Die Esskultur der Römer:
Bankett statt Nobelrestaurant

„Unsere Einrichtung gehobener Restaurants“  – ach ne – gab es im alten Rom noch nicht“, erklärt Günther E. Thüry, Professor für Altertumswissenschaften an der Paris-Lodron-Universität Salzburg. „Es gab zwar Imbissstuben und einfachere Gastwirtschaften. Doch wollte man gute Küche speisen und genießen, fand das im Privathaus statt. Allerdings“, gibt Thüry zu bedenken, „sprechen wir hier von Gastmählern in den Häusern der Reicheren und Reichsten. Wie heute nicht jeder Mensch in Nobelrestaurants alltäglich ein und aus geht und sich sozusagen von Kaviar und Austern ernährt, so war das auch in römischer Zeit.“
Silber, Gold und Ededelstein -
was weniger Feines kam garnicht erst rein …
Wie nun aber feierten sie, die Reichen und die Schönen?
Wie auch immer – auf jeden Fall stilvoll und luxuriös. In den Villen der römischen Upper Class gab es eigene Banketträumlichkeiten, die kunstvoll mit Mosaikböden, Wandmalereien und Stuckreliefs ausgestattet waren. Gesessen oder vielmehr gelegen wurde im Speisesaal gern auf einer dreiteiligen Kissengarnitur – und aher rührt auch der Name triclinium, wörtlich übersetzt „Raum mit drei Kissen“, als Bezeichnung für den Bankettraum. Jedoch waren die Kissen hauptsächlich den Herren vorbehalten – falls überhaupt anwesende Damen hatten sich meist mit Stühlen zu begnügen.

 

Feb. 2024 | Allgemein, Feuilleton, Gesundheit, In vino veritas, Sapere aude | Kommentieren

Nach der Nachricht vom Tod von Alexej Nawalny, geben Spitzenpolitiker diverser Staaten Putin die Schuld. Nawalny sei zu Tode gefoltert worden. Der ukrainische Präsident Selensky geht von einer gezielten Tötung des Kreml-Kritikers aus.
Alexej Nawalny hat seinen Kampf gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin nach Auffassung vieler Politiker weltweit mit dem Leben bezahlt. Der berühmteste politische Gefangene des Landes starb am Freitag im Alter von 47 Jahren nach Angaben der Justiz in seiner sibirischen Strafkolonie. Er sei „nach einem Spaziergang zusammengebrochen, Wiederbelebungsversuche“ – hieß es – „hätten keinen Erfolg gehabt“

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Feb. 2024 | Allgemein, In vino veritas, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Ist der Quantenmechanik wegen alles im Universum vorherbestimmt ? Der quantenphysikalischen Unsicherheiten wegen ist letztlich alles dem Zufall unterworfen, so jedenfalls lautet die weitverbreitete Vorstellung. Doch in Wahrheit könnte genau das Gegenteil der Fall sein.
Möglicherweise konnte sich unser Kosmos nur so entwickeln, wie er es getan hat. Ein einziger Pfad hätte dann – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit – zum heutigen Universum geführt.

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Feb. 2024 | Allgemein, Essay, Feuilleton, Sapere aude | Kommentieren

Hubble-scaled

Mit dem Urknall entstand auch alle Materie im Universum. Sie bildet Sterne, Planeten, Staub und uns Menschen. Ein Team aus 150 Wissenschaftlern  hat nun eine Karte veröffentlicht, die alle Materie in unserem Universum enthält. Das Weltall scheint somit anders zu sein als bisher angenommen wurde.
Und das ist eine der großen Fragen, mit der sich Astronomen beschäftigen. Dunkle Materie ist hier das Schlagwort: Ob es sie wirklich gibt, weiß kein Astronom, keine Astronomin so genau. „Um zu wissen, was die Materie ist, muss man sie manchmal erst einmal finden“, das schreiben Wissenschaftler der Universität von Chicago in ihrer neuesten Veröffentlichung.

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Feb. 2024 | Allgemein, Essay, Sapere aude, Wissenschaft | Kommentieren

Demonstration gegen Rechtsextremismus und die AfD, Frankfurt am Main,

Die Frage „Cui bono?“ gilt als anrüchig und wird als so unappetitlich empfunden wie jemand, der in der Straßenbahn Rotz durch seine Nase hochzieht.
Es ist – einerseits – schon okay, diese Frage zu stellen, selbst Adorno empfahl sie im Rahmen der Ideologiekritik. Doch haftet ihr das Aroma von Verschwörung an, vor allem, wenn noch das Wörtchen „wirklich“ vor das Fragezeichen der Formulierung „Wem nützt es?“ geschoben wird.
Suggeriert wird damit, der Profiteur des Ereignisses könnte auch dessen geheimer Urheber sein.

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Feb. 2024 | Allgemein, In vino veritas, Sapere aude | Kommentieren

Tucker Carlson im Gespräch mit Wladimir Putin – was Wunder

Genau 127 Minuten – so lange stand Wladimir Putin dem amerikanischen Moderator Tucker Carlson in einem Interview Rede und Antwort. Wobei es vor allem „Rede“ anstelle von „Antwort“ war, was Zuschauer in dem am Donnerstag veröffentlichten Interview zu hören und sehen bekamen.
Putin monologisierte über weite Teile des Gesprächs.
Für Russlands Präsidenten war das Interview – das erste, das Putin seit Beginn der russischen Vollinvasion der Ukraine am 24. Februar 2022 einem westlichen Interviewpartner gegeben hat – eine Gelegenheit, seine pseudohistorische „Begründung“ für den völkerrechtswidrigen Krieg auch im Westen erneut zu propagieren.

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Feb. 2024 | Allgemein, Essay, Politik, Sapere aude | Kommentieren

Kein Raum mehr für Spiel mit Unsicherheit des Publikums?

Der Journalist Stefan Aust hat das ZDF erfolgreich wegen eines falschen Fotos verklagt. Das Urteil torpediert Böhmermanns Satire-Konzept des Spiels mit Unsicherheit. Nun wird neu verhandelt. Wir plädoieren für ein anderes Urteil …
Im März 2015 präsentierte der damalige ARD-Moderator Günther Jauch am Sonntagabend ein heikles Video. Zu sehen war der ehemalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis, der während einer scharfen Rede den Mittelfinger in Richtung „Deutschland“ zeigte. Gast Varoufakis bezeichnete das Video – erst einmal – als Fake.

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Feb. 2024 | Allgemein, In vino veritas, Sapere aude | Kommentieren

Akteure erstellen dort Clips oder Memes, die – mal mehr, mal weniger offensichtlich – Inhalte transportieren. Memes sind Bilder, die mit witzigen oder sarkastischen Sprüchen kommentiert werden. Und das kursiert zu Millionen im Internet und solche Sprüch sind – in der Regel –  harmlos, doch oftmals werden auch Memes benutzt, um unter dem Deckmantel des Humors rechtsextremes Gedankengut zu verbreiten. Wenn Kinder und Jugendliche den digitalen Raum betreten, sind die rechts- extremistischen Inhalte also schon lange da – aber warum verbreiten sie diese über Klassenchats und andere Plattformen weiter?

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Feb. 2024 | Allgemein, In vino veritas, Junge Rundschau, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Max Horkheimer (links), Theodor W. Adorno und rechts hinten Jürgen Habermas im April 1964 an einer Tagung in Heidelberg

Als Ort für die Revolutionstheorie wurde es vor gut hundert Jahren gegründet und entwickelte sich zu einem Zentrum gelehrter Gesellschaftskritik: Was hält das Frankfurter Institut für Sozialforschung heute zusammen?
Ein unabhängiges Institut für Sozialforschung, getragen von einem vermögenden Grosskaufmann und seinem politisch links engagierten Sohn: Das war etwas Aussergewöhnliches, selbst in einer aufgeschlossenen, der Wissenschaft zugetanen Stadt wie Frankfurt am Main. Niemand hätte sich 1923 vorstellen können, dass dieses Institut dereinst ein Ort sein würde, der – in Verbindung mit dem Begriff «Kritische Theorie» – weltweit bekannt werden sollte.

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Jan. 2024 | Heidelberg, Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Sapere aude | Kommentieren

In dieser Villa am Wannsee in Berlin trafen sich 1942 Spitzenbeamte der Nazis

In einer stattlichen Villa bei Berlin wurden
am 20. Januar 1942 Details zum
Völkermord an den europäischen Juden
besprochen. Auch 80 Jahre danach lässt
einen das Protokoll der Wannseekonferenz erschaudern.

Manchmal hilft der Zufall. Im März 1947 
müssen sich Beamte des Auswärtigen 
Amtes vor dem Nürnberger
Kriegsverbrechertribunal verantworten,
 da macht Robert Kempner 
einen bedeutenden Fund.

 

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Jan. 2024 | Allgemein, In vino veritas, Kirche & Bodenpersonal, Sapere aude | Kommentieren

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