Mittelalterliche »Judensau«-Skulpturen und Bildmotive, die in zahlreiche Kirchen angebracht oder auch auf dort hängenden Gemälden zu sehen sind,
haben durch die Jahrhunderte das Bewusstsein und das Denken der deutschen Bevölkerung zutiefst geprägt – und prägen es noch heute. Schimpfwörter wie »Judensau«, »Judenschwein« oder »Saujude« haben in diesen Skulpturen und Abbildungen des Hochmittelalters ihren Ursprung. (mehr …)

Apr. 2020 | Allgemein, Essay, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude | Kommentieren

Dürfen die Armen wütend sein, dürfen die an den Rand Gedrängten sich ihre Rechte erkämpfen, notfalls mit Gewalt? Luther sprach ihnen im Zuge der Bauernkriege dieses Recht ab, ein anderer Reformator jedoch schlug sich auf ihre Seite und prägte die beiden Jahre des Aufstands entscheidend. Der Drucker, Utopist, Brandredner und Theologe Thomas Müntzer hatte nicht weniger als einen Sturz der Obrigkeit im Sinn – mit religiösen wie ganz und gar weltlichen Argumenten stellte er sich dem ausbeuterischen Feudalsystem entgegen. Der Preis für seinen Mut war hoch: Für seine sozialrevolutionären Ideen wurde er bereits zwei Jahre nach Beginn der Aufstände enthauptet; (mehr …)

Apr. 2020 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Senioren | Kommentieren

Eeinkaufsstrasse am Montag, 20. April 2020 in Köln

Wir neigen dazu, Gefahren erst dann ernst zu nehmen, wenn sie nicht mehr zu übersehen sind – dies und das zum Beispiel: In einer Seniorenwohnanlage in Nordrhein-Westfalen sterben 50 Bewohner, in einem Pflegeheim in Schleswig-Holstein sind es 65. Bundesweit fallen 800 Menschen dem Coronavirus zum Opfer – an einem einzigen Tag. Die Zahl der Infizierten schnellt in die Höhe: 200.000, 250.000, 300.000. Viele Krankenhäuser können keine Patienten mehr aufnehmen, auf den Intensivstationen ringen Hunderte mit dem Tod. Im Englischen Garten in München, im Hamburger Stadtpark, im Berliner Tiergarten und am Frankfurter Mainufer stehen Notlazarette, an den Eingängen wechseln sich Kranken- mit Leichenwagen ab. (mehr …)

Apr. 2020 | Heidelberg, Allgemein, In vino veritas, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Senioren, Wirtschaft, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | 2 Kommentare

Das „Haus des Islam“ ist vielerorts zum Haus von Krieg, Terror, wirtschaftlicher Stagnation und Diktatur geworden.

In seiner bahnbrechenden Analyse dieser desolaten Lage setzt der renommierte Sozialwissenschaftler Ruud Koopmans harte Fakten gegen islamkritische Pauschalurteile und eine modische Selbstkritik des Westens.
Er zeigt, wie der Fundamentalismus den Islam weltweit in den Würgegriff nimmt, und fragt, welche Wege aus dieser Sackgasse führen.
Immer mehr Muslime fliehen vor Diktatur und Unfreiheit, Terror und Krieg, Armut und Arbeitslosigkeit in den Westen – und bringen nicht nur ihre Kultur, sondern vielfach auch die Probleme der islamischen Welt mit. Ruud Koopmans zeigt erstmals auf breiter empirischer Grundlage und durch den systematischen Vergleich von muslimischen und nichtmuslimischen Ländern und Migrantengruppen, wie die islamische Welt einerseits und Muslime im Westen andererseits bezüglich Demokratie, Bildung und wirtschaftlicher Lage immer weiter ins Hintertreffen geraten.

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Apr. 2020 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Es gibt die autoritäre Versuchung des totalen Durchgreifens, das China jetzt so gut dastehen lässt, und die populistische des Leugnens, wie sie Jair Bolsonaro oder Donald Trump (zumindest zunächst) verkörperten. Ohnehin kommt es bei der Bekämpfung einer solchen Krise nicht so sehr auf die Form des Regimes an, meint Francis Fukuyama in einem längeren Essay für den Atlantic. „Bestehende Regeln oder Gesetze können niemals eine neue und schnell sich verändernde Situation vorwegnehmen. Die Fähigkeiten der Leute an der Spitze und ihr Urteilsvermögen bestimmen, ob das Ergebnis gut oder schlecht ist. Und für die Delegation von Autorität an die Exekutive ist Vertrauen die wichtigste Währung.

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Wetten dass? – Lesen Sie diese de Sade´schen Perversitäten. Womit Sie die coronaäischen (mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit)  vergessen

Nach einem außer Kontrolle geratenen Stelldichein mit vier Prostituierten in Marseille wird de Sade 1771 per königlichem Haftbefehl gesucht, doch der Marquis ist längst über alle Berge – gemeinsam mit der schönen Anne-Prospère, der jüngeren Schwester seiner Ehefrau Renée. In Italien durchlebt er mit seiner jungen Geliebten eine Amour fou und macht, seiner Leidenschaft für das Enzyklopädische folgend, in seinen Notizen Inventur der italienischen Kultur.
Neben Beschreibungen von Baukunst und Kulinarik finden sich in den Aufzeichnungen skandalöse Beobachtungen: Karnevalsszenen in Neapel gleichen satanischen Orgien, Prostitution und Gewalt bestimmen das gesellschaftliche Leben und zugleich hält der christliche Aberglaube die Menschen im eisernen Griff. Die Reise endet mit de Sades Verhaftung.

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Apr. 2020 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Gesundheit, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Sapere aude, Senioren | Kommentieren

Junge Flüchtlinge sind am 18. April 20 in Hannover gelandet – Gestrandet? Oder angekommen?

Ist die Aufnahme von 47 Flüchtlings – Kindern wirklich mehr als reine Symbolpolitik? Im Schatten karonatischer Weltkrise fand sich in der Tat in Europa eine neue „Koalition der Willigen“ von Luxemburg über Finnland bis Bulgarien. Drum herum ist ein Netzwerk entstanden, das Anlass zur Hoffnung gibt. Wir erinnern uns: Im September 2013 treffen am Flughafen Hannover 107 Männer, Frauen und Kinder ein.
Sie sind die ersten von 5.000 syrischen Kriegsflüchtlingen aus einem Sonderkontingent. Deutschland hatte sich verpflichtet, die Menschen,  die Monate unter erbärmlichsten Bedingungen im Libanon festsaßen, aufzunehmen. Zur Begrüßung eilen Politiker aus Bund und Land herbei, in Demut verstummt. Während vorn in der Ankunftshalle Kleinkinder gelöst Seifenblasen pusten, behandeln Sanitäter hinter Planen Schwerverletzte mit zerschossenen Leibern.

 

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Apr. 2020 | Heidelberg, Allgemein, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Das internationale Kinderhilfswerk terre des hommes kritisiert (15. April 2020) die Entscheidung der Bundesregierung, 50 Flüchtlingskinder aus dem Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos aufzunehmen. Es handele sich um eine reine Alibi-Handlung, kritisierte terre des hommes-Vorstandssprecherin Birte Kötter. (mehr …)

Apr. 2020 | Allgemein, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Das Coronavirus lässt die Welt stillstehen, doch es ist nicht die erste Pandemie – Heute können wir daraus lernen, wie sich unsere Vorfahren gegen Pest und Cholera, Grippe gewehrt haben – und wie sie sich jetzt gegen Corona wehren.  Seit Hunderten Jahren wehren sich Menschen gegen verheerende Seuchen. Das Coronavirus hat nun derzeit zu einer der größten Krisen der Geschichte geführt. Aber, warum haben wir heute im Gegensatz zu unseren Vorfahren die Chance, viele Menschenleben zu retten? Unsere Vorfahren hatten spezielle Vorkehrungen für die Pest entwickelt:

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Apr. 2020 | Allgemein, Essay, Gesundheit, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Senioren | Kommentieren

Es steht ein Osterfest ohne gemeinsame Gottesdienste, Familienfeiern und große Zusammentreffen an. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner, der katholische Dekan Alexander Czech und der evangelische Dekan Dr. Christof Ellsiepen wenden sich daher in einer gemeinsamen Video-Botschaft an die Heidelberger Bürgerschaft. Entstanden ist sie im Garten der Jesuitenkirche in der Altstadt. In ihren Statements betonen sie, wie anders dieses Osterfest werden wird – aber auch, wie positiv es ist, dass in Zeiten von Corona der Gemeinschaftssinn, die gegenseitige Rücksichtnahme und Solidarität so spürbar gewachsen sind. (mehr …)

Apr. 2020 | Heidelberg, InfoTicker aktuell, Kirche & Bodenpersonal, Senioren | Kommentieren

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