Nicht zu genau festlegen: in puncto Linkspartei bleibt – was Wunder – SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz vage

Olaf Scholz bleibt in Richtung Linkspartei vage, und auch Christian Lindner sagt lieber nicht klar, was viele Liberale längst wissen – aus gutem Grund. Zu den ältesten Ritualen eines Wahlkampfs gehören die Koalitionsaussagen der Spitzenkandidaten. Oder, besser, deren Nichtexistenz. Beispiel FDP. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass Christian Lindner in eine Ampel-Koalition mit der SPD und den Grünen eintreten würde, wenn es nach der Wahl keine andere Möglichkeit gibt. Oder weil er als Königsmacher so viele Zugeständnisse erzwingen konnte, dass er die Ampel als dauerhaft gelb blinkend verkaufen kann. Zudem dürfte mittlerweile fast jeder Wähler mitbekommen haben, dass der Druck auf Lindner, in eine Regierung einzutreten und nicht abermals besser nicht zu regieren als schlecht, dieses Mal noch beträchtlich höher ist als 2017.

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Sep. 2021 | Allgemein, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Jetzt geht es in den Endspurt: Kommenden Sonntag wählt Deutschland seinen neuen Bundestag.

Wir berichten hier aktuell über die spannendsten Entwicklungen der letzten Wahlkampfwoche.

 

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Sep. 2021 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Die Wenigsten werden heute die zweite Hälfte der 1950er Jahre als Zeit benennen, in der „cinema riots“ oder „Konzert-Krawalle“ Öffentlichkeit, Medien und Politik ausdauernd beschäftigten und Kriminologen, Psychologen und Soziologen zu umfangreichen Studien herausforderten. Bei mehr als 100 Halbstarken-Krawallen alleine in der Bundesrepublik zwischen August 1956 und September 1959 kann durchaus von einem Massenphänomen gesprochen werden: aufrührerische Zeiten in den vermeintlich so betulichen und biederbürgerlichen Fünfzigern!
Erinnerungskulturell präsenter sind da natürlich die Jahre der „Studentenbewegung“ in der zweiten Hälfte der 1960er, kurz „die 68er“. Gerade einmal zehn Jahre liegen beide Zeiträume auseinander – aber „zusammengedacht“ wurden sie eigentlich nie! Auch nicht von dem Berliner Historiker Bodo Mrozek (geb. 1968), der ein Jahr nach dem fünfzigsten „68er-Jubiläum“ in 2018 ein fulminantes Buch vorlegt, das ein Rezensent der einflussreichen „Historische Zeitschrift“ mit Recht bereits kurz nach Erscheinen „als Standardwerk“ geadelt hat. In seiner Dissertation entwickelt der Autor eine asynchrone Periodisierung zur traditionellen Geschichtsschreibung, indem er „1956-1966: Das ungerade Jahrzehnt“ (S.726-737) als Motor von Modernisierung, Westernisierung und Globalisierung ausruft.

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Sep. 2021 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Für viele Griechen war Theodorakis die „Stimme des Volkes“

Fast 60 Jahre lang beeinflusste er die Entwicklung Griechenlands musikalisch und politisch. In seiner Heimat wurde er wie ein Heiliger verehrt. Jetzt ist Mikis Theodorakis mit 96 Jahren gestorben.
Viele verbinden den Namen Mikis Theodorakis mit der berühmten Musik aus dem dreifach Oscar-prämierten Kultfilm „Alexis Zorbas“, die ihn 1964 weltweit berühmt machte und 50 Jahre später längt zum Klassiker avanciert ist.
Der dazugehörige Tanz Sirtaki gilt vielen Nichtgriechen als Inbegriff des griechischen Volkstanzes. Dabei wurde die Schrittfolge eigens für diesen Film erfunden.

 

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Sep. 2021 | Allgemein, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Den Taliban ist ein riesiger und geopolitisch enorm wichtiger Schatz in den Schoß gefallen, als sie jetzt zum zweiten Mal die Kontrolle in Afghanistan übernommen haben

Bislang haben die Taliban hauptsächlich im Opium- und Heroinhandel Geld verdient. Nun regieren die militanten Glaubenskrieger ein Land, das über viele Bodenschätze verfügt – Schätze, auf die China ein Auge geworfen hat. In einem Bericht von 2010 schätzten US-Militärexperten und Geologen, dass Afghanistan – eines der ärmsten Länder der Welt – über Bodenschätze verfügen könnte, deren Wert sich auf beinahe  1.000.000.000.000 US-Dollar (das sind eine Billion Dollar oder rund 850 Milliarden Euro) summieren würden: Eisen, Kupfer, Kobalt, Lithium und Seltene Erden. In den darauffolgenden zehn Jahren blieben diese Ressourcen wegen der nicht enden wollenden Gewalt im Land unberührt.
In der Zwischenzeit ist der Wert vieler dieser Mineralien durch die Decke gegangen, befeuert vor allem durch den globalen Trend zur Nutzung grüner Energie. Ein Bericht der afghanischem Regierung aus dem Jahr 2017 schätzt den Reichtum an Mineralien auf drei Billionen Dollar – allerdings einschließlich fossiler Brennstoffe.

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Aug. 2021 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Zwei afghanische Journalisten filmen am Ort eines Bombenanschlags in Kabul

Rangliste und Weltkarte der Pressefreiheit 2021

Reporter ohne Grenzen hat eine  Rangliste der Pressefreiheit 2021 veröffentlicht.  Auf ihren Daten basiert auch die aktuelle Weltkarte der Pressefreiheit – (RSF) ist in größter Sorge um  Journalisten in Afghanistan. Weil bisher immer noch unklar ist, wann ihre Evakuierung starten kann, prüft RSF neben einer Namensliste derzeit weitere Möglichkeiten, den Betroffenen vor Ort und im Exil zu helfen. Seit Beginn dieser Woche erreichen RSF täglich Dutzende Anfragen verzweifelter Medienschaffender aus Afghanistan. Sie schweben in akuter Lebensgefahr, denn mit dem Siegeszug der Taliban hat in Afghanistan nun einer der größten Feinde der Pressefreiheit weltweit die Macht übernommen.

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Aug. 2021 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Taliban, Al-Kaida und den „Islamischen Staat“ verbindet ein Element: Die fundamentale Zurückweisung westlicher Werte. Sie lehnen entschieden eine demokratische Ordnung ab, in der Frauen und Männer gleichberechtigt sind und nach weltlich-säkularen Regeln per Wahl die Zusammensetzung eines Parlaments bestimmen.
Grundlage politischen Handelns, gesellschaftlichen Lebens und wirtschaftlichen Wirkens muss ihrem Verständnis nach einzig und allein die Scharia sein – das sogenannte Islamische Recht. Quellen der Scharia sind der Koran sowie die Sammlung überlieferter Sprüche des Propheten Mohammed. (mehr …)

Aug. 2021 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Derweil die Grünen bis heute immer noch das Klischee vom Besser-Wessi bedienen, wünschte Brecht seinerzeit eine freundliche, nicht belehrende Gesellschaft. Vor den Wahlen im Osten hätten – wenns auch schwer fallen mag – die Grünen zumindest den Versuch zu machen, das Image der West-Partei los zu werden.
Immerhin, zu Beginn des Jahres, in dem sich die friedliche Revolution zum 30. Mal jährt und drei Landtagswahlen im Osten anstehen, schlagen die Grünen betont selbstkritische Töne an. Deutlich benennen sie eigene Versäumnisse beim Zusammenwachsen von Ost und West, angefangen beim Wahlkampf 1990 („Alle reden von Deutschland. Wir reden vom Wetter“).

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Aug. 2021 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Ausflug nach irgendwohin in einer Bundewswehrmaschine

Sie selbst nennen sich „Schüler und Studenten“ – so lautet die wörtliche Übersetzung des Wortes „Taliban“.  Der Begriff ist die paschtunische Pluralform des aus dem Arabischen stammenden Wortes „talib“. Viele Taliban sollen in den 1990er-Jahren religiöse Schulen in Afghanistan und Pakistan besucht haben, an denen eine extremistische Auslegung des sunnitischen Islams gepredigt wurde.
Mittlerweile denkt bei dem Begriff niemand mehr an Frauen und Männer, die sich über Bücher beugen. Der Begriff Taliban wird mit Terror und Zerstörung assoziiert. Nach der neuerlichen Machtübernahme der Taliban in Afghanistan kamen hunderte von Zivilisten zum Flughafen in Kabul, um ihrer Herrschaft zu entfliehen.

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Aug. 2021 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Wer sich ein Bild davon machen will, was in Afghanistan seit der Machtübernahme der Taliban geschieht, ist schlecht beraten, den Worten ihres Sprechers Sabihullah Mujahid zu vertrauen. Man werde keine Rache nehmen, hieß es auf einer Pressekonferenz. Das Gegenteil ist der Fall. Taliban-Kämpfer gehen von Haus zu Haus und suchen nach Menschen.

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