Empörung als Ausdruck moralischer Intuition? – Man stelle sich vor, in unserer Gesellschaft dürften Gesetzesänderungen nur in bestimmten Intervallen durchgeführt werden. Dann komme das Verhalten einer Minderheit heraus. Was würde man von der Mehrheit erwarten? Würde man es für angemessen erachten, dass sie stoisch die Hände in den Schoss legte und sagt: „Legitimation durch Verfahren! Wir müssen halt warten, bis die nächste Gelegenheit zur Rechtsänderung kommt, dann gerne ein neues Gesetz; aber bis dahin sei Ruhe erste Bürgerpflicht.“ Wir unterstellen: Eine solche Reaktion hielten die meisten für unangemessen: zu devot, zu ungerecht gegenüber jenen, die die Infrastruktur, etwa die Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten, dringend benötigten.
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Nov. 2021 | Allgemein, Essay, Gesundheit, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude | Kommentieren
Der Bundespräsident händigte Jens Spahn kürzlich seine Entlassungsurkunde aus. Man muss ihm dankbar sein dürfen.
Der demnächst gewesene Gesundheitsminister zieht im einen Interview Bilanz zu seinem Wirken und – was Wunder – stellt sich selbst ein gutes Zeugnis aus. Die Schuld an der Misere bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen gibt er anderen – allen voran dem Datenschutz. Diese Unverfrorenheit ist schwer zu ertragen.

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Nov. 2021 | Allgemein, In vino veritas, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Werden über die die deutsche Sprache bislang Frauen und soziale Minderheiten diskriminiert?  Behörden, Firmen und auch der Duden schaffen jedenfalls schon mal Fakten, obgleich es für den Wandel keine Mehrheit gibt.
Manche blicken nach Karlsruhe, wo das Bundesverfassungsgericht 2017 entschied, dass die Zweiteilung der Menschen in Frauen und Männer für manche diskriminierend sei.

„Divers“ heißt darum inzwischen die dritte Option im Geburtsregister und in Stellenanzeigen. Um dieser Gruppe auch sprachlich gerecht zu werden, verwenden mittlerweile nicht mehr nur Aktivist(*)innen besondere Schreibweisen wie dieses Gendersternchen.

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Nov. 2021 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, In vino veritas, Junge Rundschau, Sapere aude, Senioren | Kommentieren
Seit rund zehn Monaten werden in Deutschland Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Unzählige Studien, Medienberichte und natürlich einzelne Wissenschaftler, Ärzte, Apotheker und medizinische Fachkräfte liefern seither Informationen rund um Wirkungsweise und Funktion der Vakzine. Trotzdem glauben immer noch viele Menschen an teils absurde Theorien und lassen sich nicht impfen.
Ein Aufklärungsversuch zu den drei größten Irrtümern:

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Nov. 2021 | Allgemein, In vino veritas, Junge Rundschau, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

Sapere aude: Anschwellende Arbeitslose, wachsende Armut, leere öffentliche Kassen, steigende Verschuldung: Hängt das Modell Deutschland in der Sackgasse? Offenkundig ist, dass die Karre einmal mehr – oder zumindest ein wenig mehr als gar nicht – im Dreck steckt. Derweil streiten sich die Insassen in zunehmend schrillen Tonlagen. Ein Schlagwort klingt immer lauter durch das Gezeter und Gewirr: “Elite”. Elite – nun ja… ein (ehemaliger) KFG-Hebräischlehrer (genau, ebender) tönte vorzeiten davon, seine Schüler aber hörten hingegen eher amüsiert bis irritiert zu (desgleichen, wenn von anderer Seite “Klassengesellschaft” sowie “Establishment” ins Spiel gebracht wurde).

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Okt. 2021 | Heidelberg, Allgemein, Essay, Feuilleton, In vino veritas, Junge Rundschau, Senioren | Kommentieren

Die einstige Sekretärin im Konzentrations-lager Stutthof ist angeklagt wegen Beihilfe zum Mord in 11.412 Fällen und in 18 weiteren Fällen wegen Beihilfe zum versuchten Mord. Für Staatsanwältin Maxi Wantzen hatte sie »teilweise bis ins Detail« Kenntnis von den Verbrechen innerhalb des KZ, als sie zwischen Juni 1943 und April 1945 als Schreibkraft dem Lagerkommandanten zu Diensten war.

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Okt. 2021 | Allgemein, In vino veritas, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Sapere aude, Senioren | 1 Kommentar

So berechtigt es ist, die fragwürdigen Geschäfts-Prinzipien der Social-Media-Konzerne  anzuprangern – mit dem Finger auf Facebook als dem Schuldigen an der wachsenden Ausbreitung von Hass und Gewalt zu zeigen, lenkt von der wahren Dimension des Problems ab und trägt letztlich zu seiner Verharmlosung bei. Hass und Gewalt in den sozialen Medien sind Symptome einer viel tiefer liegenden zivilisatorischen Krise.
Facebook und andere soziale Plattformen sehen sich zur Zeit heftiger Kritik ausgesetzt. Um ihre Reichweite zu steigern, so heißt es, förderten sie bewusst irrationale Kontroversen und zum Hass aufstachelnde Äußerungen. Insbesondere Facebook wird vorgeworfen, zerstörerische Konflikte zu schüren und daher für Ausbrüche exzessiver Gewalt mitverantwortlich zu sein.

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Okt. 2021 | Allgemein, Essay, Feuilleton, In vino veritas, Junge Rundschau, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Die Koalition von SPD, Grünen und FDP steht – so gut wie,  jedenfalls – das ist seit Freitag wahrscheinlicher denn je. Aber wer hat sich in den Verhandlungen durchgesetzt? Und was kommt jetzt auf uns zu?
Als alles vorbei ist, als jeder sich und die anderen gelobt und das Ergebnis der Sondierungen eine große Chance genannt hat, da schaut Olaf Scholz zu Christian Lindner herüber. Und dann lächelt er ihn an. Die beiden stehen in einer Berliner Messehalle nebeneinander, wo die Wahrscheinlich-bald-Ampelkoalition sich an diesem Mittag getroffen hat.

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Okt. 2021 | Allgemein, In vino veritas, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Kein Tag vergeht, ohne dass einer der rot-grün-gelben Zeremonienmeister den Beginn einer neuen Ära beschwört. „Wir fühlen uns gemeinsam beauftragt, in Deutschland einen neuen Aufbruch zu organisieren“, brüstet sich FDP-Missionar Christian Lindner. „Es wird das größte industrielle Modernisierungsprojekt, das Deutschland wahrscheinlich seit über 100 Jahren durchgeführt hat“, frohlockt SPD-Kanzler in spe Olaf Scholz, und Grünen-Apostel Robert Habeck predigt: „Wir sind in einer Hoffnungszeit angekommen.“ Halleluja!

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Okt. 2021 | Allgemein, Gesundheit, In vino veritas, Junge Rundschau, Zeitgeschehen | Kommentieren

Nach dieser Kanzlerschaft ist die CDU ein Trümmerhaufen. Könnte es sein, dass Peter Altmaier im Taumel seines Abschieds aus der Politik (die sein ganzes Leben war) ein wenig die Orientierung verloren hat, so wie der Taucher im Tiefenrausch? Also das Gefühl für die Richtungen, für hinten und vorne, oben und unten, rechts und links? Die CDU gehöre in die Mitte, da sei sie immer stark, sagte Altmaier vergangene Woche im Deutschlandfunk, daher (aber, bitte nicht nur deshalb) dürfe sie sich nicht nach rechts orientieren. Was daran stimmt: Die CDU war immer in der Mitte stark. Aber eben gerade die hat sie verloren.

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Okt. 2021 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

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