Vom Kampf gegen die Atomkraft aber, von dem wollen sie partout nicht lassen, egal, was auch passiert: Die ehemalige Grünen-Vorsitzende Simone Peter menetekelt gar, wir sollten froh sein, dass wir von der „teuflischen Energiequelle“ Atomkraft befreit wurden. Ich finde es schön, dass in unserer gegenwartsfixierten Zeit noch jemand so redet. Selbst die Kirche hat aufgehört, vom Teufel zu sprechen. Mir gefällt das. Ich hatte immer schon eine Schwäche für Volksfrömmigkeit. Ich bin nur skeptisch, ob sich damit die viertgrößte Industrienation der Welt durch die Krise steuern lässt. Die Welt des Glaubens und die Welt der Politik sind bei uns seit der Aufklärung aus gutem Grund getrennt. Lassen wir´s dabei bewenden …
„Sapere aude“: Ach, der Stoff, der unsren Stammtisch erfreut: der Wein, unser Riesling.
Es scheint uns fraglich, ob der Wein zu den Drogen im engeren Sinne gerechnet werden dürfe. Wahrscheinlich ist, dass seine ursprüngliche Gewalt in Jahrtausenden des Genusses domestiziert wurde.
Mächtigeres, aber auch unheimlicheres erfahren wir aus den Mythen, in denen Dionysos als Festherr mit seinem Gefolge von Satyrn, Silenen, Mänaden und Raubtieren erscheint. (mehr …)

Angriff auf einen großen Impressionisten: In Potsdam haben Klima-Aktivisten ein Gemälde von Claude Monet mit Kartoffelbrei bespritzt. Die Organisation „Letzte Generation“ teilte am Sonntag bei Twitter ein Video davon
Für kunstliebende Gäste des Potsdamer Museum Barberini dürfte der Ausstellungsbesuch an diesem Wochenende einen faden Beigeschmack hinterlassen haben. Die mussten nämlich mit ansehen, wie Aktivisten der Klimaschutz-Protestgruppe „Letzte Generation“ das Werk Les Meules (Getreideschober) des Impressionisten Claude Monet mit Kartoffelbrei bewarfen und sich anschließend selbst am Boden festklebten – mit Sekundenkleber, obwohl die dünnflüssige Kartoffelmasse, die vom Gemälde heruntertropfte, durchaus auch sehr klebrig aussah.
Mit ihrer Aktion wollen die Aktivisten auf die Folgen der Klimakrise aufmerksam machen. „Was ist mehr wert #FürAlle – Kunst oder Leben? Monet liebte die Natur und hielt ihre fragile Schönheit in seinen Werken fest. Warum haben viele mehr Angst davor, dass eines dieser Abbilder Schaden nimmt, als vor der Zerstörung unserer Welt selbst?“,heißt es als Begründung in einem Tweet.
1960 veröffentlichte der Heidegger-Schüler Hans-Georg Gadamer
(* 11. 2. 1900, Marburg † 13. 3. 2002, Heidelberg) sein Hauptwerk Wahrheit und Methode, den großangelegten Versuch einer „philosophischen Hermeneutik“.
Darin geht es ihm um „Wahrheit“ statt „Methode“ (verstanden als Verfahrensweise, die sachliche oder symbolische Zusammenhänge nach intersubjektiv kontrollierten Regeln, also nach dem Vorbild der mathematisch-naturwissenschaftlichen „Methode“ zu analysieren sucht. Dieses Werk löste in der Folgezeit auch eine verstärkte hermeneutische Reflexion in der deutschen Literaturwissenschaft aus. Wir erinnern uns vieler intensiver Stunden mit ihm in Heidelberg in der Grabengasse und gedenken seiner, indem wir sein Hauptwerk (es jedenfalls versuchen) in Erinnernung bringen.

Mehr als 10 000 Bundesbürger kamen am Samstag nach Berlin, um gegen die Regierung zu demonstrieren
Energiekrise, Inflation und Angst vor Krieg treiben die Menschen in Berlin auf die Strasse. Es kamen mehr als doppelt so viele als angemeldet – darunter solche, die politisch eigentlich ganz anders ticken. Die Touristen in der Reichstagskuppel haben den besten Blick auf die Szenerie.Mehr als 10 000 Menschen sind am frühen Samstagnachmittag von dort oben zu sehen, wie sie auf der Wiese vor dem Reichstag Deutschlandfahnen und die blauen Transparente der AfD hochhalten. Diese hatte zur Demonstration aufgerufen – aber nur 4000 Teilnehmer angemeldet. Es gibt ein spürbares Wutpotenzial, auch wenn es auf der Wiese recht gesittet zugeht. Die Redner sparen nicht mit Angriffen auf die Bundesregierung.
Nach dem Scheitern der Corona-Impfpflicht und dem Wegfall der meisten Beschränkungen appelliert die Politik an die Eigenverantwortung. Damit ist niemandem geholfen, weder uns als Einzelpersonen, noch uns als Gesellschaft.
Das Wort „Verantwortung“ bezeichnet eine soziale Beziehung. Dass ich für die beabsichtigten oder unbeabsichtigten Folgen meines Tuns verantwortlich bin, heißt im buchstäblichen Sinne, dass ich mich zu ver-antworten habe – und zwar vor anderen, die mich zur Rede stellen und Antworten verlangen dürfen:

Die Weiße Frau erscheint am Totenbett eines Sterbenden. Für ihre Rolle als Unheilsbotin ist die Gespenstergestalt bis heute bekannt
Die Weiße Frau ist eines der berühmtesten Gespenster des späten Mittelalters – und soll bis in die Neuzeit in Deutschlands Schlössern und Burgen gespukt haben.
Die Geschichte einer gefürchteten Geistergestalt:
„Gehüllt in weiße Witwentracht / In weißen Nonnenschleier / So schreitet sie um Mitternacht / Durch Burg- und Schlossgemäuer.“
So beschreibt Christian Graf zu Stolberg-Stolberg im Jahr 1814 in einer Ballade das Erscheinen der Weißen Frau – einer Geistergestalt, die zu dieser Zeit bereits seit Jahrhunderten deutsche Adelsfamilien heimgesucht haben soll.
Rettungskräfte haben ein Problem mit Rechtsextremismus in den eigenen Reihen. Gleich neben der Tür im Aufenthaltsraum der Feuer- und Rettungswache 9 in Köln hängt ein Kalender. An einem Sommertag im Jahr 2020 stehen darin plötzlich ein paar neue Namen, mit blauem Kugelschreiber hineingekritzelt. Alle Sanitäter der Johanniter, die sich hier in der Pause einen Tee kochen oder auf den Sofas ausruhen, können sie sehen. Joseph Goebbels, Eva Braun, und am 20. April: Adolf.
Junge Schreibtalente aus aller Welt sind ab heute dazu aufgerufen, Gedichte und Kurzgeschichten für den überregionalen Schreibwettbewerb THEO – Berlin-Brandenburgischer Preis für Junge Literatur 2022/23 einzureichen. Das diesjährige Thema des Wettbewerbs lautet Müll, teilnehmen können Kinder und Jugendliche bis einschließlich 20 Jahre. Die Gesamtanzahl der eingereichten Texte darf drei Seiten nicht überschreiten, Einsendeschluss ist der 15. Januar 2023.
In ihrer 40-jährigen Bandgeschichte haben Die Ärzte `ne ganze Menge tumb – provozierende Songs geschrieben.
Aktuelles Credo: „Einige von diesen sind nicht mehr zeitgemäss und werden aus dem Programm gestrichen“.