Die Wenigsten werden heute die zweite Hälfte der 1950er Jahre als Zeit benennen, in der „cinema riots“ oder „Konzert-Krawalle“ Öffentlichkeit, Medien und Politik ausdauernd beschäftigten und Kriminologen, Psychologen und Soziologen zu umfangreichen Studien herausforderten. Bei mehr als 100 Halbstarken-Krawallen alleine in der Bundesrepublik zwischen August 1956 und September 1959 kann durchaus von einem Massenphänomen gesprochen werden: aufrührerische Zeiten in den vermeintlich so betulichen und biederbürgerlichen Fünfzigern!
Erinnerungskulturell präsenter sind da natürlich die Jahre der „Studentenbewegung“ in der zweiten Hälfte der 1960er, kurz „die 68er“. Gerade einmal zehn Jahre liegen beide Zeiträume auseinander – aber „zusammengedacht“ wurden sie eigentlich nie! Auch nicht von dem Berliner Historiker Bodo Mrozek (geb. 1968), der ein Jahr nach dem fünfzigsten „68er-Jubiläum“ in 2018 ein fulminantes Buch vorlegt, das ein Rezensent der einflussreichen „Historische Zeitschrift“ mit Recht bereits kurz nach Erscheinen „als Standardwerk“ geadelt hat. In seiner Dissertation entwickelt der Autor eine asynchrone Periodisierung zur traditionellen Geschichtsschreibung, indem er „1956-1966: Das ungerade Jahrzehnt“ (S.726-737) als Motor von Modernisierung, Westernisierung und Globalisierung ausruft.

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Sep. 2021 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Für viele Griechen war Theodorakis die „Stimme des Volkes“

Fast 60 Jahre lang beeinflusste er die Entwicklung Griechenlands musikalisch und politisch. In seiner Heimat wurde er wie ein Heiliger verehrt. Jetzt ist Mikis Theodorakis mit 96 Jahren gestorben.
Viele verbinden den Namen Mikis Theodorakis mit der berühmten Musik aus dem dreifach Oscar-prämierten Kultfilm „Alexis Zorbas“, die ihn 1964 weltweit berühmt machte und 50 Jahre später längt zum Klassiker avanciert ist.
Der dazugehörige Tanz Sirtaki gilt vielen Nichtgriechen als Inbegriff des griechischen Volkstanzes. Dabei wurde die Schrittfolge eigens für diesen Film erfunden.

 

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Sep. 2021 | Allgemein, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 12. September 2021, gibt es ein Onlineangebot und zugleich viele Veranstaltungen vor Ort. Bundesweit öffnen zahlreiche historische Stätten ihre Pforten, so auch in Heidelberg. Unter dem Motto „Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“ rücken in diesem Jahr unter anderem Orte der Illusion wie Lichtspieltheater oder Theaterbauten in den Fokus. In Heidelberg sind bisher 26 Veranstaltungen angemeldet. Drei davon finden digital statt.

Mit dem Denkmaltag, der 2020 pandemiebedingt erstmals digital stattfand, soll das Interesse für die Bewahrung des kulturellen Erbes und die Denkmalpflege geweckt werden. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz übernimmt die Koordination und stellt eine Plattform für digitale Inhalte bereit.

Digitale Beiträge und Vor-Ort-Veranstaltungen in Heidelberg sind etwa drei Wochen vor der Beginn im Internet unter www.tag-des-offenen-denkmals.de -> Aktionstag und auf heidelberg.de einsehbar.

Für den Inhalt der Beiträge und deren Durchführung sind die Veranstalter verantwortlich.

Sep. 2021 | Heidelberg, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Senioren | Kommentieren

Den Taliban ist ein riesiger und geopolitisch enorm wichtiger Schatz in den Schoß gefallen, als sie jetzt zum zweiten Mal die Kontrolle in Afghanistan übernommen haben

Bislang haben die Taliban hauptsächlich im Opium- und Heroinhandel Geld verdient. Nun regieren die militanten Glaubenskrieger ein Land, das über viele Bodenschätze verfügt – Schätze, auf die China ein Auge geworfen hat. In einem Bericht von 2010 schätzten US-Militärexperten und Geologen, dass Afghanistan – eines der ärmsten Länder der Welt – über Bodenschätze verfügen könnte, deren Wert sich auf beinahe  1.000.000.000.000 US-Dollar (das sind eine Billion Dollar oder rund 850 Milliarden Euro) summieren würden: Eisen, Kupfer, Kobalt, Lithium und Seltene Erden. In den darauffolgenden zehn Jahren blieben diese Ressourcen wegen der nicht enden wollenden Gewalt im Land unberührt.
In der Zwischenzeit ist der Wert vieler dieser Mineralien durch die Decke gegangen, befeuert vor allem durch den globalen Trend zur Nutzung grüner Energie. Ein Bericht der afghanischem Regierung aus dem Jahr 2017 schätzt den Reichtum an Mineralien auf drei Billionen Dollar – allerdings einschließlich fossiler Brennstoffe.

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Aug. 2021 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Wer sich ein Bild davon machen will, was in Afghanistan seit der Machtübernahme der Taliban geschieht, ist schlecht beraten, den Worten ihres Sprechers Sabihullah Mujahid zu vertrauen. Man werde keine Rache nehmen, hieß es auf einer Pressekonferenz. Das Gegenteil ist der Fall. Taliban-Kämpfer gehen von Haus zu Haus und suchen nach Menschen.

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Aug. 2021 | Allgemein, Gesundheit, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Schutzwände gegen Coronaviren sollen das Ansteckungsrisiko in Bars, Restaurants oder beim Friseur verringern. Doch das Gefühl der Sicherheit trügt, warnen Wissenschaftler. Sie stehen auf Tischen in Restaurants, Büros und Schulen, an Rezeptionen in Hotels, vor der Kasse im Supermarkt und an Trainingsgeräten im Sportstudio: Durchsichtige Schutzwände sind im Corona-Alltag allgegenwärtig. Die Barrieren, die den Aktionsradius der Viren begrenzen und vor Ansteckung schützen sollen, sind so zu einem einträglichen Geschäft geworden.

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Aug. 2021 | Allgemein, Gesundheit, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

charlesdarwin_fahrtderbeagleEine aufregende, bunte und bildende Reise rund um die Welt erwartet den Leser mit der ersten durchgehend illustrierten Version von Charles Darwins klassischen Reiseberichten.

Charles Darwin erkundete fremde Völker, eine faszinierende Vielfalt an Flora und Fauna, beeindruckende Landschaften und die Weite des Meeres. Er hielt all seine Beobachtungen akribisch fest und fügte sie in einem äußerst detailreichen Reisebericht zusammen.

Das Buch mit über 350 modernen sowie historischen Illustrationen, Fotos und Karten erschien  in deutscher Übersetzung im Theiss Verlag. (mehr …)

Aug. 2021 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Junge Rundschau, Senioren | Kommentieren

Armin Laschet       Annalena Baerbock       Olaf Scholz

Die meisten Wahlumfragen waren für die Union mit ihrem Kanzlerkandidaten Armin Laschet zuletzt wenig vergnüglich. Auf den Rückhalt einer wichtigen Gruppe kann Laschet aber nach wie vor bauen: Im Urteil der deutschen Führungsspitzen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung ist Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident der klare Favorit für das Kanzleramt vor SPD-Konkurrent Olaf Scholz und der grünen Hoffnungsträgerin Annalena Baerbock. 63 Prozent der Entscheider würden Laschet mit dem wichtigsten Regierungsposten betrauen. Nur 18 Prozent bevorzugen Scholz, lediglich 7 Prozent sähen am liebsten Baerbock anstelle von Kanzlerin Angela Merkel.

 

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Aug. 2021 | Allgemein, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren | Kommentieren

Macht demonstrierende Talibane fahren mit einem eroberten amerikanischen Militärfahrzeug durch Kabuls Strassen

Eine kleine Führungsriege, effiziente Organisationsstrukturen und eine äusserst aktive Propagandamaschine gehören zum Erfolgsrezept der Taliban.  Sie wurden 1994 in der südafghanischen Stadt Kandahar von Mullah Mohammad Omar gegründet. Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende junge Dorfprediger kämpfte in den achtziger Jahren als Mujahedin-Kommandant gegen die sowjetischen Besetzer und verlor dabei ein Auge. Nach deren Abzug 1989 versank Afghanistan in einem blutigen Bürgerkrieg. Mullah Omar beschloss daher, gegen die unter den Warlords grassierende Kriminalität und Korruption anzukämpfen. Die Gruppe nannte sich Taliban (auf Paschtunisch «Schüler»), weil ihre Gründungsmitglieder allesamt Studenten von Mullah Omar gewesen waren. Anfangs zählte sie nur knapp fünfzig Mitglieder, gewann jedoch schnell Zulauf.

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Aug. 2021 | Allgemein, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | 3 Kommentare

Eine Gruppe von Intellektuellen will die Kritik an der Pandemie-Politik nicht selbst ernannten „Querdenkern“  (wie mehrfach erwähnt – bei uns heißen solchene: „Querlinge“) überlassen. In ihrem „Manifest der offenen Gesellschaft“ plädiert sie für eine Debatte „auf Augenhöhe“. Eine Gruppe von Wissenschaftlern, Künstlern und Politikern findet – zum Beispiel – die Debatte über die Corona-Politik schade dem sozialen Frieden und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland. Die Gruppe hat jetzt ihr Manifest veröffentlicht.

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Aug. 2021 | Allgemein, Essay, Feuilleton, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Senioren | Kommentieren

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