Eeinkaufsstrasse am Montag, 20. April 2020 in Köln

Wir neigen dazu, Gefahren erst dann ernst zu nehmen, wenn sie nicht mehr zu übersehen sind – dies und das zum Beispiel: In einer Seniorenwohnanlage in Nordrhein-Westfalen sterben 50 Bewohner, in einem Pflegeheim in Schleswig-Holstein sind es 65. Bundesweit fallen 800 Menschen dem Coronavirus zum Opfer – an einem einzigen Tag. Die Zahl der Infizierten schnellt in die Höhe: 200.000, 250.000, 300.000. Viele Krankenhäuser können keine Patienten mehr aufnehmen, auf den Intensivstationen ringen Hunderte mit dem Tod. Im Englischen Garten in München, im Hamburger Stadtpark, im Berliner Tiergarten und am Frankfurter Mainufer stehen Notlazarette, an den Eingängen wechseln sich Kranken- mit Leichenwagen ab. (mehr …)

Apr. 2020 | Heidelberg, Allgemein, In vino veritas, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Senioren, Wirtschaft, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | 2 Kommentare

Es gibt die autoritäre Versuchung des totalen Durchgreifens, das China jetzt so gut dastehen lässt, und die populistische des Leugnens, wie sie Jair Bolsonaro oder Donald Trump (zumindest zunächst) verkörperten. Ohnehin kommt es bei der Bekämpfung einer solchen Krise nicht so sehr auf die Form des Regimes an, meint Francis Fukuyama in einem längeren Essay für den Atlantic. „Bestehende Regeln oder Gesetze können niemals eine neue und schnell sich verändernde Situation vorwegnehmen. Die Fähigkeiten der Leute an der Spitze und ihr Urteilsvermögen bestimmen, ob das Ergebnis gut oder schlecht ist. Und für die Delegation von Autorität an die Exekutive ist Vertrauen die wichtigste Währung.

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Apr. 2020 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Senioren, Wirtschaft, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Der offene Geldbeutel gehört derzeit ebenso zur Grundausstattung des deutschen Politikers wie die Standardformel: «Wir sind ein reiches Land, wir können uns das leisten!» Auch jetzt, da die Corona-Epidemie laut Bundeskanzlerin Angela Merkel das Land in die «grösste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg» stürzt, wird der Eindruck der unendlichen Liquidität erweckt. «Nun zahlt sich aus, dass wir in der Vergangenheit gut gewirtschaftet haben», so klopft sich Finanzminister Scholz auf die Schulter. Was der SPD-Politiker verschweigt: Die «schwarze Null» wurde auf Kosten der Bürger erreicht. (mehr …)

Apr. 2020 | Allgemein, Gesundheit, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik | Kommentieren

Wie viel Kritik hat Angela Merkel in der Vergangenheit für ihren Regierungsstil einstecken müssen! Politische Gegner rügten ihre Mutlosigkeit, Parteifreunde lästerten über ihre Detailversessenheit, Kommentatoren echauffierten sich über ihr ewiges Zaudern. Die Welt dreht sich schneller als je zuvor, aber die Kanzlerin tuckert im ersten Gang durch die Zeitläufte: So ging das Lamento, und, angesichts der vielen Herausforderungen, von der Migration übers Klima bis zur Demografie, war das auch oft nicht falsch.

 

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13. April: Präsident Donald Trump im „Medien-Gespräch“

Die Show war großartig. Tucholskys Ratschläge an einen schlechten Redner wurden zu 150 Prozent befolgt. Und dann auch noch der peinliche Einspielfilm. Nein, nicht „Anne Will“, die ist ausgefallen, weil ja Ostern war. Gemeint ist das soundsovielte „White House Briefing“ mit einem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Und Donald Trump war in Form.

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Apr. 2020 | Allgemein, Gesundheit, In vino veritas, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Politik, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

Wuhan – Eine Stadt erwacht aus dem Koma …

Das wichtigste chinesische Forschungsinstitut für Corona-Viren befindet sich in Wuhan. Seit 2002/2003, seit der SARS-Krise, war gerade dort bekannt, welche Gefahr von Corona-Viren ausgeht. Heute spielt sich die chinesische Regierung als Retter auf. Dabei ist sie zuallererst für den weltweiten Ausbruch von Covid-19 verantwortlich. Und der Westen an zweiter Stelle. Die Propagandaapparate der VR China machen Überstunden, um das Land als Retter in der Not anzupreisen und Chinas Versagen nach Ausbruch der Corona-Epidemie zu vertuschen. Dabei ist eine Analyse dieses Versagens unumgänglich: Ohne Untersuchung der Frage, was in Wuhan Ende 2019/Anfang 2020 schiefgelaufen ist, wird man die Fehler der Vergangenheit auch bei künftigen Virenausbrüchen wiederholen.

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Apr. 2020 | Allgemein, Essay, Gesundheit, In vino veritas, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau | Kommentieren

Die westlichen Regierungen haben den Notstand ausgerufen und damit das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt. Man mag das loben oder kritisieren – es bedarf nun aber einer grossen Wachsamkeit, damit diese Krise nicht missbraucht wird. Politische Interventionen wie die gegenwärtige haben immer ungewollte Nebeneffekte, die letztlich zu noch mehr Eingriffen verleiten, mit denen man die verursachten Schäden bekämpfen will – was wiederum weitere Folgeeffekte haben wird. Ökonome bezeichnen diesen Prozess als „Interventionsspirale“. Diese führe eine Gesellschaft schrittweise in die Verstaatlichung, Zentralisierung und Knechtschaft.

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Apr. 2020 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude | Kommentieren

Auch dies bleibt Geheimnis: Warum „Heidi“ verboten ist …

„Mary Poppins“, „Die Ghostbusters“, die „Feuerzangenbowle“, „Das Leben des Brian“ und „Heidi“ haben gemeinsam, dass sie alle auf einer Liste des Instituts für Freiwillige Selbstkontrolle (FSK) stehen, welches nicht nur die Altersfreigabe sondern auch die Erlaubnis zur Vorführung an so genannten „stillen Feiertagen“ regelt. Seit 1980 gibt es eine Liste von Filmen, die an Tagen wie Karfreitag, Volkstrauertag und Totensonntag nicht öffentlich gezeigt werden dürfen, weil sie nicht dem „ernsten Charakter“ dieser Tage entsprechen. Jedes Jahr werden neue Filme geprüft und landen auf der Liste, die mittlerweile über 700 Filme umfasst. (mehr …)

Apr. 2020 | Allgemein, In vino veritas, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

In der Krise rücken die Bürger zusammen. Sie haken sich unter und bilden eine Phalanx gegen den unsichtbaren Feind, das vermaledeite Virus. Viele entdecken  – klug – ihre soziale Ader, bieten Nachbarn Gefälligkeiten an, grüßen plötzlich freundlich im Hausflur, mancher spendiert gar den Kassiererinnen im Supermarkt eine Flasche Wein.
Sogar knappes Hab und Gut reichen anständige Charaktere generös weiter: Wie, Sie haben keinen Mundschutz ergattert? Ich habe da einen für Sie, und ein Röllchen Klopapier lege ich noch drauf! Man erfreut sich ja nun schon an kleinen Dingen.

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Apr. 2020 | Allgemein, Feuilleton, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Kaum war die Krise losgegangen, schon sind wir ihrer überdrüssig. Wie Kinder, die auf dem Weg in den Italienurlaub nach einer Stunde zu quengeln beginnen: Wie lange noch, Mama? Ich will ankommen, Papa! Seit Ewigkeiten kamen die kollektiven Härten immer nur aus den Medien. Waren es lange Zeit die zahlreichen Kriege und Katastrophen aus aller Welt, so müssen wir zuletzt beobachten, wie Menschen mangels einer ausreichenden Menge von (taz): Beatmungsgeräten in Italien unbehandelt sterben. Doch wer waren die Leidtragenden? Immer die anderen. Bis heute.
Und, darauf blicken wir wie Kinder, die sich das Märchen vom Wolf und den sieben Geißlein anschauen. Und wir erkennen dabei nicht, zu welcher in weiten Teilen hochgradig unreifen – man könnte schon fast sagen: infantilen – Gesellschaft wir geworden sind.

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Apr. 2020 | Allgemein, Essay, Gesundheit, In vino veritas, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Senioren | Kommentieren

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