
Jetzt werden die Rufe nach Entlassung der Verantwortlichen laut. Haltet den Dieb, ruft die SZ. „Ist man traurig darüber, dass in Deutschland über Judenhass nicht diskutiert werden kann?“, fragt Jürgen Kaube in der FAZ nach dem Statement der Verantwortlichen. Die Welt ärgert sich über die große Heuchelei, außerdem zeichnet sie die „gefährliche Nähe“ zum BDS auch im Kuratorenteam nach. Für die NZZ streift Jan Koneffke durch ein Bukarest der Gegensätze.
Kurz wurde es komplett verhüllt – nun wird das antisemitische Werk von Taring Padi abgebaut, nicht nur SPD und Grüne, etwa Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle und Kulturstaatsministerin Claudia Roth, rufen jetzt nach Aufklärung.
Der Aufruhr in den Feuilletons ist so groß, als wäre mit antisemitischen Entgleisungen bei dieser Documenta wirklich nicht zu rechnen gewesen.
„Sich jetzt überrascht und empört zu zeigen wegen eines Kunstwerks, ist heuchlerisch“, meint Boris Pofalla denn auch in der Welt und fordert die sofortige Entlassung der Geschäftsführung um Sabine Schormann und des gesamten künstlerischen Teams, schon um die Institution zu retten.
Nicht zuletzt Schormanns Statement – „die Trauer über die Unmöglichkeit des Dialogs“ – sei aber schon jetzt „eine Schande, die diese Institution niemals wird abwaschen können. Wenn die Normalisierung von Israelhass in der Kunstwelt sich auf die Documenta fifteen beschränken würde, wäre es mit dem Abhängen einiger Bilder getan.
Aber es steckt mehr dahinter.