen wurde.
Absagen mit Ansage – kürzlich war in einem Kommentar zur Absage der Leipziger Buchmesse und ihren Folgen ein Beitrag zu lesen, in welchem die Rede war von der „Sehnsucht nach persönlichen Begegnungen und vom schweren Stand der Frühjahrsprogramme“. Und, ich ertappe mich dabei zu prüfen, ob ich auch wirklich einen aktuellen Beitrag lese? Ja, der Artikel war „aktuell“ – Inhaltlich aber wirkte er aber wie aus der Zeit gefallen – Wir Rundschauler trauern auch, aber: was vor einem Jahr noch nachvollziehbar geklungen haben mag, wirkte jetzt wie ein leeres Ritual. Dem Beitrag fehlte, was ihn hätte gegenwärtig machen können: der Wille, aus gemachten Erfahrungen Konsequenzen zu ziehen.
Wittgensteins Tractatus logico-philosophicus zählt zu den schwierigsten, aber auch einflussreichsten Werken des 20. Jahrhunderts. Nur was in logisch einwandfreien Sätzen gesagt werden kann, hat überhaupt Sinn. Die einzig sinnvollen Sätze sind diejenigen der Naturwissenschaft, die sich empirisch überprüfen lassen. Metaphysische Äußerungen hingegen sind unsinnig, denn sie überschreiten die Grenzen unserer Sprache und unseres Denkens.
Das Werk steht in der Tradition der Ende des 19. Jahrhunderts von Frege und Russell begründeten analytischen Philosophie. Mit dem Tractatus leitete er die so genannte „linguistische Wende“ in der Philosophie ein. Das Werk hatte starken Einfluss auf die philosophische Richtung des logischen Positivismus.
Denken wir in „diesem unserem Land“ an Römer, haben wir wahrscheinlich – neben natürlich Asterixens Abenteuern hierzulande erst einmal zweierlei im Kopf. Da sind zum einen die eindrucksvollen Überreste: die Colonia Ulpia Traiana in Xanten; der Römerturm und die aus der Eifel herangeführte Wasserleitung in Köln; die Jupitersäulen, Römerschiffe und der Eichelstein in Mainz; die prachtvoll ausgestatteten Villenkomplexe im Hinterland; schließlich der sich über etwa 550 Kilometer erstreckende Limes als Roms größtes bauliches Denkmal überhaupt.
„Die Osterruhe war ein Fehler“ – Mit diesem Eingeständnis der Bundeskanzlerin Dr. Angela Dorothea Merkel ist mehr gescheitert als der Versuch, Corona einzudämmen.
„Dieser Fehler ist einzig und allein mein Fehler“, sagt die Kanzlerin am Mittag vor der kurzfristig herbeigeeilten Hauptstadtpresse im Kanzleramt – wohinter sich alle (alle!) Ministerpräsident*Innen, die schließlich diesen „Fehler“ mitgetragen haben – dann erst mal verstecken konnten – Denn am Ende trage, so sie: „ich für alles die letzte Verantwortung“. Sie „bedauere zutiefst“, dass „dieser gesamte Vorgang zusätzliche Verunsicherung auslöst“, so Merkel weiter – und bitte dafür alle Bürger um Verzeihung.“ (mehr …)
Warum sich die Grünen bewusst dem politischen Gegner ausliefern
Mit ihren Forderungen muten die Grünen auch sich selbst etwas zu. Ob sie ihre Versprechen umsetzen können, haben sie nicht allein in der Hand. Denn dafür brauchen sie eine Grundgesetzänderung.
Um zur vielleicht bemerkenswertesten Passage des Grünen-Wahlprogramms vorzudringen, muss man sich durch 47 Seiten Textentwurf gearbeitet haben. Bis dahin erklären die Grünen die Relevanz des Klimawandels und die Notwendigkeit einer Veränderung, dann geht es um die Wirtschaft und schließlich: um die Schuldenbremse.
»Die Erde erhitzt sich, die Schulen verfallen und Deutschland gehört beim schnellen Internet zu den Schlusslichtern der EU. Wir investieren zu wenig in unser Land«, steht da. »Wir wollen die Schuldenbremse im Grundgesetz zeitgemäß gestalten – um die so dringenden Investitionen zu ermöglichen.« (mehr …)
Als der junge Kaiser Wilhelm II. am 18. März 1890 das erzwungene Rücktrittsgesuch seines greisen Reichskanzlers Bismarck annahm, trauerten nur wenige Deutsche. Internationale Beobachter waren da ganz anderer Meinung. Hörte man sich nämlich an diesem Tag unter Arbeitern um, wäre wohl das Ergebnis gewesen, dass endlich ein verknöcherter Peitschenschwinger Vergangenheit war. Die Katholiken waren auf den Mann aus besten Gründen ebenfalls gar nicht gut zu sprechen. Und was die Nationalisten betraf, so hatte der Reichskanzler dafür, dass sie jetzt in Tränen ausgebrochen wären, allemal zu wenig Interesse an Kolonien gehabt.