2018 war mit Blick auf das vielerorts verlorengegangene Vertrauen in Medien kein einfaches Jahr für den Journalismus und für Plattformbetreiber. Der jährliche Digital News Report der Universität Oxford und des Reuters Instituts wagt nun einen Blick in die Glaskugel – und sieht für 2019 eine massive Entlassungswelle im Medienbereich. Grund dafür sind vor allem fehlende Online-Einnahmen. Auch, weil Paywalls und Abomodelle in ihrer bisherigen Form Widerstand auslösen könnten.
Die „Identitäre Bewegung“ hat sich zu einer bundesweiten Plakataktion vor verschiedenen Redaktionsgebäuden und auch Büros von Parteien und Politikern bekannt. In mindestens einem Fall soll jemand bedroht worden sein. Der Staatsschutz ermittelt nach einer Plakataktion der Identitären Bewegung bei der „taz“, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung. Die Identitäre Bewegung hat in dieser „bundesweiten Aktion“ am Montagmorgen Plakate an zahlreichen Gebäuden von Medienhäusern, Parteien und Politikern angebracht. Am neuen Berliner Redaktionsgebäude der „Tageszeitung“ („taz“) an der Friedrichstraße brachten nach Polizeiangaben sechs bis sieben Personen Plakate am Haus an, sie verteilten Flugblätter und sollen eine Angestellte bedrängt haben.
Endlich haben wir es: Das „Gute-Kita-Gesetz“. Die zuständige Ministerin wurde sehr gelobt für den schönen Namen, den sie dem Gesetz gegeben hat. Tatsächlich aber heißt das Gesetz gar nicht so, sondern „Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung“ vom 19. Dezember 2018 (BGBl 2018 I S. 2696). Und ob das Gesetz gut ist oder für gute Kitas sorgen wird, ist umstritten und muss sich erst noch zeigen. Aber die Performance wurde allgemein als gelungen angesehen. (mehr …)
Mit Beginn des neuen Jahres sind Werke von allen Künstlern ohne urheberrechtlichen Schutz nutzbar, die 1948 oder früher gestorben sind. Dazu zählen etwa der Dadaist Kurt Schwitters und der „Tango aller Tangos“. Davon profitieren die Wikipedia, E-Book-Freunde und alle, die Kunstwerke frei nutzen wollen. Reporter Egon Erwin Kisch, Dadaist Kurt Schwitters und Komiker Karl Valentin – ihre Werke sind seit dem Jahreswechsel für alle frei und ohne urheberrechtlichen Schutz verfügbar. Denn mit Beginn des neuen Jahres wurden alle Werke von Urhebern in Europa gemeinfrei, die 1948 gestorben sind. Der sogenannte „Public Domain Day“ wird jedes Jahr am 1. Januar gefeiert – in den USA das erste Mal seit 20 Jahren.
ARTE erzählt (am Dienstag, 15. Januar um 20:15) die überwältigende Geschichte des jungen couragierten Historikers Emanuel Ringelblum, der im Warschauer Ghetto ein Untergrundarchiv initiierte und leitete, in dem Tagebücher und Fotos, NS-Verordnungen und jiddische Poesie gesammelt und vergraben wurden, um der Nachwelt ein authentisches Zeugnis zu geben – vom Leben im Ghetto und den Verbrechen der NS-Besatzer.
„Wer schreibt unsere Geschichte? Wie können wir sicherstellen, dass unsere Erlebnisse, unsere Traditionen, unser Leid durch unsere eigenen Zeugnisse und nicht nur aus der menschenverachtenden Perspektive der Nazis überliefert werden?“ Getrieben von diesen Fragen und Motiven haben der junge couragierte Historiker Emanuel Ringelblum und seine rund 60 Mitstreiter während des Zweiten Weltkriegs über Jahre hinweg ein Geheimarchiv im Warschauer Ghetto betrieben und gefüllt.
„Wonne, Wonne über Wonne“: Veritas – „die Gnadensonne“
Da wird uns alleweil und allüberall das “Hohe Lied der Arbeit” gesungen, einer Arbeit, die angeblich unverzichtbar zur Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit gehörte. Der veritanisch disponierte Mensch, also einer im Vorstadium seines wissenschaftlichen Studiums an der “Veritanischen Akademie zu Heidelberg” begegnet solchen Ideologien mit grundsätzlichem Unbehagen und tiefem Misstrauen. Durch unsere Akademie wird der Adept theologisch davon unterrichtet, dass nach Genesis 2,8 Gott einen Garten Eden pflanzte und Adam, den Menschen, mitten hineinsetzte, in ein Paradies also, in dem dieser Mensch ein müheloses und sorgenfreies Leben hätte führen können. Hätte können …
Mit einer Reihe kostenloser Onlinekurse will das Hasso-Plattner-Institut (HPI) die Bevölkerung zu einem besseren Schutz ihrer digitalen Identitäten und ihrer Daten im Internet bewegen. „Die jüngsten Cyberangriffe und Datendiebstähle, von denen Prominente betroffen sind, zeigen sehr deutlich, wie viel Aufklärungsbedarf überall noch besteht“, sagt der Potsdamer Informatikwissenschaftler Prof. Christoph Meinel. Der Institutsdirektor und Experte für Internetsicherheit ist der Kursleiter bei allen drei Gratis-Angeboten auf der IT-Lernplattform https://open.hpi.de. Meinel startet die Serie Mitte Januar.
Der IT-Experte und Blogger F. von L. (Name ist der Redaktion bekannt) hält den aktuellen Datenskandal, bei dem persönliche Informationen von zahlreichen Prominenten und Politikern veröffentlicht wurden, nicht für einen Betriebsunfall, sondern für ein Symptom eines Systemversagens. Die Politik habe die Probleme mit dem gerade bekannt gewordenen Daten – missbrauch jahrezehntelang selbst herbeigeführt. Politiker seien hier nicht Opfer, sondern Täter. Fragen. Und Antworten:
Mit dem derzeitigen Merkel’schen Mantra (frei nach Kungfutse: „Lun Yu. Gespräche“) des Gucken-wir-Mals (nicht so genau hin) und des Sollen-sich-doch-erst-mal-die-Anderen-Bewegens können wir uns künftig nicht retten. Seit dem 1. Januar sitzt Deutschland im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Deutsche Diplomaten sagen: Das ist gerade jetzt eine historische Gelegenheit, die Zeitläufe mitzugestalten und sich weltweit für Multilateralismus, Pluralismus und Demokratie einzusetzen. Aus dem Berliner Regierungsviertel ist zu hören, dass die Bundeskanzlerin nun, auf den letzten Metern ihrer Amtszeit, bereit ist, vehementer für diese Werte einzutreten. (mehr …)