Dass ein Virus große Teile der Welt in den Lockdown treibt?
Nie im Leben!
Dass ein Flüsschen wie die Ahr ein ganzes Tal verwüstet?
So viel kann es doch gar nicht geregnet haben!
Dass Wladimir Putin die Ukraine überfällt?
So irre wird er ja wohl nicht sein!
Dass der Mensch – ohne Flieger – fliegen kann? Schaun wir mal …
In liberalen Demokratien sind viele Dinge verboten: das Fahren über rote Ampeln zum Beispiel. Menschen sind oft nicht eins mit sich selbst.
Man liebt jemanden – und fürchtet Nähe. Man wünscht sich was – und freut sich nicht, es zu bekommen. Oder: Man will das Klima schützen –
und bucht dann doch Langstrecke.
Protect me from what I want – lautet ein Slogan der US-amerikanischen Konzeptkünstlerin Jenny Holzer, der 1982 als Leuchtschild in goldener Schrift über dem New Yorker Times Square prangte:
Schütze mich vor dem, was ich mir wünsche. Man kann diese Parole als Definition von Selbstsabotage verstehen – oder als konsumkritischen Kommentar.

Kein Zug fährt mehr ab vom Hauptbahnhof in Bamako. Aber die Instrumente der Rail Band sind immer noch in einem Verschlag gelagert, seit 50 Jahren. Eine Hammondorgel, Saxofone, Schlagzeug. Ein halbes Jahrhundert später holen ein paar ehemalige Musiker das hervor, womit sie zwischen 1970 und 1973 täglich von Dienstag bis Samstag ihr Publikum in Ekstase versetzten. Mit einer Musik, die Traditionen aus den verschiedenen Regionen des Landes mit afrokubanischen Stilen verschmolz.
Der Film begleitet den Besuch des Berliner Omniversal Earkestra bei ihren Idolen gemeinsamer Jams wegen. Um Informationsvermittlung geht es Schmidt dabei nur am Rande, „stattdessen sitzen wir als stille Beobachter mit den vorwiegend jungen Berliner Musikern im Reisebus, während draußen die Steppe vorbeizieht. …
Wir lassen dem Film die lockere Beiläufigkeit eines Road Movie und geben der Musik so viel Raum, dass auch das Kinopublikum die Motivation für die nicht ungefährliche Reise ausgiebig nachvollziehen kann.

Bundesrepublikanische Gesellschaft geht fröhlich am Stock
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte für den geringen Stellenwert, den die Jüngeren auf der politischen Prioritätenliste der alternden deutschen Gesellschaft haben – Corona hat ihn erbracht. Zerknirscht gestehen Politik und Gesellschaft in der postpandemischen Welt ein, dass sie die Jüngeren massiv überfordert haben. Warum war das so?
Weil sie keine Macht und keine Lobby haben. Und weil sie nicht wählen dürfen. Doch die Pandemie war und ist nur ein Symptom. Das Problem sitzt – und zwar erheblich – tiefer:

Das Weiherelief des Archinos. Im Vordergrund träumt der Patient, wie der Gott an ihm eine Operation vornimmt, rechts ist dargestellt, wie der Kranke in Wirklichkeit von einer Schlange geleckt wird. Athen, Nationalmuseum. 380 v.Chr.
Aufmerksamkeit ist eine selektive Energie. Was sie dem einen Phänomen zuteil werden lässt, entzieht sie einem anderen. Diese Ökonomie können sich politische Akteure zunutze machen, um hinter dem Hype eines Themas bequem ein anderes zu kaschieren. Im Aufmerksamkeitsschatten von Ukraine, Isis und von Europawahl, schleicht dieses Jahr eine Debatte durchs Parlament, die das Potenzial hätte, die Prinzipien demokratischer Legitimation radikaler zu erschüttern als die großen weltpolitischen Spektakel, von denen sie überlärmt wird – von der Debatte um die gesetzliche Regelung der Sterbehilfe.

Pegasus-versockelt und festgeklemmt …
Von einem, der aus dem Leben gefallen ist und der doch – eigentlich – das Fallen, wenn schon, dann fliegend hätte erlebt haben wollen. Und nun findet er sich in einer Welt, in der er doch durchaus – eigentlich noch – ganz vielleicht doch noch, sich hätte kundig gemacht haben können; diese Welt aber ist von ihm gewichen, sie gibt ihm, dem am Stock gehend Gefallenen, keine Kunde mehr.
Zeichen werden mehr und mehr zu nicht mehr zu entwirrenden, apokalyptischen Rätseln – unlösbar oft, abstoßend nicht selten — sind seiner Lebensart, seinem Habitus, seinem Geschmack ungemäß weil – und sicher nicht nur – unzeitgemäß geworden. Ach ja, zum besseren Verständnis: Apokalypse geschieht – kalyptisch – seit Adam, apo – kalyptisch mit „Christus“, der zwar seit Adam kalyptisch bleibt, doch vom Bauplan her alle Macht hat, auch wenn er, zeitlich begriffen scheitern musste.
Russische Studenten werden offenbar für den Bau sogenannter Kamikaze-Drohnen in der russischen Sonderwirtschaftszone Alabuga in Tatarstan östlich von Moskau verpflichtet. Dabei sollen die Studenten mitunter gedemütigt und ausgebeutet werden. Das berichtet das russische Nachrichtenportal „Idel.Realii“ und beruft sich auf Audioaufnahmen zwischen Gesprächen betroffener Studierender und Interviews mit deren Eltern in „Idel.Realii“.
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Kinder des Sturms erzählt von getrennten Flüchtlingsfamilien: Wer Sturm sät, wird Sturm ernten.
Kinder des Sturms schildert die “Erlebnisse einer Mutter, deren Tochter im Juli 1946 in den Wirren von Flucht und Vertreibung verloren geht und scheut sich bei dem traurig-ernsten Thema nicht, überspitzte Melodramatik und mystische Esoterik auf die Leinwand zu bringen”.
Juli 1946. Das Gebiet um das schlesische Gleiwitz kommt zu Polen. Die deutsche Familie Herrmann – Rosemarie (Felicitas Woll) mit ihren beiden Kindern Maria (Magali Greif) und Jojo (Alexander Kalodikis), ihre Schwester Bettina (Inga Birkenfeld) und der Vater Erich Herrmann (Hermann Beyer) – versucht sich in den Westen durchzuschlagen. Am Bahnhof herrscht Chaos und im Gedränge verliert die Familie die 11jährige Maria. Die Mutter kommt nach Stuttgart und bemüht sich mehrere Jahre, ihre Tochter wiederzufinden.
Eine „nicht begründbare Verzerrung“ nennt Kevin Kühnert (SPD) die geltende Ausnahmeregelung beim gesetzlichen Mindestlohn für Minderjährige. Bisher können – „ganovale“ – Unternehmen Jugendliche unter 18 Jahren für weniger als 12 € die Stunde ausbeuten. Kühnert fordert – was Wunder, und das möchten wir hiermit auch tun – die Abschaffung dieser Ausnahme.
Mehr Gerechtigkeit und Respekt für Ferienjobbende: In den Ohren derer, die nicht Teil dieser Gruppe sind, klingt die Forderung vielleicht banal. Doch Ferienjobbende, das sind junge Menschen, die sich sonst wenig leisten können.
Entspricht die Neutralität der Schweiz noch den völkerrechtlichen, politischen und wirtschaftlichen Realitäten der Gegenwart?
Wie eigennützig war und ist diese Neutralität?
Und wie müsste sie neu konzipiert werden, damit die Schweiz sich wirklich für eine friedliche internationale Ordnung einsetzen kann?