Vor 100 Jahren hielt Max Weber seine berühmte Rede – Ein Rollenmodell für amtierende Politiker ist sie nicht. Der Heidelberger Soziologe wollte einfach zu viel, auch Richard von Weizsäcker hatte von Berufspolitikern keine hohe Meinung. In der Regel sei er  nicht Fachmann, sondern „ein Generalist mit dem Spezialwissen, wie man politische Gegner bekämpft“. Der erste Präsident der Bundesrepublik, Theodor Heuss, dachte ähnlich, machte aber einen Vorschlag, wie Berufspolitiker Selbstkritik üben und sich vor Überheblichkeit schützen konnten: Sie sollten Max Webers Rede „Politik als Beruf“ lesen.

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Feb. 2019 | Heidelberg, Allgemein, Essay, Feuilleton, Politik, Wissenschaft | Kommentieren

Der Sozialpsychologe Harald Welzer Bild: © hr

Die Klimakatastrophe ist kaum aufzuhalten, täglich sterben bis zu 130 Tier- und Pflanzenarten aus, und auch um die Menschen ist es nicht gut bestellt: Weltweit nimmt die Ungleichheit zwischen Arm und Reich rapide zu. Gründe zum Verzweifeln? Nein, sagt der Sozialpsychologe Harald Welzer, der gerade in der Zeitschrift Cicero auf Platz 27 der einflussreichsten Intellektuellen des Landes gewählt wurde, in seinem neuen Buch „Alles könnte anders sein“. Indem wir uns fortwährend mit der kommenden Apokalypse beschäftigen, so Welzer, vergessen wir, wie viel Handlungsspielraum wir eigentlich haben. Ihm geht es dabei nicht um Systemumsturz oder einen Masterplan zur Weltrettung, sondern um viele kleine, „anfassbare“ Ansätze zum Besseren: Von der autofreien Stadt bis hin zu Unternehmensformen, die am Gemeinwohl orientiert sind. Die Menschen könnten sich wieder als „selbstwirksam“ erfahren –

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Feb. 2019 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Politik, Senioren, Glotze & Radio | Kommentieren

Die Botschafterin der Französischen Republik, Anne-Marie Descôtes, ist am 18. Februar 2019 um 16.00 Uhr zu Gast an der Ruperto Carola und spricht zum Thema „Deutschland und Frankreich für ein starkes Jahr 2019“. Der Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Bernhard Eitel, wird die Botschafterin begrüßen. Im Anschluss an den Vortrag besteht Gelegenheit zur Diskussion. Zu der Veranstaltung lädt das Institut für deutsches und europäisches Gesellschafts- und Wirtschaftsrecht in Verbindung mit dem Verein Heidelberger Europagespräche ein in die Aula der Alten Universität, Grabengasse 1. (mehr …)

Feb. 2019 | Heidelberg, Feuilleton, Junge Rundschau, Politik, Senioren, Zeitgeschehen, Metropolregion Rhein-Neckar | Kommentieren

Frankfurter Kulturschaffende stellen sich auf und zeigen Flagge gegen rechtsgerichtete Vereinnahmung

Die anderen bedrängen unsere Werte und unsere Demokratie – aber wir sind stärker, denn wir sind viele: Die Haltung ist am Freitagvormittag spürbar, als im Historischen Museum die „Frankfurter Erklärung der Vielen“ verlesen wird. „Wir grenzen uns ab gegen alle Versuche, Pluralismus und Vielfalt einzuschränken“, heißt es darin. Es ist der Moment, in dem sich Kunst, Kultur und Wissenschaft gemeinsam erheben für Toleranz und Freiheit, nicht nur in Frankfurt. Zeitgleich folgen Kulturschaffende und Forscher auch in 14 anderen Städten dem Beispiel, das Berlin, Hamburg, Dresden und Nordrhein-Westfalen bereits im November gegeben haben.

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Feb. 2019 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, Junge Rundschau, Politik, Senioren, Theater, Zeitgeschehen | Kommentieren

Mit der Ratifizierung eines Zusatzprotokolls der UN-Kinderrechtskonvention vor 15 Jahren am 12. Februar 2004 hat sich auch Deutschland zum besonderen Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten verpflichtet. Das Deutsche Bündnis Kindersoldaten fordert die Bundesregierung zum Red Hand Day auf, keine Minderjährigen mehr in die Bundeswehr aufzunehmen und den weltweiten Stopp der Rekrutierung Minderjähriger als Soldaten zu unterstützen. Derzeit werden rund 250.000 Kindersoldaten in mindestens 19 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas in bewaffneten Konflikten zum Kämpfen gezwungen oder als Spione, Minensucher und Wachposten missbraucht. (mehr …)

Feb. 2019 | Allgemein, Junge Rundschau, Politik, Senioren | Kommentieren

Während  die CDU ihren Katholizismus wiederentdeckt und Studien über psychische Folgen von Abtreibung anfertigen lässt (von ihrer „christlichen“ Flüchtlingspolitik zu schweigen), sucht die SPD ihr spezifisches Populismuspotenzial in Rentenversprechen und sozialen Erleichterungen. Damit macht sie das Geschäft der AfD, meint Götz Aly in seiner Berliner-Zeitung-Kolumne: „Weil die heutige SPD den Leuten soziale Wohltaten in Aussicht stellt, die sie niemals erfüllen kann, verschärft sie die Spannungen zwischen sozialen Ansprüchen und ökonomisch-politischen Realitäten. Auf diese Weise erzeugt sie massenhafte Enttäuschung und betreibt damit – ohne es wahrhaben zu wollen – die Geschäfte rechts- und linksnationaler Populisten.“

Feb. 2019 | Allgemein, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Wirtschaft | Kommentieren

Entsteht durch bloße Digitalisierung eines gemeinfreien Werks ein neues Schutzrecht am Foto oder Scan? Darüber haben die Reiss-Engelhorn-Museen seit drei Jahren mit der Wikimedia Foundation vor Gericht gestritten. In der mündlichen Verhandlung beim Bundesgerichtshof hatten Freunde der Gemeinfreiheit wenig zu lachen. (Dieses Bild des Reiss-Engelhorn-Museum wird auf Wikimedia Commons trotz BGH-Urteils verfügbar bleiben. Es steht unter einer Creative-Commons-Lizenz und fällt unter die Panoramafreiheit des deutschen Urheberrechts. CC-BY 3.0 Hubert Berberich). Wer allerdings künftig einen Museumsbesuch plant, sollte auf den Besichtigungsvertrag achten.

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Feb. 2019 | Allgemein, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Wirtschaft, Zeitgeschehen | Kommentieren

Kim Jong-un und Donald Trump spielen in dieser Woche wieder Gipfel, aber wirklichen politischen Fortschritt sollte niemand erwarten. Hier zählt nur der Reiz des Dramas.

Dieser Mann ist ein Illusionskünstler, der seiner Wählerschaft zwei Botschaften vermittelt: Ihr seid Opfer, aber ihr werdet Sieger sein, wenn ihr mir folgt. Wie ein Trickbetrüger redet er seinen Gefolgsleuten ein, dass sie sich ihm anvertrauen müssen, weil gewaltige Gefahren auf sie lauern. Nur er könne sie beschützen. Mehr als diese simple Kausalität hat Trump nicht zu bieten. Weil er aber den versprochenen Schutz nicht liefern kann, muss er die Gefahr immer gruseliger beschreiben: Terroristen an der Grenze, nur durch Mauern aufhaltbare Flüchtlinge, Zölle gegen die Bedrohung der nationalen Sicherheit, ein Regierungsstillstand und am Ende gar ein nationaler Notstand zur Umgehung der Gewaltenteilung und zum Schutz vor dem politischen Gegner.
Über den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un ist vergleichsweise wenig bekannt. Anders als bei Trump gibt es keine Durchstechereien aus der Regierungszentrale in Pjöngjang, anders als die USA ist Nordkorea immer noch ein verschlossenes und zumindest nach außen hin homogen wirkendes System.

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Feb. 2019 | Allgemein, Politik, Sapere aude, Was sonst noch geschah | Kommentieren

Warum Integration bisweilen nicht funktioniert, beschreibt Ahmad Mansour in aller Deutlichkeit in seinem im S. Fischer Verlag erschienenen Buch am Beispiel eines Bekannten namens Nader. Wer Nader frage, was er sei, bekomme zur Antwort „Palästinenser und Moslem“, obgleich Nader schon seit Jahren die deutsche Staatsangehörigkeit besitze. Nader gebe sich als Patriarch. Er sagt seiner Frau und seinen Kindern, was sie zu tun haben. Er arbeitet schwarz und nimmt die Unterstützung der Behörden mit. Was er für seine Kinder wünsche? „Sie sollen die Ehre der Familie hochhalten. Sie sollen wissen, woher sie kommen, wissen, dass sie Palästinenser sind und sonst nichts – und auf mich hören.“ Soweit der Bürger Nader, der „mittendrin“ in einer Parallelgesellschaft lebe. Man liest diese Beschreibung eines Menschen und fragt sich: Warum sollte er sich ändern, nachdem er von Gaza nach Berlin gezogen ist? In seiner Welt ist er der Chef.

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Feb. 2019 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Junge Rundschau, Politik, Senioren | Kommentieren

Hermann Maas rettete in der Zeit des Nationalsozialismus zahlreichen Juden sowie anderer dem Regime kritischen Menschen das Leben.
(Bunsen-Gymnasium HD):
In Erinnerung
an die Person und das Wirken des ehemaligen Heidelberger Heiliggeistpfarrers und badischen Prälaten initiiert die Stadt Heidelberg eine neue Vortragsreihe mit dem Titel „Hermann-Maas-Reden“. Im zweijährigen Turnus sollen hochkarätige Vorträge gehalten werden.

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