Nach jahrzehntelanger Suche haben Wissenschaftler auf außerirdischem Gestein die wichtigsten Grundbestandteile für das Leben nachgewiesen.

 

Die Doppelhelix-Struktur der DNA besteht unter anderem aus den Nukleinbasen Adenin, Guanin, Cytosin und Thymin. Diese bilden in vielfältigen Kombinationen den Quellcode für alles Leben auf der Erde, auch für uns Menschen. Die Nukleinbasen Adenin und Guanin konnte man bereits vor rund 50 Jahren in Meteoriten nachweisen, Cytosin und Thymin hingegen noch nicht. Dabei gab es Hinweise darauf, dass diese bereits im interstellaren Staub existiert haben könnten, aus dem unser Sonnensystem vor rund 4,6 Milliarden Jahren entstanden ist – der sogenannten Urwolke.

 Jetzt hat ein Forscherteam unter der Leitung von Yasuhiro Oba von der Universität Hokkaido Spuren von Cytosin und Thymin in drei kohlenstoffhaltigen Meteoriten entdeckt. Der Fund spreche für die Theorie, dass Einschläge außerirdischer Meteoriten „zur Entstehung der genetischen Eigenschaften der frühesten Lebensformen auf der Erde beigetragen haben“, heißt es in der Studie, die gerade in der Fachzeitschrift Nature Communications erschien.

Die beiden neu entdeckten Nukleinbasen Cytosin und Thymin gehören zur Gruppe der Pyrimidine, Adenin und Guanin hingegen gehören zu den Purinen. Neben den DNA-Bausteinen fanden Oba und sein Team auch Spuren eines anderen Pyrimidins namens Uracil, welches anstelle von Thymin in der RNA vorkommt, dem etwas einfacheren Schwestermolekül der DNA. Auch wenn Uracil schon früher in Meteoriten nachgewiesen werden konnte, wirft die Entdeckung aller drei Pyrimidine in dem außerirdischen Gestein neues Licht darauf, wie überraschend selten diese Nukleinbasen in Meteoriten vorkommen, verglichen mit den Purinen Adenin und Guanin.

„Die mangelnde Pyrimidinvielfalt in Meteoriten bleibt ein Geheimnis, seit Modelle der präbiotischen Chemie und Laborexperimente vorhergesagt haben, dass diese Verbindungen auch aus den chemischen Grundstoffen hergestellt werden können, die man in Meteoriten findet“, schreibt Obas Team in der Studie. Die hier angesprochene präbiotische Chemie befasst sich mit der chemischen Entstehung und Evolution des Lebens.

Mithilfe modernster Analyseverfahren hatten die Forscher Proben vom Murchison Meteorit, dem Lake Murray Meteorit und dem Tagish Lake Meteorit untersucht. Es war nicht das erste Mal, dass in diesen und anderen Meteoriten Proteine, Stickstoff, Wasser, organische Verbindungen und andere Schlüsselelemente des Lebens auf der Erde nachgewiesen wurden. Für viele ein Beweis dafür, dass die extraterrestrischen Objekte unseren jungen Planeten überhaupt erst bewohnbar gemacht haben.

Es wäre sogar möglich, dass primitive Lebensformen zwischen verschiedenen Welten wie Erde und Mars übergesiedelt sind. Ein einfacher Organismus könnte zum Beispiel durch einen Kometeneinschlag auf seinem Planeten an einen Felsbrocken geheftet ins Weltall gelangen und dann mit diesem als Meteorit auf einem anderen Planeten niedergehen. Sogar mehrzellige Organismen wie die faszinierenden Bärtierchen könnten so eine Weltraumreise überleben.

Mit anderen Worten: Die neue Entdeckung könnte uns nicht nur dabei helfen, unsere eigene Herkunft zu klären, sondern auch unsere Suche nach außerirdischen Lebewesen prägen. Weitere Antworten sollte die Osiris-Rex-Mission liefern, wenn sie 2023 mit Proben von einem erdnahen Asteroiden die Erde erreicht.

So schön sieht das Weltall durch das Hubble-Teleskop aus

Mai 2022 | Allgemein, Essay, Sapere aude, Wissenschaft | Kommentieren

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht auf der Festveranstaltung „100 Jahre Übersee Club“ Hamburg

„Russlands grausamer Angriffs- und Vernichtungskrieg“ markiere einen radikalen Bruch mit der europäischen Friedensordnung nach dem Ende des Kalten Krieges, konstatierte Scholz.

Der russische Präsident Wladimir Putin „und sein Regime“ würden zugleich „auch in zivilisatorischer Hinsicht einen Bruch“ vollziehen.
Es handle sich um „einen mutwilligen Ausstieg aus der Weltgemeinschaft, wie ihn nur wenige im 21. Jahrhundert für möglich hielten“.

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Mai 2022 | Allgemein, Essay, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude | Kommentieren

„You are now entering Germany“: Unter den Augen seiner Kameraden fertigt ein US-Soldat ein Warnschild an der westlichen Reichsgrenze an. Anfang 1945 hatten die alliierten Streitkräfte die linksrheinischen Gebiete Hitler-Deutschlands bereits weitestgehend unter ihre Kontrolle gebracht. Im Osten rollte die Rote Armee schier unaufhaltsam Richtung Oder. Das Kriegsende, die totale militärische Niederlage des NS-Reiches, war absehbar.

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Mai 2022 | Heidelberg, Allgemein, Essay, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs werden im Deutschen Reich noch einmal unzählige Menschen ermordet: Deserteure, kriegsmüde Zivilisten, KZ-Häftlinge. Es ist die letzte Abrechnung mit Gegnern, denen die Zukunft zu gehören scheint.

Frühjahr 1945 in Deutschland. Die Truppen der Alliierten dringen auf breiter Front in das Gebiet des Deutschen Reiches ein. Die militärische Niederlage ist abzusehen. Es herrscht Chaos. Doch aufgeben, sich dem Unvermeidlichen fügen und zwar so, dass es nicht mehr Opfer gibt als notwendig? Das kommt für die deutsche Führung nicht infrage – und auch für viele Deutsche nicht.
Die deutsche „Volksgemeinschaft“, die sich überlegen über andere wähnt, über Juden, slawische „Untermenschen“, aber auch die vermeintlich frivolen Franzosen, will der eigenen Niederlage nicht ins Auge blicken. Schuld an dem Desaster wird – was Wunder – auf  „innere Feinde“ zurückgeführt – und die gelte es auszumerzen, beschreibt Historiker Sven Keller vom Münchner Institut für Zeitgeschichte die zugrunde liegende Gemütslage.

 

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Mai 2022 | Heidelberg, Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

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Mai 2022 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude | Kommentieren

1932 erschien (Jetzt bei Fischer)  eines der größten utopischen Bücher des 20. Jahrhunderts: ein heimtückisch verführerischer Aufriss unserer Zukunft

Laßt uns mal denken, dass jetzt ausnahmsweise kurz mal keinem etwas genuin Behämmertes einfällt, und schon ist es wieder so weit: Der Schulbezirk von McMinn County im US-Bundesstaat Tennessee hat Art Spiegelmans weltberühmten Comic „Maus“ über das Schicksal eines jüdischen Ehepaars während der NS-Zeit aus dem Lehrplan der achten Klasse gestrichen.

Mike Cochran, Mitglied des Schulausschusses, hält „Maus“ für ein Mittel der „Indoktrination“ und begründete die Streichung mit den Worten:
„Wir brauchen dieses Zeug nicht, um Kindern Geschichte beizubringen.“ Ausschuss-Mitglied Tony Allman sagte: „Es werden erhängte Menschen gezeigt, und Menschen, die Kinder umbringen. Warum wird „dieses Zeug“ gefördert? Es ist nicht weise und nicht gesund.“

Laut Protokoll störte sich der Ausschuss an „grober und anstößiger Sprache“ im Comic, etwa dem Wort „bitch“. Zudem sei ein Suizid zu „verstörend dargestellt für 13-Jährige Kinder“.

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Mai 2022 | Allgemein, Buchempfehlungen, Essay, Feuilleton, Junge Rundschau, Sapere aude, Senioren | Kommentieren

Die vier apokalyptischen Reiter: sie verkörpern Pest (Pfeil), Krieg (Schwert), Teuerung (Waage) und Tod

Angst vor dem Weltuntergang? Bedenke was Apokalypse bedeutet, bedenke das Ende – Der Ukraine-Krieg macht Angst. Politik und Psychologie wollen sie unter allen Umständen bezwingen. Warum es dennoch wichtig ist, die Furcht vor dem Tod zuzulassen. Ja, es ist schwer, gerade nicht zu denken, dass das Ende von allem bereits begonnen hat. Dass Kiew, Charkiw, Cherson, die Nato,

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Mai 2022 | Allgemein, Essay, Feuilleton, Sapere aude | Kommentieren

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Mai 2022 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Seit den Tagen des Kalten Krieges sind aber immer wieder atomwaffenfähige Tupolev-Bomber von ihren Basen abgehoben, um daran zu erinnern, dass Russland unbesiegbar ist. Diesmal flogen sie weit außerhalb der Reichweite der gegnerischen Luftabwehr, tausend Kilometer von ihren Zielen entfernt, und ihre Schächte öffneten sich. Mehr als ein Dutzend Marschflugkörper feuerten sie ab. Nur wenige konnten die Verteidiger vor dem Einschlag abschießen. Vor den meisten gab es keine Rettung.

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Mai 2022 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Der 92-Jährige Politische Philosoph Jürgen Habermas hat sich zur Diskussion um die deutsche Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine geäußert. Zwar sieht er auf der einen Seite »die moralisch entrüsteten Ankläger«, die eine stärkere Unterstützung der Ukraine auch mit schweren Waffen fordern. Andererseits aber »eine reflektiert und zurückhaltend verfahrende Bundesregierung«, die vor dem Hintergrund des atomaren Drohpotenzials Russlands nicht Kriegspartei werden will.

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Mai 2022 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

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