„Naftali ist ein Lügner“ stand auf Plakaten bei der nationalistischen Demo in Jerusalem über den neuen Premier

Anderswo haben Regierungen hundert Tage Schonfrist. In Israel ist für solchen Luxus kein Platz. Nur 48 Stunden nachdem das Kabinett Bennett sein Amt angetreten hatte, schlugen die Flammen hoch. Israels Armee bombardierte Ziele im Gazastreifen.
Es waren zwar die ersten Luftangriffe in Gaza seit Beginn der Waffenruhe vor gut drei Wochen. Das Ende der Feuerpause hatte die Hamas aber schon vergangene Woche eingeläutet, indem sie regelmäßig Brandballons über die Grenze schickte. Für die Hamas sind die Ballons ein effizientes Mittel der Provokation: Sie sind billig, das Abwehrsystem Iron Dome ist machtlos gegen sie, und im Juni sind die Felder der grenznahen Kibbuzim dürr genug, um rasch Feuer zu fangen. Vor allem aber erhofft sich die Hamas spektakuläre Bilder von Rauchsäulen auf israelischem Territorium: So kann man aufwandslos Macht demonstrieren, ohne gleich den Casus Belli vorzulegen. (mehr …)

Juni 2021 | Allgemein, In vino veritas, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Erst verdienten Apotheker gut an den Erstattungen für FFP2-Masken. Nun sollen sie auch beim Ausstellen der digitalen Impfzertifikate kassieren. Kritik weist die Branche zurück.
Rund 19 Millionen Menschen sind in Deutschland bereits vollständig geimpft – und haben dafür eine Bestätigung auf Papier erhalten: einen Zettel oder einen Stempel in ihrem Impfpass. Dieser Nachweis, der inzwischen zu einem Passierschein für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben geworden ist, soll künftig auch per Smartphone erbracht werden können. Um die Digitalisierung, die dann wiederum eine Übertragung in die Corona-Warn-App oder der gerade von Bundesgesundheitsminister Spahn vorgestellte App CovPass ermöglicht, sollen sich neben den Impfzentren und Arztpraxen auch Apothekerinnen und Apotheker kümmern. (mehr …)

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Herbert Draper – Die Beweinung des Icarus (1898)

Keine andere Partei hat in den vergangenen Monaten derartig Aufwind bekommen wie die Grünen, ihre Frontfrau schickte sich sogar an, zur Sonne zur fliegen, die Kanzleramt heißt. „Es begab sich aber zu der Zeit“, dass sie ihre Konkurrenten Armin Laschet vom trägen Planeten CDU und Olaf Scholz vom damals noch irrlichternden Kometen SPD weit hinter sich gelssen hat; gegen den aufgehenden Stern wirkten die Herren wie Dinosaurier aus dem politischen Pleistozän. Wer aber der Sonne zu nahe kommt,  dessen Flügel verbrennen wie weiland die des Irakus und, wie dem Höhenflieger aus der griechischen Mythologie ergeht es in diesen Tagen auch den beiden Grünen-Chefs Robert Habeck und aber vor allem und allen anderen  Annalena Baerbock. Der eine stolpert mit Stahlhelm durch die Ukraine und offenbart seine außenpolitische Unbedarftheit. Die andere vergisst, dem Bundestag Sonderzahlungen von mehr als 25.000 Euro zu melden, und kämpft mit ihrem eigenen Lebenslauf, der offenkundig nicht nur lückenhaft, sondern auch geschönt war. „Ich habe da offensichtlich einen Fehler gemacht, und das tut mir sehr, sehr leid“, gestand sie gestern Abend in der ARD – und das, das läßt sich kaum mißverstehen.

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Die Pandemie ist noch nicht zu Ende und schon haben wir Grund anzumerken: Danach kommen nicht nur Annehmlichkeiten, es kommen auch einige unangenehme Erkenntnisse über das Land und über die Leute und den Wahlkampf und das Klima. Aber: Hurra – wir leben noch! Nun ist es doch aber nicht so, als habe die Pandemie überhaupt nichts verändert. Und man merkt das vielleicht besonders schmerzlich, wenn man nach der ersten Impfdosis draußen sitzt und auf das Gefühl der Befreiung wartet. Man weiß nun manche Dinge besser, und man weiß sie definitiv.

 

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Drosten: „Wissenschaft ist immer unabgeschlossen …

Christian Drosten erforscht seit nunmehr bereits siebzehn Jahren Corona­viren – derweil die meisten von uns erst seit Januar 2020 wissen, dass solche Viren überhaupt existieren.  Diese Vieren wurden zum Zentrum seiner Arbeit, nachdem er darauf aufmerksam geworden war, dass sich 2003 ein Arzt in Singapur mit einem unbekannten Virus angesteckt habe, der dann nach New York geflogen und dort krank geworden war. Man wusste, dass er in Singapur mit schwer erkrankten Patienten Kontakt gehabt hatte. Auf dem Rückflug landete das Flugzeug für einen Tankstopp in Frankfurt. Der Mann wurde von Bord genommen und auf eine Isolier­station gebracht. Damals arbeitete Drosten in Hamburg am Tropen­institut, das sich um importierte Infektions­krankheiten kümmert  und hatte gerade eine Labor­methode entwickelt, die Viren bestimmen kann, die man noch nie vorher gesehen hatte. So wurde er in diese Detektiv­geschichte involviert.

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In den USA behaupten Politiker der Republikaner in einer zunehmend hitzigen Kontroverse, das Coronavirus sei aus einem Versuchslabor in China entwichen und habe so dann die Pandemie ausgelöst. Gleichzeitig halten es verschiedene Wissenschaftler für notwendig, solche Spekulationen um ein Leck im Labor wirklich gründlich und unabhängig prüfen zu lassen.

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Die „bekannteste Unbekannte“  – als solche gilt die afroamerikanische Schriftstellerin Dorothy West, die lieber auf Nuancen setzte als auf harten Kontrast. Dass auch dieser Ansatz einiges an Sprengstoff birgt, beweist ihr Roman „Die Hochzeit“, der gerade neu aufgelegt wurde. Wir bringen eine Einführung in das gerade erschienene Buch und eine Leseprobe.

Identitätspolitik? Streitereien über kulturelle Aneignung? Man wüsste gern, wie Dorothy West sich in der heutigen Debattenlandschaft positioniert hätte. Sicher ist jedoch, dass die 1907 geborene afroamerikanische Autorin schon in ihrer Zeit eigene Wege ging.

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Juni 2021 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Junge Rundschau, Politik, Senioren | Kommentieren

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Mai 2021 | Allgemein, Gesundheit, In vino veritas, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Im Zuge des Denkmalsturzes ehemaliger Sklavenhalter werden auch westliche Konzepte auf ihren Beitrag zu Rassismus und Unterdrückung hin untersucht. Ein solches Konzept ist der – immer in europäischem Denken verankerte  – Begriff  „Barbarei“ fest installiert. In der europäischen Geschichte ist „Barbarei“ auf das Engste mit dem Kolonialismus verbunden und muss insofern als dessen Komplize und Erbe verstanden werden. Der Begriff pflegt für das „Andere“ westlicher Ordnung und zivilisierter Werte zu stehen – man beklagt damit furchtbare Verbrechen und verurteilt sie als moralisch besonders verwerflich.
Zurückgreifen können diese politischen Verwendungsweisen auf eine lange Geschichte theoretischer Konzepte der „Barbarei“.
Obgleich ein enger Zusammenhang zwischen „Barbarei“ und Kolonialismus besteht, ist es allemal bemerkenswert, dass der Begriff im Alltag und in der Theorie – wenn auch in kritischer Absicht – weiter verwendet wird. Im Topos von „Barbarei“ vereinen sich über die Zeiten die Gegenbilder verschiedener Wertesysteme: der Vernunft, des Christentums, der Humanität, der Zivilisation, der Kultur oder der Menschenrechte.

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Mai 2021 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Politik, Wissenschaft | Kommentieren

Xie Wen vom Zhongnan-Krankenhaus der Universität Wuhan, testet im klinischen Labor des Leishenshan Krankenhauses Proben von Patienten. Die Millionenstadt in Zentralchina gilt mutmaßlich als der Ursprungsort der Corona-Pandemie. picture alliance/XinHua | Cheng Min

Washington/Wuhan – Ein vorgeblich neuer US-Geheimdienstbericht heizt die Spekulationen über einen Laborunfall in China als Herkunft von Covid-19 erneut an. So veröffentlichte das „Wall Street Journal“ einen Artikel unter Berufung auf diesen Bericht, dass das Coronavirus doch einem chinesischen Labor entsprungen sein könnte.

Nach einem US-Geheimdienstbericht sollen drei Forscher schon Wochen vor dem offiziellen Bekanntwerden des Corona-Ausbruchs in Wuhan schwer erkrankt sein. Laut Recherchen ließen sich im November 2019 die Mitarbeiter des Virus-Forschungsinstituts im Krankenhaus behandeln, weil sie Covid-19-Symptome hatten.

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