Im August 1961 verstärkt die DDR ihre Propaganda auf allen Kanälen. Westberlin wird hermetisch abgeriegelt. Ein Akt der Verzweiflung, umetikettiert zum antifaschistischen Schutzwall. Der Rundfunk setzt auf Siegerposen und Lieder mit zweifelhaftem Humor.
„Go up to the Olympic stadion in Westberlin to the police show. You see more SS troopers there you have even seen in your life.“ Das Radio empfiehlt einen Besuch im Westberliner Olympiastadion. Da könne man SS-Leute sehen, die jetzt eine Polizei-Show zeigen.
Die Klimakrise vollzieht sich erheblich schneller, als lange angenommen wurde, warnt die Uno in einem neuen Bericht. Was sagen diejenigen dazu, die für die aktuelle Klimapolitik verantwortlich sind?
Die Klimakrise schreitet voran. Die Erde heizt sich auf, die Luft, die Meere. Und das noch schneller, als viele vermutet – und befürchtet – haben. Der Intergovernmental Panel on Climate Change, der IPCC, hat an diesem Montag einen neuen Bericht veröffentlicht. Darin heißt es: „Wenn es nicht gelingt, die Emissionen von Treibhausgasen stark und schnell zu verringern, wird die weltweite Mitteltemperatur schon in den kommenden 20 Jahren einen Wert von mindestens 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Wert erreichen. (mehr …)
Jede Bewegung braucht eine große und attraktive, aber simple Erzählung, der man sich anschließen kann. Das kann ein ideologischer Kern sein, eine emotionale Weltsicht oder eine historische Verkürzung. Die Funktion dieser Idee muss man sich auch als eine Art Filter oder Brille vorstellen, mit der alles Geschehen betrachtet und bewertet wird. Die Bewegung, zu der querdenkende „Querlinge“ geronnen sind, hat die Essenz ihrer Erzählung inzwischen gefunden: Wir sind die Opfer!
Es geht dabei nicht mehr nur um die klassische Opferpose, die viele radikale Bewegungen als Instrument verwenden. Sondern um einen umfassenden Kult des Opferseins. Mit allen dazugehörenden Kultelementen wie Märtyrern (»Er hat sich für uns geopfert!«), Dolchstoßlegenden (»Wir wurden von denen verraten, die uns beschützen sollten!«), Endzeit-Verschwörungen (»Die Pandemie ist nur der Anfang!«) und Erlösungsfantasien hinsichtlich des Opferdaseins (»Bald stürzen wir das Merkel-Regime und werden endlich frei und glücklich sein!«).
WhatsApp-Chef Will Cathcart hat Enthüllungen zur Überwachungssoftware Pegasus der israelischen Firma NSO als „Weckruf“ bezeichnet. „Mobiltelefone sind entweder für jeden sicher oder sie sind nicht für jeden sicher“, sagte er der britischen Zeitung The Guardian am Samstag. „Wenn das Journalisten auf der ganzen Welt betrifft, wenn das Verteidiger von Menschenrechten auf der ganzen Welt betrifft, dann betrifft das uns alle.“
Unterschlagung, Geldwäsche, Korruption, Betrug: Im Vatikanstaat steht ein spektakuläres Strafverfahren an. Es geht um den Verlust vieler Millionen Euro Kirchengeld. Eines der ältesten Gebete der katholischen Kirche ist das Schuldbekenntnis, das Confiteor. Ursprünglich diente es zur Vorbereitung des Klerus auf die Heilige Messe, später wurde es zum festen Bestandteil des Gottesdienstes und bis heute kennen auch Nicht-Christen daraus zumindest die eine berühmte Formel: „mea culpa“. Trotzdem gesteht auch der Vatikan Schuld ungern ein. Insbesondere dann, wenn es um Verbrechen auf dem Gebiet des Vatikanstaates geht.
Der Kanzlerkandidat der Union ignoriert die Mehrheit der Gesellschaft: Nach der Wahl will er vor allem Gutverdiener finanziell besserstellen. Das ist ein Affront gegen viele Millionen hart arbeitende Bürger.
Eines kann wirklich keiner behaupten: dass es im Wahlkampf 2021 bisher darum ginge, was die Parteien für das Land tun wollen. Im Zentrum stehen kleinere oder vermeintliche Fehltritte der grünen Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock. Für den Konkurrenten aus der Union ist das ideal. Der freundliche Armin Laschet muss nur in die Kameras lächeln, um seine Umfragewerte zu steigern. Für die Deutschen wäre es jedoch wichtiger zu verstehen, was die verschiedenen Parteien fürs Land tun wollen. Und da zeigt sich: Im netten Armin verbirgt sich womöglich ein kaltes Herz. Der Mann riskiert die soziale Spaltung des Landes.

Das Alte Testament ist voll von Mord und Totschlag: „Euer Auge soll kein Mitleid zeigen, gewährt keine Schonung! Alt und jung, Mädchen, Kinder und Frauen sollt ihr erschlagen und umbringen. Beginnt in meinem Heiligtum! Macht den Tempel unrein, füllt seine Höfe mit Erschlagenen!“
Es ist kein Mensch, der diese blutrünstige Rede führt – es ist Gott selbst, der die wenigen Gerechten in Jerusalem zum Massenmord an ihren Landsleuten aufruft. Erzählt wird diese unglaubliche Geschichte göttlichen Jähzorns im Buch des Propheten Ezechiel.
Die bisherige Debatte über den biblischen Monotheismus ist zu sehr auf die Figur des Mose und die Exodus-Überlieferung fixiert. Ein ganz anderes Bild des altisraelitischen Eingott-Glaubens ergibt sich, wenn man die anderen Bücher der Bibel, insbesondere die Weisheitsliteratur, heranzieht.
Der folgende, aus der Perspektive eines Alttestamentlers verfasste Beitrag zur gegenwärtigen Monotheismusdebatte hat zwei Schwerpunkte: Ein erster Teil informiert über die literatur- und religionsgeschichtliche Problematik der Verknüpfung der alttestamentlichen Moseüberlieferung mit der Frage nach den Anfängen des israelitisch-jüdischen Monotheismus.
Ein zweiter Abschnitt widmet sich dem Nachdenken über die Einheit und Einzigkeit Gottes in den alttestamentlichen Weisheitsschriften, die in den Diskussionen über den biblischen Monotheismus viel zu wenig berücksichtigt werden. (mehr …)
← Unter anderen von ihnen werden Journalisten bedroht und verunglimpft, Medien zensiert oder sie lassen sogar ein Flugzeug entführen, um Kritiker mundtot zu machen: Reporter ohne Grenzen hat gerade eine neue Liste mit den weltweit größten Feinden der Pressefreiheit“ veröffentlicht. Sie umfasst 37 Staats- und Regierungsoberhäupter, die in besonders drastischer Weise die rücksichtslose Unterdrückung der Pressefreiheit verkörpern.
Mit Viktor Orbán steht zum ersten Mal ein EU-Ministerpräsident auf der Liste, der seit seiner Rückkehr an die Macht im Jahr 2010 Pluralismus und Unabhängigkeit der Medien in Ungarn angreift.