Der damalige Verlagsleiter des Verlags Hoffmann und Campe, Rudolf Soelter, und der hinzugezogene Germanist und Volkskundler Otto Görner, waren 1952 mit der von Görner angeregten Überarbeitung des Manuskripts immer noch nicht zufrieden. Dass andere Menschen anders urteilen als er: das wusste Lenz. Ihn kränkte freilich die Anschuldigung, er habe bei ersten Treffen „die Atmosphäre kameradschaftlichen Verstehens“ ausgenutzt und den Verlag „ein bisschen hereingelegt“. Der Roman, schrieb Görner, „hätte 1946 erscheinen können. Heute will es bekanntlich keiner mehr gewesen sein“. Mit diesem Buch würde Lenz „sich masslos schaden, da helfen Ihnen auch Ihre guten Beziehungen zu Presse und Funk nicht“.
Als Musterbild eines Politikers, der mit dem Appell an dumpfe Vorurteile Karriere macht. Der auf alles losgeht, was man mit etwas Phantasie als fremd oder undeutsch bezeichnen kann, weil er sich darauf verlässt, dass es für den politischen Erfolg keine differenzierte Argumentation braucht, solange man nicht an die Urteils-, sondern nur an die Vorurteilskraft seiner Wähler appelliert. Weil er schon von (wer auch immer hab ihn selig) Franz Josef Strauss gelernt hat, dass im Krieg der Meinungen die Lufthoheit über den Stammtischen entscheidend ist. Weil er den zentralen Lehrsatz des Populismus verinnerlicht hat: Das einfache Argument schlägt jederzeit das richtige. Diffamieren geht über Studieren.
Vor diesem Hintergrund erklären die Jusos Heidelberg:
„Das Wahlergebnis ist für die SPD beschämend und das muss in aller Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht werden.
Nur eine selbstkritische und tief greifende Analyse gefolgt von einer strukturellen Veränderung kann ein Weg sein, um wieder an Glaubwürdigkeit zu gewinnen.“
Fordert Zeitgeist den Heimatdiskurs?
“Nichts Menschliches ist mir fremd”: wir kennen das Credo des Stoikers das längst zum Fluch des Kulturalisten geworden ist.
Wie soll ich, wenn mir nichts mehr fremd ist, noch auf Menschliches neugierig sein? Mich davon faszinieren lassen oder es wenigstens respektieren?
„Heimat ist ein sehnsuchtsvolles Ding“ – Unsere Eltern sind Ausländer, wir nicht. Wir sind die neuen Deutschen. Aber was heißt das? Auszug aus dem Buch von Alice Bota, Özlem Topçu und Khuê Pham.
Kann etwas schlimm sein an der Frage, woher man kommt? Wer sie stellt, kann sie für sich selbst meistens beantworten. Die Eltern sind in diesem Land groß geworden und die Großeltern auch.
Wer oder was sind wir – und wenn ja, warum? Entfremdete Weltbürger? Ferien und Urlaub sind vorbei. Dann sind wir wieder! Dann? In der Heimat?
“ Menschliches ist mir fremd”: wir kennen das Credo des Stoikers das längst zum Fluch des Kulturalisten geworden ist. Nichts? Wie soll ich, wenn mir nichts mehr fremd ist, noch auf Menschliches neugierig sein? Mich davon faszinieren lassen oder es wenigstens respektieren? Meine Identität und Würde behaupten und gegebenenfalls für die des
Erfolgreich musiziert haben 27 Schülerinnen und Schüler der Musik- und Singschule Heidelberg beim Landeswettbewerb Jugend musiziert, der vom 8. bis 12. März in Böblingen stattfand. Sie erspielten sich elf erste Preise, 13 zweite Preise und drei dritte Preise. Der 17-jährige Anton Tkacz erhielt mit 25 Punkten die Höchstpunktzahl in der Wertung Violine solo. Fünf Schülerinnen und Schüler qualifizierten sich für den Bundeswettbewerb in Kassel. Vom 12. bis 19. Mai werden sie sich dort mit den besten deutschen jugendlichen Musikern vergleichen.
Frühlingszeit ist Radfahrzeit: Wer mit Beginn der warmen Tage sein Fahrrad aus dem Keller holt, sollte es vor der ersten Fahrt einmal komplett durchchecken. Dazu rät die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e.V. (AGFK-BW), der auch die Stadt Heidelberg angehört. Die AFGK-BW hat einige Tipps für die Frühjahrsinspektion zusammengestellt.