Dieser Blick lässt auf Sylt jede Menge Platz vermuten – die Inselbewohner sehen das anders

Angst geht um auf Sylt. Zwar ist der Beschluss noch nicht endgültig in trockenen Tüchern, doch man nimmt allgemein an, dass das Neun-Euro-Ticket kommen wird. Im Rahmen des Entlastungspakets wegen der stark gestiegenen Energiepreise, wird jede und jeder vom 1. Juni an bis zum 31. August für nur neun Euro im Monat den öffentlichen Nahverkehr benutzen können. Dazu zählen dann auch Regionalzüge, mit denen sich Abenteuerlustige im Extremfall vom Schwarzwald bis auf Sylt durchhangeln können. Ebendiese Urlaubsregionen sind es, die nun unter dem erwarteten Run von Tagesausflüglern und Billigtouristen, die „bloß gucken wollen“, schon mal provisorisch aufstöhnen.

 

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Mai 2022 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Zeitgeschehen | Kommentieren

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs werden im Deutschen Reich noch einmal unzählige Menschen ermordet: Deserteure, kriegsmüde Zivilisten, KZ-Häftlinge. Es ist die letzte Abrechnung mit Gegnern, denen die Zukunft zu gehören scheint.

Frühjahr 1945 in Deutschland. Die Truppen der Alliierten dringen auf breiter Front in das Gebiet des Deutschen Reiches ein. Die militärische Niederlage ist abzusehen. Es herrscht Chaos. Doch aufgeben, sich dem Unvermeidlichen fügen und zwar so, dass es nicht mehr Opfer gibt als notwendig? Das kommt für die deutsche Führung nicht infrage – und auch für viele Deutsche nicht.
Die deutsche „Volksgemeinschaft“, die sich überlegen über andere wähnt, über Juden, slawische „Untermenschen“, aber auch die vermeintlich frivolen Franzosen, will der eigenen Niederlage nicht ins Auge blicken. Schuld an dem Desaster wird – was Wunder – auf  „innere Feinde“ zurückgeführt – und die gelte es auszumerzen, beschreibt Historiker Sven Keller vom Münchner Institut für Zeitgeschichte die zugrunde liegende Gemütslage.

 

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Träum ich oder bin ich – die Wirklichkeit und wir

Deutschland sitzt in der Falle oder wie Putin die deutsche Politik seit 20 Jahren an der Nase herumführt. Schlimmer noch: Wir waren selbst daran beteiligt, diese Falle aufzustellen – und haben uns dann sehenden Auges in sie hineinbegeben. Der Ausstieg aus der Atomkraft, mit dem die Bundesrepublik dem Rest der Welt zeigen wollte, wie saubere Energieversorgung in einer ökologischen Zeitenwende funktioniert, war einer der Auslöser dieses schmutzigen Krieges praktisch vor der eigenen Haustür.

Plötzlich steht der Begriff „Zeitenwende“ nicht mehr für ein postfossiles Wunderland, sondern für ein 100-Milliarden-Sondervermögen zur Wiederertüchtigung der Bundeswehr. So schnell kann es gehen, wenn wohlstandsgenährte Träumereien mit politischen Realitäten kollidieren.

 

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Mai 2022 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Zeitgeschehen | Kommentieren

Sommerzeit. In seltener Eintracht beschäftigen sich die Deutschen mit den Ausländern – mit denen des Auslands. In jener Gegend also, wo der Ausländer, die Natur und das Klima noch im Einklang leben.
Wir Deutschen, Bürger im Land der hochkarätigen Erben und der Besserverdiener, wir lieben das Reisen.
Nur die Amerikaner geben im internationalen Vergleich mehr dafür aus. Prognosen wissen, dass “der” Deutsche eher am Neukauf des Autos spart, denn an der Urlaubsreise. Der Deutsche! Aber: Der Heidelberger?
Unsere letzten Stammtische haben wir in unserem Altstadthinterhof abgehalten. Und, wie wir es auch immer wenden mochten, haben wir keinen vernünftigen Grund für sinnloses Herumstreifen in der Welt gefunden.
Komme uns keiner mit “Erholung” oder “das sind doch die schönsten Wochen des Jahres”! (mehr …)

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Seit den Tagen des Kalten Krieges sind aber immer wieder atomwaffenfähige Tupolev-Bomber von ihren Basen abgehoben, um daran zu erinnern, dass Russland unbesiegbar ist. Diesmal flogen sie weit außerhalb der Reichweite der gegnerischen Luftabwehr, tausend Kilometer von ihren Zielen entfernt, und ihre Schächte öffneten sich. Mehr als ein Dutzend Marschflugkörper feuerten sie ab. Nur wenige konnten die Verteidiger vor dem Einschlag abschießen. Vor den meisten gab es keine Rettung.

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Der 92-Jährige Politische Philosoph Jürgen Habermas hat sich zur Diskussion um die deutsche Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine geäußert. Zwar sieht er auf der einen Seite »die moralisch entrüsteten Ankläger«, die eine stärkere Unterstützung der Ukraine auch mit schweren Waffen fordern. Andererseits aber »eine reflektiert und zurückhaltend verfahrende Bundesregierung«, die vor dem Hintergrund des atomaren Drohpotenzials Russlands nicht Kriegspartei werden will.

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Es ist ein bislang einmaliger Vorgang – zumindest in dieser Größenordnung. Russland behält 400 Flugzeuge, die eigentlich Leasingfirmen gehören – denn diese dürfen mit russischen Airlines nicht mehr kooperieren. Bei den Flugzeugverleihern schwinden die Hoffnungen auf ein Wiedersehen mit ihren in Russland stationierten Jets. Denn bis Montag mussten Leasingfirmen wie Marktführer Aercap oder Avolon ihre Verträge mit russischen Fluggesellschaften beenden – wegen der westlichen Sanktionen gegen Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine.

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Der 40jährige Binyam Woldetsadik

Wegen der Wirtschaftskrise im eigenen Land hoffen äthiopische Männer auf Jobs in Russlands Krieg gegen die Ukraine. Die Waffen sind ihnen vertraut. Täglich versammeln sich schon im Morgengrauen vor der russischen Botschaft in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba hunderte junge Männer.

Die meisten haben eine Mappe oder einen Umschlag mit Dokumenten dabei: Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse ihres Militärdienstes. Ihr Ziel: Sich für den Feldzug gegen die Ukraine von Russland rekrutieren zu lassen.

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