Perry Rhodan vor der Positronik der „Venus-Festung“

Die Autoren der Perry-Rhodan-Hefte der 1960er haben KI mit all ihren Vor- und Nachteilen durchgespielt – und lagen oft richtig – Wobei Positronik eine zentrale Rolle bei ihm spiel – Seit September 1961 erscheinen wöchentlich Perry-Rhodan-Heftromane. Der Pabel-Moewig Verlag rechnete gar nicht mit einem großen Erfolg, mittlerweile blickt die Reihe aber auf über 3.200 Hefte zurück. 3.200 Hefte, in denen wahrhaft Visionäres zu lesen war. Wir haben uns die ersten Zyklen zu Gemüte geführt, Die dritte Macht und Atlan und Arkon, wie sie in den ersten 12 Silberbänden zusammengefasst sind, genau angesehen und uns gefragt: Inwiefern haben die Autoren der 60er Jahre positive und kritische Entwicklungen zu KI und Robotern vorhergesagt?

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Aug. 2023 | Allgemein, Junge Rundschau, Senioren, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Arabeske maurische Stalaktiten der Alhambra in Granada

Am 20. August 1823 wurde „Almansor“, ein Theaterstück von Heinrich Heine (1797- 1856), im Nationaltheater am Hagenmarkt in Braunschweig uraufgeführt. Inszeniert hatte es der Intendant August Klingemann (1777-1831), dessen anonym erschienenes Buch „Die Nachtwachen des Bonaventura“ zu den Klassikern der deutschen Romantik zählt. Die Aufführung war ein Desaster. Zuschauer verließen schimpfend das Theater. Es kam zu keiner weiteren Vorführung. Bis heute nicht. Ein Misserfolg?  Rezensionen der Aufführung sind jedenfalls nicht erhalten. Antisemitismus mag vielleicht eine Rolle gespielt haben.

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Aug. 2023 | Allgemein, Essay, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Senioren, Theater | Kommentieren

Seit die grüne Familienministerin Lisa Paus im Januar 2023 ihre Eckpunkte für ein Gesetz zur Kindergrundsicherung vorgelegt hat, herrscht über das sozialpolitische Prestigeprojekt der Ampelkoalition erbitterter Streit innerhalb des Bundeskabinetts. Finanzminister Christian Lindner übte heftige Kritik an seiner Kabinettskollegin, weil sie jährliche Mehrausgaben von zwölf Milliarden Euro für die Kindergrundsicherung veranschlagte. Ein solches Projekt sei „derzeit nicht realisierbar“, behauptete der FDP-Vorsitzende. Für Familien habe man bereits viel getan. Beispielsweise sei das Kindergeld auf 250 Euro erhöht worden, und statt jährlich sieben Milliarden Euro  stelle man für Familien und Kinder erheblich mehr zur Verfügung.

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Aug. 2023 | Allgemein, Gesundheit, In vino veritas | Kommentieren

In den Zeitungen tässt sich täglich lesen, wie es um die intellektuelle Öffentlichkeit in Form ihres Feuilletons bestellt ist
Prägnanter kann der Befund ausfallen, tritt man einen Schritt von der alltäglichen Praxis zurück. Dazu bietet das aktuell aufliegende Kursbuch 153 von Rowohlt Gelegenheit, das als Vierteljahreszeitschrift eine längere Halbwertszeit hat. Diese Nummer des Kursbuchs eignet sich aus zwei Gründen gut. Sie beschäftigt sich mit einem Kerngebiet des Feuilletons, der Literatur als „Betrieb und Passion“, so der Untertitel. Und sie stellt Texte von Journalisten des Feuilletons denen von Schriftstellern und Hochschullehrern, Verlagsangestellten und dem Herausgeber-Paar gegenüber (auch wenn solche Grenzen fließend sind). Literatur als „Betrieb und Passion“ weckt zwar Neugier, lässt aber im nächsten Moment stutzen.

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Aug. 2023 | Allgemein, Essay, Senioren | Kommentieren

Dass ein Virus große Teile der Welt in den Lockdown treibt?
Nie im Leben!
Dass ein Flüsschen wie die Ahr ein ganzes Tal verwüstet?
So viel kann es doch gar nicht geregnet haben!
Dass Wladimir Putin die Ukraine überfällt?
So irre wird er ja wohl nicht sein!
Dass der Mensch – ohne Flieger – fliegen kann? Schaun wir mal

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Aug. 2023 | Allgemein, Essay, Gesundheit, In vino veritas, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Senioren | Kommentieren

Vor 10 Jahren – am 22. August 2013 debattierte der Deutsche Bundestag über den „Stand der Aufarbeitung der SED-Diktatur“. Grundlage der Aussprache war der entsprechende Bericht der Bundesregierung,

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Aug. 2023 | Allgemein, Essay, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

Unsere Städte heizen sich im Sommer extrem auf. Asphalt und Beton speichern die Wärme und kühlen nachts kaum ab. In Thüringen wird getestet, wie Stadtplaner für angenehmere Temperaturen sorgen können.
Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund von den Grünen will ab 2020 jährlich acht Millionen Euro in das Programm Klimainvest stecken. Mit dem Geld sollen die Städte an das veränderte Klima angepasst und die Temperaturen um einige Grad verringert werden. Bei dem Programm geht es darum, Städte Hitze-belastbarer zu machen: Man könne „mit den richtigen Maßnahmen drei bis fünf Grad Absenkungen erreichen“.

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Aug. 2023 | Allgemein, Gesundheit, Senioren, Forschung | Kommentieren

Im Gespräch: H.-G. Gadamer und Antoine  Mechler. Foto: got

Wir erinnern uns vieler Stunden (meist wenn seine Frau Bridge-spielend unterwegs war) mit dem großen Philosophen in Heidelbergs Grabengasse 9, mit von ihm mitgebrachtem, bereits dekandiertem Bordeaux und gedenken seiner, indem wir sein Hauptwerk in Kurzfassung (versuchen) in Erinnerung zu bringen:

Hans-Georg Gadamer, der sich selbst als unpolitischen Denker sah, hat die Philosophie stets vor politischer Anmaßung gewarnt.

Er  unterließ kaum eine Gelegenheit, aus der Berufung der Philosophie jederzeit die entschiedensten Konsequenzen aus allem zu ziehen; die Rolle des Propheten hingegen, oder gar eines Besserwissers, stehe ihr schlecht.

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Aug. 2023 | Heidelberg, Allgemein, Essay, Feuilleton, Junge Rundschau, Senioren, Wissenschaft | Kommentieren

In liberalen Demokratien sind viele Dinge verboten: das Fahren über rote Ampeln zum Beispiel. Menschen sind oft nicht eins mit sich selbst.

Man liebt jemanden – und fürchtet Nähe. Man wünscht sich was – und freut sich nicht, es zu bekommen. Oder: Man will das Klima schützen –
und bucht dann doch Langstrecke.

 

Protect me from what I want – lautet ein Slogan der US-amerikanischen Konzeptkünstlerin Jenny Holzer, der 1982 als Leuchtschild in goldener Schrift über dem New Yorker Times Square prangte:
Schütze mich vor dem, was ich mir wünsche. Man kann diese Parole als Definition von Selbstsabotage verstehen – oder als konsumkritischen Kommentar.

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Aug. 2023 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren | Kommentieren

Religionssoziologe Detlef Pollack hält den Synodalen Weg zur Zukunft der Kirche in Deutschland für wenig erfolgversprechend. „Mein Eindruck ist, dass viele Befürworter des Synodalen Wegs ein unterkomplexes Bewusstsein von der Reformierbarkeit ihrer Kirche haben“. „Sie nehmen offenbar an, dass in dem Augenblick, wo sie bestimmte Sachen verändern – die kirchlichen Entscheidungen demokratisieren, den Zölibat abschaffen -, die Kirche wieder anschlussfähig wird an die moderne Gesellschaft. Dabei vergessen sie, dass das Christentum aus der Vormoderne stammt und manches nicht veränderbar ist, ohne das Innere der Kirche anzutasten.“

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Aug. 2023 | Allgemein, Gesundheit, Kirche & Bodenpersonal, Sapere aude | Kommentieren

Papst Benedikt XVI. besuchte die Kathedrale von Valencia in Spanien. Sie hütet den Kelch aus Achat (Santo Cáliz), der von den Gläubigen als der „Heilige Gral“ verehrt wird.

Vor gar nicht so langer Zeit (habe ich 2009 hier in der Rundschau geschrieben) gibt es noch eine richtige Sympathiewelle für den „bescheidenen Arbeiter im Weinberg des Herrn“. Auch und gerade Linke konnten sich dem Charme des Mannes, der sich gegen den Zeitgeist stellte, „diesem Bollwerk des Eigensinns“, nicht entziehen. Man witterte eine fremde rebellische Energie, deren Widerstandspotential gegen die neoliberale Marktbeherrschung aller Lebensbereiche man Anerkennung zollte. Gerade dieser verschrobene Theologieprofessor nährte ob seiner beharrlichen Unzeitgemäßheit die Hoffnung, er würde die Kirche zu einer dissidenten Kraft machen, einer unerwarteten Bündnispartnerin im Einspruch gegen die Totalkapitalisierung des Lebens. (mehr …)

Aug. 2023 | Allgemein, Essay, Gesundheit, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Eve Langley:
Australien-Roman

Mit kurzgeschnittenem Haar und in Männerkleidern waren die Schwestern im Australien der 1920er Jahre als Erntehelferinnen unterwegs. Davon erzählt Eve Langleys 1942 publizierter Roman „Pea Pickers“. Das kühn auf vielerlei literarischen Registern spielende Buch erscheint nun erstmals auf Deutsch: „Ich bin dir unbekannt, du bist mir unbekannt, und zwischen diesen beiden Punkten liegt die Literatur.“ Das ist nicht nur eine knackige Definition des Verhältnisses zwischen Autor und Leser; zumindest der Anfang des Satzes trifft auch auf die derzeitige Situation seiner Verfasserin im deutschen Sprachraum zu.

Eve Langley? Nie gehört.  Dann ist es an der Zeit – Der Osburg Verlag und die Übersetzerin Ilka Schlüchtermann verschaffen nun erstmals Einblick ins Werk der 1974 verstorbenen australischen Schriftstellerin, die abseits begangener Pfade – und doch verblüffend nah am Nerv der heutigen Zeit unterwegs war.

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Aug. 2023 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Senioren | Kommentieren

Kein Zug fährt mehr ab vom Hauptbahnhof in Bamako. Aber die Instrumente der Rail Band sind immer noch in einem Verschlag gelagert, seit 50 Jahren. Eine Hammondorgel, Saxofone, Schlagzeug. Ein halbes Jahrhundert später holen ein paar ehemalige Musiker das hervor, womit sie zwischen 1970 und 1973 täglich von Dienstag bis Samstag ihr Publikum in Ekstase versetzten. Mit einer Musik, die Traditionen aus den verschiedenen Regionen des Landes mit afrokubanischen Stilen verschmolz.

Der Film begleitet den Besuch des Berliner Omniversal Earkestra bei ihren Idolen gemeinsamer Jams wegen. Um Informationsvermittlung geht es Schmidt dabei nur am Rande, „stattdessen sitzen wir als stille Beobachter mit den vorwiegend jungen Berliner Musikern im Reisebus, während draußen die Steppe vorbeizieht. …
Wir lassen dem Film die lockere Beiläufigkeit eines Road Movie und geben der Musik so viel Raum, dass auch das Kinopublikum die Motivation für die nicht ungefährliche Reise ausgiebig nachvollziehen kann.

 

 

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Aug. 2023 | Allgemein, Feuilleton, In vino veritas, Junge Rundschau, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Mit einem „gefundenen“ Traktor dem Meer entgegen …

„Weißt du, ich bin ein Kind, was in Omas Geburtstagstorte fällt, weil’s nicht hören will, und trotzdem auf der Stuhllehne rumbalanciert. Im Kirchenchor mach‘ ich einen auf Rihanna, weil’s so langweilig ist. Und ich merk‘ dabei aber überhaupt nicht, dass ich allen den Abend verderbe. Ich duze meine Lehrer, weil ich’s unfair finde, dass die das bei uns dürfen, aber wir nicht bei denen. Ich bin einfach viel zu laut, viel zu wild, einfach nur schwierig. Manchmal wach‘ ich morgens auf und will ja alles besser machen, aber ein paar Minuten später mach‘ ich wieder alles kaputt. Glaub mir, um so ein Kind macht sich keiner Sorgen. So ein’s schickt man am Wochenende nach Polen. Und dann freut sich jeder, dass es mal weg ist und einem nicht mehr auf die Nerven geht.“

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Aug. 2023 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Junge Rundschau, Film | Kommentieren

Bundesrepublikanische Gesellschaft geht fröhlich am Stock

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte für den geringen Stellenwert, den die Jüngeren auf der politischen Prioritätenliste der alternden deutschen Gesellschaft haben – Corona hat ihn erbracht. Zerknirscht gestehen Politik und Gesellschaft in der postpandemischen Welt ein, dass sie die Jüngeren massiv überfordert haben. Warum war das so?
Weil sie keine Macht und keine Lobby haben. Und weil sie nicht wählen dürfen. Doch die Pandemie war und ist nur ein Symptom. Das Problem sitzt – und zwar erheblich – tiefer:

 

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Aug. 2023 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

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