Januar

In Istanbul erschießt ein islamischer Dschihadist 39 Menschen in einem Nachtclub; erstes von rund sechzig Attentaten der Terrormiliz „Islamischer Staat“. – Nur vier Großkonzerne bestimmen siebzig Prozent des Welthandels mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen. – Donald Trump 45. Präsident der Vereinigten Staaten. – Der philippinische Staatspräsident Rodrigo Duterte prahlt damit, ein Mörder von Drogenkriminellen zu sein. – Nachträgliche Reue: In Chile bitten sechs ehemalige Militärs, die während Pinochets Diktatur Verbrechen verübten, die Opfer um Vergebung.

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Dez. 2017 | Allgemein, Zeitgeschehen | Kommentieren

Nortons  Dorfpolizist ist sowohl ein Kriminalroman und aber gleichzeitig eine berührende Geschichte über Liebe, Geheimnis und Verlust, mit einem dunklen Grundton, leisem Humor und einer großen Liebe zu allen Figuren.
Sergeant PJ Collins ist nicht dick, er ist fett. PJ gerät schnell ins Schwitzen und schnell aus der Puste, er hat in dem verschlafenen Kaff Duneen aber zum Glück auch nicht viel zu tun.
Das ändert sich, als bei Schachtarbeiten menschliche Überreste gefunden werden. Im Dorf ahnen alle gleich, wessen Knochen das sein müssen: Tommy Burke, verschwunden vor zwanzig Jahren, genau an dem Tag, an dem sich seine Verlobte und seine Geliebte auf dem Marktplatz prügelten. PJ geht daran, die Frauen zu befragen – beide immer noch unglücklich und ungeliebt. Und begeht dabei einige schwer verzeihliche Fehler. Der aus Cork angereiste Kriminalkommissar hält den Dorfsheriff sowieso für eine Niete. Doch er irrt sich.

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Dez. 2017 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton | Kommentieren
Das Jahr 2017 stand im Zeichen der Kryptowährungen. Befeuert durch die unheimlichen Wertsteigerungen von Bitcoin wurden sie erstmals einer breiten Öffentlichkeit ein Begriff.  Im Schatten des Kursfeuerwerks kamen auch Diskussionen darüber auf, ob das zugrunde liegende System eines Tages eine Konkurrenz für klassische Währungen wie den Euro werden könnte. Enthusiasten mit libertärem Einschlag träumen davon, dass durch dieses System in Zukunft die Banken entmachtet werden und der Einfluss des Staates zurückgedrängt wird.

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Dez. 2017 | Allgemein, Wirtschaft | 2 Kommentare

Auch die glamouröse Eröffnung der Hamburger Elbphilharmonie konnte die tiefe Krise der klassischen Musik nicht überdecken: Sie ist im Ritual erstarrt, das Repertoire bleibt konventionell, und Konzertbesuche dienen oft nur dem elitären Distinktionsbedürfnis. Unterdessen versuchen die Musikkonzerne mit Entspannungs-CDs für gestresste Manager und der cleanen Inszenierung geigender Schönheiten gegen sinkende Verkäufe anzukämpfen. Dennoch schreitet die Entfremdung der Masse der Menschen von der klassischen Musik immer weiter fort. Angesichts dieses Elends fordert Berthold Seliger einen neuen Klassikkampf um die verdrängten Potentiale der Musik. Er wirft einen kenntnisreichen Blick hinter die Kulissen des heutigen Klassikbetriebs und ruft mit Verve in Erinnerung, dass die ernste Musik entgegen der Mutlosigkeit und Verflachung von Mozart über Beethoven bis Eisler und Abbado immer auf die Revolutionierung der Schönheit und damit auch der realen gesellschaftlichen Verhältnisse zielte. Seliger verlangt nichts weniger als die Rettung des rebellischen Glutkerns der Klassik, die nur über ihre breite gesellschaftliche Wiederaneignung gelingen kann und die wie Bildung in der Vergangenheit immer wieder aufs Neue erkämpft werden muss.
So ist seine schonungslose Kritik an der gegenwärtigen Misere am Ende eine flammende Liebeserklärung an die Musik.

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Dez. 2017 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton | Kommentieren

In vielen Teilen Kenias herrschte im März Dürre. Wie trocken es war, ließ sich daran erkennen, dass die Maasai mit ihren Viehherden nach Nairobi zogen.

Nach drei Rekordjahren in Folge legt der rasante Aufwärtstrend bei den weltweiten Temperaturen 2017 aller Wahrscheinlichkeit nach eine Pause ein. 2014, 2015 und 2016 hatten sich jeweils überboten. 2016 war nicht nur das weltweit bislang heißeste Jahr seit Beginn der Messungen vor rund 140 Jahren, sondern brachte auch den höchsten Meeresspiegel und den schnellsten Zuwachs an Kohlendioxid (CO2).

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Dez. 2017 | Allgemein, Zeitgeschehen | Kommentieren

In einem bereits bekannten und gut verstandenen Szenario wird die Paarbildung allein durch die Attraktion zwischen zwei Fermionen verursacht (grüne Verbindungslinien). Das Heidelberger Forschungsteam hat jedoch herausgefunden, dass bei starken Wechselwirkungen zwischen den Fermionen eine andere Art der Paarbildung stattfindet, die stark von der Dichte des umliegenden Mediums abhängt (graue Wolken). Das deutet darauf hin, dass in diesem Zustand jedes Teilchen nicht nur mit einem anderen Teilchen gepaart ist, sondern dass es zusätzlich auch noch weitere Korrelationen mit anderen Teilchen in der Umgebung gibt.

In einem bereits bekannten und gut verstandenen Szenario wird die Paarbildung allein durch die Attraktion zwischen zwei Fermionen verursacht (grüne Verbindungslinien). Das Heidelberger Forschungsteam hat jedoch herausgefunden, dass bei starken Wechselwirkungen zwischen den Fermionen eine andere Art der Paarbildung stattfindet, die stark von der Dichte des umliegenden Mediums abhängt (graue Wolken). Das deutet darauf hin, dass in diesem Zustand jedes Teilchen nicht nur mit einem anderen Teilchen gepaart ist, sondern dass es zusätzlich auch noch weitere Korrelationen mit anderen Teilchen in der Umgebung gibt.

Mithilfe ultrakalter Atome haben Wissenschaftler der Universität Heidelberg einen exotischen Materiezustand nachgewiesen. Dabei bilden die zugrundeliegenden Teilchen Paare, wenn ihre Bewegung auf zwei Dimensionen beschränkt wird. Diese Erkenntnisse aus der Quantenphysik könnten wichtige Hinweise liefern, um Phänomene der Supraleitung besser zu verstehen. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.

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Dez. 2017 | Allgemein, Wissenschaft | Kommentieren

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Dez. 2017 | Allgemein, In vino veritas, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Sapere aude, Senioren | Kommentieren

Das „Superkunstjahr“ 2017 verlief anders, als viele es vorab erwartet haben dürften. Zwar gab es – eher auf den Märkten als bei Besucherzahlen – ein paar der Rekorde, die das Präfix ’super-‚ rechtfertigen, aber zumindest ebenso sehr kam es zu Unruhe und zu Enttäuschungen. Vor allem jedoch zeichnen sich neue Fronten innerhalb des Kunstbetriebs, aber auch neue Verhältnisse zwischen der Kunst und anderen Feldern der Gesellschaft ab. Das scheint mir so brisant zu sein, dass ich hier – der Titel deutet es bereits an – die These in den Raum stellen werde, dass gerade der Kunstmarkt infolge jener Verschiebungen im Kunstbetrieb einen Rollenwechsel erfährt und dabei an Bedeutung, aber vielleicht sogar auch an Sympathie gewinnt.

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Dez. 2017 | Allgemein, Essay, Feuilleton, Zeitgeschehen | Kommentieren

Sein Werk entzieht sich jeder eindeutigen kunsthistorischen Klassifizierung. So wurde er auch als »Grenzgänger zwischen Realismus und Impressionismus« bezeichnet. Im Zentrum von Trübners Interesse steht die koloristische Qualität seiner Gemälde und die Sichtbarmachung des künstlerischen Schaffensprozesses. Er verfolgt damit das Ziel einer »reinen Malerei«. Dabei gewinnt die Art der malerischen Gestaltung Vorrang gegenüber der inhaltlichen Bedeutung der Werke. Die Ausstellung zum 100. Todestag des Künstlers verdeutlicht diesen modernen Ansatz anhand von Gemälden, Zeichnungen und Druckgraphik aus der Sammlung Jayme und dem Kurpfälzischen Museum.

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Dez. 2017 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, InfoTicker aktuell | Kommentieren

Einer wie Heinrich Böll fehlt. Der Schriftsteller, der vor hundert Jahren geboren wurde, mischte sich ein, sein Werk erreichte Weltbedeutung, wofür er den Literaturnobelpreis erhielt. Böll scheute jedes Duckmäusertum, suchte nach Sinn und verabscheute das falsche im richtigen Leben. Deutschland döst. Irgendwie sei vieles im Halbschlaf, in Ruhe, manches auch ziemlich ruhiggestellt. Unser Land befinde sich wie im Halbschlaf. „Nicht völlig verträumt, das nicht, aber auch nicht hellwach, das nun wirklich nicht.
Die Institutionen arbeiten, die Räder drehen sich, ein bisschen zu viele Abgaben, ein bisschen zu wenig Zinsen, aber solange die Rotweinpakete von Amazon geliefert und Steuererhöhungen ausgeschlossen werden, ist eigentlich alles gut.“

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Dez. 2017 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Kirche & Bodenpersonal | Kommentieren
Am 21. Dezember 2017 ist Heinrich Bölls hundertster Geburtstag. Seit seinem Tod im Jahre 1985 hat es in Deutschland keinen vergleichbaren öffentlichen Intellektuellen mehr gegeben: Böll legte sich mit der politischen Linken wie der Rechten an, mit der katholischen Kirche ebenso wie mit der Presse. Er setzte sich für Flüchtlinge aus Vietnam ein und für Dissidenten in Osteuropa. Er war Humanist, aber kein Moralist, und überzeugt, dass „Sprache, Liebe, Gebundenheit den Menschen zum Menschen machen“.

Am 21. Dezember 2017 ist Heinrich Bölls hundertster Geburtstag. Seit seinem Tod im Jahre 1985 hat es in Deutschland keinen vergleichbaren öffentlichen Intellektuellen mehr gegeben: Böll legte sich mit der politischen Linken wie der Rechten an, mit der katholischen Kirche ebenso wie mit der Presse. Er setzte sich für Flüchtlinge aus Vietnam ein und für Dissidenten in Osteuropa. Er war Humanist, aber kein Moralist, und überzeugt, dass „Sprache, Liebe, Gebundenheit den Menschen zum Menschen machen“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Dez. 2017 | Allgemein | Kommentieren

Es sei eines der beherrschenden Themen des Internet-Jahres 2017: die große Social Media-Ernüchterung. Nachdem vor allem Branchenprimus Facebook in den vergangenen Monaten wegen der Verbreitung von Fake News stark in der Kritik stand mit unter anderem der Aussage, das weltgrößte Social Network kreiere eine Gesellschaft, in der die Wahrheit mit Beliebtheit verwechselt werde, kritisierte vergangene Woche ein früherer Topmanager des Konzerns. Nun meldet sich der US-Internetriese mit einem Blogpost zu Wort – und gibt dabei zu, dass die „Social Media-Nutzung unter Umständen unglücklich machen“ könne.

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Dez. 2017 | Allgemein, In vino veritas, Junge Rundschau, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

… und rauschgold blonde Engel

Es ist ja nicht nur uns Unheiligen nichts heilig: Auch die vergleichenden Religionswissenschaften machen sich Gedanken, die – geht es etwa um die Geburt Jesu aus der Jungfrau Maria – sich mit jenem Vorkommnis beschäftigen, das eine dem Christentum (seien wir doch mal ehrlich) entfremdete Welt zu Weihnachten feiert und mit dem unsere abendländische Zeitrechnung beginnt.

Keine wertfreie Kalenderweisheit sei es, sondern immerhin die „Menschwerdung Gottes“, bei der die Geschichte von vorn zu zählen beginnt. In der antiken Mythologie war die Jungfrauengeburt zwar eine alltägliche Sache – aber auch in d(ies)er Realität: Vor Gott Vater gab es Gott Mutter, die Erdgöttin.

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Dez. 2017 | Heidelberg, Allgemein, Gesundheit, In vino veritas, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Senioren, Wirtschaft | Kommentieren

tenno_veritasWissenschaft ist objektiv und wissenschaftliche Studien dienen dazu, objektive Erkenntnisse zu gewinnen. Glauben manche… In einigen Fällen ist das leider ein ungeheurer Trugschluss: Die Tabak-Konzerne zum Beispiel haben es geschafft, jahrzehntelang die Gesundheitsgefahren von Tabak zu verschleiern. Mit gekauften Wissenschaftlern, gefälschten Studien und Ablenkungsmanövern. Heutzutage ist jedem klar: Rauchen fördert Lungenkrebs. Doch die Tabak-Konzerne haben wichtige Zeit gewonnen und in dieser Zeit Millionen verdient. Und millionenfach Krankheit und Tod gebracht. Die gleiche Strategie verfolgen auch die Zucker- und Softdrink-Konzerne: Gemeinsam versuchen sie gezielt, die Gesundheitsgefahren von Zucker zu verschleiern.
Wir sehen eine echte Aufgabe darin, diese Strategien zu entlarven!

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Dez. 2017 | Allgemein, Gesundheit, In vino veritas, Junge Rundschau, Sapere aude | Kommentieren

erlaubtes_plkatGroß war der Schock, als klar geworden war, dass sich die neonazistische Zwickauer Terror-Zelle fast fünfzehn Jahre unbehelligt im Lande bewegen konnte und in dieser Zeit zehn Menschen ermordet hat, neun von ihnen Bürger ausländischer Herkunft – Und, „Gas geben“, war da nicht mal was?
Dass das Motiv ein vernichtender Rassismus war und die Opfer dieses Terrors gezielt nach ethnischen Kriterien ausgesucht wurden, ließ die Mordserie als Zäsur der deutschen Nachkriegsgeschichte erscheinen. Eine solche Perfidie hatte es bislang nicht gegeben, ein derart gezieltes und sorgfältig geplantes Abknallen ganz normaler unbescholtener Mitbürger, deren einzige Schuld darin bestand, nicht als genetische Ur-Germanen das Licht der Welt erblickt zu haben.

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Dez. 2017 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, In vino veritas, Junge Rundschau | Kommentieren

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