
Das Weiherelief des Archinos. Im Vordergrund träumt der Patient, wie der Gott an ihm eine Operation vornimmt, rechts ist dargestellt, wie der Kranke in Wirklichkeit von einer Schlange geleckt wird. Athen, Nationalmuseum. 380 v.Chr.
Aufmerksamkeit ist eine selektive Energie. Was sie dem einen Phänomen zuteil werden lässt, entzieht sie einem anderen. Diese Ökonomie können sich politische Akteure zunutze machen, um hinter dem Hype eines Themas bequem ein anderes zu kaschieren. Im Aufmerksamkeitsschatten von Ukraine, Isis und von Europawahl, schleicht dieses Jahr eine Debatte durchs Parlament, die das Potenzial hätte, die Prinzipien demokratischer Legitimation radikaler zu erschüttern als die großen weltpolitischen Spektakel, von denen sie überlärmt wird – von der Debatte um die gesetzliche Regelung der Sterbehilfe.
Er gilt als liberaler Vordenker und als einer der
Nicht über das Europa selbstzerstörerischer Kriege deren einen wir gerade mittten in Eurppa mit dem widerwärtigen Überfall des von Putin angezettelten Krieges gegen die Ukraine erleben – mit den Köpfen voller Hass, Nationalismen und politischer Tricks – sondern es ist ein Europa der Vernunft.
Kann es eine Aufarbeitung der Vergangenheit geben, wenn als einzige Institution der Geheimdienst den Zusammenbruch der Sowjetunion überdauert hat?
Entspricht die Neutralität der Schweiz noch den völkerrechtlichen, politischen und wirtschaftlichen Realitäten der Gegenwart?
Erneut ist in Europa eine Debatte um die Kontrolle von Migration durch den Ausbau befestigter Grenzen entbrannt.

Die Hitzewellen des letzten Sommers begleiten nicht nur wir mit der Rundschau – und das ist auch gut so – es hat sich in den vergangenen zwei Jahren durchaus einiges bewegt in der deutschen Berichterstattung zur Klimakrise. Nur ähnlich wie in der Politik: nicht genug.Wir haben mittlerweile sechs von neun planetaren Grenzen überschritten, in wenigen Jahren reißen wir voraussichtlich das 1,5-Grad-Budget. Nur, was bedeutet das eigentlich? Die journalistische Abbildung der planetaren Krisen ist ein entscheidender Schlüssel zum öffentlichen Bewusstsein und damit zu politischer Verantwortlichkeit. Aber Medien bilden das Ausmaß und die Dringlichkeit nicht angemessen ab. Das ist ein Problem. Denn einerseits spiegelt der Journalismus Wirklichkeit, andererseits schafft er sie.
Besteht nicht ein unüberbrückbarer Graben zwischen Vernunft, Wissen und Glauben? Gibt sich nicht Vernunft als präzises Denken nach dem Maßstab des Wissenschaftlichen aus, derweil dem Glauben zugestanden wird, solcher Maßstäbe nicht zu bedürfen, dass er hingegen ins Vage, das Unkontrollierbare und weniger Feste abdriften dürfe? Allenfalls mag er, um auch seinen sicheren Boden zu haben, sich an Offenbarungen, heilige Bücher und Dogmen halten, die aber nur aus ihm selbst Verbindlichkeit gewinnen und andere zu nichts verpflichtet.