Frédéric Martels Buch „Sodoma, Enquête au coeur du Vatican“ untersucht das massive und massiv beschwiegene Phänomen der Homosexualität in der Katholischen Kirche, das, wie Martel im Gespräch mit Matteo Gemolo in Micromega betont, keineswegs deckungsgleich ist mit dem des sexuellen Missbrauchs – auch wenn das eine mit dem anderen zu tun hat. Das Buch steht in vielen Ländern auf der Bestsellerliste.
In Deutschland erscheint es erst im September (die ZEIT hat gerade einige (!) Passagen vorabgedruckt) & gerade (wie ich am 10. Januar 20 festgestellt habe). feige wieder herausgenommen-  „Was in den Augen vieler als Widerspruch erscheint, lässt sich soziologisch leicht erklären„, schreibt Martel, der selbst aus der französischen Schwulenbewegung kommt. „Obwohl dies Buch kein rein akademisches Buch ist, zeigt es, dass, was da im Vatikan passiert, kein Zufall ist. Die Realität ist viel simpler und banaler als die extreme Rechte denkt, die überall Verschwörungen und schwule Lobbys sieht:

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Aug. 2019 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, In vino veritas, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Sapere aude, Senioren | Kommentieren

katholische-kirche-kondomverbotWill die katholische Kirche überleben, wird sie – wenngleich das widersinnig zu sein scheint – über kurz oder lang Verhütung akzeptieren müssen. Besser: Über kurz … Was jetzt zunächst einmal wie ein großer Schritt der katholischen Kirche zu sein vorgab, mit dem sie sich an die Moderne anzunähern schien, erweist sich nun als Strohfeuer. Die Mitteilung des spanischen Episkopats durch seinen damaligen Sprecher Martínez Camino, in der erklärt worden war, das Kondom könne den Gläubigen erlaubt werden „im Zusammenhang mit der zuverlässigen Verhütung von Aids“, wurde gleich am nächsten Tag von der pontifikalen Autorität zurückgenommen. (mehr …)

Aug. 2019 | Allgemein, Essay, Gesundheit, In vino veritas, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

Steckt der den Stecker gerade rein – oder zieht er ihn raus?

Von mir aufgefordert, mich zu beschreiben – zu schreiben, wer ich bin, beginne ich zu straucheln wie ein  Tausendfüßler, der erklären soll, wie er seine Gehbewegungen koordiniert.

Wer sich fragt, sage ich mir, wer er sei, der ist ja schon halbwegs neurotisiert; er gerät sich selbst ins Gehege beim Bemühen um eine Antwort.
Verpflichte ich mich hingegen schonungsloser Wahrheitssuche, gerate ich doch dann allzu leicht in Gefahr, mich exhibitionistisch oder auch masochistisch aufzuführen.

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Aug. 2019 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, In vino veritas, InfoTicker aktuell, Kirche & Bodenpersonal, Sapere aude, Senioren | Kommentieren

Höcke hat den vergleichsweise gemäßigten AfD-Funktionären einen Anlass zum Angriff geliefert. Grund zur Freude gibt es für sie dennoch nicht. Eigentlich hatten sie in der AfD geglaubt, nach dem Austritt von Ex-Chefin Frauke Petry die Zeiten öffentlicher Schlammschlachten hinter sich gelassen haben zu dürften. Doch jetzt wird in der Partei so heftig wie schon lange nicht mehr darüber gestritten, welche Rolle der vom Verfassungsschutz beobachtete „Flügel“ um – der nach höchstrichtlerlichem Beschluß muß Faschist genannt weden dürfen – Björn Höcke spielen soll.

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Aug. 2019 | Allgemein, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Im Juli 1996 wurde in Wien ein Abkommen der deutschsprachigen Staaten unterzeichnet, durch das die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung gemäß einem von einer internationalen Kommission vorgelegten Regelwerk mit Wörterverzeichnis beschlossen wurde, die am 1. August 1998 mit einer Übergangszeit von sieben Jahren in Kraft zu treten hatte. (mehr …)

Aug. 2019 | Allgemein, Feuilleton, In vino veritas, Junge Rundschau, Wirtschaft, Zeitgeschehen | Kommentieren

Mindestens 1250 Eisenbahnbrücken sind so marode, dass nur der Abriss bleibt. Die Deutsche Bahn fährt trotzdem darüber – und beruhigt die Passagiere. Deutschlands Eisenbahnbrücken sind in schlechten  Zustand. Die 25710 Eisenbahnbrücken in Deutschland sind in noch größerem Ausmaß überaltert und abrissreif als bisher bekannt, fast jedes zweite Bauwerk ist älter als hundert Jahre. Mindestens 1250 Überführungen sind so marode, dass nur noch der Abriss bleibt. Die Sanierungskosten haben sich in kurzer Zeit auf mehr als 25 Milliarden Euro verdreifacht. Das zeigen interne Unterlagen der Deutschen Bahn AG aus Aufsichtsratskreisen, die der Redaktion vorliegen. (mehr …)

Juli 2019 | Heidelberg, Allgemein, Sapere aude, Wirtschaft | Kommentieren

Weil Frankreich Google und Co. zu besteuern beabsichtigt, droht US-Präsident Trump mit einer Abgabe auf französischen Wein. Der Landwirtschaftsminister in Paris sagt daraufhin deutlich, was er davon hält: Nachdem er die Drohung von US-Präsident Donald Trump scharf kritisiert hatte, legte er nach: „Das ist – sagte er dem Sender BFM TV- völlig schwachsinnig“. Trump hatte die Sanktion gegen französischen Wein als Vergeltungsmaßnahme für die von der Regierung in Paris geplante Digitalsteuer ins Spiel gebracht, die große US-Konzerne wie Facebook, Google und Amazon treffen soll.

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Juli 2019 | Allgemein, Gesundheit, In vino veritas | Kommentieren
Hans Kresnik in der GraGa beim Rundschau-Gespräch über seine Biographie, über verkorkste Politik und über die anstehende Uraufführung in Heidelber. Foto: Gottschling

Hans Kresnik in der GraGa 9 beim Rundschau-Gespräch über seine Biographie, über verkorkste Politik und über die anstehende Uraufführung in Heidelberg. Foto: Gottschling

Hans Kresniks erste eigene Choreographien, die auf Gedichten schizophrener Autoren aus der niederösterreichischen Landesnervenheilanstalt Guggung beruht:
-„O sela pei“ und im folgenden Jahr „Paradies?“ –
lassen den Bremer Intendanten Kurt Hübner auf Kresnik aufmerksam werden, er engagierte ihn als Ballettmeister ans damals spannendste Theater der Republik. Es ist die Zeit des „Bremer Stils“, geprägt von den jungen Regisseuren Zadek, Stein, Grüber, Fassbinder, dem Bühnenbildner Minks – für Hans Kresnik eine enorme Herausforderung. Zehn Jahre bleibt er in Bremen und entwickelt seinen sehr eigenen Stil, den er als „Choreographisches Theater“ bezeichnet. Jedes seiner   Stücke ist eine Provokation, schon die Titel lassen das erkennen.
Von der Apo und der Begegnung mit Ernst Bloch geprägt, getreu seinem Motto „Ballett kann kämpfen“, polemisiert er gegen das Wettrüsten („Kriegsanleitung für jedermann“) und den Vietnamkrieg („PIGasUS“), schändet lustvoll das klassische Repertoire („Schwanensee AG“), attackiert den Konsumterror („Traktate“), beklagt die Unmenschlichkeit („Romeo und Julia“) und Gewalttätigkeit von Liebesbeziehungen („Magnet“), verhöhnt die katholische Kirche („Jesus GmbH“).
Die Fachkritik – freute er sich im Gespräch – heult auf, das Publikum ist begeistert. „Zehn Jahre lang“, meinte er nicht ohne Stolz, „war ich das negative Ballettereignis.“

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Juli 2019 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, Junge Rundschau, Senioren, Theater, Zeitgeschehen | Kommentieren

Jon Favreaus Neuverfilmung von „Der König der Löwen“ zeigt den Unterschied zwischen Klassiker und Dutzendware: Grandiose Optik und Einfallsreichtum begeistern: Frühmorgens verhält sich der kleine Löwe wie der kleine Maxi von nebenan. Er weckt seinen Vater und weil dieser nicht sofort aufsteht, hüpft er ihm solange auf der Nase herum bis der Alte sich erhebt, dieser ist tatsächlich schon etwas betagt. Jon Favreau, der 2016 für Disney „Das Dschungelbuch“ neu verfilmte, führte auch Regie beim aktuellen „König der Löwen“.

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Juli 2019 | Allgemein, Feuilleton, Junge Rundschau, Senioren, Film | Kommentieren

Gedächtnistraining gibt es in vielen Formen. Wer seine Gedächtnisleistung dauerhaft trainiert, sollte sich jedoch nicht nur auf Übungen verlassen, raten Experten. Wichtig sind auch ein gesunder Lebensstil, ein ausgefülltes Leben und ein abwechslungsreicher Alltag. Übungen zum Gedächtnistraining sollen helfen, die Merkfähigkeit zu verbessern. Besonders häufig interessieren sich Senioren dafür. Aber auch Schüler suchen nach geeigneten Techniken, um den Schulstoff zu strukturieren und besser zu behalten. Mit einem effektiven Training des Gedächtnisses können unter anderem die Konzentration, das assoziative und logische Denken sowie die Urteilsfähigkeit verbessert werden.

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Juli 2019 | Allgemein, Essay, Gesundheit, Senioren, Wissenschaft | Kommentieren

Nicht nur Vereine klagen über fehlende Ehrenamtliche, aber viele wissen nicht, wie sie sich engagieren können. Um beide zusammenzubringen, gibt es jetzt eine App.„Wir wollen die Welt verbessern und Probleme lösen“ – ein Satz wie dieser ist meist Teil pathetischer Sonntagsreden. Paul Bäumler und Ludwig Petersen, beide gerade 20 Jahre alt, sagen ihn hingegen mit ungewöhnlichem Ernst. Und tatsächlich könnten die beiden etwas bewegen. Gemeinsam mit ihren Mitstreitern haben sie „letsact“ entwickelt: Eine App, die schnell, jederzeit aktuell, übersichtlich und ohne bürokratische Hürden potenzielle Freiwillige mit Organisationen, Vereinen und Verbänden verkuppelt. Eine Art Tinder fürs Ehrenamt sozusagen. (mehr …)

Juli 2019 | Heidelberg, Allgemein, Gesundheit, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

Zur umfassenden Aufklärung der Causa „Bluttest/HeiScreen“ hat der Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Heidelberg am 5. April eine externe, unabhängige Kommission eingesetzt. Die siebenköpfige Kommission steht unter der Leitung von Bundesverfassungsrichterin a.D. Dr. Christine Hohmann-Dennhardt und Professor Dr. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft. Diese Kommission stellte nun – „nach monatelanger intensiver Arbeit“ – dem Aufsichtsrat einen ersten Zwischenbericht zur Sachverhaltsaufklärung vor, die dem Aufsichtsrat am Dienstag (16. Juli) vorgestellt wurde.

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Juli 2019 | Heidelberg, Allgemein, Gesundheit, Wirtschaft, Wissenschaft | Kommentieren

Stauffenberg und die Wolfsschanze, der Ort des Attentats. Der Bendlerblock in Berlin, die militärische Schaltzentrale der Konspiration. Das ist die eine, weitgehend erforschte Seite des 20. Juli 1944.
In diesem Buch geht es um eine andere, viel weniger bekannte Geschichte hinter dem Attentat. Es geht um beteiligte Nicht-Militärs und ihre heimlichen Treffpunkte. Es waren mutige Kaufleute, katholische Frauenrechtlerinnen oder links-sozialistische Pazifisten, die sich an verschwiegenen Orten trafen.
Erzählt wird von den sogenannten „Leuschner-Leuten“, von vielen hundert Gewerkschaftern und Sozialdemokraten, von Polizisten und Wettbürobetreibern.
Von versierten Untergrund-Aktivisten, die sich darauf vorbereiteten, nach einem gelungenen Attentat auf Hitler öffentliche Verwaltungen und Rundfunkstationen zu besetzen. Marie-Christine Werner und Ludger Fittkau verfolgen vor Ort die Strukturen des zivilen Flügels des 20. Juli 1944 und erzählen die verschlungenen Schicksale der Beteiligten. (mehr …)

Juli 2019 | Heidelberg, Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Junge Rundschau | Kommentieren

So gehts – wenn alle alles haben wollen …
Die Einen wollen Bäume, Die Andern billige (Wohn)Räume. Und, das geht: Mit NEIN

Am Sonntag, dem 21. Juli sind die Heidelberger bei einem Bürgerentscheid aufgerufen,
über die Verlagerung des rnv-Betriebshofs auf den Großen Ochsenkopf zu entscheiden.

Wie notwendig eine zügige Verlagerung ist, stellten Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck und Gunnar Straßburger, Leiter des Bereiches Infrastruktur bei der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv), bei einem Vor-Ort-Pressegespräch auf dem Betriebshof dar.


Dabei ging es auch um die anderen diskutierten Standortalternativen.
Und um die Gründe,
die – dezidiert – gegen diese sprechen. (mehr …)

Juli 2019 | Heidelberg, Allgemein, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen, Rhein-Neckar-Kreis, Save the date | Kommentieren

Die Medienlandschaft in der Türkei steht weiterhin unter Druck

Reporter ohne Grenzen (ROG) kritisiert den unverminderten Druck, den Justiz und regierungsnahe Stellen in der Türkei auf Medienschaffende ausüben. In dieser Woche müssen sich in Istanbul eine ganze Reihe von Journalisten vor Gericht verantworten (https://ogy.de/2gcr), darunter auch der Türkei-Korrespondent von Reporter ohne Grenzen, Erol Önderoglu.
Anfang des Monats hatte das oberste Berufungsgericht die lebenslangen Haftstrafen gegen die Medienschaffenden Ahmet Altan und Nazli Ilicak aufgehoben, Freilassungen aber abgelehnt. (mehr …)

Juli 2019 | Allgemein, In vino veritas, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

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