Wo sind wir? Im Paradies? In der Hölle? Irgendwo dazwischen? Näher am (Bild: Hieronymus Bosch): „Heuwagen und“ an der „Hölle“? Und, wie war unser Befinden vor der Pandemie? Paradiesisch? Infernalisch? Oder beides zugleich, «als ob Hochzeits- und Beerdigungsglocken sich vermischt hätten» (Robert Schumann)? Und wen umfasst dieses «wir»? Existiert es überhaupt noch? Kann es eine Gemeinschaft geben, die diese Bezeichnung verdient, wenn schon die zarteste Geste von Fürsorge, das Tragen einer Maske zum Schutz der Mitmenschen, für Spaltung sorgt?
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Wie nachhaltig sind die zaghaften Blüten der Solidarität, über die wir uns im ersten Lockdown noch gefreut haben, in einer Gesellschaft, die aus der Summe ihrer Einsamkeiten besteht?
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Der Verfassungsschutz hat damit begonnen, V-Leute in der AfD und ihrer Parteijugend „Junge Alternative“ anzuwerben. Das wurde der F.A.S. von sowohl der AfD als auch dem Verfassungsschutz bestätigt.
Der Leiter des Brandenburger Verfassungsschutzes, Jörg Müller, sagte, dass in seinem Bundesland V-Leute in der AfD aktiv seien.
In einer gemeinsamen Stellungnahme fordern mehrere europäische Stiftungen und Kulturinstitutionen den Europarat anlässlich der andauernden Inhaftierung des Kulturmäzens Osman Kavala dazu auf, vor der türkischen Regierung nachdrücklich auf einer Einhaltung der von ihr eingegangenen Verpflichtungen zur Europäischen Menschenrechtskonvention zu bestehen. Zugleich weisen sie die in einer neuen Anklageschrift im Kavala-Fall erhobenen Vorwürfe gegen europäische und amerikanische Organisationen in aller Deutlichkeit zurück. (mehr …)
Juristisch gewagt, doch politisch vernünftig: Der deutsche Fußball hat vor Gericht verloren. Künftig hat er die Kosten für die Polizeieinsätze bei Risikospielen tragen. Die Meldungen dieser Tage haben der Deutschen Fußball Liga (DFL) vor Gericht sicher nicht geholfen: 80 Millionen Euro zahlt Bayern München für einen Verteidiger, 13 Millionen Jahresgehalt soll er erhalten. Dies wird wohl erst der Anfang einer Offensive auf dem Transfermarkt sein, vielleicht kauft der Verein noch mehr Spieler ein, für 100 Millionen. Oder waren es 100 Milliarden? Man kommt kaum noch mit bei diesen vielen Nullen vor dem Komma. (mehr …)
Der Film führt uns in die Welt der Welt der Theaterkönigskinder der Berliner Schaubühne. Lars Eidinger in der Rolle eines todkranken Schauspielers hat ein Authentizitätsproblem beim Sterben, beim Spielen sieht man ihm hingegen gern zu. In der Tat gibt keine größere Wahrheit als die banalste: Dass nämlich der Tod keine Ausnahmen macht, dass sterben muss, was lebt. Das weiß auch Sven, dessen krebskranker Körper sich nicht schert um Svens großen Namen am Theater, wo er Abend für Abend einen umjubelten Hamlet gibt. Nun geht es nicht mehr. Die Rolle ist schon neu besetzt, auch wenn Sven noch immer die ganze Partie, nein, das ganze Stück im Schlaf zitieren kann.

Der Hauptübertragungsweg für SARS-CoV-2 ist die Aufnahme virushaltiger Aerosolpartikel über die Luft, die beim Atmen, Husten, Sprechen und Niesen entstehen
Wie wahrscheinlich ist es, sich in einem Innenraum über Aerosole mit dem Coronavirus zu infizieren? Auch wenn sich die Fachwelt noch nicht ganz einig ist, gehen viele Experten davon aus, dass Aerosolpartikel bei der Übertragung von Sars-CoV-2-Viren eine wichtige Rolle spielen. Aerosole entstehen beim Atmen, Husten oder Niesen, aber auch beim Reden und Singen. Anders als Tröpfchen fallen sie nicht schnell zu Boden, sondern können längere Zeit in der Luft bleiben und sich im ganzen Raum verteilen. In Innenräumen, in denen viele Menschen längere Zeit zusammen sind, ist die Gefahr also besonders groß, sich auch über Aerosole mit dem Coronavirus anzustecken. Doch wie hoch ist das Infektionsrisiko wirklich? Und wie stark lässt es sich durch Maske Tragen, Lüften und Abstandhalten reduzieren?
Wo man auch hinsieht: Verschwörungstheorien haben Konjunktur. Die streng rationale Philosophie scheint da ein probates Gegenmittel. Wäre da nur nicht diese Tradition, die selbst den Verdacht nährt, dass nichts ist, wie es scheint.
Antike Geographen bezeichneten die auf der gegenüberliegenden Seite der Erdkugel lebenden Menschen als „Antipoden“, als „Gegenfüßler“.
Von uns aus gesehen, steht die Welt der Antipoden auf dem Kopf. Alles ist im wörtlichen Sinne „ver-kehrt“.
Aus der Sicht der Antipoden allerdings verhält es sich genau umgekehrt: Wir sind es, die auf dem Kopf stehen. So ist das Verhältnis der Antipoden ein gegensätzliches, zugleich jedoch auch symmetrisch. (mehr …)
Die Friedrich-Ebert-Gedenkstätte in Heidelberg bleibt, wie alle anderen Museen, im Dezember geschlossen. Doch es gibt eine neue Möglichkeit, die Gedenkstätte jederzeit auch von zu Hause aus zu entdecken. Die Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte hat ihren Audioguide so weiterentwickelt, dass er nun als Web-App über den Internetbrowser auf dem Smartphone, Mac oder PC abgerufen werden kann. (mehr …)
Geht es um die Risiken, sich im Unterrichtsbetrieb mit dem Corona-Virus zu infizieren, richtet sich das aktuelle Interesse vor allem auf die Qualität der Atemluft in Klassenräumen. Das Umweltbundesamt (UBA) empfiehlt ein regelmäßiges kurzzeitiges Fenster-Stoßlüften als wirksame Maßnahme gegen die Virusbelastung, was gleichzeitig auch den notwendigen Austausch von Kohlendioxid sicherstellt. Die Dauer der Lüftung soll sich an der Außentemperatur orientieren. Den Einsatz mobiler Luftfiltergeräte, den kürzlich vorgelegte Studien empfehlen, erachtet das UBA nur im begründeten Ausnahmefall für sinnvoll.
Der aus einer deutschsprachigen jüdischen Familie im rumänischen Czernowitz stammende Paul Celan (eigentlich Paul Antschel) hatte seine Eltern im Ghetto und KZ verloren. Er selbst kam als 14-Jähriger in ein Arbeitslager, aus dem er 1947 über Österreich nach Paris floh, wo er studierte und später die französische Staatsbürgerschaft erhielt. Aber wie viele, die das Exil oder die Todeslager überlebt hatten, blieb auch Celan lebenslang gezeichnet.
Am literarischen Leben in Deutschland und Frankreich hat er zwar teilgenommen. Aber erst nach 1952 war es möglich, dass ein Gedicht wie Celans „Todesfuge“ öffentliche Resonanz fand. Im Mai ebendieses Jahres hatte Celan auf Einladung von Hans Werner Richter an der Frühjahrstagung der Gruppe 47 in Niendorf an der Ostsee teilgenommen. (mehr …)