Eine Gruppe von Intellektuellen will die Kritik an der Pandemie-Politik nicht selbst ernannten „Querdenkern“ (wie mehrfach erwähnt – bei uns heißen solchene: „Querlinge“) überlassen. In ihrem „Manifest der offenen Gesellschaft“ plädiert sie für eine Debatte „auf Augenhöhe“. Eine Gruppe von Wissenschaftlern, Künstlern und Politikern findet – zum Beispiel – die Debatte über die Corona-Politik schade dem sozialen Frieden und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland. Die Gruppe hat jetzt ihr Manifest veröffentlicht.
Die meisten Wahlumfragen waren für die Union mit ihrem Kanzlerkandidaten Armin Laschet zuletzt wenig vergnüglich. Auf den Rückhalt einer wichtigen Gruppe kann Laschet aber nach wie vor bauen: Im Urteil der deutschen Führungsspitzen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung ist Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident der klare Favorit für das Kanzleramt vor SPD-Konkurrent Olaf Scholz und der grünen Hoffnungsträgerin Annalena Baerbock. 63 Prozent der Entscheider würden Laschet mit dem wichtigsten Regierungsposten betrauen. Nur 18 Prozent bevorzugen Scholz, lediglich 7 Prozent sähen am liebsten Baerbock anstelle von Kanzlerin Angela Merkel.
Vergangene Woche wurde bekannt, dass der ehemalige Erzbischof von St. Louis, Raymond Leo Burke, sich mit dem Coronavirus infiziert hat. Jetzt liest man auf seinem Twitteraccount, dass er ins Krankenhaus gebracht wurde und derzeit beatmet werden muss. Die Ärzte seien ermutigt von den Fortschritten, die der Geistliche mache, hieß es. Gleichzeitig bat man die Gläubigen darum, für ihn zu beten – was ihm bislang jedoch nicht geholfen hat.
Burke hatte sich in der Vergangenheit kritisch zu Corona-Schutzmaßnahmen geäußert. »Es muss klar sein, dass die Impfung den Bürgern nicht auf totalitäre Weise aufgezwungen werden kann«, sagte er 2020 bei einer Diskussionsveranstaltung in Rom. Er wetterte zudem gegen Gottesdienstverbote und gewisse Tendenzen in der herrschenden »völlig säkularisierten Kultur«, Gebet, Andacht und Messen mit »gewöhnlichen Freizeitaktivitäten wie Kino oder Fußball« gleichzusetzen.

Macht demonstrierende Talibane fahren mit einem eroberten amerikanischen Militärfahrzeug durch Kabuls Strassen
Eine kleine Führungsriege, effiziente Organisationsstrukturen und eine äusserst aktive Propagandamaschine gehören zum Erfolgsrezept der Taliban. Sie wurden 1994 in der südafghanischen Stadt Kandahar von Mullah Mohammad Omar gegründet. Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende junge Dorfprediger kämpfte in den achtziger Jahren als Mujahedin-Kommandant gegen die sowjetischen Besetzer und verlor dabei ein Auge. Nach deren Abzug 1989 versank Afghanistan in einem blutigen Bürgerkrieg. Mullah Omar beschloss daher, gegen die unter den Warlords grassierende Kriminalität und Korruption anzukämpfen. Die Gruppe nannte sich Taliban (auf Paschtunisch «Schüler»), weil ihre Gründungsmitglieder allesamt Studenten von Mullah Omar gewesen waren. Anfangs zählte sie nur knapp fünfzig Mitglieder, gewann jedoch schnell Zulauf.
Zwar wurde der Film von NDR und Arte subventioniert, erhielt Filmförderung, lief auf der Berlinale und wurde von der Presse als ein erfrischend inkorrektes Drama freundlich begrüßt.
Aber, er ist in seiner Verkitschung des 11. September als bloßer Kulisse eines romantischen Liebesdramas
⇐ (Szenenbild) allenfalls ein Beweis für die Tendenz unserer Gesellschaft, den politischen Islam zu verharmlosen. Am 11. September jähren sich die vier Fluzeugentführungen und Anschläge von 19 islamistischen Terroristen der Al Qaida auf das World Trade Center, das Pentagon und der Absturz des United Airlines Flug 93 in Pennsylvania zum 20. Mal. Unmittelbar kamen bei diesen Taten etwa 3000 Menschen ums Leben. Die Welt war danach in der Tat eine andere.
Der Rundschau Credo: „Sapere aude – wage zu denken!“ – Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Immanuel Kant
Diese Sachliteratur lebt von ihrer Informationsdichte, Rolf Bergmeier beschreibt in die „Christlich-abendländische Kultur“ genau diese als Legende. Richtig unterhaltend wird’s aber, wenn mit großer Sorgfalt gearbeitet wird, oder besser, eine griffige These hinzukommt, die kraftvoll genug ist, gewohnte Denkmuster zu durchbrechen. Dann liest sich Sachliteratur so spannend wie gute Belletristik.
Rolf Bergmeier ist Sachbuchautor mit der deutlich steilen These des Sachbuchdramatikers. Nun kann aber die spektakulärste These nichts reißen, wenn sie nicht zu wachsender Gewissheit heranreift, indem sie konsequent den finalen Beweis sucht. Oder, auf einfach: Der Verfasser einer These behauptet erfolgreich seine Wahrheit. Nun gibt es beinahe so viele Wahrheiten wie Thesen. Die Wahrheit des Rolf Bergmeier in „Christlich-abendländische Kultur“ lautet kurz und knapp: Diese Kultur i s t eine Legende.
Unerwünschte Post gehört in den Spam-Ordner und trainiert so den Filter – Spam ist nicht nur störend, sondern auch eine reale Gefahr. Vielen Anwendern ist dies wohl bewusst, wird aber nicht als so dringlich angesehen. Für die jüngere Generation können diese Nachrichten sogar zu einer noch größeren Gefahr werden, da sie E-Mails im Alltag nur noch für die Anmeldung bei Online-Shops oder anderen Portalen nutzen. (mehr …)
Nach 36 Jahren ist das Gedenken zu einem festen Bestandteil des deutschen Kalenders und des deutschen Eventwesens geworden. Per Leo hält das Ganze für ziemlich verlogen. Und letztlich für überflüssig. Für eine in sich kreisende Selbstbeschäftigung, in der es gar nicht mehr ums Gedenken, sondern ums Bad in der angeblichen moralischen Läuterung geht. Und in der die Warnung vor der Gefahr des Antisemitismus zu einer leeren Formel, zu „Wiederholungspanik“ geworden ist. Die Gedenkdeutschen gedächten gar nicht, sondern feierten nur sich selbst. Leo spricht von „deutscher Selbstgefälligkeit“, von einer „schamlosen Zudringlichkeit“ der schuldbelasteten Vergangenheit und versteigt sich zu albernen Sätzen wie diesen, der mit Sicherheit nicht die deutsche Befindlichkeit hinreichend beschreibt: „Wir gedenken, also sind wir.“ Und er scheint sich als mutiger Entlarver vorzukommen, wenn er das Berliner Denkmal für die ermordeten Juden Europas eine „Mahnmalimmoblie“ nennt. Der flammende Verriss deutscher Gedenkpraxis könnte freilich Folge einer gewissen Sichtverengung sein.
Der Rechtsstreit des inhaftierten Wikileaks-Gründers Assange mit den USA geht in eine neue Runde, vor einem Gericht in London hat eine Anhörung begonnen, in der es um den Einspruch der Vereinigten Staaten gegen ein früheres Urteil geht. Das Strafgericht in der britischen Hauptstadt hatte im Januar einen US-Auslieferungsantrag wegen der schlechten psychischen Gesundheit Assanges und der zu erwartenden Haftbedingungen in den Vereinigten Staaten abgelehnt. Assange kam aber nicht auf freien Fuß, weil die USA Berufung einlegten.
Die amerikanische Justiz wirft dem Australier vor, gemeinsam mit einer Komplizin geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht zu haben.
Im «Album» dreht sich alles um die Frau: als Kind, Mädchen und Erwachsene. Männer sind nur in einer Ausstellung zu sehen, in welcher sie sich um ein Frauenporträt scharen, das sie mit Stolz betrachten. Andrea Garbalds Hommage ans weibliche Geschlecht hat wohl mit seiner engen Beziehung zur Mutter zu tun. Abgesehen von einer Lehre am Fotografischen Laboratorium des Eidgenössischen Polytechnikums Zürich (der späteren ETH) und einem kurzen Praktikum beim Porträtfotografen Rudolf Ganz blieb er seiner Heimat treu.
Im August 1961 verstärkt die DDR ihre Propaganda auf allen Kanälen. Westberlin wird hermetisch abgeriegelt. Ein Akt der Verzweiflung, umetikettiert zum antifaschistischen Schutzwall. Der Rundfunk setzt auf Siegerposen und Lieder mit zweifelhaftem Humor.
„Go up to the Olympic stadion in Westberlin to the police show. You see more SS troopers there you have even seen in your life.“ Das Radio empfiehlt einen Besuch im Westberliner Olympiastadion. Da könne man SS-Leute sehen, die jetzt eine Polizei-Show zeigen.
Die Klimakrise vollzieht sich erheblich schneller, als lange angenommen wurde, warnt die Uno in einem neuen Bericht. Was sagen diejenigen dazu, die für die aktuelle Klimapolitik verantwortlich sind?
Die Klimakrise schreitet voran. Die Erde heizt sich auf, die Luft, die Meere. Und das noch schneller, als viele vermutet – und befürchtet – haben. Der Intergovernmental Panel on Climate Change, der IPCC, hat an diesem Montag einen neuen Bericht veröffentlicht. Darin heißt es: „Wenn es nicht gelingt, die Emissionen von Treibhausgasen stark und schnell zu verringern, wird die weltweite Mitteltemperatur schon in den kommenden 20 Jahren einen Wert von mindestens 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Wert erreichen. (mehr …)
Sergej Lebedew als Spurensucher. Der russische Schriftsteller, 1981 geboren, ist studierter Geologe, der in Mineralien und Erdschichten die Zeichen einer vergessenen Vergangenheit aufspürt. Auch in seinem literarischen Werk steigt er hinab in die nicht selten verborgene und weggesperrte Geschichte seiner Familie und seines Landes, um das aufzuspüren, was Leben formt und prägt, was mitunter kollektive Traumata, Paranoia und Psychosen hervorruft und was sich wie ein Gift in der Gesellschaft über Generationen verbreitet und so Unheil beschwört.
In seinem Debüt Der Himmel auf ihren Schultern (2010) beschäftigte sich Lebedew mit der Geschichte seines Großvaters, der einem Gulag als Kommandant vorgestanden hatte. Mit Menschen im August (2016) stieg er tief hinab in die Verstörungsgeschichte der sowjetisch-russischen Psyche. In Kronos’ Kinder (2018) folgte er den deutschen Wurzeln in seiner Familie und damit der deutsch-sowjetischen Geschichte.
Zu seinem in diesem Jahr 200. Geburtstag möchten wir Ihnen sein fulminantes Plädoyer für den „Genuss des Weins“ näherbringen, Charles Baudelaire, Gründervater der europäischen Moderne, verdankt diesen Titel seiner 1857 erschienenen Gedichtsammlung „Les Fleurs du Mal“ (Die Blumen des Bösen). Wobei das „Mal“ eher etwas wie „widerwärtig, abstoßend, schlecht, krank“ meint als ein viel zu moralisches „Böses“. Kurz nach dem Erscheinen der Sammlung hatte sich Baudelaire einem Prozess wegen „Beleidigung der öffentlichen Moral und der guten Sitten“ zu stellen. Sechs Gedichte aus dem Band wurden verboten – vor allem Verse, die die lesbische Liebe feierten.
Jede Bewegung braucht eine große und attraktive, aber simple Erzählung, der man sich anschließen kann. Das kann ein ideologischer Kern sein, eine emotionale Weltsicht oder eine historische Verkürzung. Die Funktion dieser Idee muss man sich auch als eine Art Filter oder Brille vorstellen, mit der alles Geschehen betrachtet und bewertet wird. Die Bewegung, zu der querdenkende „Querlinge“ geronnen sind, hat die Essenz ihrer Erzählung inzwischen gefunden: Wir sind die Opfer!
Es geht dabei nicht mehr nur um die klassische Opferpose, die viele radikale Bewegungen als Instrument verwenden. Sondern um einen umfassenden Kult des Opferseins. Mit allen dazugehörenden Kultelementen wie Märtyrern (»Er hat sich für uns geopfert!«), Dolchstoßlegenden (»Wir wurden von denen verraten, die uns beschützen sollten!«), Endzeit-Verschwörungen (»Die Pandemie ist nur der Anfang!«) und Erlösungsfantasien hinsichtlich des Opferdaseins (»Bald stürzen wir das Merkel-Regime und werden endlich frei und glücklich sein!«).