Timothy Snyder: „Dieser Krieg wird enden, wenn sich auf der russischen Seite etwas ändert.“

Timothy Snyder ist einer der bekanntesten Intellektuellen und zugleich Experte für osteuropäische Geschichte, insbesondere die der Ukraine. Der Professor an der Yale University und Permanent Fellow am Wiener Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) berichtete am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien von seinen Eindrücken bei der Münchner Sicherheitskonferenz vom vergangenen Wochenende. Auf die Frage, ob er von dieser Veranstaltung im Hinblick auf die defensive Lage der Ukraine und die – ungenügende – Hilfe des Westens optimistisch, pessimistisch oder gar depressiv zurückkomme, antwortete er: „Die Ukraine macht sich ganz gut, indem sie Erfolge allein – auch ohne uns – erzielt.

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Feb. 2024 | Allgemein, In vino veritas, Zeitgeschehen | Kommentieren

Bilden SPD, Grüne und FDP die neue Bundesregierung, besteht die Chance, dass Cannabis legalisiert wird. Sowohl Grüne als auch FDP schreiben in ihren Wahlprogrammen, dass sie einen regulierten bzw. kontrollierten Verkauf von Cannabis in lizensierten Geschäften wollen. Befürworter einer Legalisierung hatten sich schon ein Signal in den Sondierungs-Papieren erhofft – doch dort wurde zur Drogenpolitik nichts erwähnt. Nun haben die Koalitionsverhandlungen begonnen und Befürworter und Gegner einer Legalisierung von Cannabis diskutieren weiter viel im Netz darüber:

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Feb. 2024 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Zeitgeschehen | Kommentieren

Zum zweiten Mal ist Olaf Scholz an einen Ort geeilt, den die Wassermassen bedrohen. Das musste er auch, denn als Katastrophen die Elbe und Ahr heimsuchten, wurden Karrieren beschleunigt und beendigt.
Heute ist unser aller Bundeskanzler in das Städtchen Sangerhausen gereist und stand am Deich an der Helmebrücke, begutachtete ihn kritisch und riet ihm dringend, doch gefälligst den Wassermassen standzuhalten. Ob sich der Deich davon beeindrucken lässt? Na ja, warum nicht. Kameras sind besonders dann unbarmherzig, wenn sich ein herausgehobener Mann des Staates in Gummistiefeln und Regenjacke der Flut nähert, die Deutschland öfter als früher heimsucht.

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Feb. 2024 | Allgemein, Gesundheit, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Die schärfsten Kritiker der Elche – waren früher selber welche

Diese Haltung ist natürlich nicht neu. Die Figur des Kritikers wird seit langem verfolgt von einer Tradition der kulturellen Feindseligkeit – von Johann Wolfgang Goethes vielzitiertem Jugendgedicht Rezensent („Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent.“) bis hin zur Figur des düsteren, freudlosen Restaurantkritikers Anton Ego in Pixars Ratatouille. Wir Kritiker gelten als Spielverderber, die sich zwischen das Publikum und die Kunst drängen, als Gatekeeper mit fragwürdiger Autorität, als pedantischer Lehrer, der gnadenlos Noten verteilt – oder als vom Cäsarenwahnsinn gezeichneter Imperator, der durch eine Bewegung seines Daumens über Wohl und Wehe eines Kunstwerks entscheiden kann.

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Feb. 2024 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Zeitgeschehen | Kommentieren

Frische Austern, raffiniert gewürzte Weinbergschnecken, gefüllter Fasanenbraten, serviert in Gefäßen aus Silber und Gold, dazu noch Wein in rauen Mengen – schon die alten – Römer wussten zu schlemmen und zu feiern. Vor allem Bankette, genannt convivia, waren damals ein beliebter Zeitvertreib. Man gab sie für die Familie, Geschäftspartner oder Kunden – gar nicht so anders als heute. Doch waren die römischen Gela(lie)ge tatsächlich so protzig und ungezügelt, wie wir denken, sie uns heute denken zu dürfen?

Die Esskultur der Römer:
Bankett statt Nobelrestaurant

„Unsere Einrichtung gehobener Restaurants“  – ach nä – gab es im alten Rom noch nicht“, erklärt Günther E. Thüry, Professor für Altertumswissenschaften an der Paris-Lodron-Universität Salzburg. „Es gab zwar Imbissstuben und einfachere Gastwirtschaften.

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Feb. 2024 | Allgemein, Buchempfehlungen, Essay, Zeitgeschehen | Kommentieren
Ein großes Volksfest. Ein Ereignis für jedermann. So wollen die Regierung von Emmanuel Macron und die Stadt Paris Vorfreude auf die Olympischen Sommerspiele wecken, die vom 26. Juli bis zum 11. August in der französischen Metropole stattfinden.
Ein Ereignis für jedermann? Wohl kaum. Denn für sozial Schwächere ist kein Platz – nicht nur wegen der teuren Tickets für die Sportveranstaltungen. Alle Flüchtlinge sowie Obdachlose sollen auf Betreiben der Behörden Paris vor den Spielen verlassen und auf Ausweichunterkünfte auf dem Land verteilt werden so Scholz

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Feb. 2024 | Allgemein, Feuilleton, In vino veritas, Zeitgeschehen | Kommentieren

Nach der Nachricht vom Tod von Alexej Nawalny, geben Spitzenpolitiker diverser Staaten Putin die Schuld. Nawalny sei zu Tode gefoltert worden. Der ukrainische Präsident Selensky geht von einer gezielten Tötung des Kreml-Kritikers aus.
Alexej Nawalny hat seinen Kampf gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin nach Auffassung vieler Politiker weltweit mit dem Leben bezahlt. Der berühmteste politische Gefangene des Landes starb am Freitag im Alter von 47 Jahren nach Angaben der Justiz in seiner sibirischen Strafkolonie. Er sei „nach einem Spaziergang zusammengebrochen, Wiederbelebungsversuche“ – hieß es – „hätten keinen Erfolg gehabt“

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Feb. 2024 | Allgemein, In vino veritas, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Verglühter Stahl zwischen zerbombten Steinen. Awdijiwka wird als Trümmerwüste enden – egal, wer am Ende gewonnen haben wird

Awdijiwka – Carlo Masala lag falsch mit seiner Vermutung. Vorerst. Am Beispiel Awdijiwka hatte der Hamburger Politikwissenschaftler im Hamburger Abendblatt erläutert, dass die Ukraine sich zwar darauf versteift hatte, Putins Truppen weitestgehend ausbluten zu lassen. Wie er sagt, rechne er aber beinahe stündlich mit einem „taktischen Rückzug“ der ukrainischen Verteidiger aus dem Territorium. Das hatte Masala schon vor geraumer Zeit gesagt. Die Kämpfe dort gehen aber weiter; auch die Russen kämpfen weiter unnachgiebig um die Stadt, ohne dass ihr große Bedeutung für den Ausgang des Ukraine-Krieges beigemessen wird – sie steht als Symbol für das gegenseitige Kräftemessen zwischen Wladimir Putin und der freien Welt.

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Feb. 2024 | Allgemein, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Israels Planung für eine Militäroffensive in Rafah schreitet voran. International wird die Kritik daran schärfer. Ein Land droht gar, den Friedensvertrag mit Israel aufzukündigen

Israels geplante Militäroffensive stößt international auf immer mehr Kritik. Die israelische Armee will in die Stadt Rafah vorstoßen, die im Süden des Gazastreifens liegt und mit einer Million palästinensischer Geflüchteter überfüllt ist. Möglicherweise kommt es zu einer Massenflucht vom Gazastreifen ins benachbarte Ägypten.
Die ägyptische Regierung lasse bereits ein Auffanglager bauen, schreibt die US-amerikanische Tageszeitung „Wallstreet Journal“ und beruft sich auf Insider aus Sicherheitskreisen, Ägypten bestreitet jedoch den Bau.

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Feb. 2024 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Zeitgeschehen | Kommentieren

Wir leben unter den Konditionen der Moderne in einer säkularen Welt. Was wir wissen, nährt sich aus der Skepsis von kritischen Fragen, und wo wir handeln, regiert das Gesetz der Kontingenz, die Ausschließung von Notwendigkeit und Unmöglichkeit.
Vieles – und immer mehr – ist möglich; aber ebenso gilt, dass auch manches ganz anders sein könnte – nur mal eben zum Beispiel Michelangelos „Erschaffung des Menschen“ in der Sixtinischen Kapelle.
Begriff und Erfahrung der Wirklichkeit lehren uns einerseits Zuversicht: ein gewisses Vertrauen in die Berechenbarkeit der Verhältnisse.

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Feb. 2024 | Allgemein, Feuilleton, In vino veritas, Kirche & Bodenpersonal, Zeitgeschehen | Kommentieren

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