Nicht nur wer an der Supermarktkasse steht, weiß: Plastiktüten sind Teufelszeug. Doch der beliebte Baumwollbeutel ist nicht in jedem Fall besser. Im Gegenteil – seine Ökobilanz ist noch viel übler. Entscheidend ist etwas ganz anderes. Lange gehörte sie zum Alltag dazu, sie war zuverlässig, haltbar und billig. Doch seit einigen Jahren ist die Plastiktüte der Bösewicht unter den Einkaufstaschen. Vor allem, wenn man an vermüllte Strände denkt, an Wale, die an ihnen ersticken, an (Bild) Plastikinseln im Pazifik. 2016 verpflichteten sich viele deutsche Unternehmen, keine Plastiktüten mehr umsonst abzugeben – seitdem ist der Verbrauch dramatisch gesunken.
Zwar verzeichnet die für ein Glyphosat-Gutachten verantwortliche Behörde seit einem gerichtlichen (Bild: Plattform) Veröffentlichungsverbot bereits 23.000 Anträge auf Herausgabe. Aber trotz dieser Antragszahlen in fünfstelliger Höhe will das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ein Gutachten zu den Auswirkungen des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat weiterhin nicht im Netz veröffentlichen. Vielmehr sollen die Anträge wohl einzeln bearbeitet werden. (mehr …)
Anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit am 3. Mai erinnert Reporter ohne Grenzen (ROG) insbesondere an das Schicksal der Journalisten in der Türkei. Immer noch sitzen dort mehr als 100 Medienschaffende im Gefängnis, zahlreiche Reporter stehen wegen absurder Terrorvorwürfe vor Gericht.
Dem langjährigen ROG-Türkei-Korrespondenten Erol Önderoglu etwa drohen wegen angeblicher Terrorpropaganda bis zu vierzehneinhalb Jahre Haft. Ein Urteil könnte Mitte Juli fallen.
Lügen – so hieß es bislang – haben kurze Beine. Heutzutage sind Lügenbeine länger geworden – das Netz, soziale Medien sowie elektronisches Vielerlei sorgen dafür, wobei Lüge viele Formen anzunehmen in der Lage ist.
Raymond Serrato hat sie auf seinem Laptop in 483 Zeilen einer Tabelle eingetragen – Videoclips aus ganz verschiedenen Quellen, die alle die gleiche Botschaft verbreiten: Europas Regierungen wollen ihre Grenzen für Migranten öffnen. (mehr …)
Ein Interview von „heute journal“-Moderator Claus Kleber mit einer der Autorin der „Mitte-Studie“ schlug am Wochenende hohe Wellen. Die Redaktion hatte Nachfragen aus dem gesendeten Interview geschnitten, aus Zeitgründen, wie es hieß. Kleber verbreitete das komplette Interview danach via Twitter.
Die Studie kommt zum Ergebnis, dass sich Vorbehalte gegen Asylsuchende unter Deutschen verstärken. „heute journal“-Redaktionsleiter Wulf Schmiese weist Kritik an den Kürzungen zurück – wir bringen Wulf Schmieses Einlassung im Wortlaut:
Seit dem nächsten Wochenende wird im Theater Heidelberg noch mehr los sein als sonst, denn beim Heidelberger Stückemarkt begrüßt die Stadt viele Künstler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, bevor sich am 4. und 5. Mai das Gastland Türkei mit dem internationalen Autorenwettbewerb, fünf Gastspielen und einem Dokumentarfilm präsentiert. Dazu gehört selbstverständlich auch ein umfangreiches Rahmenprogramm, mit Kino, Stipendiatenprogramm, »Neue Stücke, neue Songs«, Theaterlunch, Partys und vieles anderes mehr. Nach türkischen erklingen tschechische Töne im Theater, wenn die Oper »Katja Kabanova« von Leos Janacek am 24. Mai Premiere feiert. (mehr …)
Die weltweite Klimaschutz-Diskussion wird am 22. und 23. Mai 2019 mit einem öffentlichen Begleitprogramm in Heidelberg geführt: An diesen beiden Tagen ist die Stadt Gastgeber der internationalen Klimaschutzkonferenz ICCA2019. Veranstalter sind das Bundesumweltministerium, das Land Baden-Württemberg und die Stadt Heidelberg.
Die Konferenz vereint Städte, Regionen und Regierungen auf Augenhöhe. Das gemeinsame Ziel ist es, durch verstärktes Zusammenwirken den Klimaschutz auf allen drei Ebenen voranzubringen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Potentiale aller lokalen Projekte gelegt. (mehr …)
Das ZDF darf nach einer Eilentscheidung des Bundesverfassungsgerichts die Ausstrahlung eines ausländerverachtenden Europawahlspots der rechtsextremen NPD verweigern. Der Wahlspot der Partei enthielt Aussagen wie „Migration tötet“ und greife die Menschenwürde an, so die Richter. Die Partei hielt das Sendeverbot für einen Verstoß gegen die Meinungsfreiheit.
Ein Eilantrag der Partei, mit dem die Sendung verlangt wurde, lehnte das Gericht in Karlsruhe nach eigenen Angaben vom Samstag ab. Zuvor hatten schon das Verwaltungsgericht Mainz und das Oberverwaltungsgericht Koblenz dem ZDF in dieser Sache Recht gegeben. (mehr …)
Mit großer Bestürzung mußten wir vor einer Woche vom Tod der nordirischen Journalistin Lyra McKee zur Kenntnis nehmen. Sie hatte über die Karfreitagsunruhen berichtet und war dabei durch einen Schuss so schwer verletzt worden, dass sie wenig später starb. Der Fall zeigt: Journalisten leben gefährlich, wenn sie sich für die Wahrheit einsetzen und als Augenzeugen berichten wollen.
Und dies nicht nur in Ländern wie Eritrea, Nordkorea und Turkmenistan, wo die Rechte von Medienschaffenden schon seit Langem mit Füßen getreten werden. Unsere neue Rangliste der Pressefreiheit 2019 zeigt: Besonders in Ländern, in denen Journalisten bislang weitgehend sicher ihrer Arbeit nachgehen konnten, hat sich die Situation verschlechtert. (mehr …)
Unter der Überschrift „Fakten, Fälschungen, Täuschungen“ wird ein international ausgewiesener Experte zum Thema „Forschungs- kommunikation und öffentliches Vertrauen“ Stellung nehmen: Sir Philip Campbell, langjähriger Chefredakteur der renommierten Zeitschrift „Nature“ und jetzt Editor-in-Chief der wissenschaftlichen Verlagsgruppe Springer Nature. Der erste „Springer Nature Gastprofessor“ spricht auf Einladung der Klaus Tschira Stiftung (KTS), des Veranstaltungsforums der Holtzbrinck Publishing Group und der Universität Heidelberg am 8. Mai 2019 an der Ruperto Carola.
Das renommierte Festival für Gegenwartsdramatik holt vom 26. April bis zum 5. Mai Theater aus dem gesamten deutschsprachigen Raum nach Heidelberg – unter anderem sind das Deutsche Theater Berlin, das Schauspielhaus Graz, das Schauspiel Hannover, das freie Schweizer Theater Marie und das Volkstheater Wien mit Uraufführungen zu Gast.
Im Deutschsprachigen Autorenwettbewerb – seit jeher Herzstück des Festivals – werden komische, poetische und politische neue Theaterstücke in Lesungen vorgestellt. Wie immer lädt der Stückemarkt – mit seinem – auch das Gastlandprogramm zum Entdecken einer anderen Theaterlandschaft ein. In diesem Jahr sind vom 3. bis 5. Mai zeitgenössische Stücke und Aufführungen aus der Türkei zu erleben, die brandaktuelle gesellschaftliche Themen verhandeln und reflektieren, wie sich das Leben und das Theatermachen unter Erdogan verändert haben.
Wer am Mittwoch (23. 04.) die Hauptausgabe der „Tagesschau“ sah oder tags drauf die Bild-Zeitung sieht, könnte wettermäßig in Panik geraten. „Wetterdienst warnt vor Dürresommer“, meldete die ARD-Nachrichtensendung. Die Bild übergeigte komplett mit der Schlagzeile: „Meteorologen sicher! Sahara-Sommer mit Mega-Dürre droht.
Unter anderem auch Greenpeace verbreitete das apokalyptische Szenario.
Dies alles sei frei erfunden, erregt sich der Wetterexperte Jörg Kachelmann im Media-Interview.
„ … wo ist dein Stachel?“ Ist doch – zwar – der Tod im Westen das Entsetzlichste, derweil er – aber – im Osten Leben bedeutet. Im Westen muss man sterben (das ist der Lohn der Sünde), und im Osten muss man immer wiedergeboren werden (das ist die Strafe für begangenes Unrecht). „Erlösung“ im Westen ist Überwindung des Todes, im Osten ist es die Überwindung des Wiedergeboren-Werdens. Derweil Christus das ewige Leben verspricht, tröstet Buddha mit der Befreiung vom Leben, das er als Leiden erkannt hat.
Der Ewige hat die Welt aus dem Tohuwabohu geformt.
Die Neurophysiologen sind ihm dahinter gekommen und lassen jetzt jeden besseren Designer glauben, befähigt zu sein, es ihm nachtun oder es gar besser machen zu können als ER.
Ist da der Teufel am Werk? Papst Franziskus jedenfalls spricht oft vom personifizierten Bösen, zuletzt angesichts der massenhaften (tja, dann)
Fälle sexueller Gewalt in der Kirche.
Diese Rede ist anschaulich und naheliegend, aber nicht ganz unproblematisch (Bild: Die Versuchung Christi, Pacher-Altar in St. Wolfgang (1471–1479). Von allen Seiten schreit die Not der Welt uns an: die Not des Krieges und der brutalen Gewalt; die Not der sozialen Ungerechtigkeit, der Armut und des Hungers; die Not der Krankheit, die Not des Zweifels, der Anfechtung und der Enttäuschung. Aber letztlich findet sich auf dem Grund aller dieser Nöte eine Not: die Not des Bösen, des Bösen in der Welt und des Bösen in unseren eigenen Herzen.“ Fünfzig Jahre ist es her, dass der liberale Alttestamentler Herbert Haag (1915–2001) diese Sätze geschrieben hat. Sie stehen am Anfang seiner kleinen, aber wichtigen Schrift
„Abschied vom Teufel. Vom christlichen Umgang mit dem Bösen“.
Religion beginnt, wo der Nutzen endet. – Wozu ist dies oder jenes gut? Die Frage nach dem Nützlichen und Zweckdienlichen ist, obgleich sie in unzähligen Varianten den Alltag regiert, keine „letzte“ – und schon gar nicht als eine nach „Letzthinnigem“ – Frage, keine jedenfalls, die nicht überfragt werden könnte. Mitunter verliert sie denn auch ihre Selbstverständlichkeit. Geschieht dies, versteht der, der sie unentwegt gestellt hat, vielleicht sich selbst nicht mehr. Zumindest versteht er sich nicht mehr wie von selbst als denjenigen, auf dessen Willen, auf dessen Wünsche und Bedürfnisse die Welt zugeschnitten sein soll. Es meldet sich dann eine Gegenfrage, eine, die das Nützlichkeitsdenken durchkreuzt und die Perspektive umkehrt: Wozu bin ich gut? Wozu existieren wir?