
Die Bildhauerin Marie Uchytilová schuf dieses Denkmal im Andenken an die 82 Kinder, die von den Deutschen 1942 im tschechischen Ort Lidice ermordet wurden. Einige hatten die Nationalsozialisten verschleppt, um sie zwangsweise zu Deutschen zu erziehen.
Hermann Lüdeking hatte in seinem Leben oft dieselben »seltsamen Träume«: eine Straßenbahn, ein Bahnhofsgebäude mit Fresken, schwarz gekleidete Männer.
Dass die nächtlichen Bilder keine Fantasien, sondern Kindheitserinnerungen an reale Orte waren, erfuhr er erst später. Lüdeking, der vielleicht als Roman Roszatowski geboren worden war, war eines von zehntausenden Kindern, die von den Nationalsozialisten aus Polen und anderen besetzten Gebieten verschleppt und in deutschen Pflegefamilien sowie Heimen zwangsgermanisiert wurden.