
Als „Entartete Kunst“ galten im NS-Regime alle Kunstwerke und kulturellen Strömungen, die mit dem Kunstverständnis und dem Schönheitsideal der Nationalsozialisten nicht in Einklang zu bringen waren: Expressionismus, Impressionismus, Dadaismus, Neue Sachlichkeit, Surrealismus, Kubismus oder Fauvismus.
Vom 17. Mai bis zum 23. August präsentiert der Mannheimer Kunstverein in Kooperation mit der Kunsthalle Mannheim und den Reiss-Engelhorn-Museen und unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der Stadt Mannheim, Dr. Peter Kurz, eine Ausstellung der Staatlichen Museen zu Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte, im Rahmen des Föderalen Programms der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Kuratiert wurde sie von Prof. Dr. Matthias Wemhoff und Dr. Marion Bertram, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Staatliche Museen zu Berlin.
2010 wurden bei einer archäologischen Grabung am Roten Rathaus in Berlin im Vorfeld von U-Bahn-Arbeiten 16 Skulpturen der klassischen Moderne entdeckt. Als sich herausstellte, dass es sich bei diesen Stücken um von den Nationalsozialisten als »Entartete Kunst« aus deutschen Museen entfernte und seitdem vermisste Kunstwerke handelte, wurde aus der Entdeckung eine international beachtete Sensation. In Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle »Entartete Kunst« der Freien Universität Berlin und dem Georg-Kolbe-Museum Berlin konnten alle Funde identifiziert werden: Die Skulpturen sind zwischen 1918 und dem Beginn der 1930er Jahre geschaffen worden und in die bedeutendsten deutschen Kunstsammlungen gelangt. Dort waren sie nur wenige Jahre ausgestellt. Ihr heutiger Zustand ist in unterschiedlicher Intensität von den Schäden geprägt, die beim Brand nach der Bombardierung 1944 entstanden.