image001Meine Heimatgasse lebt ja ewig
Getauft auf den Namen März
Am Eingang ein Meer von Blumen
Für alle Besucher mit Herz.

Es folgen Cafés, recht mediterran
Wo man Croissants oder Quiche
Auch dampfende Suppen
Aus voller Lust verzehren kann.

Die Sonne scheint auch im Winter
Den lieben langen Tag
Und wenn´s mal regnen mag
Am Spielplatz toll´n  immer paar Kinder.

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Apr. 2017 | Heidelberg, Kurz-Text-Arena | Kommentieren

Owens isch er häämkumme unn hott die zottische Schof getriwwe. Donn hott er die fette Viecher noigeschafft in die groß Höhl, all mitnanner, äns noch m annere. Kääns hott er draus im Freie geloßt. Ob er vielleicht ebbes gemerkt hot oder hot em en God was oigsaacht. Uff äämol hott er doch den riesische Deerstää grad so uhne ebbes in die Höh gerisse, hott sich devor gsetzt unn hott sich higeplackt.

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Apr. 2017 | Kurz-Text-Arena | Kommentieren

image001Fußballer haben´s in den Füßen, können bekanntlich aber auch mit dem Kopf Tore machen. In die Jahre gekommen stellen sich bei den Sportsleuten dieser Couleur oftmals Probleme ein, die ab den Bandscheiben abwärts beginnen und bei den eingewachsenen Zehennägeln vorne unten aufhören. Die diversen Schäden im Kopf nicht mitgezählt. Gibt es genauere Statistiken darüber, wie viele Kicker/innen in späteren Jahren an Fersenspornen leiden? Ich weiß es nicht, ich jedenfalls gehöre  seit zwei Jahren dazu. Das frühere, jahrelange Hartplatzgekicke fordert seinen Tribut.

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Apr. 2017 | Kurz-Text-Arena | Kommentieren

is-1Sommer 1971, Baška otok Krk: Mit zwei Freunden brach ich zu einem Kurztrip nach Jugoslawien auf. Wir fuhren mit meinem VW-Käfer von Speyer, unserer Heimatstadt, nach Süden. In Baška auf der Insel Krk kamen wir bei einer alten, stets schwarz gewandeten Dame unter, die ein Zimmer vermietete, das passte und bezahlbar war.
Der Strand war nicht weit. Fast täglich gingen wir dorthin und badeten im wellenrauschenden Meer. So auch am dritten Tag, als wir eine kleine Bucht fanden, die links und rechts durch Felsen begrenzt war.

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März 2017 | Kurz-Text-Arena | Kommentieren

Die Tür des kleinen Second Hand-Buchladens im Hamburger Stadtquartier Mühlenkamp unweit der Alster wird aufgestoßen und herein tritt ein fremdländisch aussehender, älterer Herr mit Schnurrbart, der nur wenig der Klientel gleicht, an die sich der Buchhändler, ein Pianist zudem, über die Jahre gewöhnt hatte. „Darf ich sie etwas fragen?

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März 2017 | Kurz-Text-Arena | Kommentieren

was_ist_von_mir_gebliebenAm 19.11.2049 um 5 Uhr früh schied ich im Alter von exakt 100 Jahren aus dem Erdenleben. Ich hätte gerne noch länger gelebt, wenngleich die Zerstörung auf unserem Planeten immer weiter um sich gegriffen und die Schönheit des irdischen Daseins massiv entwertet hatte. Die medizinische Kunst war einfach noch nicht so weit, mir mehr Aufschub zu ermöglichen.
Und als 90%-Roboter wollte ich mein Leben nicht fortführen. In der Astronautik jedoch war man mit Riesenschritten vorangekommen.

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März 2017 | Junge Rundschau, Senioren, Kurz-Text-Arena | Kommentieren

Mach anders dies, koch das, nein, koche besser nicht.
Geh fort, geh schon von hier, heut` gehst Du nicht aus, Du Wicht.
Du, mit Deinem Stapel voll geschriebenen Papiers.
Schweiger, Schwätzer, kalter Analyst.
Wenn Blicke bohren könnten…
Deine Wut  versteh´ ich nicht.

Tank´ auf den Wagen, Teller, Töpfe, staple besser sie,
Erwerb in fernen Landen?  Lachhaft, ausgeh´n durfte ich ja nie,
rauch` nicht, Stupid, Du blöder Mann,
ich bin gesund, nicht auf dem Trip
Wenn Augen stechen könnten …
Zorn, der Deine, wie von einem and´ren Stern.

Stell Dich nicht an, kapiere jetzt, was ist.
Du bist nicht mehr en vogue, es geht nun mal um mich.
Schließ´ von draußen die Tür, Du weißt, ich bleibe fair,
bin Frau, bin Mutter, in der Faust das Recht
Wenn Worte versengen könnten …
Deine tollen Tiraden, passen als Rätsel nicht schlecht.

Ach, bei so viel  bitterfestem Biß kommt es mir vor,
als ob für all die grellen Blitze, bleichen Schwaden,
ich selbst die ziemlich falsche Nummer wär.
Das macht mich gallig und doch ruhig, zuweil´n.
Pfeilgeschosse flirren, beklommen verharrt mein Herz.
Was mag  wohl der Stachel in Deiner feingewirkten Seele sein?

Fritz Feder

Dez. 2016 | Kurz-Text-Arena | Kommentieren

cohen2aTschau, Marianne, Susanne. Wie ein Vogel auf dem Draht, so frei hab ich zu leben versucht. Ich erinnere mich gut, es war damals im Chelsea Hotel. So frei wir alle und besäuselt wie in einem Mitternachtschor. Hallelujah, halleluja! David spielte und es freute Gott. Danke auch für den Tanz, den Walzer in der Konzerthalle in Wien. Eins zwei drei, eins zwei drei… Die Krise war leicht wie ein(e) Feder. Ja, tanz mich bis hin zum Ende der Liebe, tanze! Läute die Glocken, solange es noch passt. Immer gibt es da Risse, durch die das Licht sich drängt, vergiss bloß die perfekten Opfergaben. Aber dann, ach ja dann vergaßen die Engel zu beten. Du warst berühmt, Dein Herz eine Legende, Janis. Aber die Engel vergaßen zu beten für uns. Ganz gleich, ob Du einen Boxer möchtest, einen Lehrer oder Arzt, einen Liebhaber, ich bin da, ich bin Dein Mann, Marianne, Susanne. Erst nehmen wir Manhattan, dann auch noch Berlin. Hallelujah! Nur ist Liebe kein Siegesmarsch. You got me singing. Nun bin ich raus aus dem Spiel. Ich verlasse die Tafel. Du willst es dunkler, wir löschen die Flamme. Ich bin bereit, mein Gott. Zeig mir den Ort, wo Du möchtest, dass Dein Diener sei. Ich hab´s vergessen, ich weiß nicht. Ich weiß nicht mehr. Zeig mir den Platz, wo das WORT Mensch wurde. Zeig mir den Ort, wo das Leid seinen Ursprung nahm. Wenn Dein Wille geschehe. Hineni…neni !

(Deutsche Übersetzung  von Fritz FederNovember 2016, nach Liedversen von L. Cohen)

Leonard Cohen ist tot. Der kanadische Sänger und Songschreiber ist am 7. November im Alter von 82 Jahren gestorben. Mit Songs wie „Hallelujah“, „Suzanne“ oder „So long Marianne“ war er weltberühmt geworden.

Dez. 2016 | Kurz-Text-Arena | Kommentieren

image002….Dididipdipdipdipdipdididip….

Bei Tag und Nacht
Denk ich an Dich, Lasagne.
Du schmorst so prachtvoll in der Ofenpfanne
Wann willst Du, Baby, endlich wirklich durch sein,
noch etwas Salz
und dann ist´s wirklich gut.

Lasagne, Lasagne, Lasagne,
Du bist ja die Beste der Welt.
Lasagne, Lasagne, Lasagne,
Dein Schmelz und Dein Pepp
Mir gefällt.

Wunderbare Pasta,
Du bist ja fantasta
Komm, ich ess´ Dich nicht alleine,
Oh no, no, no, no, no. (Wiederholung)

Lasgane, Lasagne, Lasagne,
Du bist ja die Größte der Welt.
Lasagne, Lasagne, Lasagne,
Dein Käs´und Dein Fleisch
mir gefällt.

Wunderbare Speise,
Du gehst jetzt auf Reise.
Ach, ich fress` Dich doch alleine
Oh yeah, yeah, yeah, yeah, yeah. (Wiederholung)
Nooooo….

Freie Nachdichtung eines Singles von Fritz Feder, nach dem italienischen Ohrwurm “Marina” von Rocco Granata

Nov. 2016 | Kurz-Text-Arena | Kommentieren

Allüberall sind treffliche Uhren.
Die Zeit zieht uns davon.
In den schrillen Städten,
zwischen Geräten und Tand,
kreischen Stimmen eilig
in ein scheinbares Nichts,
kein Echo vernehmbar.
Vor flattrigen Schädeln
dunstet es, wir laufen herum
in Zonen. Es arrangieren sich,
Aufprall eben noch vermeidend,
Mäntel, Schirme, teure Stiefel.
Ich hole mein Gewehr und
schieße eine Uhr herunter.
Ihr fettes Grinsen erstarrt.

Fritz Feder

Okt. 2016 | Kurz-Text-Arena | Kommentieren

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