Reporter ohne Grenzen hat eine Rangliste der Pressefreiheit 2021 veröffentlicht. Auf ihren Daten basiert auch die aktuelle Weltkarte der Pressefreiheit – (RSF) ist in größter Sorge um Journalisten in Afghanistan. Weil bisher immer noch unklar ist, wann ihre Evakuierung starten kann, prüft RSF neben einer Namensliste derzeit weitere Möglichkeiten, den Betroffenen vor Ort und im Exil zu helfen. Seit Beginn dieser Woche erreichen RSF täglich Dutzende Anfragen verzweifelter Medienschaffender aus Afghanistan. Sie schweben in akuter Lebensgefahr, denn mit dem Siegeszug der Taliban hat in Afghanistan nun einer der größten Feinde der Pressefreiheit weltweit die Macht übernommen.
Gerade schließt sich eine Tür für Deutschland. Konkreter müsste man sagen: Olaf Scholz schließt eine Tür. Nicht ganz, aber doch so weit, dass eigentlich niemand mehr durchkommt.
Denn die Chance auf ein Bündnis aus SPD, Grünen und Linken nach der Wahl ist so gut wie dahin. Gestorben schon vor dem 26. September. Das ist eine schlechte Nachricht – selbst für all jene Wähler, die bei keinem von den potentiellen Partnern ihr Kreuzchen setzen werden.
Mancher Internetnutzer in Europa würde sich solch einen zupackenden Regulator wünschen: Chinas Ministerium für Industrie und Informationstechnologie prangerte Mitte August an, dass 43 Apps wie der Multifunktions-Messenger WeChat illegal Nutzerdaten kopiert und mit lästigen Pop-up-Fenstern hantiert hätten. Das sind auch im Rest der Welt wohlbekannte Probleme.
Heidelberg ist seit Jahrhunderten Anziehungspunkt für Künstler aus der ganzen Welt. Doch die Stadt hat auch selbst eine große Zahl von Kunstschaffenden hervorgebracht. Zu ihnen gehört der Maler Rainer Motz (1934-1990), besser bekannt unter dem Namen „Munke“, dessen künstlerischer Nachlass nun dem Archiv der Stadt Heidelberg übergeben wurde. Vereinzelt ist „Munkes“ Schaffen noch im Stadtteil Rohrbach präsent, wo seine großformatigen Wandgemälde das eine oder andere Haus zieren. Es gibt jedoch kein Museum, das eine nennenswerte Anzahl seiner Werke besitzt oder gar ausstellt. Umso erfreulicher ist es da, dass der ehemalige Mainzer Museumsdirektor und Domkonservator Dr. Hans-Jürgen Kotzur viele Jahre hinweg gesammelt, dokumentiert und verwahrt hat. Kotzur hatte „Munke“ während seiner Studienzeit in Heidelberg persönlich kennengelernt und wurde zu einem ausgezeichneten Kenner seines Werks. Unter dem Titel „Heiter bis Makaber“ hat Hans-Jürgen Kotzur auch ein Buch über den Künstler verfasst.
Die Wenigsten werden heute die zweite Hälfte der 1950er Jahre als Zeit benennen, in der „cinema riots“ oder „Konzert-Krawalle“ Öffentlichkeit, Medien und Politik ausdauernd beschäftigten und Kriminologen, Psychologen und Soziologen zu umfangreichen Studien herausforderten. Bei mehr als 100 Halbstarken-Krawallen alleine in der Bundesrepublik zwischen August 1956 und September 1959 kann durchaus von einem Massenphänomen gesprochen werden: aufrührerische Zeiten in den vermeintlich so betulichen und biederbürgerlichen Fünfzigern!
Erinnerungskulturell präsenter sind da natürlich die Jahre der „Studentenbewegung“ in der zweiten Hälfte der 1960er, kurz „die 68er“. Gerade einmal zehn Jahre liegen beide Zeiträume auseinander – aber „zusammengedacht“ wurden sie eigentlich nie! Auch nicht von dem Berliner Historiker Bodo Mrozek (geb. 1968), der ein Jahr nach dem fünfzigsten „68er-Jubiläum“ in 2018 ein fulminantes Buch vorlegt, das ein Rezensent der einflussreichen „Historische Zeitschrift“ mit Recht bereits kurz nach Erscheinen „als Standardwerk“ geadelt hat. In seiner Dissertation entwickelt der Autor eine asynchrone Periodisierung zur traditionellen Geschichtsschreibung, indem er „1956-1966: Das ungerade Jahrzehnt“ (S.726-737) als Motor von Modernisierung, Westernisierung und Globalisierung ausruft.
Fast 60 Jahre lang beeinflusste er die Entwicklung Griechenlands musikalisch und politisch. In seiner Heimat wurde er wie ein Heiliger verehrt. Jetzt ist Mikis Theodorakis mit 96 Jahren gestorben.
Viele verbinden den Namen Mikis Theodorakis mit der berühmten Musik aus dem dreifach Oscar-prämierten Kultfilm „Alexis Zorbas“, die ihn 1964 weltweit berühmt machte und 50 Jahre später längt zum Klassiker avanciert ist.
Der dazugehörige Tanz Sirtaki gilt vielen Nichtgriechen als Inbegriff des griechischen Volkstanzes. Dabei wurde die Schrittfolge eigens für diesen Film erfunden.
Diskriminiert die deutsche Sprache Frauen und soziale Minderheiten? Um das Gendersternchen und andere neue Formen hat ein Kulturkampf begonnen. Behörden, Firmen und auch der Duden schaffen Fakten, obgleich es für den Wandel keine Mehrheit gibt.
Seit zwei Jahrzehnten dürfen Frauen Dienst an der Waffe leisten, 2013 kam zum ersten Mal eine Frau an Bundeswehr die Spitze des Verteidigungsministeriums. Weibliche Dienstränge in der Truppe gibt es allerdings bis heute nicht.
Die einen sagen, dass die Uno den Anfang gemacht habe, als sie 1995 das Gender-Mainstreaming zum Leitbild für die ganze Welt erhob. Bald darauf sei in der deutschen Sprache etwas ins Rutschen gekommen.

Den Taliban ist ein riesiger und geopolitisch enorm wichtiger Schatz in den Schoß gefallen, als sie jetzt zum zweiten Mal die Kontrolle in Afghanistan übernommen haben
Bislang haben die Taliban hauptsächlich im Opium- und Heroinhandel Geld verdient. Nun regieren die militanten Glaubenskrieger ein Land, das über viele Bodenschätze verfügt – Schätze, auf die China ein Auge geworfen hat. In einem Bericht von 2010 schätzten US-Militärexperten und Geologen, dass Afghanistan – eines der ärmsten Länder der Welt – über Bodenschätze verfügen könnte, deren Wert sich auf beinahe 1.000.000.000.000 US-Dollar (das sind eine Billion Dollar oder rund 850 Milliarden Euro) summieren würden: Eisen, Kupfer, Kobalt, Lithium und Seltene Erden. In den darauffolgenden zehn Jahren blieben diese Ressourcen wegen der nicht enden wollenden Gewalt im Land unberührt.
In der Zwischenzeit ist der Wert vieler dieser Mineralien durch die Decke gegangen, befeuert vor allem durch den globalen Trend zur Nutzung grüner Energie. Ein Bericht der afghanischem Regierung aus dem Jahr 2017 schätzt den Reichtum an Mineralien auf drei Billionen Dollar – allerdings einschließlich fossiler Brennstoffe.
Rangliste und Weltkarte der Pressefreiheit 2021
Taliban, Al-Kaida und den „Islamischen Staat“ verbindet ein Element: Die fundamentale Zurückweisung westlicher Werte. Sie lehnen entschieden eine demokratische Ordnung ab, in der Frauen und Männer gleichberechtigt sind und nach weltlich-säkularen Regeln per Wahl die Zusammensetzung eines Parlaments bestimmen.
Grundlage politischen Handelns, gesellschaftlichen Lebens und wirtschaftlichen Wirkens muss ihrem Verständnis nach einzig und allein die Scharia sein – das sogenannte Islamische Recht. Quellen der Scharia sind der Koran sowie die Sammlung überlieferter Sprüche des Propheten Mohammed. (mehr …)
Derweil die Grünen bis heute immer noch das Klischee vom Besser-Wessi bedienen, wünschte Brecht seinerzeit eine freundliche, nicht belehrende Gesellschaft. Vor den Wahlen im Osten hätten – wenns auch schwer fallen mag – die Grünen zumindest den Versuch zu machen, das Image der West-Partei los zu werden.
Immerhin, zu Beginn des Jahres, in dem sich die friedliche Revolution zum 30. Mal jährt und drei Landtagswahlen im Osten anstehen, schlagen die Grünen betont selbstkritische Töne an. Deutlich benennen sie eigene Versäumnisse beim Zusammenwachsen von Ost und West, angefangen beim Wahlkampf 1990 („Alle reden von Deutschland. Wir reden vom Wetter“).
Sie selbst nennen sich „Schüler und Studenten“ – so lautet die wörtliche Übersetzung des Wortes „Taliban“. Der Begriff ist die paschtunische Pluralform des aus dem Arabischen stammenden Wortes „talib“. Viele Taliban sollen in den 1990er-Jahren religiöse Schulen in Afghanistan und Pakistan besucht haben, an denen eine extremistische Auslegung des sunnitischen Islams gepredigt wurde.
Mittlerweile denkt bei dem Begriff niemand mehr an Frauen und Männer, die sich über Bücher beugen. Der Begriff Taliban wird mit Terror und Zerstörung assoziiert. Nach der neuerlichen Machtübernahme der Taliban in Afghanistan kamen hunderte von Zivilisten zum Flughafen in Kabul, um ihrer Herrschaft zu entfliehen.
Wer sich ein Bild davon machen will, was in Afghanistan seit der Machtübernahme der Taliban geschieht, ist schlecht beraten, den Worten ihres Sprechers Sabihullah Mujahid zu vertrauen. Man werde keine Rache nehmen, hieß es auf einer Pressekonferenz. Das Gegenteil ist der Fall. Taliban-Kämpfer gehen von Haus zu Haus und suchen nach Menschen.
Schutzwände gegen Coronaviren sollen das Ansteckungsrisiko in Bars, Restaurants oder beim Friseur verringern. Doch das Gefühl der Sicherheit trügt, warnen Wissenschaftler. Sie stehen auf Tischen in Restaurants, Büros und Schulen, an Rezeptionen in Hotels, vor der Kasse im Supermarkt und an Trainingsgeräten im Sportstudio: Durchsichtige Schutzwände sind im Corona-Alltag allgegenwärtig. Die Barrieren, die den Aktionsradius der Viren begrenzen und vor Ansteckung schützen sollen, sind so zu einem einträglichen Geschäft geworden.
Tödliche Allmacht: Sind Selbstmordattentäter Fanatiker, verblendet von der Verheißung, ins Paradies zu kommen und dort von mandeläugigen Jungfrauen erwartet zu werden? Oder aber, was wurde wohl ⇐ diesen Kindern an der Waffe (und wofür) versprochen?
Oder Barbie, eine Plastikpuppe blondgelockter Weiblichkeit, trägt in der Installation des Londoner Künstlers Simon Tyszko einen Sprengstoffgürtel. Das «Cinnamon Girl» im neusten Video von Prince sprengt sich in einem Flughafen in die Luft.
Eine aufregende, bunte und bildende Reise rund um die Welt erwartet den Leser mit der ersten durchgehend illustrierten Version von Charles Darwins klassischen Reiseberichten.
Charles Darwin erkundete fremde Völker, eine faszinierende Vielfalt an Flora und Fauna, beeindruckende Landschaften und die Weite des Meeres. Er hielt all seine Beobachtungen akribisch fest und fügte sie in einem äußerst detailreichen Reisebericht zusammen.
Das Buch mit über 350 modernen sowie historischen Illustrationen, Fotos und Karten erschien in deutscher Übersetzung im Theiss Verlag. (mehr …)