Israels Planung für eine Militäroffensive in Rafah schreitet voran. International wird die Kritik daran schärfer. Ein Land droht gar, den Friedensvertrag mit Israel aufzukündigen

Israels geplante Militäroffensive stößt international auf immer mehr Kritik. Die israelische Armee will in die Stadt Rafah vorstoßen, die im Süden des Gazastreifens liegt und mit einer Million palästinensischer Geflüchteter überfüllt ist. Möglicherweise kommt es zu einer Massenflucht vom Gazastreifen ins benachbarte Ägypten.
Die ägyptische Regierung lasse bereits ein Auffanglager bauen, schreibt die US-amerikanische Tageszeitung „Wallstreet Journal“ und beruft sich auf Insider aus Sicherheitskreisen, Ägypten bestreitet jedoch den Bau.

(mehr …)

Feb. 2024 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Zeitgeschehen | Kommentieren

Die verschiedenen Ansprüche oder Anschauungen in den jeweiligen „Kulturen“ sind nicht miteinander vereinbar. Selbstverständlich sollten Monotheisten, Atheisten und Polytheisten idealerweise in der Lage sein, mehr oder weniger in friedlicher Nachbarschaft zu leben.
Aber die Gesetze der Scharia und die Regeln westlicher Demokratien sind vollkommen unvereinbar. Und diese Unvereinbarkeit ist im „multikulturellen Gespräch“ nicht einfach wegzudiskutieren. Eine Aufforderung, dass wie gegenüber allem und jedem in der gleichen Weise tolerant zu sein hätten, wäre schlicht gedankenlos. Religiöse Überzeugungen auf der einen Seite und die unsere westlichen Gesellschaften auszeichnende wissenschaftliche Rationalität auf der anderen Seite stehen keinesegs im Wettstreit miteinander.

(mehr …)

Feb. 2024 | Allgemein, Essay, Feuilleton | Kommentieren

Wir leben unter den Konditionen der Moderne in einer säkularen Welt. Was wir wissen, nährt sich aus der Skepsis von kritischen Fragen, und wo wir handeln, regiert das Gesetz der Kontingenz, die Ausschließung von Notwendigkeit und Unmöglichkeit.
Vieles – und immer mehr – ist möglich; aber ebenso gilt, dass auch manches ganz anders sein könnte – nur mal eben zum Beispiel Michelangelos „Erschaffung des Menschen“ in der Sixtinischen Kapelle.
Begriff und Erfahrung der Wirklichkeit lehren uns einerseits Zuversicht: ein gewisses Vertrauen in die Berechenbarkeit der Verhältnisse.

(mehr …)

Feb. 2024 | Allgemein, Feuilleton, In vino veritas, Kirche & Bodenpersonal, Zeitgeschehen | Kommentieren

Nach seinem – was Wunder umstrittenen – Interview mit Wladimir Putin führt Tucker Carlson offenbar seine PR-Tour für den Kremlchef fort. Auf dem World Government Summit in Dubai verteidigte der ehemalige Fox-News-Moderator den russischen Präsidenten und behauptete, Putin wolle „Frieden“ und sei zu einem Kompromiss bereit“. Das jedenfalls berichteten sowohl die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass als auch das unabhängige Portal „Meduza“ aus Russland.

(mehr …)

Feb. 2024 | Allgemein, In vino veritas, Politik, Zeitgeschehen | Kommentieren

„Des Römischen Reiches Haupt ist abgeschlagen“: die Goten plündern Rom 410 n. Chr. (Detail) – nach Paul Valery (1890)

Der weströmische Kaiser Flavius Honorius (384–423) soll einen Schock erlitten haben, als man ihm die Nachricht von der Katastrophe überbrachte: Am 24. August 410 hatten die Westgoten unter ihrem König Alarich (ca. 370–410) Rom erobert und drei Tage lang geplündert.

Der Herrscher erholte sich allerdings
bald wieder, nachdem man ihm
versichert hatte, mit „Roma“ sei die Stadt
und nicht sein Lieblingshahn gemeint,
der Star seiner Hühnerzucht. Allerdings spiegelt die vom Historiker Prokop überlieferte Episode die oströmische Sicht der Dinge, wollte der hochrangige Autor damit doch die Unfähigkeit des weströmischen Kaisertums karikieren, in seiner Reichshälfte für Sicherheit und Ordnung zu sorgen.

(mehr …)

Feb. 2024 | Allgemein, Essay, Feuilleton | Kommentieren

Bundesweit fehlt an vielen Schulen gut ausgebildetes und engagiertes Lehrpersonal. Der Quereinstieg – einst als Notlösung gedacht – ist da mancherorts schon beinahe zum Normalfall geworden. Wer im eigenen Beruf unzufrieden ist oder mit einem Fachstudium keine Anstellung findet, kann (sic) Lehrerin oder Lehrer werden.
Doch wann bietet sich dieser Weg wirklich an? Welche Voraussetzungen müssen Quereinsteiger mitbringen? Und welche Fachrichtungen sind derzeit gerade gesucht?

(mehr …)

Feb. 2024 | Allgemein, Was sonst noch geschah | Kommentieren

Man möcht es nicht glauben, man fasst es nicht: In Bern wurde das Konzert einer weißen Reggae-Band abgebrochen. Der Grund: Zuschauer beschwerten sich, es handle sich um kulturelle Aneignung. Das Kulturzentrum verteidigt die Entscheidung, die Band versteht die Welt nicht mehr – (wir auch nicht) –
Die Brasserie Lorraine ist ein genossenschaftlich organisiertes Kulturzentrum im Zentrum von Bern. Man kann sich hier zwanglos treffen, ganz ohne Konsumationszwang. Es gibt Speisen, Getränke, und oft auch Veranstaltungen. Im Sommer gibt es jeden zweiten Montag ein Konzert. So auch am Montag, da trat im „Brass“, wie sich das Zentrum auch nennt, die Gruppe Lauwarm auf, eine fünfköpfige Schweizer Kombo.

(mehr …)

Feb. 2024 | Allgemein, Gesundheit, In vino veritas, Zeitgeschehen | Kommentieren

Ist der Quantenmechanik wegen alles im Universum vorherbestimmt ? Der quantenphysikalischen Unsicherheiten wegen ist letztlich alles dem Zufall unterworfen, so jedenfalls lautet die weitverbreitete Vorstellung. Doch in Wahrheit könnte genau das Gegenteil der Fall sein.
Möglicherweise konnte sich unser Kosmos nur so entwickeln, wie er es getan hat. Ein einziger Pfad hätte dann – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit – zum heutigen Universum geführt.

(mehr …)

Feb. 2024 | Allgemein, Essay, Feuilleton, Sapere aude | Kommentieren

Hubble-scaled

Mit dem Urknall entstand auch alle Materie im Universum. Sie bildet Sterne, Planeten, Staub und uns Menschen. Ein Team aus 150 Wissenschaftlern  hat nun eine Karte veröffentlicht, die alle Materie in unserem Universum enthält. Das Weltall scheint somit anders zu sein als bisher angenommen wurde.
Und das ist eine der großen Fragen, mit der sich Astronomen beschäftigen. Dunkle Materie ist hier das Schlagwort: Ob es sie wirklich gibt, weiß kein Astronom, keine Astronomin so genau. „Um zu wissen, was die Materie ist, muss man sie manchmal erst einmal finden“, das schreiben Wissenschaftler der Universität von Chicago in ihrer neuesten Veröffentlichung.

(mehr …)

Feb. 2024 | Allgemein, Essay, Sapere aude, Wissenschaft | Kommentieren

Demonstration gegen Rechtsextremismus und die AfD, Frankfurt am Main,

Die Frage „Cui bono?“ gilt als anrüchig und wird als so unappetitlich empfunden wie jemand, der in der Straßenbahn Rotz durch seine Nase hochzieht.
Es ist – einerseits – schon okay, diese Frage zu stellen, selbst Adorno empfahl sie im Rahmen der Ideologiekritik. Doch haftet ihr das Aroma von Verschwörung an, vor allem, wenn noch das Wörtchen „wirklich“ vor das Fragezeichen der Formulierung „Wem nützt es?“ geschoben wird.
Suggeriert wird damit, der Profiteur des Ereignisses könnte auch dessen geheimer Urheber sein.

(mehr …)

Feb. 2024 | Allgemein, In vino veritas, Sapere aude | Kommentieren

Tucker Carlson im Gespräch mit Wladimir Putin – was Wunder

Genau 127 Minuten – so lange stand Wladimir Putin dem amerikanischen Moderator Tucker Carlson in einem Interview Rede und Antwort. Wobei es vor allem „Rede“ anstelle von „Antwort“ war, was Zuschauer in dem am Donnerstag veröffentlichten Interview zu hören und sehen bekamen.
Putin monologisierte über weite Teile des Gesprächs.
Für Russlands Präsidenten war das Interview – das erste, das Putin seit Beginn der russischen Vollinvasion der Ukraine am 24. Februar 2022 einem westlichen Interviewpartner gegeben hat – eine Gelegenheit, seine pseudohistorische „Begründung“ für den völkerrechtswidrigen Krieg auch im Westen erneut zu propagieren.

(mehr …)

Feb. 2024 | Allgemein, Essay, Politik, Sapere aude | Kommentieren

Kein Raum mehr für Spiel mit Unsicherheit des Publikums?

Der Journalist Stefan Aust hat das ZDF erfolgreich wegen eines falschen Fotos verklagt. Das Urteil torpediert Böhmermanns Satire-Konzept des Spiels mit Unsicherheit. Nun wird neu verhandelt. Wir plädoieren für ein anderes Urteil …
Im März 2015 präsentierte der damalige ARD-Moderator Günther Jauch am Sonntagabend ein heikles Video. Zu sehen war der ehemalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis, der während einer scharfen Rede den Mittelfinger in Richtung „Deutschland“ zeigte. Gast Varoufakis bezeichnete das Video – erst einmal – als Fake.

(mehr …)

Feb. 2024 | Allgemein, In vino veritas, Sapere aude | Kommentieren

Akteure erstellen dort Clips oder Memes, die – mal mehr, mal weniger offensichtlich – Inhalte transportieren. Memes sind Bilder, die mit witzigen oder sarkastischen Sprüchen kommentiert werden. Und das kursiert zu Millionen im Internet und solche Sprüch sind – in der Regel –  harmlos, doch oftmals werden auch Memes benutzt, um unter dem Deckmantel des Humors rechtsextremes Gedankengut zu verbreiten. Wenn Kinder und Jugendliche den digitalen Raum betreten, sind die rechts- extremistischen Inhalte also schon lange da – aber warum verbreiten sie diese über Klassenchats und andere Plattformen weiter?

(mehr …)

Feb. 2024 | Allgemein, In vino veritas, Junge Rundschau, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Max Horkheimer (links), Theodor W. Adorno und rechts hinten Jürgen Habermas im April 1964 an einer Tagung in Heidelberg

Als Ort für die Revolutionstheorie wurde es vor gut hundert Jahren gegründet und entwickelte sich zu einem Zentrum gelehrter Gesellschaftskritik: Was hält das Frankfurter Institut für Sozialforschung heute zusammen?
Ein unabhängiges Institut für Sozialforschung, getragen von einem vermögenden Grosskaufmann und seinem politisch links engagierten Sohn: Das war etwas Aussergewöhnliches, selbst in einer aufgeschlossenen, der Wissenschaft zugetanen Stadt wie Frankfurt am Main. Niemand hätte sich 1923 vorstellen können, dass dieses Institut dereinst ein Ort sein würde, der – in Verbindung mit dem Begriff «Kritische Theorie» – weltweit bekannt werden sollte.

(mehr …)

Jan. 2024 | Heidelberg, Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Sapere aude | Kommentieren

In dieser Villa am Wannsee in Berlin trafen sich 1942 Spitzenbeamte der Nazis

In einer stattlichen Villa bei Berlin wurden
am 20. Januar 1942 Details zum
Völkermord an den europäischen Juden
besprochen. Auch 80 Jahre danach lässt
einen das Protokoll der Wannseekonferenz erschaudern.

Manchmal hilft der Zufall. Im März 1947 
müssen sich Beamte des Auswärtigen 
Amtes vor dem Nürnberger
Kriegsverbrechertribunal verantworten,
 da macht Robert Kempner 
einen bedeutenden Fund.

 

(mehr …)

Jan. 2024 | Allgemein, In vino veritas, Kirche & Bodenpersonal, Sapere aude | Kommentieren

« Vorherige SeiteNächste Seite »