Zur Bürgerlichkeit, egal, warum, wo oder wie man sie definiert, gehört auf jeden Fall eine „elementare Affektkontrolle“, möchte man dem – vorgeblich – bürgerlichen Alexander Gauland zurufen. Nach dem Mord an Walter Lübcke schauten wir uns auf Internetseiten der AfD um – und stellten zum Sprachgebrauch dort fest: „Der Evangelische Kirchentag? Eine schizophrene Irrsinnsveranstaltung“. Angela Merkel? Eine ins „linksgrüne Lager abgedriftete Kanzlerdarstellerin“. Die CDU-Chefin? „Meinungsdiktatorin AKK“. So geht das ohn Unterlass. Haben aber auch (und nicht nur Grüne) Besserwissis ihren Anteil an der Ossi Unmut? (mehr …)
Diese Geschichte erzählt uns weniger Schnurren, denn ein Zukunftsideal: 1516 wird in der flämischen Universitätsstadt Löwen ein Buch gedruckt, das wie kaum ein anderes Werk das Denken ganzer Epochen beeinflusst hat. Der Roman »Utopia« des englischen Humanisten, Staatsmanns und Heiligen Thomas Moore, auch Morus genannt, der – wie das ja zu Zeiten für Utopisten nicht unüblich war – 1535 unter König Heinrich VIII. hingerichtet wurde, begründete eine europäische Denktradition, die noch immer lebendig ist. Zugleich war es die Geburtsstunde eines neuen Begriffs, der kontroverser nicht hätte sein können. Unter Utopie wird heute landläufig die Idee eines bestimmten gesellschaftlichen Idealzustands verstanden, der in den Augen seiner Anhänger nicht nur wünschenswert, sondern auch erreichbar ist. Am Beginn stand jedoch ein anderer Ansatz. Schauen wir fünf Jahrhunderte zurück, offenbart sich die wechselvolle Geschichte der Utopie als die Geschichte eines großen Missverständnisses. Vorweg: Thomas Morus war – im heutigen Sinne jedenfalls – kein Utopist. (mehr …)
Mal selbst sein können so wie man selbst sein will, spielerisch in wirkliche Begegnung mit anderen Menschen kommen, sich weiterentwickeln und dabei auch noch Spaß haben:
All das läßt sich ab September in Heidelberg-Rohrbach in einem Schauspielkurs der besonderen Art erleben.
“Es macht glücklich, gibt Energie für den Alltag und entwickelt nebenbei noch die Persönlichkeit – was kan man mehr wollen?” so Schauspielerin Juliane Niemann darüber, was sie seit nunmehr fast 10 Jahren – bislang in Potsdam – in ihren Schauspieltrainings für Laien erlebt. (mehr …)

Noch besser Deutsch lernen, Berufsmöglichkeiten ausloten und gemeinsam Spaß haben – das ermöglicht das Ferienprojekt „Sommerschule“ (Foto: Peter Dorn) jungen Geflüchteten.
Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr hatten im zweiten Durchgang vom 29. Juli bis 9. August 2019 neun junge Frauen und Männer Gelegenheit, sich als „Sommerschüler“ auszuprobieren. (mehr …)
Am Samstag regnete es zwar, das hielt jedoch OB Dr. Eckart Würzner (rechts im Bild) nicht davon ab, den neu gestalteten Neckarlauer unterhalb der Stadthalle als ersten Bauabschnitt der geplanten Neckarpromenade einzu – weihen. Foto: Philipp Rothe
Die Stadt näher an den Fluss rücken – das ist die große Vision einer Heidelberger Neckarpromenade mit eigenständiger Radachse, die sich vom Karlstor bis zum Wieblinger Wehr erstreckt. In den kommenden zehn Jahren soll sie Realität werden. Der Gemeinderat hat im Mai 2019 einstimmig beschlossen, dass die Planung für das Vorhaben vertieft wird. Das Gesamtprojekt könnte schrittweise über Einzelmaßnahmen entwickelt werden. (mehr …)
Oder aber, der türkische Diktator Recep Tayyip Erdogan meint mit dem von ihm oft und gern zitierten „Nationalem Willen“ solche ihm gefällige Situationen, in welchen das Wahlvolk für seine Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) stimmt. Fällt das Ergebnis – was Wunder – nicht zu seinen Gunsten aus, zählt der „nationale Wille“ wenig bis gar nicht. Einmal mehr mußten das heute jene Kurden erfahren, die in vielen Gegenden im Südosten des Landes traditionell nicht die AKP, sondern mehrheitlich die prokurdische Demokratische Partei der Völker (HDP) wählen. In den drei Grossstädten Diyarbakir, Mardin und Van setzte das Innenministerium heute, am Montag, 19. August die gewählten Bürgermeister ab. Den Volksvertretern wird von der „Regierung“ Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) vorgeworfen. (mehr …)
Donald Trump und Boris Johnson – was steckt hinter Narzissten und warum sind sie als politische Führer für Mehrheiten attraktiv? Wie wir werden, wer wir sind – und was das für die Politik, unsere Gesellschaft und deren Zukunft bedeutet: Der Neurowissenschaftler Joachim Bauer über neueste Erkenntnisse der Hirnforschung und deren soziopolitische Relevanz.
In Zeiten grassierender Ichbezogenheit und gesellschaftlicher Strömungen, die Selbstbehauptung durch Abgrenzung gegenüber anderen forcieren, vermittelt Joachim Bauer ein klares Bild davon, wie wir werden, wie wir sind. Und er erklärt, warum wir diesen Weg der Selbstwerdung nur gemeinsam mit anderen finden können.
Welches psychologische Muster steckt hinter den Narzissten, die in vielen Ländern die politische Bühne für sich reklamieren, ob in den USA, in Italien, Brasilien und ganz aktuell mit Boris Johnson auch in England? (mehr …)
Ladies and gentlemen, congratulations. Seit Boris Johnson den Premierminister Großbritanniens gibt, wird er allenthalben euphorisch als »Britain Trump« begrüßt – seinem transatlantischen Vorbild in der hohen Kunst des Mobbings gegen Muslime, Frauen und andere Ziele seiner Missgunst.
Well done, Boris. Endlich zieht Europa gleich mit den USA und verfügt nun über ein eigenes Freiluftlabor, um die Mechanismen der Hetze gegen Schwächere zu studieren. Zwar hat fast jeder eigene Erfahrungen mit dem Thema, (mehr …)