Was bitte genau wollen Majestät?
Dass sie sich bislang in der Öffentlichkeit – auch in der „Sache Brexit“ – zurückgehalten hat, mag dafür stehen, dass Majestät objektiv und neutral zu sein haben. Tatsächlich aber hat auch die Queen Interessen in diesem Spiel. Wenn die amerikanisch-britische Geschichte nicht gleich für mehrere Jahrhunderte zurück beleuchtet wird, bleibt dennoch ein recht pragmatisches Interesse:
Die Queen gewinnt Einfluss und Geld in Abhängigkeit davon, wie mächtig das British Empire ist. Die Briten versprechen sich vom bevorstehenden Brexit unter anderem, dass sie sich in der internationalen Machtaufteilung wieder stärker positionieren können. So dürfte ein autonomes Großbritannien, gegebenenfalls weiterhin an der Seite von Donald Trumps USA, sich, was Wunder, international ganz anders bewegen als im Zusammenhang mit der EU.
Die Geschichten beginnen oft ähnlich: Eine junge Frau lernt einen attraktiven Mann kennen. Sie bekommt Geschenke, hört von der großen Liebe und später von hohen Schulden des „Geliebten“. Um ihn zu retten, müsse sie nur einmal mit einem anderen Mann Sex haben, der dafür bezahlt. Dann ein weiteres Mal, irgendwann wöchentlich, schließlich täglich. Sandra Novak hat das erlebt. Sie ist Opfer eines sogenannten Loverboys geworden, der sie in die Prostitution drängte. Auf dem dritten Weltkongress gegen sexuelle Ausbeutung sprach die Aussteigerin von „staatlich toleriertem sexuellen Missbrauch“.