„Der Deutschlandfunk ist der einzige Radiosender, den ich in Deutschland höre, regelmäßig, seit zwanzig Jahren. Es gibt keine andere Medienmarke, der ich länger die Treue gehalten habe. Wenn es etwas gibt, was ich mit Heimat verbinde, dann ist es der DLF. Aber was am Dienstag in der Sendung „Kultur heute“ passiert ist, offenbart leider genau das Gegenteil, nämlich das völlige Ausbleiben einer ganzen Kultur heute, nämlich der jüdischen. In der Sendung sprach die DLF-Journalistin Anja Reinhardt mit dem Pianisten Igor Levit. Levit hatte den ihm 2014 verliehenen Echo-Klassik zurückgegeben – aus Protest gegen die Verleihung des Echos an Rapper, die mit unfassbar geschmacklosen Zeilen über Auschwitz-Häftlinge aufgefallen sind.
Wir sind Zeuge eines politischen Rollbacks, den viele noch immer nicht richtig fassen können: Bei Wahlen triumphieren Rechtspopulisten und Rassismus, Homophobie und religiöser Fundamentalismus sind auf dem Vormarsch. Angesichts einer schlechten Welt müssen auch die Intellektuellen die Umstände ihres Tuns einer kritischen Analyse unterziehen.
Geoffroy de Lagasnerie fordert, die Bequemlichkeit des Rückzugs hinter die Wertfreiheit der Wissenschaft und die Autonomie der Kunst infrage zu stellen und sich unangenehme Fragen zu stellen: Rechtfertigt ein schön geschriebener Satz eine rassistische Aussage? Wem nützt die Wissenschaft?
Nur wenn wir gegenüber diesen Problemen Stellung beziehen, können wir zu einem wirklich kritischen Denken beitragen.

Der Musiker und Theologe Dr. Harald Pfeiffer (2.v.l.) wird mit dem Bundesversdienstkreuz ausgezeichnet, Ehefrau Margarethe bekommt einen Blumenstrauß. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner (l) und Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (r), gratulieren.
Foto: Philipp Rothe
Dr. Harald Pfeiffer setzt sich als Theologe, Pfarrer und Musiker seit vielen Jahrzehnten für die Menschen in Heidelberg und in der Umgebung ein. Für sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement ist der 75-Jährige am Freitagabend, 13. April 2018, in Heidelberg mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk überreichte die Auszeichnung im Großen Rathaussaal gemeinsam mit Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner an Dr. Harald Pfeiffer.
Nehmen wir doch einfach den Dingen, vor denen wir uns fürchten, die Maske ab, gehen wir (es lebe die veritanische Akademie) dem Tod, vor dem wir uns nicht zu fürchten haben, entgegen. Nähern wir uns ihm allein in der Sokrates zugesprochenen unkünstlichen Kühnheit. Nehmen wir dem Tod das „Metaphysische“, denken wir nicht an Hölle, nicht an Teufel, die Erbsünde oder das Paradies. Nehmen wir den Tod als diesseitiges, als irdisches Geschenhen, als Geschenk! Verzichten wir dabei getrost auf alle antiken oder vulgärbiologischen Tröstungen einer „Rückkehr in die Natur“. Das menschliche Leben – dieses menschliche Leben – hört auf. Basta! Anders möchte ich mir das garnicht vorstellen müssen!
Der Tod ist schrecklich, ein Werk des Bösen: so, sagt man und so dachten die Menschen des Mittelalters – was (unter anderem) die Maßlossigkeit erklärt, die Wildheit ihrer Liebe zum Leben: irdische Jenseitsvorstellungen komplementieren ein irdisches Leben.
Die Heidelberger Vorträge zur Kulturtheorie starten am 17. April mit einem Podiumsgespräch zu Leonard Bernstein und beginnen mit der jüdisch-deutschen Kulturgeschichte vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert. Insgsamt befassen sich die „Heidelberger Vorträge zur Kulturtheorie“ im Sommersemester 2018 mit dem Thema „Juden und Deutsche. Parallelismus im Gegensatz“ an der Ruperto Carola.
Nur der Mensch schuf das höchst eigenartige Universum des Klanges: Was eigentlich ist Musik? Und wozu dient das scheinbar sinnlose Aneinanderreihen von Noten? Der US-Autor Robert Jourdain sucht die Antworten in den Labors der Hirnforscher.
Vier Milliarden Jahre lang war es still auf Erden. Lautlos prasselte der Regen auf den kargen Fels, stumm blies der Sturm durch die Schluchten, die Meere wogten, doch sie rauschten nicht.
Denn die Millionen von Quallen, Würmern, Seelilien, Schnecken und Algen, die das kambrische Meer bevölkerten, waren taub. Noch gab es kein Ohr, das die allgegenwärtigen Schwingungen der Luft und des Wassers in Geräusche hätte verwandeln können. Das Gehör ist ein Spätentwickler der Evolution. Längst erforschten Augen, Geruchs- und Tastorgane die Welt, als der Kosmos des Klanges noch unentdeckt war. Erst vor einigen hundert Millionen Jahren drangen die ersten Kundschafter vor ins Reich der Laute: die Fische. Wasserwellen durchliefen ihre Leiber und reizten die Bewegungssensoren, mit denen ihre Flanken bestückt sind. Diese funkten eigenartige Signale ans Hirn, das Geflecht der Neuronen entlockte ihnen nützliche Botschaften – ein Zufallsprodukt der Evolution begann ein Eigenleben zu führen.
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Eine viertel Milliarde Facebook-Profile sind gefälscht! Daten von 87 Millionen Menschen wurden gestohlen, um Trump zur Präsidentschaft zu verhelfen. Russische Desinformations – kampagnen generierten Milliarden von geteilten Facebook-Beiträgen.
Nichts anderes als eine frontale Kampfansage an uns Verbraucher versuchen (wenngleich klammheimlich) derzeit Nestlé, Coca-Cola, Mars & Co., durchzubringen! Was genau wird da getrieben? Die Verantwortlichen in der Lebensmittelindustrie wissen – was Wunder – sehr genau, dass und warum sich viele Menschen Klarheit über den Zucker-, Fett- oder Salzgehalt in Lebensmitteln wünschen. Sie wissen natürlich auch, dass sich eine große Mehrheit für die Ampelkennzeichnung (siehe Grafik) ausspricht.
Facebook-Mitarbeiter prüfen im Messenger verschickte Fotos und Links. „Inhalte, die gegen die Regeln verstoßen, werden blockiert“.
Der Zugriff ist möglich, weil die Kommunikation über den Facebook Messenger standardmäßig unverschlüsselt ist. Nutzer tauschen intime Nachrichten über Facebook Messenger aus.
Dabei sind sich viele nicht im Klaren, dass Facebooks Mitarbeiter mitlesen und eingreifen können.
Der Mensch ist und bleibt ein lebenslänglicher Tollpatsch. Er rühmt sich des aufrechten Ganges – und fällt doch immer wieder auf die Nase. Glücklich kann er trotzdem werden. Kaum hatten wir gelernt, auf zwei Beinen zu stehen, fielen wir auch schon hin – und hörten damit für eine ganze Weile nicht wieder auf. Wir standen, fielen und waren gefallen. Dies gehörte zu den ersten Lektionen, die das Leben uns lehrte – und keine haben wir gründlicher verinnerlicht: Ich falle, also bin ich.
IT-Sicherheit ist ein zentrales Thema der Digitalen Gesellschaft und wird es auch für viele Jahre bleiben. Weltweit sorgen immer wieder Fälle von Datendiebstahl, Hacking von Maschinensteuerungen oder auch elektronischer Überwachung und Manipulation für Schlagzeilen. „Der Bedarf an hoch qualifiziertem Nachwuchs im Bereich IT-Sicherheit ist sehr groß und hat – so Studiengangleiter Prof. Dr. Sachar Paulus – zur Konzeption des Bachelorstudiengangs Cyber Security an der Hochschule Mannheim geführt“: Der interdisziplinäre Studiengang befasse sich von Anfang an mit allen Aspekten der Cybersicherheit und lege – führt Dr. Paulus weiter aus – die Grundlagen für ein umfassendes Verständnis dieser hochkomplexen Thematik.
Facebook musste gerade die Zahl der Betroffenen im Cambridge-Analytica-Datenskandal fast verdoppeln. Das ist aber nur die Spitze des Eisberges: Das Unternehmen erklärt jetzt, dass durch ähnliche Datenabgriffe wohl fast alle zwei Milliarden Nutzer betroffen sein können, Facebook habe nachzählen lassen und kommt aktuell auf bis zu 87 Millionen Nutzer, die vom Datenabgriff durch Cambridge Analytica und seinen Partnern betroffen sein könnten. Rund 310.000 Nutzer davon sollen aus Deutschland kommen. Damit hat sich – bislang – die Zahl der von diesem Datenskandal Betroffenen fast verdoppelt.
„Make it right“ ist eine internationale Kampagne zur Implementierung der Menschenrechte und Beendigung der Besatzung als Schritt zum Frieden in Palästina und Israel.
Das Jahr 2017 war ein besonderes Jahr mit mehreren wichtigen Ereignissen: 100 Jahre sind seit der Balfour-Deklaration im Jahr 1917 vergangen; 70 Jahre seit dem UN-Teilungsplan, der Palästina aufteilte, 50 Jahre seit Beginn der Besatzung 1967 und 10 Jahre seit Beginn der Blockade des Gaza-Streifens.
Palästinenser auf der ganzen Welt erinnern diese Daten an den Verlust der Souveränität über ihr Land und ihr unerfülltes Selbstbestimmungsrecht sowie die fortdauernden und tief schädlichen Auswirkungen von Exil, Besatzung und Belagerung.
Frieden zwischen Israelis und Palästinensern ist möglich – aber nur, wenn beide Seiten auf ihre Opferrolle verzichten.
Was würde gewesen sein, wenn der israelische Ministerpräsident zu Beginn seiner Rede auf der Gipfelkonferenz in Scharm al-Scheich sich an das palästinensische Volk gewendet und erklärt hätte, Israel anerkenne das Leid, das dieses Volk erlitten habe, und werde seinen Teil der Verantwortung dafür übernehmen? Welchen Einfluß hätten wohl solch einfache, direkten Worte auf die palästinensische Öffentlichkeit, und wie würden sie die künftige israelische Verhandlungsposition schwächen oder stärken?