dtv, 2015 - 14.90 € 544 Seiten, kartoniert,

dtv, 2015 – 14.90 €
544 Seiten, kartoniert,

Wer bislang geglaubt hat, Akten zu lesen sei eine eher langweilige Angelegenheit, wird durch Hubert Wolfs Buch über das römische Kloster Sant’Ambrogio eines Besseren belehrt. Was der Kirchenhistoriker in den vatikanischen Archiven aufgespürt hat, birgt jede Menge Sex’n’Drugs und religiösen Wahn. Daneben bietet das Buch aber auch einen profunden Einblick in die Auseinandersetzungen in der nach-aufklärerischen katholischen Kirche. Die Geschichte findet in der Mitte des 19. Jahrhunderts statt: Aus Prozessakten rekonstruiert Wolf die Zustände in dem Kloster Sant’Ambrogio. Wir erfahren von Nonnen, die sich als Heilige verehren lassen, die mit ihrem Beichtvater ins Bett steigen und Kritikerinnen innerhalb des eigenen Ordens mittels Giftmord aus dem Weg räumen. Und wir lernen hohe Geistliche kennen, die dem Treiben begeistert zusehen, weil es ihre Vorstellungen von mystischer Frömmigkeit bedient. (Dass sie, obwohl die Sache ein schlechtes Ende nimmt, weder im Prozess belangt werden noch ihre Karriere beeinträchtigt wird, sollte niemanden wundern.)

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Mai 2015 | Allgemein, Buchempfehlungen, Kirche & Bodenpersonal | Kommentieren

 

Internes Verbandsabzeichen

Internes Verbandsabzeichen

„Offensichtlich gibt es in Teilen des Verteidigungsministeriums kein Bewusstsein für die Bedeutung der Medien als legitime Instanz öffentlicher Kontrolle über das Handeln der Regierung“, sagte Matthias Spielkamp, Vorstandsmitglied von Reporter ohne Grenzen. „Dieser unerhörte Vorgang zeigt ein weiteres Mal, dass die Geheimdienste mehr Transparenz und parlamentarische Kontrolle brauchen, damit Regierungsstellen sie nicht nach Belieben für fragwürdige Ziele einspannen können.“

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Mai 2015 | Allgemein, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | 1 Kommentar
Als "Entartete Kunst" galten im NS-Regime alle Kunstwerke und kulturellen Strömungen, die mit dem Kunstverständnis und dem Schönheitsideal der Nationalsozialisten nicht in Einklang zu bringen waren: Expressionismus, Impressionismus, Dadaismus, Neue Sachlichkeit, Surrealismus, Kubismus oder Fauvismus.

Als „Entartete Kunst“ galten im NS-Regime alle Kunstwerke und kulturellen Strömungen, die mit dem Kunstverständnis und dem Schönheitsideal der Nationalsozialisten nicht in Einklang zu bringen waren: Expressionismus, Impressionismus, Dadaismus, Neue Sachlichkeit, Surrealismus, Kubismus oder Fauvismus.

Vom 17. Mai bis zum 23. August präsentiert der Mannheimer Kunstverein in Kooperation mit der Kunsthalle Mannheim und den Reiss-Engelhorn-Museen und unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der Stadt Mannheim, Dr. Peter Kurz, eine Ausstellung der Staatlichen Museen zu Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte, im Rahmen des Föderalen Programms der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Kuratiert wurde sie von Prof. Dr. Matthias Wemhoff und Dr. Marion Bertram, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Staatliche Museen zu Berlin.

2010 wurden bei einer archäologischen Grabung am Roten Rathaus in Berlin im Vorfeld von U-Bahn-Arbeiten 16 Skulpturen der klassischen Moderne entdeckt. Als sich herausstellte, dass es sich bei diesen Stücken um von den Nationalsozialisten als »Entartete Kunst« aus deutschen Museen entfernte und seitdem vermisste Kunstwerke handelte, wurde aus der Entdeckung eine international beachtete Sensation. In Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle »Entartete Kunst« der Freien Universität Berlin und dem Georg-Kolbe-Museum Berlin konnten alle Funde identifiziert werden: Die Skulpturen sind zwischen 1918 und dem Beginn der 1930er Jahre geschaffen worden und in die bedeutendsten deutschen Kunstsammlungen gelangt. Dort waren sie nur wenige Jahre ausgestellt. Ihr heutiger Zustand ist in unterschiedlicher Intensität von den Schäden geprägt, die beim Brand nach der Bombardierung 1944 entstanden.

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Mai 2015 | Allgemein, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau | Kommentieren

Foto_ac_Brunnen_2013Am 8. Mai vor genau 70 Jahren wurde der Zweite Weltkrieg beendet.
Anlässlich dieses denkwürdigen Jahrestages veranstaltet der Anglistenchor am Freitag, 8. Mai sein aktuelles Konzert – nicht nur als Mahnung gegen und Erinnerung an den Krieg, sondern gleichzeitig als Feiern des Friedens.

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Mai 2015 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau | Kommentieren

images-1Heute ist der von der UN im Jahre 1994 ausgerufene Tag der Pressefreiheit. Die Vereinigung Reporter ohne Grenzen bewertet schon seit 1992 die Pressefreiheit in den einzelnen Ländern nach zahlreichen Kriterien. Dazu gehört die Auswertung der Pressegesetze. Das führte zum Beispiel dazu, dass der Zwergstaat Andorra, der bislang auf dem guten Platz 5 rangierte, durch eine restriktivere Neufassung auf Platz 32 zurückgefallen ist. In der Liste von 2015 ist Finnland weiterhin nicht nur bei den Pisa-Studien sondern auch in punkto Pressefreiheit mit einem Index von 7,52 das Musterland, gefolgt von Norwegen, Schweden und den Niederlanden. Deutschland rangiert mit einem Index von 11,47 auf Platz 12. Das bittere Ende der Liste mit einem Index von über 80 markieren Turkmenistan, Nordkorea und Eritrea. 1123 Journalisten sind seit 1992 zumeist durch Mordanschläge und Exekutionen umgekommen, bis hin zur öffentlichen Enthauptung. Darunter sind 12 Journalisten aus Deutschland, zuletzt Anja Niedringhaus im vorigen Jahr in Afghanistan. 334 Journalisten und Online-Aktivisten sitzen derzeit im Gefängnis, die meisten (44) in China (Platz 176). In Saudi.Arabien (164) werden missliebige Blogger mit Stockschlägen malträtiert.

Mai 2015 | Allgemein, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Zeitgeschehen | Kommentieren

xrechtstipps_68987_1.jpg.pagespeed.ic.WCrCzSM4mf-1Es soll der längste Streik in der Geschichte der Bahn werden. Fast eine Woche lang will die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) streiken: 138 Stunden im Güterverkehr ab Montagnachmittag, 15 Uhr, 127 Stunden im Personenverkehr, ab Dienstagnacht, 2 Uhr. Enden soll er erst am Sonntagmorgen, 9 Uhr. Der seit fast einem Jahr dauernde Tarifstreit zwischen Deutscher Bahn und GDL erreicht mit dem nunmehr achten Streik eine weitere Stufe der Eskalation. Vermutlich wird es nicht die letzte sein.
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Mai 2015 | Allgemein | Kommentieren

Das Thema „Hochschulen in der Zeit des Nationalsozialismus“ steht im Mittelpunkt einer Konferenz, die das Institut für Didaktik der Demokratie für Montag und Dienstag, 11. und 12. Mai 2015, im Leibnizhaus organisiert.

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Mai 2015 | Allgemein, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Zeitgeschehen | Kommentieren

chb-1Wie die New York Times meldet, ist die Zahl der Autoren, die die PEN-Ehrung für Chalie Hebdo ablehnen, mittlerweile auf 145 gestiegen. Die Schriftstellervereinigung antwortet ihnen in einem kurzen Statement: „Jeder bei PEN ist der Meinungsfreiheit verpflichtet; die Debatte über ihre Bedeutung und wie sie sich mit anderen wichtigen Werten vereinbaren lässt, ist unerlässlich. Wir haben ein offenes Onlineforum eingerichtet, in dem jeder seine Ansichten mitteilen kann, und das wir aufmerksam lesen werden. Wir betrachten diese robuste Konversation als ein Verdienst der Stärke und Vielfalt der PEN-Mitgliedschaft.“

 

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Mai 2015 | Allgemein, Feuilleton, Junge Rundschau, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

0_bigIm Rahmen der Reihe „History@Debate“ laden die Körber-Stiftung, die Gerda-Henkel Stiftung, das Deutsche Historische Museum Berlin und das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam Sie herzlich ein zur interaktiven Podiumsdiskussion
Heinrich Böll schrieb im März 1985, dass man die Deutschen immer daran werde erkennen können, „ob sie den 8. Mai 1945 als Tag der Niederlage oder Tag der Befreiung bezeichnen“. Bundespräsident Richard von Weizsäcker löste wenige Wochen später eine breite Debatte über die historische Einordnung des Endes des Zweiten Weltkriegs aus,

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Mai 2015 | Allgemein, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Zeitgeschehen | Kommentieren

In der NSA-Affäre hat das Innenministerium unter Thomas de Maizière (61, CDU) das Parlament und die Öffentlichkeit nach vorliegenden Dokumenten mehrfach belogen.

BILD-Fotomontage: Innenminister Thomas de Maizière (61, CDU) mit der Lügennase von Pinocchio.

BILD-Fotomontage: Innenminister Thomas de Maizière (61, CDU) mit der Lügennase von Pinocchio.

In der Vergangenheit bereits häufig, hat die Bild-Zeitung Politiker in sowohl hohem Rang, wie auch egal welcher Coleur zu Fall gebracht; da das Blatt aktuell gerade Thomas de Maizière und das von ihm geführte Innenministerium der von dort verbreiteten Lügen in der „Angelegenheit NSA“ wegen  ins Visier genommen hat, ist nicht auszuschließen, dass dies nun seinen Rücktritt, oder ein eben das verlangendes Machtwort der Kanzlerin einleitet. Für letzteres mag stehen, dass die Kanzlerinnen-Freundin Fride Springer diese Bild-Schlagzeile zu gelassen hat; es scheint nun, als stehe es schlecht um des Innenministers Rückendeckung.

Wie aber auch immer, es wird gefährlich für ihn – und seine Demission jedenfalls hätte er sich wacker und (sic) ehrlich verdient.

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Mai 2015 | Allgemein, Gesundheit, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude | Kommentieren

Wie ist die Situation nach dem turbulenten Winter? Kommen immer mehr Flüchtlinge und wieso müssen sie aus ihrer Heimat fliehen?
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Mai 2015 | Heidelberg, Allgemein, InfoTicker aktuell | Kommentieren
Astronomische Uhr in Prag

Astronomische Uhr in Prag

Dass Philosophen mit der Zeit als die im menschlichen Bewusstsein einherkommenden von eben diesem wahrgenommene Veränderung oder als Abfolge von Ereignissen wahrgenommen wird, nimmt nicht Wunder. Mit der Richtung der Zeit , mit der Bestimmung des Wesens der Zeit nämlich haben sich Philosophen durch alle Zeiten hinweg beschäftigt; Platon, Aristoteles, Augustinus, Leibnitz, Kant („sapere aude“ – das NR-Motto – „wage zu wissen“) sowie Bergsohn haben die Ergebnisse ihres Denkens in wunderschön unterschiedlicher Weise unter die Leute gebracht. Heute beschäftigen wir uns nach alledem wohl eher mit physikalischen und auch messtechnisch erfassbaren Parametern oder der Chronobiologie; sicher auch mit der der Zeitsoziologie, derweil sich Psychologen eher der Zeitwahrnehmung oder Zeitsoziologie zuwenden. Ein Wirtschaftswissenschaftler wie mal nur als Beispiel  C. P. an der Uni KA (die Wette gilt) hingegen wird wohl Zeit (Spieltheorie?) eher als „Wertgegenstand“ betrachten; auch ein Journalist, ein fauler obendrein, muss ja nicht alles kapieren. got

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Apr. 2015 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, InfoTicker aktuell | Kommentieren
H. C. Beck Verlag 2. Auflage 2015. 327 S.: mit 23 Abbildungen. Gebunden

C. H. Beck Verlag 2. Auflage 2015. 327 S.: mit 23 Abbildungen. Gebunden

Theorie – von dem Wort ging seit den sechziger Jahren ein magisches Leuchten aus. Theorie war ein Glaubensartikel, eine Wahrheitsmaschine und ein Lebensstil. Doch woher kam die Faszination für die gefährlichen Gedanken? Philipp Felsch folgt in seinem großartigen, mit Sachkenntnis geschriebenen Buch den Hoffnungen und Irrwegen einer Generation, die sich in den Dschungel der schwierigen Texte begab.

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Apr. 2015 | Allgemein, Buchempfehlungen, Zeitgeschehen | Kommentieren

retro-agent-orange-videoSixteenByNine1050Vor 40 Jahren, am 30. April 1975, endete der längste Krieg des 20. Jahrhunderts. Fast 30 Jahre lang hatte Vietnam zunächst gegen Frankreich und seit 1956 gegen die USA um seine Unabhängigkeit gekämpft. Auch heute noch sind die Menschen in Vietnam mit seinen Folgen konfrontiert. Eine Million Menschen leiden noch immer unter den Spätfolgen des Pflanzengiftes Agent Orange, darunter etwa 100.000 Kinder mit angeborenen Fehlbildungen. Das internationale Kinderhilfswerk terre des hommes fordert die Vereinigten Staaten auf, die Opfer endlich zu entschädigen. »Wir kritisieren, dass die Vereinigten Staaten sich ihrer Verantwortung für die Kriegsfolgen entziehen und nach wie vor eine Entschädigung der vietnamesischen Opfer ablehnen.

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Apr. 2015 | Allgemein | Kommentieren

Planet-Erde Die Rhetorik der „geistigen Heimat“ beschwört eine gefühlte, moralisch unanfechtbare Nation in Zeiten ökonomischer Kälte. Ein Essay über Risiken und Chancen der Wiederentdeckung eines Begriffs.
Kulturpolitik ist Symbolpolitik. Als Motto kann man ihr das Plädoyer für „einen europäischen Weltgeist, eine allgemeine Weltliteratur“ zur Seite stellen, wie das Goethe vor beinahe 200 Jahren formuliert hat.

Jedoch verband Goethe damit weniger die Absicht, dass die verschiedenen Nationen voneinander Kenntnis nehmen, dieweil dies ja ohnehin geschehe.

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Apr. 2015 | Allgemein, Essay, Feuilleton, Junge Rundschau | Kommentieren

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