Seit 1. Juli 2024 gilt in Griechenland eine neue gesetzliche Arbeitszeitbestimmung. Derweil Gewerkschaften in Deutschland verschiedene Modelle von Arbeitszeitverkürzung in ihre Forderungskataloge für Tarifverhandlungen aufnehmen, halten wirtschaftsnahe Verbände das „Modell Griechenland“ hoch. Die allein regierende konservative Nea Dimokratia des Premierministers Kyriakos Mitsotakis hat die Sechs-Tage-Woche rechtsverbindlich für einzelne Wirtschaftszweige eingeführt. Dies beispielsweise für das verarbeitende Gewerbe sowie für einige Dienstleistungen. Arbeitsministerin Niki Kerameus (seit Mitte Juni im Amt) begründet den Reformbedarf mit „Arbeitskräftemangel“ und der Notwendigkeit, mehr „Flexibilität“ in den Branchen und Unternehmen zu verankern.
Christian Lindner bedauerte in der Sendung, die Wahrheit aufgedeckt zu haben. Aber es war zu spät.
Derweil die Europäische Union angesichts der russischen Invasion in der Ukraine den Import von russischem Öl auf dem Seeweg längst gestoppt hat, darf LNG weiterhin aus Russland in die EU verschifft werden. Zwar hält das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) einen vollständigen Verzicht auf russisches Gas für möglich, manche EU-Staaten sehen das jedoch anders. Das jüngste Sanktionspaket verbietet im nächsten Jahr aber immerhin den Weitertransport von Flüssiggas aus Russland von europäischen Häfen aus in Drittländer. Das Umladeverbot soll dazu führen, dass Russland wegen mangelnder Transportkapazitäten weniger LNG verkaufen kann.
Um 5 Uhr morgens stand der Kompromiss im Haushaltsstreit. Oder das, was man damals für den Kompromiss hielt. Denn als Cem Özdemir sich wehrte, war es schon vorbei mit der Einigkeit. Der grüne Landwirtschaftsminister kündigte an, nicht mittragen zu können, was der Kanzler, der Vizekanzler und der Finanzminister da ausgehandelt hatten.
Das Rheingau Musik Festival zählt zu den größten Musikfestivals Europas und veranstaltet jedes Jahr zwischen Juni und September über 170 Konzerte in der gesamten Region.
Zum 1. Juli können Angestellte in Griechenland sechs Tage die Woche arbeiten – für 40 Prozent mehr Gehalt. In Deutschland gilt die 40-Stunden-Woche. Doch ist das dann noch zeitgemäß? Hannah Scherkamp und David Gutensohn haben dazu unterschiedliche Meinungen.
Pro: Jeder sollte mehr arbeiten dürfen, wenn er – sie – das will …
> Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) hat ein Playbook zu Künstlicher Intelligenz veröffentlicht. Neun Autoren beschäftigen sich mit der Herkunft, dem Status Quo und den Herausforderungen bei der Arbeit mit KI, insbesondere mit generativer KI. Das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Am vergangenen Donnerstag meldete die Polizei im Kreis Unna, dass ein Achtjähriger an seiner Grundschule in der Stadt Selm unter unklaren Umständen leicht verletzt wurde. Daraus wäre vermutlich keine überregionale Nachricht geworden, wenn die „Bild“-Zeitung all die Fragezeichen, die die Meldung enthielt, nicht zuvor schon mit einem Ausrufezeichen und einer Schlagzeile beantwortet hätte. Von einem „Großalarm an der Overbergschule in Selm (NRW)!“ berichtete sie und behauptete, dass „ein Mann, möglicherweise ein Obdachloser, mit einem Messer auf ein Kind (8) losgegangen“ sei. „Nach der ersten Attacke soll der Mann das Buttermesser in Richtung eines anderen Kindes geschleudert haben. Dann soll der Verdächtige geflüchtet sein. Die Fahndung läuft. Das Messer wurde gefunden und von der Polizei sichergestellt.“
Von dem „möglicherweise“ und den „soll es“ im Artikel blieb in der Schlagzeile nichts übrig:
Die jüngst erhobenen Vorwürfe, der französische Philosoph Michel Foucault habe Knaben missbraucht, werfen die Frage auf, ob man zwischen Leben und Werk wirklich trennen kann. Und wie integer große Denker sein müssen. „Er wurde geboren, lebte und starb“, mit diesem Standardsatz hat Martin Heidegger in seinen Vorlesungen über Aristoteles die Biografie des Philosophen abgehandelt. Das konkrete Leben ist belanglos, wollte Heidegger damit sagen. Uns hat nur das reine Werk zu interessieren.
Alsdann: Wie steht es um die „acuity“ von Donald Trump, die intellektuelle Schärfe des 78‑Jährigen? Bei seinen Auftritten erzählt er immer seltsamere Geschichten. Macht nichts, sagen manche: Wenn er jetzt zusehends abbaue, werde er als Präsident leichter steuerbar sein. Donald Trump (78) und Joe Biden (81) haben bei allen politischen Gegensätzen eins gemeinsam: Beide machen ihre Berater nervös, wenn sie zu längeren, frei formulierten Erklärungen ansetzen. Die alten Herren verwechseln gern mal was. Zwei harmlose Fälle: Biden warnte vor laufenden Kameras die israelische Regierung davor, „in Haifa einzumarschieren“.Das ist eine Hafenstadt im Norden Israels. Biden meinte Rafah im Süden des Gazastreifens. Donald Trump wiederum warnte Biden vor einer Politik, die „am Ende in einen Zweiten Weltkrieg hineinführt“ – und den hatten wir auch schon
Mit – ausverkauftem – Konzert im Kloster Eberbach bei Eltville im hessischen Rheingau hat am Samstagabend das Rheingau Musik Festival begonnen. Auf der Bühne wartet bei dem Festival ein Staraufgebot: Lang Lang, Igor Levit und Max Mutzke geben sich die Ehre. Auch zwei Minister-präsidenten erleben den diesjährigen Auftakt eines der größten Konzertreigen in Deutschland.
Der rechte TV-Propagandist Tucker Carlson, der selbst für Fox News zu extrem gewesen war, feierte Assange als „guten Mann“ und unkte: „Die Gezeiten wechseln!“ Von führenden Demokraten oder gar dem Weißen Haus gab es hingegen zunächst keine öffentlichen Reaktionen. Das eigenartige Stimmungsbild kommt nicht überraschend. Mehr noch als anderswo in der Welt polarisiert der schillernde Australier in den USA.
Julian Assange bekennt sich „der unrechtmäßigen Beschaffung und Verbreitung von geheimen Unterlagen schuldig“. Nach 14 Jahren Unfreiheit ist das nachvollziehbar, der Deal legitimiert einmal mehr seine unrechtmäßige Verfolgung durch die USA.
Ja. Ein guter Tag für Julian Assange. Endlich, nach 14 (vierzehn!) quälenden Jahren der Unfreiheit wurde er aus britischer Haft entlassen und durfte in seine Heimat Australien ausreisen. Damit endet ein beispielloser juristischer Skandal, bei dem sich die britische und die schwedische Justiz zum Komplizen eines Rachefeldzugs gemacht haben, während die übrigen Regierungen der westlichen Welt schwiegen. Annalena Baerbock etwa, die sich noch im Wahlkampf für Assange eingesetzt hatte, aber – was Wunder – nicht mehr als deutsche Außenministerin …