Kaum war die Krise losgegangen, schon sind wir ihrer überdrüssig. Wie Kinder, die auf dem Weg in den Italienurlaub nach einer Stunde zu quengeln beginnen: Wie lange noch, Mama? Ich will ankommen, Papa! Seit Ewigkeiten kamen die kollektiven Härten immer nur aus den Medien. Waren es lange Zeit die zahlreichen Kriege und Katastrophen aus aller Welt, so müssen wir zuletzt beobachten, wie Menschen mangels einer ausreichenden Menge von (taz): Beatmungsgeräten in Italien unbehandelt sterben. Doch wer waren die Leidtragenden? Immer die anderen. Bis heute.
Und, darauf blicken wir wie Kinder, die sich das Märchen vom Wolf und den sieben Geißlein anschauen. Und wir erkennen dabei nicht, zu welcher in weiten Teilen hochgradig unreifen – man könnte schon fast sagen: infantilen – Gesellschaft wir geworden sind.
Das wichtigste chinesische Forschungsinstitut für Corona-Viren befindet sich in Wuhan. Seit 2002/2003, seit der SARS-Krise, war gerade dort bekannt, welche Gefahr von Corona-Viren ausgeht. Heute spielt sich die chinesische Regierung als Retter auf. Dabei ist sie zuallererst für den weltweiten Ausbruch von Covid-19 verantwortlich. Und der Westen an zweiter Stelle. Die Propagandaapparate der VR China machen Überstunden, um das Land als Retter in der Not anzupreisen und Chinas Versagen nach Ausbruch der Corona-Epidemie zu vertuschen. Dabei ist eine Analyse dieses Versagens unumgänglich: Ohne Untersuchung der Frage, was in Wuhan Ende 2019/Anfang 2020 schiefgelaufen ist, wird man die Fehler der Vergangenheit auch bei künftigen Virenausbrüchen wiederholen.
Die westlichen Regierungen haben den Notstand ausgerufen und damit das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt. Man mag das loben oder kritisieren – es bedarf nun aber einer grossen Wachsamkeit, damit diese Krise nicht missbraucht wird. Politische Interventionen wie die gegenwärtige haben immer ungewollte Nebeneffekte, die letztlich zu noch mehr Eingriffen verleiten, mit denen man die verursachten Schäden bekämpfen will – was wiederum weitere Folgeeffekte haben wird. Ökonome bezeichnen diesen Prozess als „Interventionsspirale“. Diese führe eine Gesellschaft schrittweise in die Verstaatlichung, Zentralisierung und Knechtschaft.

Auf dem Gelände der Berufsfeuerwehr am Baumschulenweg hat die Stadt ein Verteilzentrum für Schutzmaterial eingerichtet, das sich an niedergelassene Ärzte, Pflegeheime und -dienste richtet. Verteilt werden auch Spenden, die Heidelberg aus der chinesischen Partnerstadt Hangzhou, dem Pekinger Stadtbezirk Haidian und aus Guangzhou bekommt.
Oberbürgermeister Eckart Würzner besucht die Mitarbeiter der Feuerwehr, die unermüdlich die Pakete packen.
Foto: Philipp Rothe,
Die Stadt Heidelberg hat in den vergangenen Wochen zahlreiche Kanäle bemüht, um die aktuell so begehrten Schutzmaterialien wie Gesichtsmasken zu bekommen. Nun sind die ersten Lieferungen eingetroffen und werden umgehend verteilt. In erster Linie erhalten Alten- und Pflegeheime, ambulante Pflegedienste, niedergelassene Ärzte und weitere Dienstleister im Gesundheitssektor das Material. Ausgegeben wird es künftig in einem provisorischen Verteilzentrum, das direkt auf dem Gelände der Heidelberger Berufsfeuerwehr in der Bahnstadt entstanden ist. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und Feuerwehr-Chef Heiko Holler haben das Zentrum bei einem Pressetermin am Donnerstag, 9. April, vorgestellt.
„Mary Poppins“, „Die Ghostbusters“, die „Feuerzangenbowle“, „Das Leben des Brian“ und „Heidi“ haben gemeinsam, dass sie alle auf einer Liste des Instituts für Freiwillige Selbstkontrolle (FSK) stehen, welches nicht nur die Altersfreigabe sondern auch die Erlaubnis zur Vorführung an so genannten „stillen Feiertagen“ regelt. Seit 1980 gibt es eine Liste von Filmen, die an Tagen wie Karfreitag, Volkstrauertag und Totensonntag nicht öffentlich gezeigt werden dürfen, weil sie nicht dem „ernsten Charakter“ dieser Tage entsprechen. Jedes Jahr werden neue Filme geprüft und landen auf der Liste, die mittlerweile über 700 Filme umfasst. (mehr …)

Krzysztof Penderecki dachte auch im hohen Alter nicht daran, Taktstock und Notenpapier beiseitezulegen. Nun ist der Gegenwartskomponist gestorben.
Penderecki starb am Sonntag im Alter von 86 Jahren in Krakau, wie die Agentur PAP unter Berufung auf seine Ehefrau berichtete. Derweil er in jungen Jahren der Avantgarde zugeschrieben wurde, wandte er sich aber später wieder eher traditionellen Formen zu. Eine seiner bekanntesten Kompositionen widmete er den Opfern des Atombombenangriffs von Hiroshima. Seine ausdrucksstarke Musik wurde in zahlreichen Filmen verwendet, darunter Klassikern wie „Shining“ und „Der Exorzist“. Er galt als wichtigster polnischer Komponist der Gegenwart.
Die Bundesregierung hat heute (Donnerstag, 9. 04) die von der Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz vorgelegte Formulierungshilfe für einen Gesetzentwurf zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie im Veranstaltungsvertragsrecht beschlossen. Die Koalitionsfraktionen haben nunmehr die Möglichkeit, den Gesetzentwurf aus der Mitte des Deutschen Bundestages einzubringen. Die Formulierungshilfe wurde auf Wunsch der für Veranstaltungen zuständigen Ressorts BKM, BMI und BMBF vom BMJV erstellt. (mehr …)

Neue Wege in Zeiten von Corona: Zur Unterstützung der Krankenhäuser in der Region stellt Kluthe nun seine Produktion um und Händedesinfektionsmittel her. Oberbürgermeister Eckart Würzner erkundigt sich bei Betriebsleiter Daniel Schmidt und Geschäftsführer Martin Kluthe (v.l.) auf dem Werksgelände in Wieblingen über Herstellung und Vertrieb. Foto: Philipp Rothe
Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner hat dem Heidelberger Unternehmen Kluthe für dessen Unterstützung bei der Bewältigung der Corona-Pandemie – „Beispiel dafür, wie Heidelberger Unternehmen vor Ort helfen kann“ – gedankt.
Nach Vermittlung der Stadt haben die die Chemische Werke Kluthe GmbH kurzfristig einen Teil ihrer Werksanlagen im Stadtteil Wieblingen auf die Produktion von Handdesinfektionsmittel umgerüstet.
Das Unternehmen will bis Ende April rund 200.000 Liter herstellen.
Diese sollen an Krankenhäuser, Pflegeheime und weitere Einrichtungen in Heidelberg und darüber hinaus geliefert werden.
Feinde der Demokratie nutzen ihre Schwäche für eine neue Propagandaoffensive. Die Frage für die Demokratien wird sein, ob die Bevölkerung mitzieht, wenn die Krise länger dauert und die existenzielle Probleme sich verschärfen. Seit die Corona-Krise die meisten europäischen Länder mit voller Wucht erreicht hat, sind dort sämtliche sonstige innen- und außenpolitische Themen fast vollständig aus dem Blickfeld verschwunden. Extreme Herausforderungen wie der Ansturm von Flüchtlingen an der griechischen EU-Außengrenze und der Vernichtungs- und Vertreibungskrieg in Syrien gerieten schlagartig in Vergessenheit. Selbst von der drohenden Klimakatastrophe, die in Deutschland lange Zeit in geradezu religiöser Überhöhung alle politischen und gesellschaftlichen Diskurse durchdrungen hat, ist nicht mehr die Rede.
Der mit 10.000 Euro dotierte Clemens-Brentano-Preis für Literatur der Stadt Heidelberg geht an den Schriftsteller Levin Westermann. Er erhält den Preis für seinen Lyrikband „bezüglich der schatten“ (Verlag Matthes & Seitz Berlin, 2019).
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen aufgrund der Corona-Pandemie hatten sich die Stadt und die Jurymitglieder darauf geeinigt, den Preis in diesem Jahr nicht auszusetzen, sondern die Jurysitzung zur Preisvergabe digital über Videokonferenz abzuhalten.
Auch wenn Umweltbewegungen »Weiter so ist keine Option! Wende oder Ende!« fordern und der Begriff der Nachhaltigkeit voll im Mainstream angekommen ist – die moderne Gesellschaft verteidigt ihren Wohlstand und Lebensstil entschiedener denn je. Beharrlich wird eine Politik der Nicht-Nachhaltigkeit betrieben, und die Konjunktur des Rechtspopulismus signalisiert zudem eine deutliche Abkehr vom ökologisch-demokratischen Projekt vergangener Jahrzehnte.
Dieser Band stellt grundlegende Annahmen der Nachhaltigkeitsdebatte in Frage und skizziert neue sozialwissenschaftliche Forschungsperspektiven, um die eigenartige Fortdauer der Nicht-Nachhaltigkeit zu erhellen.
In der Krise rücken die Bürger zusammen. Sie haken sich unter und bilden eine Phalanx gegen den unsichtbaren Feind, das vermaledeite Virus. Viele entdecken – klug – ihre soziale Ader, bieten Nachbarn Gefälligkeiten an, grüßen plötzlich freundlich im Hausflur, mancher spendiert gar den Kassiererinnen im Supermarkt eine Flasche Wein.
Sogar knappes Hab und Gut reichen anständige Charaktere generös weiter: Wie, Sie haben keinen Mundschutz ergattert? Ich habe da einen für Sie, und ein Röllchen Klopapier lege ich noch drauf! Man erfreut sich ja nun schon an kleinen Dingen.
Sogenannte Tracking-Apps werden derzeit intensiv als wichtiges Instrument diskutiert, um Kontaktpersonen mit dem Coronavirus Infizierter schnell und effektiv zu identifizieren. Nach scharfer Kritik an einem ersten Vorstoß der Bundesregierung – „Anonymität und Quellenschutz muß bei alledem auch künftig gewährleiset bleiben – konzentriert sich die Debatte in Deutschland nun auf Vorschläge für eine Bluetooth-basierte App, die Datenschutz-Bedenken Rechnung tragen soll.
Mit dem Antrag versuche die Grünenfraktion unbegleitete, minderjährige Geflüchtete mit Familienangehörigen in Deutschland zusammen zu führen und die Lage in den überfüllten Lagern zu verbessern. Laut Antrag wurden in der ersten Jahreshälfte des Jahres 2019 in Deutschland drei Viertel der Übernahmegesuche nach Familienzusammenführung abgelehnt und das obwohl die Dublin-III-Verordnung eine vorrangige Berücksichtigung des Kindeswohls vorsehe. Zudem gebe es laut Artikel 17 der Dublin-Verordnung ein sogenanntes Selbsteintrittsrecht, auf dessen Rechtsgrundlage EU Mitgliedsstaaten besonders Schutzbedürftige aufnehmen können. Als besonders schutzbedürftig definiert der eingereichte Antrag unter anderem Kinder, vor allem die unbegleiteten, Schwangere, alleinstehende Frauen und ältere oder kranke Menschen.
Dass die Lage ernst ist, merke ich daran, dass ich beinahe ein Katzenbaby, welches mich immer freudig-traurig und wie es scheint erregt anguckt, wenn ich (derzeit selten genug, diweil nicht systemimmanent) nachdem ich aus dem Haus und mich in den gegenüberliegenden, die Peterskirche umgehenden kleinen Park begeben habe . Es ist rot getigert und guckt mich (blinzelt das Biest mir nicht gerade zu?) – dann – aus großen Augen von an. Ich halte das Bild fest, nachdem ich es entdeckt habe; und, der Staat ist kurz davor, ein Kontaktverbot zu Menschen außerhalb der eigenen Wohnung zu verhängen, um die Ausbreitung dises Dingsdas einzudämmen. Für mich als Single heißt das: Ich sollte mir vielleicht jemanden ins Haus holen. Schnell. Und wenn es eine Katze ist. (mehr …)