Aus wie vielen Neuronen besteht das menschliche Gehirn? Mit welchem Gerät kann elektrische Hirnaktivität gemessen werden? In welchem Teil des Gehirns wird Sprache verarbeitet? Fragen dieser Art müssen Schüler beim „German Brain Bee“ beantworten – einem Schülerwettbewerb im Bereich Neurowissenschaften, der am 16. April 2016 an der Universität Heidelberg ausgerichtet wird. Der Gewinner dieser „Deutschen Neurowissenschaften-Olympiade“ wird am internationalen „Brain Bee“ teilnehmen. Organisiert wird der Wettbewerb, an dem 45 Schüler aus dem gesamten Bundesgebiet teilnehmen, von Studierenden, Doktoranden und Lehrenden der Ruperto Carola.
Die Befürworter reagieren aggressiv auf Kritik. Und Frankreich drohte mit einem Abbruch der Verhandlungen.[2] Kanzlerin Angela Merkel startet jetzt einen Rettungsversuch: Mit einer Werbeshow, getarnt als TTIP-Gipfel, will sie das Abkommen wieder flott machen. Ihr wichtigster Helfer ist Barack Obama. Er fliegt am 24. April ein. Der Anlass: die Hannover-Messe, größte Industrie-Messe der Welt. In der Kulisse der glänzenden Produktwelt wollen die Kanzlerin und der US-Präsident uns mit Händeschütteln und Kamera-Lächeln TTIP als gut verkaufen.
Die Stadt Peking hat Interesse an einer Kooperation zur Entwicklung eines Hightech-Parks in Heidelberg bekundet. Nach Gesprächen von Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner während seiner Asien-Reise vom 4. bis 8. April 2016 mit Pekings Bürgermeister Li Shixiang ist eine Zusammenarbeit der beiden Städte zur Entwicklung eines „German-Sino-Hi-Tech-Parks“ auf einer Teilfläche der Konversionsfläche Patton Barracks angedacht. „Das Interesse der Stadt Peking und international agierender Hightech-Unternehmen an einem Engagement in Heidelberg ist groß. Das ist ein fantastisches Zeichen für die weitere Entwicklung unseres Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts. Zugleich bildet die Kooperation einen wichtigen Schritt im Rahmen der Hightech-Strategie der Bundesregierung und des Vorhabens der Metropolregion Rhein-Neckar, eine Modellregion der Industrie 4.0 zu werden“, sagt Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner. Er hatte in der vergangenen Woche unter anderem am Deutsch-Chinesischen Hightech-Dialog in Peking teilgenommen und weitere Gespräch in chinesischen Wissenschaftsregionen geführt.
Heidelbergs Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner weiß – und reagiert darauf: Stadt und Kultur gehören zusammen wie zwei Seiten einer Medaille. Die Kultur ist immer so gut wie das städtische Leben. Wo kein städtisches Leben pulsiert, kann auch keine interessante Kultur entstehen. Umgekehrt – da sind wir mit ihm, mit uns und mit Immanuel Kant einer Meinung – also, umgekehrt gilt das freilich auch: „Städtisches Leben ohne Kultur ist blind, Kultur ohne städtisches Leben ist leer“. Eben, O-Ton („sapere aude“) Kant; und der Rundschau Motto. „Kultur vermittelt Sinn, der allerdings inhaltsleer bliebe, würde er nicht auf den Boden auch des wirklichen Lebens heruntergeholt“.
Die Leitlinien sollen 2016 neu konzipiert werden. So hat es der Gemeinderat im Februar beschlossen.
Damit will die Stadt die Grundlage für eine transparente und flexible Kulturförderung in Heidelberg erarbeiten und ihr Profil als Kulturstadt weiter ausbilden. Zum Auftakt lädt die Stadt Heidelberg alle interessierten Bürger zum 1. Kulturgespräch am Donnerstag, 21. April 2016, um 18.30 Uhr, in den Spiegelsaal des Prinz Carl, Kornmarkt 1, ein.
Der Islam macht sich gerade auf, in einigen Ländern die zweite Religion Europas zu werden. Daraus bezieht er das Recht zur freien Religionsausübung, auf angemessene Gebetsstätten und unseren ganzen Respekt. Und zwar unter der Bedingung, dass er selbst die republikanischen und laizistischen Regeln beachtet, keinen anderen Religionen verweigerten extraterritorialen Status für sich beansprucht, und keine Sonderrechte und Ausnahmen bei Schwimmen und Sport für Frauen und Geschlechtertrennung im Unterricht oder andere Vorrechte fordert.
Mit Polemik, Kritik und reflexiv-rückbezüglich gewandten Texten mischt sich in Berlin die «Islamische Zeitung» in die öffentliche Diskussion ein. Das Blatt signalisiert – zwar – in der Regel Dialogbereitschaft, jedoch ist diese „Offenheit“ deutlich nur Fassade für ein ideologisch einzigartiges Konglomerat, das die Zeitung auch für Extremisten attraktiv machen soll.
Mit dem Mietrechtsnovellierungsgesetz sind Regeln in Kraft getreten, die als Mietpreisbremse und Bestellerprinzip bereits länger die Runde machen. Sie sollen zum einen in angespannten Mietgegenden die übermäßige Mieterhöhung bei Neuvermietungen begrenzen. Das künftig flächendeckend geltende Bestellerprinzip soll dazu führen, dass Immobilienmakler ihre Provision künftig weitgehend nur noch vom Vermieter verlangen können. Eine andere Gesetzesänderung soll die Öffentlichkeitsbeteiligung bei Großvorhaben verbessern. Außerdem gilt ab Juni eine Neufassung der Betriebssicherheitsverordnung, die der Verbesserung des Arbeitsschutzes dient.
Rundschau-Gespräch mit den MM – Geschäftsführern David Merkle und Moritz Müller
Täglich kommen Menschen zu uns, die ihre Heimat verlassen mussten und hier ein Leben in Sicherheit suchen. Sie sind Kinder und Erwachsene, sie sind allein gekommen oder als Familie. Sie sind Schüler, Handwerker oder Akademiker, viele haben keine Berufsausbildung, wie wir sie kennen. Sie alle haben eine bewegte Vergangenheit und hoffen auf eine bessere Zukunft.
Viele Menschen haben sich in den vergangenen Monaten für die Neuankömmlinge engagiert. Im Mittelpunkt ihrer außerordentlichen, spontanen Hilfsbereitschaft stand oft die Unterbringung und die Grundversorgung der Asylsuchenden. Nun steht der nächste Schritt an: Die Integration der Flüchtlinge wird zum vorherrschenden Projekt unserer Gesellschaft.
Das legendäre „Des Teufels Wörterbuch“ von Ambrose Bierce kann nun endlich (wieder) auf deutsch in vollem Umfang gelesen werden, nachdem der 1986 im Haffmanns Verlag erschienene Titel hoffnungslos und nirgendwo mehr zu haben ist – es sei denn, man habe; ich zum Beispiel. Umsomehr freue ich mich aber, dass dies Büchlein nun auch Sie wieder zu erwerben in der Lage sind.
Das sprachkritische Wörterbuch ist ein kaum gewürdigtes Genre der Aufklärung des 18. und 19. Jahrhunderts. Schon einige Artikel der Enzyklopädie von Diderot und d’Alembert enthalten neben Begriffserläuterungen mokante Bemerkungen über den abgeschmackten Stil in den Werken der gegnerischen Philosophieschulen. Doch erst Gustave Flauberts Vorhaben einer Enzyklopädie der menschlichen Dummheit, aus der sein Wörterbuch der Gemeinplätze Stichproben bietet, machte die Erkenntnis, dass nur das richtig Gesagte auch richtig gedacht ist, zum Ausgangspunkt einer Stilkritik, der fast alles zum Objekt werden konnte.
Die UNESCO City of Literature Heidelberg widmet 2016 eines ihrer Hauptprojekte dem großen russisch-jüdischen Dichter Ossip Mandelstam, dessen poetisches Schaffen in Heidelberg 1909 seinen Anfang nahm. Der Gedichte wegen, die Ossip Mandelstam in seiner Heidelberger Studienzeit schrieb, wird sein Heidelberg-Aufenthalt als eine „Wegscheide von größter Wichtigkeit für die Dichtung des zwanzigsten Jahrhunderts“ neu gewichtet (FAZ, 11.2.2016). Dank der Baden-Württemberg Stiftung, die das Projekt mit 50.000 Euro unterstützt, und des Engagements der Heidelberger Volksbank für die UNESCO City of Literature Heidelberg ist das Projekt nun finanziell gesichert.
Die UNESCO City of Literature Heidelberg setzt einen ihrer Schwerpunkte auf die Auseinandersetzung mit den Werken und Persönlichkeiten aktueller und historischer Schriftsteller, die in Heidelberg wirken und wirkten und eine größere Aufmerksamkeit verdienen, als ihnen bislang zuteil wurde. Das 125. Geburtsjahr des russischen Dichters Ossip Mandelstam, eines der weltweit bedeutendsten Dichter des 20. Jahrhunderts, bietet Anlass, diesen Künstler 2016 neu zu würdigen und seine Poesie für ein möglichst großes regionales wie internationales Publikum zu vergegenwärtigen.
Der 1891 in Warschau geborene, 1938 im Gulag bei Wladiwostok ums Leben gekommene russisch-jüdische Jahrhundertdichter Ossip Mandelstam, ‚ein moderner Orpheus‘ (Joseph Brodsky), hielt sich von Oktober 1909 bis März 1910 in Heidelberg auf. Dessen berühmte Universität war das Anlaufziel vieler Russen, die im Zarenreich vom Studium ausgeschlossen waren. Die in der Stadt am Neckar entstandenen Jugendgedichte nahm Mandelstam später nicht in seine Gedichtsammlungen auf, doch zeigen sie bereits viele Motive, die für sein Werk bedeutsam werden sollten. Der noch nicht einmal zwanzigjährige Dichter war auf der Suche nach seinem dichterischen Weg, seiner Beziehung zur Welt, zur Natur, zur Liebe. Mandelstams Jugendgedichte sind zarte sprachliche Gebilde von zuweilen erstaunlicher Reife und Tiefgründigkeit.
Der Band enthält die sieben an die russischen Dichter Wjatscheslaw Iwanow und Maximilian Woloschin adressierten Briefe aus Heidelberg sowie erstmals sämtliche in Heidelberg und im Umkreis des Deutschlandaufenthaltes entstandenen vierzig Gedichte im russischen Original und in deutscher Übertragung. In seinem Essay ‚Ich war das Buch, das Euch im Traum erscheint‘ spricht Ralph Dutli auf faszinierende Weise über die deutschen Reminiszenzen in Ossip Mandelstams Werk.
Der damalige Verlagsleiter des Verlags Hoffmann und Campe, Rudolf Soelter, und der hinzugezogene Germanist und Volkskundler Otto Görner, waren 1952 mit der von Görner angeregten Überarbeitung des Manuskripts immer noch nicht zufrieden. Dass andere Menschen anders urteilen als er: das wusste Lenz. Ihn kränkte freilich die Anschuldigung, er habe bei ersten Treffen „die Atmosphäre kameradschaftlichen Verstehens“ ausgenutzt und den Verlag „ein bisschen hereingelegt“. Der Roman, schrieb Görner, „hätte 1946 erscheinen können. Heute will es bekanntlich keiner mehr gewesen sein“. Mit diesem Buch würde Lenz „sich masslos schaden, da helfen Ihnen auch Ihre guten Beziehungen zu Presse und Funk nicht“.
Als Musterbild eines Politikers, der mit dem Appell an dumpfe Vorurteile Karriere macht. Der auf alles losgeht, was man mit etwas Phantasie als fremd oder undeutsch bezeichnen kann, weil er sich darauf verlässt, dass es für den politischen Erfolg keine differenzierte Argumentation braucht, solange man nicht an die Urteils-, sondern nur an die Vorurteilskraft seiner Wähler appelliert. Weil er schon von (wer auch immer hab ihn selig) Franz Josef Strauss gelernt hat, dass im Krieg der Meinungen die Lufthoheit über den Stammtischen entscheidend ist. Weil er den zentralen Lehrsatz des Populismus verinnerlicht hat: Das einfache Argument schlägt jederzeit das richtige. Diffamieren geht über Studieren.
Streit um Mohammed-Karikaturen und europäische Regierungen, derweil Unternehmen und Medien sich noch und wieder um die verletzten Gefühle der Muslime sorgten und den Dialog der Kulturen beschwören, hielt Ayaan Hirsi Ali in Berlin eine außergewöhnliche Rede über das „Recht, zu beleidigen“. Die deutsche Presse hat so gut wie garnicht darauf reagiert, keine Zeitung druckte die Rede ab. Die Autorin verteidigt darin im Namen der Freiheit der Rede, Meinung und Kunst sowohl nochmals den Abdruck der Karikaturen und kritisierte die Selbstzensur des Westens gegenüber dem Islam und seinen radikalen Ausformungen.