Die Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahre 1453 bildet seit Anfang des 20. Jahrhunderts ein zentrales Motiv im geschichtlichen Selbstverständnis sowohl des späten Osmanischen Reiches als auch der republikanischen Türkei. Die große Bedeutsamkeit dieses historischen Ereignisses macht es jedoch zugleich zu einem hart umkämpften Feld, auf dem miteinander konkurrierende politische Strömungen um Deutungshoheit ringen. Die unterschiedliche Gewichtung nationalistischer, religiöser und säkularer bzw. säkularistischer Elemente brachte in den vergangenen hundert Jahren deshalb immer wieder neue und zum Teil stark voneinander abweichende historische Erzählungen hervor.






