Heidelberg heute – würden die „Heidelberger Hochromantiker“ Achim von Arnim und Clemens Brentano, Joseph von Eichendorff, Johann Joseph Görres, Jacob und Wilhelm Grimm – würde diese Schar ihre „Bergstadt lieblicher Wunder“ wiedererkennen? Wo ständig die „Oppositionellen der jungen Romantik gegen die “ alte Prosa“ zu Felde zogen (Eichendorff).
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Und heute?
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Wäre für sie Heidelberg – wie für Hölderlin –  noch immer „der Vaterlandsstädte ländlichschönste“?
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Dies Foto von Philipp Rothe spricht dafür …

In der frühgeschichtlichen Verwendung stand „Mythos“ für den Ort, an dem rituelles, sakrales Sprechen stattfindet, das sich vom logisch begründbaren Sprechen wesentlich unterscheidet. „Mythos Heidelberg“ denn also: „Der genius loci Heidelbergs ist feucht“, dies Zitat aus dem Widmungsgedicht Victor von Scheffels „Gaudeamus“ über den Geist des Ortes Heidelberg bezieht sich fraglos nicht etwa auf häufigeren Regen als anderswo.
Sich nun also dem „Geist des Ortes“, dem Mythos Heidelberg auf dem Wasserwege nähern? Wahrlich, der Neckar ist das zu tun ein schlechter Weg nicht. Mit seiner „gaudeamischen“ Feuchtigkeit aber meinte Scheffel sicher auch nicht den Fluß, eher schon Gersten- oder Rebensaft.
Er lebte lange genug in Heidelberg, wir dürfen ihm glauben.

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März 2022 | Heidelberg, Allgemein, Essay, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

Das Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) hat heute Vormittag (25. März) das Registrierungsportal für Helferinnen und Helfer zur Beschulung von ukrainischen Schülerinnen und Schülern freigeschaltet.

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März 2022 | Heidelberg, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

Plakat mit Stalin, Putin und Hitler (v.l.) auf einer Demonstration in Berlin gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine

Historische Vergleiche pflegen zu hinken, und Mystifizierungen von Politikern helfen meist auch nicht weiter. Aber gerade im Fall Wladimir Putin, der ein obsessives Verhältnis zur Geschichte hat, ergibt eine historische Herangehensweise durchaus Sinn. Vor allem bei der Antwort auf die Frage, ob Putin im Ukrainekrieg einlenken und Friedensverhandlungen führen würde, kann die Geschichte Hinweise geben. Dabei ist Putin natürlich nicht Reinkarnation einer nur historischen Figur. Oder, um es provokativ formuliert zu haben: Er ist ein Stalin, der unter Paranoia litt und sein Volk nach Belieben massakrierte. Und er ähnelt, was seine Verachtung anderer Nationen angeht, durchaus auch einem Hitler.

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März 2022 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Macht der Disziplin: Wie wir unseren Willen trainieren können

Viele unserer persönlichen und gesellschaftlichen Probleme hängen mit mangelnder Selbstdisziplin zusammen: zwanghafter Konsum, Verschuldung, Gewalt, schlechte schulische Leistungen, mangelnde Produktivität am Arbeitsplatz, Alkohol- und Drogenmissbrauch, ungesunde Ernährung, mangelnde sportliche Betätigung, chronische Angst, Jähzorn, und so weiter und so fort – angefangen von der Entlassung über den Verlust von Freunden bis zur Scheidung oder sogar zu Gefängnisstrafen. Tennisspieler verlieren das Finale, weil sie ihre Gefühle nicht im Griff haben. Politiker zerstören mit einem Seitensprung ihre Laufbahn. Die Finanzwirtschaft wird durch eine Epidemie von riskanten Krediten und Investitionen ruiniert. Viele Menschen leben im Alter in Armut, weil sie nicht genug Geld auf die Seite gelegt haben.

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März 2022 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, In vino veritas, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Einwohner der zerbombten Stadt Mariupol heben neben der Straße ein Grab aus

Risiken so lange durch die rosarote Brille zu betrachten, bis sie zur akuten Gefahr werden, das können wir hierzulande richtig gut. Wie gut, zeigt sich in den drei großen Krisen unserer Zeit: Ukraine, Corona, Klima.
Im Umgang mit dem Ukraine-Krieg hält im Politikbetrieb eine merkwürdige Apathie Einzug. Nachdem Putins Angriff alle Welt aufgeschreckt und Kanzler Scholz eine „Zeitenwende“ ausgerufen hatte, wurden eilig Sanktionspakete geschnürt und die milliardenschwere Wiederbelebung der Bundeswehr angekündigt. Doch vier Wochen nach Beginn der Kämpfe scheint das Engagement vieler Politiker zu erlahmen.

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März 2022 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Aufgeben gilt nicht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stärkt mit jeder Ansprache den Überlebenswillen der Bevölkerung

Wenn Intoleranz als Gegenmittel taugt: Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen über den Umgang mit Putins Propaganda, Selenskyjs Sieg in der Kommunikation:
? Herr Pörksen, jeder Krieg wird als Informationskrieg bezeichnet. Führt der russische Überfall zum kommunikativen Business as usual – oder was sonst?

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März 2022 | Allgemein, Buchempfehlungen, Essay, Feuilleton, Politik, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Seit Wochen waren Anschläge auf Kirchen und Handelsniederlassungen verübt worden. Nachdem man am 20. Juni 1900 den deutschen Gesandten auf offener Straße erschossen und seine Leiche in Stücke gehauen hatte, belagerte die Geheime Faust für Gesetz und Eintracht das Pekinger Botschaftsviertel. Christliche Ausländer wurden massakriert; die Aufständischen, im Westen Boxer genannt, bezichtigten sie, durch dampfbetriebene Maschinen die Harmonie der Naturkräfte gestört, Unwetter und Missernten verschuldet und ansteckende Krankheiten verbreitet zu haben. Nach fünfundfünfzig Tagen schlugen die alliierten Truppen zurück. Der Hof floh nach Sian. Die Soldaten der Alliierten fielen über die Paläste der Verbotenen Stadt her, raubten die kaiserlichen Schätze und schändeten den Drachenthron.

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Von „entlarvend“ bis „menschenverachtend“:  In einer Rede per Video-Schalte bat Wolodymyr Selenskyj in seiner Rede im Bundestag eindringlich um mehr Hilfe für sein Land. Lesen sie hier seine Rede im Wortlaut. Doch nach der Rede folgte keine Debatte über das Gesagte. Stattdessen ging der Bundestag zur Tagesordnung über. Die Empörung über den Umgang mit der Rede Selenskyjs im Bundestag schlägt sich auch in der Presse nieder:

 

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März 2022 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Als Nächstes droht jetzt ein Staatsbankrott, der Investoren Milliarden kosten und das Land vom Finanzmarkt abschneiden wird. Am Tag vor fälligen Kuponzahlungen Russlands in Höhe von 117 Mio. Dollar stehen alle Warnlampen auf Rot. Eine Nichtzahlung würde Schockwellen auf den Märkten auslösen, an denen Investoren in russischen Bonds bereits massive Verluste erlitten haben, seit das Land vor wenigen Wochen in die Ukraine einmarschiert ist. Die Regierung sagt, dass alle Schulden bedient werden – allerdings in (!) Rubel.

 

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März 2022 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

Hintergrund sollen die strategischen Fehler beim Überfall auf die Ukraine sein. Und offensichtlich ist es deshalb zum Zerwürfnis gekommen zwischen dem Präsidenten und Ex-FSB-Chef Putin und ebendiesem FSB. Ausgerechnet für den Chef der 5. Abteilung des Geheimdienstes, der für die Aufklärung im Ausland und damit auch für die russischen Geheimdienstaktivitäten in der Ukraine zuständig ist, Sergej Beseda, wurde Hausarrest angeordnet.

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