Heidelbergs Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner weiß – und reagiert darauf: Stadt und Kultur gehören zusammen wie zwei Seiten einer Medaille. Die Kultur ist immer so gut wie das städtische Leben. Wo kein städtisches Leben pulsiert, kann auch keine interessante Kultur entstehen. Umgekehrt – da sind wir mit ihm, mit uns und mit Immanuel Kant einer Meinung – also, umgekehrt gilt das freilich auch: „Städtisches Leben ohne Kultur ist blind, Kultur ohne städtisches Leben ist leer“. Eben, O-Ton („sapere aude“) Kant; und der Rundschau Motto. „Kultur vermittelt Sinn, der allerdings inhaltsleer bliebe, würde er nicht auf den Boden auch des wirklichen Lebens heruntergeholt“.
Der Islam macht sich gerade auf, in einigen Ländern die zweite Religion Europas zu werden. Daraus bezieht er das Recht zur freien Religionsausübung, auf angemessene Gebetsstätten und unseren ganzen Respekt. Und zwar unter der Bedingung, dass er selbst die republikanischen und laizistischen Regeln beachtet, keinen anderen Religionen verweigerten extraterritorialen Status für sich beansprucht, und keine Sonderrechte und Ausnahmen bei Schwimmen und Sport für Frauen und Geschlechtertrennung im Unterricht oder andere Vorrechte fordert.
Mit Polemik, Kritik und reflexiv-rückbezüglich gewandten Texten mischt sich in Berlin die «Islamische Zeitung» in die öffentliche Diskussion ein. Das Blatt signalisiert – zwar – in der Regel Dialogbereitschaft, jedoch ist diese „Offenheit“ deutlich nur Fassade für ein ideologisch einzigartiges Konglomerat, das die Zeitung auch für Extremisten attraktiv machen soll.

Charlotte Hentze vom Zentrum für Psychosoziale Medizin und der Projektleiter des Hector-Seminars, Oliver Rudolph, begleiten die drei Oberstufenschüler Nikolas Motzkus, Sofia Weidner sowie Eileen Bender während des Projekts.
Was genau verändert eine Psychotherapie im Gehirn? Welche Behandlungsmethoden erweisen sich bei chronischer Depression als effektiv? Diesen und weiteren Fragen gehen Schüler des Hector-Seminars zur Förderung hochbegabter Jugendlicher im Rahmen eines Projekts mit dem Exzellenzcluster CellNetworks der Universität Heidelberg und dem Universitätsklinikum Heidelberg auf den Grund. Bis Mitte Mai werden drei Oberstufenschüler eine Studie des Zentrums für Psychosoziale
Täglich kommen Menschen zu uns, die ihre Heimat verlassen mussten und hier ein Leben in Sicherheit suchen. Sie sind Kinder und Erwachsene, sie sind allein gekommen oder als Familie. Sie sind Schüler, Handwerker oder Akademiker, viele haben keine Berufsausbildung, wie wir sie kennen. Sie alle haben eine bewegte Vergangenheit und hoffen auf eine bessere Zukunft.
Viele Menschen haben sich in den vergangenen Monaten für die Neuankömmlinge engagiert. Im Mittelpunkt ihrer außerordentlichen, spontanen Hilfsbereitschaft stand oft die Unterbringung und die Grundversorgung der Asylsuchenden. Nun steht der nächste Schritt an: Die Integration der Flüchtlinge wird zum vorherrschenden Projekt unserer Gesellschaft.
Das Interkulturelle Zentrum (IZ) der Stadt Heidelberg lädt alle Interessierten zur Auftaktveranstaltung des neuen Literaturprojekts „Heidelberg liest neue Weltliteratur“ mit Sigrid Löffler (Bild) am Freitag, 1. April 2016, um 19 Uhr in die Musik- und Singschule Heidelberg, Kirchstraße 2, 69115 Heidelberg, ein. Sigrid Löffler, ehemals Mitglied des „Literarischen Quartetts“ um Marcel Reich-Ranicki, eröffnet die Lesereihe mit ihrem Buch „Die neue Weltliteratur und ihre großen Erzähler“.
Das legendäre „Des Teufels Wörterbuch“ von Ambrose Bierce kann nun endlich (wieder) auf deutsch in vollem Umfang gelesen werden, nachdem der 1986 im Haffmanns Verlag erschienene Titel hoffnungslos und nirgendwo mehr zu haben ist – es sei denn, man habe; ich zum Beispiel. Umsomehr freue ich mich aber, dass dies Büchlein nun auch Sie wieder zu erwerben in der Lage sind.
Das sprachkritische Wörterbuch ist ein kaum gewürdigtes Genre der Aufklärung des 18. und 19. Jahrhunderts. Schon einige Artikel der Enzyklopädie von Diderot und d’Alembert enthalten neben Begriffserläuterungen mokante Bemerkungen über den abgeschmackten Stil in den Werken der gegnerischen Philosophieschulen. Doch erst Gustave Flauberts Vorhaben einer Enzyklopädie der menschlichen Dummheit, aus der sein Wörterbuch der Gemeinplätze Stichproben bietet, machte die Erkenntnis, dass nur das richtig Gesagte auch richtig gedacht ist, zum Ausgangspunkt einer Stilkritik, der fast alles zum Objekt werden konnte.
Die UNESCO City of Literature Heidelberg widmet 2016 eines ihrer Hauptprojekte dem großen russisch-jüdischen Dichter Ossip Mandelstam, dessen poetisches Schaffen in Heidelberg 1909 seinen Anfang nahm. Der Gedichte wegen, die Ossip Mandelstam in seiner Heidelberger Studienzeit schrieb, wird sein Heidelberg-Aufenthalt als eine „Wegscheide von größter Wichtigkeit für die Dichtung des zwanzigsten Jahrhunderts“ neu gewichtet (FAZ, 11.2.2016). Dank der Baden-Württemberg Stiftung, die das Projekt mit 50.000 Euro unterstützt, und des Engagements der Heidelberger Volksbank für die UNESCO City of Literature Heidelberg ist das Projekt nun finanziell gesichert.
Die UNESCO City of Literature Heidelberg setzt einen ihrer Schwerpunkte auf die Auseinandersetzung mit den Werken und Persönlichkeiten aktueller und historischer Schriftsteller, die in Heidelberg wirken und wirkten und eine größere Aufmerksamkeit verdienen, als ihnen bislang zuteil wurde. Das 125. Geburtsjahr des russischen Dichters Ossip Mandelstam, eines der weltweit bedeutendsten Dichter des 20. Jahrhunderts, bietet Anlass, diesen Künstler 2016 neu zu würdigen und seine Poesie für ein möglichst großes regionales wie internationales Publikum zu vergegenwärtigen.
Der 1891 in Warschau geborene, 1938 im Gulag bei Wladiwostok ums Leben gekommene russisch-jüdische Jahrhundertdichter Ossip Mandelstam, ‚ein moderner Orpheus‘ (Joseph Brodsky), hielt sich von Oktober 1909 bis März 1910 in Heidelberg auf. Dessen berühmte Universität war das Anlaufziel vieler Russen, die im Zarenreich vom Studium ausgeschlossen waren. Die in der Stadt am Neckar entstandenen Jugendgedichte nahm Mandelstam später nicht in seine Gedichtsammlungen auf, doch zeigen sie bereits viele Motive, die für sein Werk bedeutsam werden sollten. Der noch nicht einmal zwanzigjährige Dichter war auf der Suche nach seinem dichterischen Weg, seiner Beziehung zur Welt, zur Natur, zur Liebe. Mandelstams Jugendgedichte sind zarte sprachliche Gebilde von zuweilen erstaunlicher Reife und Tiefgründigkeit.
Der Band enthält die sieben an die russischen Dichter Wjatscheslaw Iwanow und Maximilian Woloschin adressierten Briefe aus Heidelberg sowie erstmals sämtliche in Heidelberg und im Umkreis des Deutschlandaufenthaltes entstandenen vierzig Gedichte im russischen Original und in deutscher Übertragung. In seinem Essay ‚Ich war das Buch, das Euch im Traum erscheint‘ spricht Ralph Dutli auf faszinierende Weise über die deutschen Reminiszenzen in Ossip Mandelstams Werk.