Es war einmal. Es war einmal ein Schriftsteller, der es für gar sehr verwerflich hielt, Literaturpreise anzunehmen. Sein Kollege Dada hingegen fand überhaupt nichts dabei.
… woraus er unseretwegen (wie schließlich andere Konfessionen auch), das Recht zur freien Religionsausübung ableiten können soll, auf angemessene Gebetsstätten und unseren ganzen Respekt. Dies allerdings dezidiert unter der Bedingung, (mehr …)
Wir bedürfen keiner begründeten Willensfreiheit. Wir haben sie längst und bedürfen dazu einer Genehmigung von Niemandem. Was hat es mit Geist, Gehirn und Bewusstsein auf sich, was unterscheidet den Menschen vom Affen (er kann lügen!) und welche Rolle spielt die Spieltheorie in der Evolution: „Ob ich angreifen oder fliehen oder vielleicht auch nur drohen oder bluffen soll, hängt außer von meinem Handlungspotential auch von dem Gegenhandlungspotential des Partners ab.“ Und, seien Wolf Singer und Gerhard Roth beschieden, die gezwungen sind, den freien Willen zu bestreiten:
Was wäre das doch für ein Scheißspiel, bei dem man selber keinen Zug machen dürfte …
Es ist ja nicht nur uns Unheiligen nichts heilig: Auch die vergleichenden Religionswissenschaften machen sich Gedanken, die – geht es etwa um die Geburt Jesu aus der Jungfrau Maria – sich mit jenem Vorkommnis beschäftigen, das eine dem Christentum (seien wir doch mal ehrlich) entfremdete Welt zu Weihnachten feiert und mit dem unsere abendländische Zeitrechnung beginnt.
Keine wertfreie Kalenderweisheit ist es, sondern immerhin die Menschwerdung Gottes, bei der die Geschichte von vorn zu zählen beginnt. In der antiken Mythologie war die Jungfrauengeburt zwar eine alltägliche Sache – aber auch in d(ies)er Realität: Vor Gott Vater gab es Gott Mutter, die Erdgöttin.
Vorab meinte Butt, es seien die letzten Monate für ihn ein Intensiverlebnis von Politik gewesen, er sei nach der Euphorie über den Einzug in den Gemeinderat Gegenstand von sowohl eingehender Berichterstattungen, wie auch vieler persönlich gegen ihn gerichteter Kampagnen geworden.
„beim spaziergang heut‘
duftete der weg schon nach herbst
der sommer weint“
Nicht nur Wetterberichte halten dagegen, dass er sich noch mal zeigt. Alsdann: Hoffen wir! Aber worauf?

Entfremdet. Wo sind wir wer? Wer sind wir wo? Verfremdet, tno
“ Menschliches ist mir fremd”: wir kennen das Credo des Stoikers das längst zum Fluch des Kulturalisten geworden ist. Nichts? Wie soll ich, wenn mir nichts mehr fremd ist, noch auf Menschliches neugierig sein? Mich davon faszinieren lassen oder es wenigstens respektieren? Meine Identität und Würde behaupten und gegebenenfalls für die des Anderen kämpfen? Fremdheit eignet eine Würde, die der bloßen wohlfeilen Andersheit, die nicht einmal verabscheut werden darf, abgeht. Haben wir nicht, dieweil wir uns als Weltbürger wähnen, der sich überall zuhause fühlt, weil ihn an seinen Gattungsgenossen nichts mehr befremdet, haben wir nicht jeden Grund verloren, Unterschiede überhaupt wahrzunehmen? (mehr …)
Götz Aly schimpft in der Berliner Zeitung über die Kreuzberger Grünen, die sich weigern, einen kleinen Platz vor dem Jüdischen Museum nach Moses Mendelssohn zu bennenn, weil er den Nachteil hat, keine Frau gewesen zu sein, und „so lange nur Frauennamen für Plätze und Straßen vergeben werden sollen, bis ebenso viele nach Frauen wie nach Männern benannt sind. Basta!? Aber nein, die Partei durchbricht ihre Prinzipien dann, wenn Männer wie Rudi Dutschke oder Silvio Mayer auf den Straßenschildern des Bezirks verewigt werden. Ein markiger Agitator bedeutet ihnen viel, ein geistesstarker jüdischer Philosoph nichts.“
Gleichermaßen aber unausrottbar wie die Lüge ist auch das Verlangen nach Wahrheit. Bei allen unzähligen Versuchen, Kontrollmöglichkeiten für sowohl die Verlässlichkeit von Aussagen (etwa vor der Gemeinderatswahl Heidelberg), Erklärungen, Ehrenworten oder Schwüren zu entwickeln, stehen Publikum und Richter immer noch dort, wo auch die Geschichte des Betrugs begann: vor dem Fiasko, dem Zusammenbruch. Dies zu ändern, müsste man schon die Schöpfung verklagen, was immerhin ein kleiner Gott aus dem dritten oder vierten Glied jener Unsterblichen im Mythos der Antike bereits wagte:
Ohne Preis kein Fleiß? Ohne Preis keine Kultur! Ohne Preis keine Kultur? Und Heidelberg? Der Brentanopreis! Und der Literaturbetrieb?
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