Herbert Draper – Die Beweinung des Icarus (1898)

Keine andere Partei hat in den vergangenen Monaten derartig Aufwind bekommen wie die Grünen, ihre Frontfrau schickte sich sogar an, zur Sonne zur fliegen, die Kanzleramt heißt. „Es begab sich aber zu der Zeit“, dass sie ihre Konkurrenten Armin Laschet vom trägen Planeten CDU und Olaf Scholz vom damals noch irrlichternden Kometen SPD weit hinter sich gelssen hat; gegen den aufgehenden Stern wirkten die Herren wie Dinosaurier aus dem politischen Pleistozän. Wer aber der Sonne zu nahe kommt,  dessen Flügel verbrennen wie weiland die des Irakus und, wie dem Höhenflieger aus der griechischen Mythologie ergeht es in diesen Tagen auch den beiden Grünen-Chefs Robert Habeck und aber vor allem und allen anderen  Annalena Baerbock. Der eine stolpert mit Stahlhelm durch die Ukraine und offenbart seine außenpolitische Unbedarftheit. Die andere vergisst, dem Bundestag Sonderzahlungen von mehr als 25.000 Euro zu melden, und kämpft mit ihrem eigenen Lebenslauf, der offenkundig nicht nur lückenhaft, sondern auch geschönt war. „Ich habe da offensichtlich einen Fehler gemacht, und das tut mir sehr, sehr leid“, gestand sie gestern Abend in der ARD – und das, das läßt sich kaum mißverstehen.

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Juni 2021 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Alfred Nobel: Vom Dynamit zum Namensgeber des Preises

Dieses Jahr schweigt sie zum siebten Mal – aber zum ersten Mal selbstverschuldet. Frédéric Mistral, Giusuè Carducci, Verner von Heidenstam, Miguel Ángel Asturias: Die Namen dieser Autoren dürften außerhalb ihrer Heimatländer allenfalls Spezialisten noch etwas sagen, und ob sie sonderlich gelesen werden, darf man bezweifeln.
Dass sie in den Jahren 1904, 1906, 1916 und 1967 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet worden sind, hat den Prozess des langsamen Vergessenwerdens sicherlich gebremst, aber nicht substantiell aufgehalten. Umgekehrt wird man sich an James Joyce, Marcel Proust, Italo Calvino oder Astrid Lindgren noch lange erinnern – jedoch hat keiner von ihnen den Preis je erhalten.

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Juni 2021 | Allgemein, Feuilleton, Junge Rundschau, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

Drosten: „Wissenschaft ist immer unabgeschlossen …

Christian Drosten erforscht seit nunmehr bereits siebzehn Jahren Corona­viren – derweil die meisten von uns erst seit Januar 2020 wissen, dass solche Viren überhaupt existieren.  Diese Vieren wurden zum Zentrum seiner Arbeit, nachdem er darauf aufmerksam geworden war, dass sich 2003 ein Arzt in Singapur mit einem unbekannten Virus angesteckt habe, der dann nach New York geflogen und dort krank geworden war. Man wusste, dass er in Singapur mit schwer erkrankten Patienten Kontakt gehabt hatte. Auf dem Rückflug landete das Flugzeug für einen Tankstopp in Frankfurt. Der Mann wurde von Bord genommen und auf eine Isolier­station gebracht. Damals arbeitete Drosten in Hamburg am Tropen­institut, das sich um importierte Infektions­krankheiten kümmert  und hatte gerade eine Labor­methode entwickelt, die Viren bestimmen kann, die man noch nie vorher gesehen hatte. So wurde er in diese Detektiv­geschichte involviert.

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Juni 2021 | Allgemein, Gesundheit, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Die „bekannteste Unbekannte“  – als solche gilt die afroamerikanische Schriftstellerin Dorothy West, die lieber auf Nuancen setzte als auf harten Kontrast. Dass auch dieser Ansatz einiges an Sprengstoff birgt, beweist ihr Roman „Die Hochzeit“, der gerade neu aufgelegt wurde. Wir bringen eine Einführung in das gerade erschienene Buch und eine Leseprobe.

Identitätspolitik? Streitereien über kulturelle Aneignung? Man wüsste gern, wie Dorothy West sich in der heutigen Debattenlandschaft positioniert hätte. Sicher ist jedoch, dass die 1907 geborene afroamerikanische Autorin schon in ihrer Zeit eigene Wege ging.

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Juni 2021 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Junge Rundschau, Politik, Senioren | Kommentieren

Xie Wen vom Zhongnan-Krankenhaus der Universität Wuhan, testet im klinischen Labor des Leishenshan Krankenhauses Proben von Patienten. Die Millionenstadt in Zentralchina gilt mutmaßlich als der Ursprungsort der Corona-Pandemie. picture alliance/XinHua | Cheng Min

Washington/Wuhan – Ein vorgeblich neuer US-Geheimdienstbericht heizt die Spekulationen über einen Laborunfall in China als Herkunft von Covid-19 erneut an. So veröffentlichte das „Wall Street Journal“ einen Artikel unter Berufung auf diesen Bericht, dass das Coronavirus doch einem chinesischen Labor entsprungen sein könnte.

Nach einem US-Geheimdienstbericht sollen drei Forscher schon Wochen vor dem offiziellen Bekanntwerden des Corona-Ausbruchs in Wuhan schwer erkrankt sein. Laut Recherchen ließen sich im November 2019 die Mitarbeiter des Virus-Forschungsinstituts im Krankenhaus behandeln, weil sie Covid-19-Symptome hatten.

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Mai 2021 | Allgemein, Gesundheit, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Das Wall Street Journal hat mit einem Bericht die Theorie befeuert, dass Sars-Cov-2 aus einem chinesischen Labor und nicht von Fledermäusen stammen könnte.

Grundlage ist ein unveröffentlichter US-Geheimdienstbericht. Demnach habe es schon im November 2019 auffällige Erkrankungen bei drei Mitarbeitern des Wuhan Institute of Virology gegeben.

Alles Lüge, meint (was Wunder!)  Peking – Europas Presse ist sich da nicht so sicher. (mehr …)

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Es gibt zahlreiche wunderschöne Features „auf die Ohren“ und zudem aus 2009 „Die Stimme, die Amerika erzählt“ und das neue Spätwerk-revistied 1997- 2021 gibt es  – als Podcast ganz unten – „die Stimme, die Amerika erzählt“) und das neue Spätwerk-revistied 1997-2021 sind  – als Podcast ganz unten – ist hier das aktuelle Feature zu finden.

Alles in allem ist das Ganze 135 (sehr lohnende) Minuten lang und,  anbei gibt es als Anhang auch Informationen und ein mit den einzelnen Tracks per Timecode zu findendes  Inhaltsverzeichnis.

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betrachtet die zunehmende Säkularisierung der Gesellschaft als Bedrohung

Ein Bundespräsident sollte alle Bürger repräsentieren, doch Frank-Walter Steinmeier sprach bei der Eröffnung des Ökumenischen Kirchentags als „engagierter Christ“, der sich parteiisch auf die Seite der Kirchen stellt und die zunehmende Religionsabstinenz in der Bevölkerung als Gefahr begreift. Dies lässt Zweifel an Steinmeiers Eignung für das höchste Staatsamt aufkommen –
In seiner Eröffnungsrede zum Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt jedenfalls ging Steinmeier auf die „schwierige Zeit“ ein, in der sich die beiden großen Kirchen befänden. Dabei stellte er die „bange Frage“, ob es „je wieder ein Zurück zur Normalität gibt“. Und führt wörtlich fort: „Ob die Pandemie nicht auch hier als Brandbeschleuniger wirkt, dem Prozess der Säkularisierung zusätzlichen Schub verleiht, die Kirchen aus der Mitte der Gesellschaft drängt.“

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Mai 2021 | Allgemein, Feuilleton, In vino veritas, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

In den 1880er Jahren unterwarf die deutsche Kaiserliche Kriegsmarine einen Teil von Neuguinea und umliegender Inseln. Mit dabei war ein Urgroßonkel des Autors, der Militärgeistliche Gottlob Johannes Aly. Aus dessen Erinnerungen und zahlreichen anderen Dokumenten wird deutlich, dass die meisten Artefakte aus diesem Teil der Welt geraubt oder ergaunert wurden. Das gilt auch für das Paradeobjekt der Berliner ethnologischen Sammlung und des Humboldt Forums, das große Südseeboot von der Insel Luf.
Neben Denkmälern und Straßennamen zeugen zauberhafte Museumsobjekte von den einstigen Kolonien – doch wie sind zu uns gekommen und woher stammen sie? Götz Aly deckt auf, dass es sich in den allermeisten Fällen koloniale Raubkunst handelt, und erzählt, wie brutal deutsche Händler, Abenteurer und Ethnologen in der Südsee auf Raubzug gingen. So auch auf der Insel Luf: Dort zerstörten sie Hütten und Boote und rotteten die Bewohner fast vollständig aus.

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Mai 2021 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Senioren | Kommentieren
Die palästinensische Regierung begrüßte in einer am Samstag veröffentlichten Erklärung die EU-Reaktion auf die israelische Ankündigung zum Siedlungsbau in der Westbank. Sie forderte die EU auf, „weiterhin Druck auf die israelischen Behörden auszuüben, um die völkerrechtswidrige Siedlungspolitik einschließlich der gewaltsamen Vertreibung der Palästinenser, wie im Scheikh-Jarrah-Viertel geschehen, einzustellen. 

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