Da hat wer ein Foto vom „Areal Hamburger Hafen“ bei Nacht gemacht, und eine Rechnung über 28 Euro für eine Aufnahme während der Lichtkunst-Installation „Blue Port“ erhalten. Wer, wie, was, warum? Alle zwei Jahre wird das Hamburger Hafenareal in blaues Licht getaucht. Der Hamburger Hafen trug insbesondere zur hohen Zeit des Handelsbundes Hanse stark zum Aufstieg der Stadt bei. Sowohl für Einwohner als auch für Touristen ist er beliebtes Fotomotiv. Und dies zumal in den letzten Jahren, in denen die Gegend um den Hafen herum des Nachts in blaues Licht gehüllt wird. (mehr …)
John Gilhooly, Künstlerischer Leiter der Londoner Wigmore Hall und Vorsitzender der Royal Philharmonic Society, erhält den mit 10 000 Euro dotierten Musikpreis des „Heidelberger Frühling“ 2019. Der „Heidelberger Frühling“ vergibt die Auszeichnung jährlich an Persönlichkeiten, die sich substanziell und nachhaltig für die Vermittlung von klassischer Musik einsetzen. (mehr …)
Dieser Mann ist ein Illusionskünstler, der seiner Wählerschaft zwei Botschaften vermittelt: Ihr seid Opfer, aber ihr werdet Sieger sein, wenn ihr mir folgt. Wie ein Trickbetrüger redet er seinen Gefolgsleuten ein, dass sie sich ihm anvertrauen müssen, weil gewaltige Gefahren auf sie lauern. Nur er könne sie beschützen. Mehr als diese simple Kausalität hat Trump nicht zu bieten. Weil er aber den versprochenen Schutz nicht liefern kann, muss er die Gefahr immer gruseliger beschreiben: Terroristen an der Grenze, nur durch Mauern aufhaltbare Flüchtlinge, Zölle gegen die Bedrohung der nationalen Sicherheit, ein Regierungsstillstand und am Ende gar ein nationaler Notstand zur Umgehung der Gewaltenteilung und zum Schutz vor dem politischen Gegner.
Über den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un ist vergleichsweise wenig bekannt. Anders als bei Trump gibt es keine Durchstechereien aus der Regierungszentrale in Pjöngjang, anders als die USA ist Nordkorea immer noch ein verschlossenes und zumindest nach außen hin homogen wirkendes System.
Der IT-Experte und Blogger F. von L. (Name ist der Redaktion bekannt) hält den aktuellen Datenskandal, bei dem persönliche Informationen von zahlreichen Prominenten und Politikern veröffentlicht wurden, nicht für einen Betriebsunfall, sondern für ein Symptom eines Systemversagens. Die Politik habe die Probleme mit dem gerade bekannt gewordenen Daten – missbrauch jahrezehntelang selbst herbeigeführt. Politiker seien hier nicht Opfer, sondern Täter. Fragen. Und Antworten:
Journalisten sollten keine Geschichten nach Hause bringen, die – wie „im Fall Claas Relotius“ –
larger than life seien:
Zu allererst nämlich haben Journalisten keine Künstler zu sein, sondern eher ordentliche Handwerker.
Zweitens: Sie müssen der Wahrheit dienen und nicht dem eigenen Ruhm.
Drittens: Sie haben eine Aufgabe. Sie sind die von Karl Kraus sogenannten ‚Kehrichtsammler der Tatsachenwelt‘, die dokumentieren, nachfragen und zweifeln. Daraus entstehen dann zwar keine Texte wie Discokugeln, die nach allen Seiten glitzern. Aber dem Ansehen des Journalismus und der Aufgabe, die er in der Gesellschaft hat, hilft die solide Geschichte mehr als Texte, die zu schön sind, um wahr zu sein. Aufgerollt und aufgelesen: (mehr …)
Alle Jahre wieder kommt nicht nur das aus der unbefleckten Maria entsprungene Jesulein in den Stall und aus dem Stall in unsere Wohnzimmer. Im weiteren Verlauf geben (in allen Dritten Glotzenprogrammen) uns die Ehre: Miss Sophie und James. Sylvester allemal lieber ohne anderes Knallzeug, denn ohne diese Beiden … Wie immer wird James sie mit der vollendeten Höflichkeit eines in ihren Diensten alt gewordenen Butlers zu Tische geleiten. Wie immmer wird Miss Sophie ihre abwesenden, aber von James galant vertretenen alten Freunde – Sir Toby, Admiral von Schneider, Mr. Pommeroy und vor allem ihren «sehr lieben» Mr. Winterbottom – zu ihrer Tafelrunde begrüssen. James serviert und leert stellvertretend für das Quartett deren Gläser und wie in den vergangenen Jahren wird er Mal für Mal über den ausgestopften Tigerkopf stolpern. (mehr …)
Vorzeiten meinte im Gespräch mit Einwohnern von Heidenau Vizekanzler Sigmar Gabriel, wo Ossis gerade mal wieder nicht lange mit Ausländern fackeln sondern sie abfackelten und so auf ihre Weise „aufräumten“: „Ihre Sorgen“ – so der Vizekanzler – müsse „man zwar ernst nehmen, aber das“ sei „kein Grund, mit diesen Spinnern, mit diesem Pack zu demonstrieren“.
„Der rasende Mob – Die Ossis zwischen Selbstmitleid und Barberei“. Nichts, aber auch gar nichts hat sich seither geändert. Im Ossiland, in Clausnitz, Bautzen (Bild) und Heidenau hat sich die rassistische Stimmung in aller Deutlichkeit gezeigt. – Ach ja, die Kanzlerin war gerade mal eben in Chemnitz und auch dies muss einem bei der Gelegenheit einfallen dürfen: Bautzen ist eine Partnerstadt von Heidelberg. Aber:
Das knackige Politikerzitat ist eine beliebte Form in sozialen Netzwerken. Journalisten aber sind nicht zuständig dafür, Äußerungen – von wem auch immer – einfach nur weiterzureichen; stattdessen haben Vertreter der 3. Gewalt zu recherchieren, einzuordnen und zu differenzieren. Punkt. Wie aber sieht das oft genug in Wirklichkeit aus? Politiker bedürfen keiner Journalisten mehr, Botschaften unter die Leute zu bringen – längst haben sie das zu tun eigene Wege gefunden.