Ständig verlangten deutsche Behörden, dass Nutzerdaten besser geschützt werden müssten. Sie drängten die Unternehmen, rassistische Kommentare konsequenter zu löschen. 2014 dachte der damalige Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel öffentlich über die Zerschlagung von Google nach. Doch das war nur ein Vorgeschmack.
Die Frage «Was ist deutsch?» ist ihrerseits typisch deutsch – keine andere Nation hat so sehr um die eigene Identität gerungen und tut es bis heute.Wie vielfältig und faszinierend die Antworten auf diese Frage im Lauf der Jahrhunderte ausfielen, das zeigt Dieter Borchmeyer, Professor für Neuere deutsche Literatur und Theaterwissenschaft an der Universität Heidelberg.
Er erzählt von einem Land zwischen Weltbürgertum und nationaler Überheblichkeit, vom deutschen Judentum, das unsere Auffassung des Deutschen wesentlich mitgeprägt hat, von der Weltkultur aus der Provinz (Weimar, Bayreuth), von der Karriere der Nationalhymne und der deutschesten aller Sehnsüchte: der nach dem Süden.







