Es ist schon ein Scheißspiel: Eine Hand wäscht die andere, einmal werden die Überwachungs – Begehrlichkeiten von Regierungen befriedigt, und die jedenfalls großen IT-Konzerne werden schließlich auch etwas davon haben: David Samuels großer Essay untersucht das von Chinas gegenwärtigem Social-Scoring-System bis hin zu aktuellen Entwicklungen im Westen. Die Hinweise mehren sich, „dass die einst weit entfernten Planeten von Consumer Big Tech und (nicht nur amerikanischen) Überwachungseinrichtungen in rasantem Tempo zu einer einzigen wirtschafts-bürokratischen Lebenswelt verschmelzen, deren Potential, die Bürger zu verfolgen, zu sortieren, ihnen falsche Tatsachen vorzutäuschen, sie zu manipulieren und zu zensieren – und zu einer softeren Version von Chinas Big Brother führen könnte“.
Es ist ja nun wirklich in der Tat wirklich nicht ausschließlich auszuschließen, dass die Antwort einer Politikerin durchaus auch mal erhellend sein kann. Erhellend sein könnte jedenfalls. Manchmal allerdings kann es auch erhellend sein, wenn Politiker gerade nicht bereit sind, eine Frage zu beantworten. In der ZDF-Sendung „Berlin direkt“ versuchte Thomas Walde über fünf Minuten lang, den Standpunkt von SPD-Umweltministerin Svenja Schulze zum Tempolimit zu erfahren. Vergeblich. Das Interview macht nun – auch dank Waldes Hartnäckigkeit – die Runde im Netz:

Szene aus der US-amerikanischen Fernsehserie „Holocaust“ (übersetzt: „Massenvernichtung“). Erzählt wird in dem insgesamt über sieben Stunden dauernden Film die Geschichte zweier Familien im Dritten Reich – einer jüdischen und einer nationalsozialistischen.
Die Ausstrahlung der US-amerikanischen Fernsehserie „Holocaust“ jährt sich im Januar 2019 zum 40. Mal. Daher wird der Vierteiler noch einmal gesendet. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den Reaktionen, die der Film 1979 in den „Täterstaaten“ Bundesrepublik Deutschland, DDR und Österreich ausgelöst hat. Vor 40 Jahren, zwischen dem 22. und 25. Januar 1979, war die vierteilige Fernsehserie „Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss“ (USA 1978) in den dritten Programmen der ARD zu sehen. Am Beispiel von drei fiktiven Familien – der jüdischen Familie Weiss und den „arischen“ Familien Dorf und Helms – erzählt sie die Geschichte der nationalsozialistischen Judenverfolgung. Die Ausstrahlung dieser Serie gilt als wichtige Zäsur für den Umgang mit dem Nationalsozialismus und seinen Verbrechen.
Wir erinnern uns an den 27. Januar 1945 – den Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Erst in der Nacht zuvor hatten SS-Truppen das letzte der vier aus Erfurt gelieferten Großkrematorien gesprengt; eines war im Oktober 1944 bei einem Aufstand des „Sonderkommandos“ zur Leichenverbrennung zerstört, die beiden anderen waren bereits im Dezember zerlegt und Richtung Mauthausen verfrachtet worden. Dort, am Rand der geplanten Alpenfestung, sollte unter dem Codewort „Neu-Auschwitz“ ein gleichwertiges Vernichtungslager entstehen. Bis Ende 1944 waren in Auschwitz eine Million Menschen ermordet worden, die allermeisten, weil sie Juden waren.
Vor mehr als 1000 Jahren brachen sie auf, eine neue Heimat zu finden. Ihre Wanderung führte die Sinti und Roma nach Europa, wo sie sich in verschiedenen Ländern niederließen: die Sinti vorwiegend im heutigen Westeuropa, die Roma eher in Ost- und Südosteuropa. Lange wurde gerätselt, woher sie ursprünglich kamen. Erst im 18. Jahrhundert entdeckten Sprachforscher Parallelen zwischen dem altindischen Sanskrit und den Sprachen der Sinti und Roma, Romenes und Romanes. Damit gilt heute als sicher, dass sie aus Nordwest-Indien stammen. Doch was die Menschen damals bewog, ihre Heimat zu verlassen und Richtung Europa zu wandern, ist nach wie vor unbekannt.
Wer Geschichte erzählt, bestimmt ihre Botschaft, selbst wenn es sich „nur“ um Fotografien handelt, die vorgeblich nur zeigen, was ist. Doch Bilder sind niemals unschuldig. Und bei diesem Machtspiel (Bild: Demo gegen Ausgrenzung) waren Roma, Sinti, Travellers und Gipsies, die Jenischen, die Gitanos, die Lovara und die Kalderasch, die – mit zwölf Millionen Menschen – die größte ethnische Minderheit Europas bilden, jahrhundertelang die Verlierer – die Namen all dieser Volksgruppen sind immer mitzudenken, wenn hier von Roma und Sinti die Rede ist.
Am 12. Dezember legten Katarina Barley (SPD), Franziska Giffey (SPD), Jens Spahn (CDU) und Helge Braun (CDU) ein Eckpunktepapier zur „Verbesserung der Information und Versorgung in Schwangerschaftskonflikten“ vor.Das Papier wurde von vielen Initiativen, Organisationen und Experten aufs Schärfste kritisiert, da die vorgeschlagenen Maßnahmen die Situation von Ärzten, Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen und ungewollt Schwangeren insgesamt nicht verbessern. Die vorgesehenen Maßnahmen tragen im Gegenteil zu einer zusätzlichen Stigmatisierung von Schwangerschaftsabbrüchen und ungewollter Schwangerschaften bei. Vor diesem Hintergrund ist die versprochene Herstellung von Rechtssicherheit für Ärzte durch eine Ergänzung des § 219a StGB scheinheilig.
Aus dem himmlischen Paradies mit Zorn und Schwert vertrieben, fristen Sterbliche fortan eine kummervolle Existenz. So lehrt es die Genesis, und bis tief in das 19. Jahrhundert dachten nun Denker – Philosophen, Theologen, Mystiker verschiedenster Couleur – über die Entfremdung von der Gottheit nach. Erst die Früchte vom Baum der Erkenntnis brachten, nach biblischem Verstand, einen Prozess in Gang, der den Mangel an Glück und Fülle zur Theorie von dieser Welt erhob. Denken müsse, wurde uns seit je beigebracht, traurig machen. Sobald wir unserer Grenzen und Unvollkommenheiten innewerden, wenn wir einsam über vielerlei Ungenügen reflektieren, wenn wir uns nach innen wenden und ins Stocken geraten, herrscht ein Klima der Melancholie.
Dieses Phänomen aus langer Tradition ist auch George Steiner vertraut. Der Literaturwissenschafter, Kritiker, Essayist und Schriftsteller verkörpert in einem im Carl-Hanser Verlag erschienenen Essay ein Nachsinnen, das Wirkliches als Idee wie als geschichtliche Realität immer wieder unter dem Aspekt der Hinfälligkeit vermisst. Steiners Schriften sind oftmals kluge und zugleich persönliche Melodien über das Thema des Verschwindens oder jedenfalls der verlorenen Illusionen. Das – knapp gehaltene – Traktat macht hier keine Ausnahme. In zehn Kapiteln versucht der Autor die Frage zu beantworten, weshalb Denken zur Trauer führe. Was geschieht unserem Geist, da wir zu grübeln beginnen? Welche Energien werden infektiös, wenn wir uns vom Alltag ab- und der Meditation über Leben und Tod und das Misslingende allen Wissens zuwenden?
