Am 23. Mai 1618 stürmen protestantische Adlige die Burg von Prag, Sitz des Königs von Böhmen, und werfen kurzerhand die Statthalter des Königs samt Sekretär aus dem Fenster. Die aufgestaute Wut über die permanente Einschränkung der Religionsfreiheit und die Unterdrückung durch die katholischen Machthaber entlädt sich in diesem Anschlag.
Eine Tat mit weitreichenden Folgen. Zwar kommen die armen Beamten des Königs dank eines Misthaufens unter dem Fenster glimpflich davon, für Europa führt dieser Sturz jedoch zu einem der längsten und blutigsten Kriege auf deutschem Boden.
Ist da der Teufel am Werk? Papst Franziskus jedenfalls spricht oft vom personifizierten Bösen, zuletzt angesichts der massenhaften (tja, dann)
Fälle sexueller Gewalt in der Kirche.
Diese Rede ist anschaulich und naheliegend, aber nicht ganz unproblematisch (Bild: Die Versuchung Christi, Pacher-Altar in St. Wolfgang (1471–1479). Von allen Seiten schreit die Not der Welt uns an: die Not des Krieges und der brutalen Gewalt; die Not der sozialen Ungerechtigkeit, der Armut und des Hungers; die Not der Krankheit, die Not des Zweifels, der Anfechtung und der Enttäuschung. Aber letztlich findet sich auf dem Grund aller dieser Nöte eine Not: die Not des Bösen, des Bösen in der Welt und des Bösen in unseren eigenen Herzen.“ Fünfzig Jahre ist es her, dass der liberale Alttestamentler Herbert Haag (1915–2001) diese Sätze geschrieben hat. Sie stehen am Anfang seiner kleinen, aber wichtigen Schrift
„Abschied vom Teufel. Vom christlichen Umgang mit dem Bösen“.

Noch nicht gehängt, wirft sich „Der hungrige Löwe“ – in der „Schirn“ – auf die Antilope“ (Henri Rousseau)
Hierzulande ist – was Wunder – die Welt geordnet und in Ordnung: akurat jägerzaunig eingerahmte Parzellen als Vorgarten; gehen wir ausnahmsweise mal in den Wald, tun wir das auf ausgeschilderten Wanderwegen, der Zivilisation zu entkommen würde uns nicht nur nicht mal im Traum einfallen und nicht mal dann gelingen, wenn wir das wollten. Unser Land ist ein Land, dem es an Wildnis mangelt. Das erschwert nicht nur seine Position bei internationalen Verhandlungen zum Schutz der Biodiversität. Der Schwerpunkt des Naturschutzes liegt hierzulande deutlich bei der Erhaltung der traditionellen Kulturlandschaft.
Angela Merkel allüberall: An den Zeitungsständen der Republik war die Bundeskanzlerin heute omnipräsent. Der angekündigte Rückzug beherrschte die Titelseiten, die je nach Medium eher als Nachruf oder aber als Nachtreten gerieten. Ausgerechnet die linke taz indes trotzte der kollektiven Merkel-Dämmerung. Schlagzeile zu alledem: „Wir werden uns noch nach ihr sehnen.“ – Wir auch …
Der Manager von Ingo Insterburg bestätigte gegenüber Agenturen, er sei einem erst kürzlich bei dem Musiker diagnostizierten Krebsleiden in einem Charlottenburger Hospiz erlegen. In seinen letzten Stunden war Ingo Insterburg nicht allein, sein Sohn Wolf war an seiner Seite. Bereits Ende der 60er Jahre gründete Ingo Insterburg, der am 6. April 1934 unter seinem bürgerlichen Namen Ingo Wetzker in Insterburg geboren wurde, gemeinsam mit Karl Dall, dem Autor Peter Ehlebracht und dem Schauspieler Jürgen Barz die Band Insterburg & Co. womit auch der Grundstein für Comedians wie Otto und Mike Krüger gelegt worden war. Er selbst bezeichnete sich als musikalischer Komödiant, Kritiker betitelten Ingo Insterburg als Blödelbarden.
Seltsam, im Nebel zu wandern! Einsam ist jeder Busch und Stein, Kein Baum sieht den anderen,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt, Als noch mein Leben licht war; Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise, Der nicht das Dunkel kennt, Das unentrinnbar und leise
Von allem ihn trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern! Leben ist Einsamsein. Kein Mensch kennt den andern, Jeder ist
allein.
Der Mannheimer Hof unter Kurfürst Carl Theodor war berühmt für seine Musik und die mit den Aufführungen verbundenen „Events“ – die „Akademien“. Beides können die heutigen Gäste der ehemaligen kurpfälzischen Residenz erleben. Bei einem Festkonzert zur Feier des 275-jährigen Jubiläums der „Mannheimer Schule“ am 4. November treffen die Besucher im Schloss auf historische Gäste einer musikalischen Akademie, wie sie am Hof zelebriert wurde: auf den jungen Mozart, Damen des Hofes, Mannheimer Bürger sowie auf den Musikkritiker Charles Burney. Als historische Zeitzeugen nehmen sie die Besucher mit auf eine Zeitreise in das 18. Jahrhundert.

Bürgermeister Wolfgang Erichson (3. von rechts) enthüllt die Hinweistafel nahe der Alten Brücke. (Foto: Stadt Heidelberg)
Am unteren Einstieg des Schlangenwegs am Heiligenberg weist nun eine Hinweistafel den Weg zum Philosophenweg und erklärt Spaziergängerinnen und Spaziergängern den geschichtlichen Hintergrund sowie die naturräumlichen Besonderheiten des Areals. Die Tafel wurde im Design und mit Fördermitteln des Naturparks Neckartal-Odenwald errichtet. Bürgermeister Wolfgang Erichson stellte die Tafel am Mittwoch, 24. Oktober 2018, gemeinsam mit Projektpartnern des Stadtteilvereins Neuenheim, des Heidelberger Geschichtsvereins, des Naturparks Neckartal-Odenwald und des städtischen Umweltamts vor.
Der Schlangenweg ist ein Fußweg, der auf knapp 500 Metern den Philosophenweg mit der Heidelberger Altstadt verbindet.
