Risiken so lange durch die rosarote Brille zu betrachten, bis sie zur akuten Gefahr werden, das können wir hierzulande richtig gut. Wie gut, zeigt sich in den drei großen Krisen unserer Zeit: Ukraine, Corona, Klima.
Im Umgang mit dem Ukraine-Krieg hält im Politikbetrieb eine merkwürdige Apathie Einzug. Nachdem Putins Angriff alle Welt aufgeschreckt und Kanzler Scholz eine „Zeitenwende“ ausgerufen hatte, wurden eilig Sanktionspakete geschnürt und die milliardenschwere Wiederbelebung der Bundeswehr angekündigt. Doch vier Wochen nach Beginn der Kämpfe scheint das Engagement vieler Politiker zu erlahmen.
Hintergrund sollen die strategischen Fehler beim Überfall auf die Ukraine sein. Und offensichtlich ist es deshalb zum Zerwürfnis gekommen zwischen dem Präsidenten und Ex-FSB-Chef Putin und ebendiesem FSB. Ausgerechnet für den Chef der 5. Abteilung des Geheimdienstes, der für die Aufklärung im Ausland und damit auch für die russischen Geheimdienstaktivitäten in der Ukraine zuständig ist, Sergej Beseda, wurde Hausarrest angeordnet.