„Er wird nicht lange Präsident bleiben und seine Macht verlieren. Der Prozess der Umgestaltung des politischen Systems in Russland wird definitiv beginnen, wenn Russland auf dem Schlachtfeld spürbare taktische Niederlagen erleidet

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Juni 2024 | In Arbeit | Kommentieren

Mehr als 26 Prozent der Wählerstimmen, in manchen Städten und Landkreisen sogar deutlich über 30 Prozent: Bei den Kommunalwahlen in Thüringen hätte die AfD ohne die Skandale der letzten Monate vielleicht sogar noch besser abgeschnitten. Aber auch so ist es ihr gelungen, auf Augenhöhe mit der CDU zu gelangen. Die großen Verlierer sind alle drei Ampelparteien. Der Historiker Michael Kurlbau jedenfalls resümiert: Die AfD hat sich fest im Parteienspektrum etabliert.

Um Grassierendem Antisemitismus entgegenzuwirken, werden vermehrte Schulfahrten zu früheren Vernichtungslagern empfohlen. Der Der Rundschau Forderung: Statt sich mit dem vernichteten Judentum Europas zu beschäftigen, sollten Schüler und Studentenlieber das lebendige Judentum in Israel erleben. Der Rundschau Forderung .

Man sollte die Reise aber rasch buchen, solange noch Geld da ist. Der Industrie- und Handelskammertag bescheinigt Deutschland den Zerfall seiner Industrie und damit der Grundlage des Wohlstands. Währenddessen offenbart der Wirtschaftsminister, dass seine Politik darin besteht, die Belastungsgrenzen der Deutschen zu testen. Wir möchte dies so auf den Punkt bringen: Die Industrie erodiert. Der Minister testet …

Dass die Politik der Grünen ein großes Gesellschaftsexperiment mit offenem Ausgang ist, wurde jetzt also von Habeck bestätigt und ist somit keine Verschwörungstheorie mehr. Ein paar andere „Verschwörungstheorien“ – etwa die zum Ursprung des Coronavirus – warten indes noch auf ihre offizielle Bestätigung. Eine Aufarbeitung der Corona-Zeit wird hierzulande leider nicht ernsthaft betrieben. In den USA und Großbritannien hingegen finden Untersuchungsausschüsse heraus, dass vieles, was die Labortheorie, Gain-of-function-Forschung oder Interessenkonflikte betrifft, eben doch keine Verschwörungstheorie war. Der Physiker Roland Wiesendanger ist vorsichtig optimistisch: Das Lügengebäude bröckelt.

Zum Schluss noch etwas Staatstragendes

Heute hat der französische Präsident Emmanuel Macron den Westfälischen Friedenspreis erhalten. Nur in der EU könne Frankreich souverän bleiben, argumentiert Macron. Doch ausgerechnet in Paris redet der Begriff der Souveränität einem erstarkenden Nationalismus das Wort. , Pofessor Dlemens Puppe – unser Frankreich-Experte bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Politik, meint: Die Geister, die er rief, wird Macron nicht mehr los.

Juni 2024 | In Arbeit | Kommentieren

Die Bundesregierung gibt den Einsatz deutscher Waffen gegen Ziele in Russland frei. Wie es dazu kam und wie gefährlich Moskaus Reaktion ist: Experten ordnen ein.
Die Ukraine darf mit deutschen Waffen begrenzt russische Stellungen in Russland angreifen. Die Entscheidung soll die brenzlige Lage in Charkiw stabilisieren. 31.05.2024 | 1:50 min

Die Bundesregierung gibt der Ukraine die Erlaubnis, von Deutschland gelieferte Waffen auch gegen militärische Ziele in Russland einzusetzen. Sie folgt damit dem Vorgehen der USA – bereits am Donnerstagabend hatte Washington bestätigt, dass sie der Ukraine die Erlaubnis erteilt hat, amerikanische Waffen in begrenztem Umfang auf russischem Gebiet einzusetzen.
Bei ZDFheute live beantworteten Militärexperte Gustav Gressel, ZDF-Nato-Korrespondent Florian Neuhann und Armin Coerper, ZDF-Korrespondent in Moskau, die wichtigsten Fragen.
Warum die Bundesregierung diesen radikalen Schritt geht und wie die Reaktion in Moskau ausfällt, schätzen die ZDF-Korrespondenten Shakuntala Banerjee und Armin Coerper ein.31.05.2024 | 2:37 mi 

Was bedeutet die Entscheidung für die Ukraine?

Die Entscheidung Deutschlands und der USA macht die „Abwehr der russischen Offensive aus dem Norden deutlich leichter, weil sie die russischen Artilleriestellungen, die diese Offensive unterstützen, bekämpfen können“, erklärt Militärexperte Gustav Gressel.

Zudem könne die Ukraine unter Einsatz westlicher Waffen die Vorbereitung Russlands auf eine weitere Offensive stören sowie die Angriffsbasis, von der beispielsweise die Luftschläge auf Charkiw ausgehen, angreifen, so Gressel.

All das macht natürlich die grenznahe Verteidigung viel leichter.
Gustav Gressel, Militärexperte

Die Infokarte zeigt die potenzielle Reichweite der deutschen Waffensysteme, die im Ukraine-Krieg eingesetzt werden. Die bereits gelieferte Panzerhaubitze 2000 hat eine Reichweite von maximal 40 Kilometern, die zugesagte Radhaubitze RCH 155 kann Ziele in bis zu 54 Kilometern Entfernung anvisieren, der Raketenwerfer Mars II hat eine Reichweite von maximal 84 Kilometern. Die von der Ukraine geforderten Marschflugkörper vom Typ Taurus können Ziele in bis zu 500 Kilometern Entfernung erreichen.

Wie kommt die Kehrtwende Deutschlands zustande?

Die Entscheidung, dass Deutschland seine gelieferten Waffen auch für Angriffe auf russische Gebiete freigibt, sei vor „allem für die Öffentlichkeit überraschend“, erklärt ZDF-Nato-Korrespondent Neuhann – „hinter den Kulissen ist das in der Tat länger besprochen und auch vorbereitet worden“.

Die Entscheidung aus Berlin wurde auf der NATO-Außenministertagung in Prag heiß diskutiert. Wie die NATO-Mitglieder reagiert haben, weiß ZDF-Korrespondent Florian Neuhann.31.05.2024 | 1:05 min

Die Kommunikation der deutschen Bundesregierung habe dabei auch auf internationaler Ebene für Verwirrung gesorgt. Schon am Dienstag habe der französische Präsident Emmanuel Macron für die Freigabe geworben: Dort habe Bundeskanzler Olaf Scholz vorsichtige Zustimmung signalisiert, von der man jedoch anschließend in Berlin wieder zurückgerudert sei, so Neuhann. „Diese Kommunikation ist in der Tat unglücklich.“

„Denn wie immer in der Nato geben die USA als wichtigstes Mitgliedsland, als wichtigster Waffenlieferant der Ukraine, den Ton vor. Und wenn die USA jetzt mit ihrer militärischen Stärke ihr ‚Okay‘ geben, dann ist es auch für die Deutschen ’safe‘, sich dort anzuschließen.“

Florian Neuhann, ZDF-Nato-Korrespondent

Ex-US-General zu Ukraine: Ziel sollte sein, „Russland zu besiegen“Moskau kündigt nach der Freigabe westlicher Waffen gegen russische Ziele eine asymmetrische Antwort an. Die ZDF-Korrespondenten Florian Neuhann und Armin Coerper ordnen ein.31.05.2024 | 5:30 min

Wie reagiert Moskau?

Die Reaktionen aus Moskau seien „erwartbar“ und „scharf“, erklärt Armin Coerper, ZDF-Korrespondent in Moskau. „Bisher gibt es noch keine konkrete Reaktion auf die Ankündigung aus Berlin“, so Coerper – doch seit der gestrigen Ankündigung der USA liefen „die Telegram-Kanäle hier in Russland heiß“. So habe die Sprecherin des Außenministeriums angedroht, die verantwortlichen Länder hätten auch die Konsequenzen zu tragen.
Präsident Wladimir Putin habe in Aussicht gestellt, dass die Staaten Europas, die dies zuließen, auch mit Angriffen zu rechnen hätten. Sicherheitsrats-Mitglied und Ex-Regierungschef Dmitri Medwedew nannte die Freigabe westlicher Waffen gar einen „Casus Belli“, ein Krieg auslösendes Ereignis, so Coerper.

Insgesamt sagt Moskau, man wolle darauf asymmetrisch antworten – das heißt, mit anderen Mitteln gegen andere Ziele als die Gegenseite. Das kann man durchaus als Nukleardrohung verstehen.

Armin Coerper, ZDF-Korrespondent in Moskau

 

 

Die Bundesregierung erlaubt der Ukraine, von Deutschland gelieferte Waffen gegen militärische Ziele in Russland einzusetzen. Armin Coerper und Daniel Pontzen berichten.31.05.2024 | 2:00 min


Wie sind die Reaktionen aus Russland zu bewerten?

Solche Drohungen sei man seitens der Nato „gewohnt“, erklärt Korrespondent Neuhann. Eine „nukleare Rhetorik“ Putins und seiner Anhänger gebe es bereits seit Beginn des Kriegs in der Ukraine.

Insofern reagiert man betont gelassen.

Florian Neuhann, ZDF-Nato-Korrespondent

Unter einer asymmetrischen Kriegsführung könne man „natürlich Atomwaffen verstehen“, erklärt auch Militärexperte Gressel – dies bewerte er jedoch als „klare Straße in den russischen Selbstmord“. Man könne unter Russlands Drohung andererseits auch „hybride Kriegsmittel“ verstehen, also „zivile Akteure, die als Saboteure oder als Provokateure“ agierten.
Solche Drohungen habe man bereits im Kontext des Nato-Beitritts Schwedens und Finnlands beobachten können – dort habe dann ein von einer russischen Firma gecharterter chinesischer Frachter ein Telekommunikationskabel zerstört. „Das ist so eine asymmetrische Situation“ – auch solche Dinge seien dann möglich, so Gressel.
Das Interview führte ZDFheute live-Moderator Marc Burgemeister. Autor der Zusammenfassung ist ZDFheute-Redakteur Silas Thelen. Mit Material von dpa.
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Juni 2024 | In Arbeit | Kommentieren

Für 300 einzelne Einstellungen wurden die originalen Farben der Uniformen, der Waffen und des militärischen Geräts bestimmt. Dazu kamen genaue Informationen etwa über Wetter, Sonnenstand und Gezeiten am 6. Juni 1944. Auch als Experte kann man nicht erkennen, dass das Ausgangsmaterial schwarz-weiß ist.
Das originale Farbmaterial, das David T. Ruley vor dem, am und nach dem D-Day drehte, spielte in der Berichterstattung über den D-Day in den Tagen und Wochen nach der Invasion keine Rolle – anders als die ikonischen Bilder von John Ford.

Dafür gab es technische Gründe: Offenbar konnten die Denham Studios die Farbfilme nicht entwickeln, und so mussten die Rollen ins Kopierwerk von Kodak nach London geschickt werden.

In Hollywood ist der 50 Jahre alte John Ford bereits eine Legende, als er am 10. April 1944 einen besonderen Auftrag übernimmt. Seit Jahren arbeitet er für den amerikanischen Geheimdienst OSS und dreht preisgekrönte Dokumentarfilme über Pearl Harbor, den Krieg im Pazifik und in Nordafrika . Jetzt soll er das größte amphibische Landungsunternehmen der Geschichte dokumentieren: die Invasion der Anti-Hitler-Koalition in der Normandie.
Für seine ARD-Dokumentation »24h D-Day« hat SPIEGEL-TV-Autor Michael Kloft alles verfügbare Filmmaterial gesichtet, das am 6. Juni 1944 entstanden ist. Die ausgewählten schwarz-weißen Filmaufnahmen von damals wurden hochauflösend abgetastet und in einem besonderen Verfahren Einstellung für Einstellung handkoloriert.
Im Frühling 1944 werden, so ist es geplant, 157.000 britische, amerikanische, kanadische, französische und Soldaten aus zwölf weiteren Ländern an der nördlichen Küste des von Nazideutschland besetzten Frankreichs landen. Der Angriff soll die deutschen Truppen überraschen und schwächen. Denn klappt die Invasion, müssen die Deutschen nicht mehr nur gegen den Vormarsch der Roten Armee im Osten kämpfen, sondern auch gegen jenen der westlichen Alliierten im Westen. So will man Hitler endlich besiegen.

Ford ist einer der wenigen Menschen, die den genauen Ort und die Planung des »D-Day« kennen, des Stichtags für die Invasion, der schließlich auf den 6. Juni fällt. Aufgrund seiner Spielfilme, Western mit John Wayne oder gesellschaftskritische Dramen mit Henry Fonda, gilt der knorrige Regisseur als Chronist des »amerikanischen Traums«. Seine wahre Größe liege in seiner Fähigkeit, sich mit guten Leuten zu umgeben, sagt Ford über sich selbst. Erst das mache seine Filme gut.

In England laufen die Planungen der Westalliierten zusammen. In den Denham Filmstudios nahe London bereitet auch Ford generalstabsmäßig den Einsatz für den D-Day vor. Er lässt 152 automatische Kameras in Landungsbooten anbringen, die den ersten Angriff festhalten sollen. Doch es fehlt ihm an qualifizierten Filmcrews und Technikern. Er bekommt 56 Kameraleute der US-Küstenwache, unter ihnen David T. Ruley, der vor allem in 16 mm Farbe dreht. In Crashkursen bringt Ford britischen und kanadischen Kameraleuten die Grundlagen der Kriegsberichterstattung bei. Das aber reicht ihm nicht – und so kontaktiert er schließlich einen zehn Jahre jüngeren Kollegen aus der Traumfabrik. Auch George Stevens ist als Regisseur erfolgreich, hat mit Katherine Hepburn, Fred Astaire und Ginger Rogers gedreht. Jetzt arbeitet er mit seinen Kamerateams für die U.S. Army und sagt auf Fords Anfrage hin sofort zu. Eigentlich wäre er am D-Day gar nicht zum Einsatz gekommen. Jetzt soll er sicherstellen, dass auch die Briten und Kanadier erfolgreich in Szene gesetzt werden.
Chaos bei Soldaten und Filmcrew
Die Invasion beginnt am 6. Juni 1944 um 6.30 Uhr. An Bord des Zerstörers USS »Plunkett« glaubt John Ford zunächst, dass alles nach Plan läuft. Doch das Gegenteil trifft zu: Vor allem am »Omaha Beach«, einem der über 70 Kilometer verteilten Strandabschnitte, an denen die alliierten Soldaten an Land gehen sollen, kommt es zu einem blutigen Gemetzel. Trotz alliierter Bombardements sind die deutschen Stellungen weitgehend intakt.

Der begnadete Geschichtenerzähler Ford schweigt zwanzig Jahre lang,
wenn er nach dem D-Day gefragt wird.

Offenbar will er sich nicht an die schrecklichen Details erinnern: Die von Kugeln und Granaten zerfetzten Körper, die Schreie der verwundeten Soldaten, das blutgetränkte Wasser. Seinen Teams, die auf 35 mm Schwarz-Weiß-Material filmen, hat er nur eine Regieanweisung gegeben: »Dreht einfach alles, was ihr seht« – und die haben die Männer offenbar befolgt. Es sind zutiefst verstörende Szenen. Am »Omaha Beach« ist das Chaos so groß, dass die Verantwortlichen nach zwei Stunden überlegen, den Angriff abzubrechen. Um 9.30 Uhr werden 3.000 Tote, Verwundete und Vermisste nach England gemeldet.
Auch Fords Operation läuft nicht glatt: Große Teile des Kameraequipments sind zerstört oder funktionieren nicht. Belichtetes Filmmaterial verbrennt, versinkt im Meer oder ist unbrauchbar, vergleichsweise wenig wird schließlich überhaupt verwertbar sein.
1964 berichtet Ford erstmals dem »American Legion Magazine« über seine Arbeit am D-Day – und bleibt vage: »Meine Erinnerungen sind wie Filmeinstellungen ohne Zusammenhang, Aufnahmen, die darauf warten, im Schneideraum zusammengesetzt zu werden.«
Konkret wird er nur selten, wenn er über die meist jungen Soldaten spricht, die am D-Day im Einsatz sind: »All diese seekranken Kids waren Helden. Ich habe zunächst wenige Tote und Verwundete gesehen und dachte noch, das ist ja seltsam. Später sah ich dann tote Körper im Wasser treiben.« Am Nachmittag geben schließlich auch die letzten deutschen Verteidiger am »Omaha Beach« auf.

Akkordarbeit am Schneidetisch

Auch der von John Ford angeworbene Kameramann der US-Küstenwache, David T. Ruley, wartet am Morgen des 6. Juni auf den Einsatz. Bei Sonnenaufgang ist er auf seiner Position am »Omaha Beach«. In seiner Kodak Cine-Special-Kamera hat er Kodachrome Filmmaterial für drei Minuten und eine zweite Rolle griffbereit, Farbfilm, der zu dieser Zeit bereits schwer zu bekommen ist.
Als der Sturm der Alliierten auf Hitlers »Festung Europa« beginnt, dreht Ruley unter Einsatz seines Lebens spektakuläre Aufnahmen im Sektor »Easy Red«, an dem die Landung in der Normandie zu scheitern droht.
In einem Interview für die Zeitschrift »Movie Makers« beschreibt er später, wie er die Invasion erlebte: »Diejenigen, die im Wasser waren, wurden von Maschinengewehren und leichter Artillerie beschossen, und viele von ihnen erreichten den Strand nicht. Ich weiß noch, dass ich gedreht habe, aber ich will mich nicht erinnern, was genau ich gedreht habe. Um die Kamera ruhigzuhalten, habe ich sie gegen einen Teil des Schiffs gelehnt, der als Deckung diente. Andere Male, wenn ich sie als Handkamera einsetzte, hielt ich meinen Atem für die Dauer der Aufnahme an. Als ich meine Kamera und meinen Kopf – oder zumindest so viel davon, wie nötig war, über das Geländer steckte, schien es mir, dass ich ein ausreichend großes Ziel für die gesamte deutsche Armee war.

Fords und Ruleys Mitstreiter George Stevens verbringt den D-Day zunächst an Bord des britischen Kreuzers HMS »Belfast«. Von hier aus drehen seine Teams alliierte Schiffe im Kampfeinsatz. Schließlich gehen sie am »Juno Beach« an Land. Auch hier sind Briten und Kanadier ins Kreuzfeuer der Deutschen geraten und haben hohe Verluste hinnehmen müssen. 800 Soldaten gelten hier als verwundet, tot oder vermisst.
Für Stevens beginnt jetzt die eigentliche Arbeit. Er wird die US-Truppen in der Normandie begleiten und schließlich die Befreiung von Paris drehen. Ford dagegen kehrt nach England zurück, um den Schnitt des Filmmaterials vom D-Day zu überwachen.
Am Nachmittag des 8. Juni 1944 erreichen die ersten Filmrollen das Kopierwerk der Denham Studios, das rund um die Uhr im Schichtbetrieb arbeitet. John Ford sitzt ständig im Schneideraum, um das Material zu sichten.
In nur drei Tagen entsteht aus dem Filmmaterial ein Zusammenschnitt von 38 Minuten. Am 12. Juni wird er in England den alliierten Militärbefehlshabern und Premierminister Winston Churchill gezeigt – unzensiert.
Auf brutale Szenen, die man dem heimischen Publikum nicht zumuten will, hat Ford in seinem Zusammenschnitt bewusst verzichtet. Seine spätere Erinnerung, die Zensur sei »gnadenlos« gewesen, lässt sich nicht bestätigen.

Es sei »die größte Schneidearbeit überhaupt gewesen«, behauptet er in seinem Interview von 1964, aufwendiger sogar als die Arbeit für den Historienfilm »Kleopatra«. Eine seiner vielen Übertreibungen. Fakt ist: Dem Hollywoodhaudegen blieb damals nicht viel Zeit. Zu groß ist der Druck von ganz oben, der Welt die ersten Aufnahmen von der erfolgreichen Landung der Alliierten zu präsentieren.
Eine Kopie des Films wird nach Washington geflogen und US-Präsident Franklin D. Roosevelt vorgeführt. Eine weitere Kopie bekommt der kanadische Premierminister. Dann verfügt die Zensur einige Kürzungen, die allerdings nur sensible Informationen über Waffensysteme betreffen.

Der in Kiew geborene Anatole Litvak, ein weiterer Hollywoodregisseur im Dienst des US-Kriegsministeriums, wird mit dieser Version zu Josef Stalin nach Moskau geschickt. Der Kremlherrscher soll mit eigenen Augen sehen, dass endlich die zweite Front in Westeuropa steht, die er schon lange gefordert hatte.
Wenig später schon zeigen Kino-Wochenschauen weltweit die von Ford ausgewählten Szenen und begründen den Mythos des D-Day.
Die schlimmsten Szenen sind wahrscheinlich vernichtet worden. Der Rest des Rohmaterials verschwand in staatlichen Archiven.
Dieses Material wurde jetzt für die Dokumentation »24 h D-Day« von SPIEGEL TV gesichtet und durch die britischen Spezialisten Eddy Strickland und William Drake aufwendig koloriert.

 

 

 

Juni 2024 | In Arbeit | Kommentieren
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Liebe Freund*innen unseres Museums,

aktuell zeigen wir die Sonderausstellung „Neues aus der Sammlung (1835–2024). Entdeckungen und Erwerbungen“. Wie gewohnt finden während der Ausstellung kostenlose öffentliche Führungen statt: mittwochs um 18 Uhr und sonntags um 14 Uhr. Ein besonderes Highlight ist die Kuratorinnenführung mit Ingrid von Beyme am 26. Juni.

Im Juni wird außerdem eine neue „Außenseite“ gehängt. Diesmal hat sich der Mannheimer Illustrator Mehrdad Zaeri mit einem Werk der Sammlung Prinzhorn auseinandergesetzt. Seine künstlerische Reaktion auf Martina Kügler wird auf eine Plane gedruckt und an der Fassade unseres Kooperationspartners, dem Haus am Wehrsteg, präsentiert. Originale früherer „Außenseiten“ von Künstler*innen wie Anna Haifisch, Henning Wagenbreth und Mawil können Sie in unserer aktuellen Sonderausstellung entdecken.

Zum Abschluss möchten wir auf das Outsider Art Festival in Nürtingen hinweisen, das Einblicke in die Outsider Art-Szene von Baden-Württemberg gibt. Thomas Röske, Leiter unseres Hauses, hat bei der Konzeption des Festivals beratend mitgewirkt.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Ihr Team der Sammlung Prinzhorn


Kuratorinnenführung mit Ingrid von Beyme
Mittwoch, 26. Juni 2024, 18 Uhr

Sonderführung mit der Kuratorin durch die Ausstellung „Neues aus der Sammlung (1835–2024)“. Die Teilnahme ist kostenlos, Sie zahlen nur den Museumseintritt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Bild:  Hans Wühr, ohne Titel, vor 1981, Inv. 8554/37 (2015) © Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg


„Außenseiten“ ab Juni: Mehrdad Zaeri und die „Duftsäckchen aus besseren Zeiten“
Kooperationsprojekt mit und am Haus am Wehrsteg

Das Haus am Wehrsteg (Heidelberg, verlängerte Uferstr. / Ende der Neckarwiese am Wehrsteg) lässt Comic auf die Sammlung Prinzhorn treffen: In seiner Arbeit „Duftsäckchen aus besseren Zeiten“ beschäftigt sich der Mannheimer Illustrator und Comiczeichner Mehrdad Zaeri (*1970) mit einem Werk der Künstlerin Martina Kügler (1945–2017) aus der Sammlung Prinzhorn. Ab 1. Juni ist das Werk, auf eine großformatige Plane gedruckt, an der Fassade des Haus am Wehrsteg  zu sehen. Mehr lesen…

Bild: Mehrdad Zaeri, „Duftsäckchen aus besseren Zeiten“ (Inspiration: Martina Küglers „Riechsäckchen“), 2024 © Mehrdad Zaeri


coming in! Das Fest für Outsider Art in Nürtingen
14. Juni bis 14. Juli 2024

Wie lebendig die Outsider Art-Szene in Baden-Württemberg ist, wird coming in! vom 14. Juni bis 14. Juli 2024 zeigen und diese Kunst in ihrer Vielfalt für alle erleb- und erreichbar machen. In Ausstellungen, Performances und Vorträgen geben Nürtinger Kunstinstitutionen und Kulturvereine Einblicke in die Welt der Outsider Art in der Region. Unser Projekt Vernetzung Offener Ateliers in Baden-Württemberg wird dort im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit allen Projektbeteiligten am 28. Juni, 17 Uhr, vorgestellt. Mehr unter www.coming-in-kunst.de


Werke der Sammlung Prinzhorn sind außerdem aktuell in folgenden externen Ausstellungen vertreten:

MUSEUM VAN DE GEEST, Amsterdam
Who Cares?
A tribute to victims and care heroes during WWII
Bis 01. Dezember 2024
museumvandegeest.nl

MUSEUM DR. GUISLAIN, Gent
Off-Comics
02. März bis 23. Juni 2024
Off-Comics — Museum Dr. Guislain (museumdrguislain.be)

MUSEUM GUGGING, Maria Gugging
„else blankenhorn.! eine retrospektive. das gedankenleben ist doch wirklich“
12. April bis 18. August 2024
else blankenhorn.! eine retrospektive das gedankenleben ist doch wirklich — Museum Gugging

MUSEUM LA8, Baden-Baden
HEILENDE KUNST. Wege zu einem besseren Leben
4. Mai 2024 bis 12. Januar 2025
Museum – LA8


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Dann werden Sie Mitglied in unserem Freundeskreis! Alle Informationen finden Sie unter www.freundeprinzhorn.de

Bild: August Klett, „Das Glied dem Arzt beweisen“, 1924, Inv. Nr. 590 © Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg


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Mai 2024 | In Arbeit | Kommentieren
Zu rechts für die Rechten
Maximilian Krah: Die AfD-Delegation im Europaparlament will ihren Spitzenkandidaten aus der Fraktion ausschließen.
Maximilian Krah: SS-Äußerungen des EU-Spitzenkandidaten der AfD hatten zum Bruch mit dem französischen Rassemblement National sowie der italienischen Lega geführt.  (Quelle: Jean-Francois Badias/dpa)
Wenn einen selbst die anderen Rechtsaußen-Parteien verstoßen, sollte man sich Gedanken machen. Die italienische Lega, der französische Rassemblement National, der belgische Vlaams Belang und die tschechische Partei Freiheit und direkte Demokratie haben die AfD im EU-Parlament aus der rechten Fraktion Identität und Demokratie (ID) hinausgeworfen. Zusammen mit der Enthaltung der Dänischen Volkspartei reichte es am Donnerstag für den Ausschluss.
Im Antrag des ID-Chefs Marco Zanni (Lega), der t-online vorliegt, werden als Gründe eine „Reihe von Vorfällen“ genannt, „an denen Herr Maximilian Krah und damit auch die deutsche Delegation der Gruppe beteiligt waren“. Diese hätten dem Zusammenhalt und dem Ruf der Fraktion geschadet. Jüngster Anlass waren verharmlosende Äußerungen des AfD-Spitzenkandidaten Krah zur SS. Wie die AfD reagiert hat und was noch hinter dem Ausschluss steckt, berichten meine Kollegen Annika Leister und Julian Seiferth.
Mai 2024 | In Arbeit | Kommentieren
urn:newsml:dpa.com:20090101:240522-935-106964
Der Parlamentarische Rat am 23. Mai 1949: Das Gremium hatte gemeinsam das Grundgesetz entwickelt. (Archivfoto)  (Quelle: dpa)
Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,
heute ist ein besonderer Tag. Das fällt allerdings nicht sofort auf. Sie und ich werden vermutlich genauso wie an den meisten Donnerstagen zur Arbeit gehen. In Ihrem Wohnort wird es keine Parade und kein Feuerwerk geben. Es ist auch kein Tag, an dem Sie sich mit Ihren Liebsten treffen und mit dem ein oder anderen Glas anstoßen werden oder Geschenke verteilen.
Debboch
urn:newsml:dpa.com:20090101:240522-935-106968
Konrad Adenauer am 23. Mai 1949: Der damalige Präsident des Parlamentarischen Rates unterzeichnete das Grundgesetz.
In Berlin findet zu diesem Anlass ein Staatsakt statt, unter anderem wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine Rede halten. Die Bundesregierung lädt zudem im Regierungsviertel zu verschiedenen Veranstaltungen ein. Damit Sie aber nicht den weiten Weg in die Hauptstadt antreten müssen, hat unsere Redaktion ersatzweise ein kleines Programm zusammengestellt. Bereits seit Mitte April können Sie deutschlandweit auf unseren Infoscreens Videos sehen, in denen wir Grundrechte, Gewaltenteilung und andere Demokratiebegriffe und Fakten erläutern. Auch auf t-online können Sie viel über das Grundgesetz lesen:
  • t-online-Chefredakteur Florian Harms und mein Kollege Marc von Lüpke haben mit dem Historiker Heinrich August Winkler gesprochen. Winkler sagt: Die Mütter und Väter des Grundgesetzes haben damals eine historische Chance genutzt. Deutschland ist laut Winkler zu Recht eine der stabilsten Demokratien der westlichen Welt. Der Historiker warnt aber auch: Noch nie musste sich unsere Gesellschaft so vielen Krisen gleichzeitig stellen.
Das Grundgesetz ist das Fundament unserer demokratischen Gesellschaft. An einem Tag wie heute können wir dankbar sein über diese 146 Paragrafen, die das grundsätzliche Zusammenleben in Deutschland regeln. Manche von ihnen sind unverrückbar, andere haben sich mit den Jahren verändert, wurden ergänzt oder gekürzt. Doch ausgerechnet heute, 75 Jahre nach der Entstehung des Grundgesetzes, ist Sorge angebracht: Denn die Regeln unserer Gesellschaft sind in Gefahr – von innen und von außen. Dagegen kann jeder etwas tun.
Die Feinde, die an diesem Fundament rütteln wollen, fantasieren etwa davon, Menschen nach ihrem eigenen Gutdünken ausweisen zu können und nennen das Ganze „Remigration“. Sie schlagen Politiker krankenhausreif. Sie brüllen auf Demonstrationen antisemitische Parolen und greifen jüdische Mitbürger an. Andere träumen öffentlich von einem Kalifat in Deutschland – und damit von der Abschaffung des Grundgesetzes, das ihnen überhaupt erst die Freiheit gibt, solch krude Thesen vorzutragen. Die Feinde sitzen aber auch in unseren Parlamenten und wollen dort zuerst die Grenzen des Sagbaren verschieben und später irgendwann einmal die Regeln unseres Zusammenlebens umpflügen.
Die Liste wäre damit eigentlich schon lange genug. Doch sie geht auch über unsere Landesgrenzen hinaus. Mittlerweile wissen wir, dass auch in Europa wieder versucht wird, mit Waffengewalt Grenzen zu verschieben. Wir wissen nur noch nicht, wo dieser Prozess des russischen Präsidenten Wladimir Putin enden wird. Darauf sollte sich Deutschland mental wie materiell vorbereiten. Autokraten und Diktatoren scheren sich nicht um staatliche Ordnungen, wenn sie glauben, mit Bomben und Panzern ihre eigenen Regeln durchdrücken zu können.
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Wladimir Putin: Der russische Präsident will die Grenzen seines Landes auf ukrainischem Boden ausdehnen.  (Quelle: Mikhail Klimentyev/Kremlin Pool/imago-images-bilder)
Wie lässt sich das aufhalten? Vielleicht ist es ein Anfang, sich das Errungene in das Gedächtnis zu rufen. Haben Sie das Grundgesetz schon einmal gelesen, also ganz vom Anfang bis zum Ende? Das dauert gar nicht so lange: Digital reicht ein Mausklick dafür. Wenn Sie lieber ein Buch in die Hand nehmen: Die Bestellung ist kostenlos.
Doch jeder von uns kann natürlich noch mehr tun. Aufstehen etwa, wenn vor der eigenen Tür Kommunalpolitiker eingeschüchtert oder angegriffen werden. Und natürlich sollten sich alle genau überlegen, wo sie ihr Kreuz bei jeder Wahl setzen. Die nächste Gelegenheit haben viele Menschen in Thüringen schon an diesem Sonntag bei Kommunalwahlen, in etwas mehr als zwei Wochen folgt mit der Europawahl eine der größten Wahlen der Welt.
Gefordert sind aber nicht nur wir als Einzelpersonen, sondern auch unsere politischen Vertreter. Laut einer neuen Studie des Mercator Forum für Migration und Demokratie (MIDEM) beklagen etwa viele Deutsche die Diskrepanz zwischen Verfassungsnorm und Verfassungsrealität. 95 Prozent der Befragten ist etwa der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen (Artikel 20a) wichtig, allerdings gibt nur ein Drittel an, dass die gesetzlichen Vorgaben gut umgesetzt werden. Ähnliche Schieflagen gibt es auch bei Parteiverboten (Artikel 21, Absatz 2) und bei Möglichkeiten, direkt die Demokratie mitzugestalten.
Das Grundgesetz muss allerdings nicht nur richtig angewendet werden. Das Parlament sollte es möglicherweise auch an die aktuelle Lage anpassen. Schon länger wird etwa diskutiert, dass alle zentralen Regeln für das Bundesverfassungsgericht in das Grundgesetz aufgenommen werden sollten. Dann wären Änderungen nur noch mit einer Zweidrittelmehrheit im Bundestag möglich.
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Richter des Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe: Muss das Gericht besser geschützt werden?  (Quelle: imago-images-bilder)
Wer ins Ausland blickt, erkennt leicht, warum eine solche Änderung sinnvoll sein könnte: Autokratische Regierungen in Ungarn oder jüngst noch in Polen haben die Gerichte in den Ländern auf ihre Parteien zugeschnitten und sich so vielen Kontrollmöglichkeiten entledigen können. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat mit der Ernennung mehrerer Richter im Supreme Court die amerikanische Justiz auf Jahrzehnte nachhaltig verändert. Zurückdrehen lassen sich solche Regelungen dann nur noch schwer.
So weit muss es in Deutschland nicht kommen. Sich auf das Schlimmste vorzubereiten, kann allerdings nicht falsch sein. Entsprechende Gespräche zwischen den Ampelparteien und der Union soll es bereits seit einiger Zeit geben. Eine solche große Mehrheit herzustellen, wäre in der aktuellen politischen Lage ein echter Kraftakt. Allerdings hatten es auch die Schöpfer des Grundgesetzes vor 75 Jahren nicht leicht: Um den Gesetzestext rangen Mitglieder von insgesamt sechs Parteien. Jeder kann eben etwas tun.
Nur noch raus
urn:newsml:dpa.com:20090101:240424-911-004647
Maximilian Krah: Der AfD-Europapolitiker wurde im Wahlkampf mit einem Auftrittsverbot verhängt.  (Quelle: Michael Kappeler/dpa)
Was macht eine Partei mit einem Spitzenkandidaten, den sie nicht mehr loswerden kann, der aber längst untragbar geworden ist? In Echtzeit lässt sich das gerade bei der AfD und Maximilian Krah beobachten: Weil sein Mitarbeiter für China spioniert haben und Krah womöglich selbst Gelder aus China oder Russland erhalten haben soll, hat die Generalstaatsanwaltschaft Dresden Vorermittlungen gegen Krah eingeleitet. So wenig wie möglich sollte Krah deswegen ohnehin im Wahlkampf auftreten. Jetzt hat sich Krah unter Druck ganz aus dem Wahlkampf zurückgezogen und seinen Abschied aus dem Bundesvorstand verkündet.
Das Fass zum Überlaufen brachten wohl Krahs jüngste Äußerungen, in denen er die SS verharmloste und dadurch auch zu einem Bruch mit den französischen Rechtspopulisten von Marine Le Pen sorgte.Trotzdem ändert sich für den AfD-Mann gar nicht so viel: Für den Vorstand wollte er ohnehin nicht mehr kandidieren, von der Liste für die Europawahl kann er auch nicht mehr gestrichen werden. Einen Platz im neuen Parlament samt Mitarbeitern und üppigem Gehalt dürfte er ebenfalls sicher haben.
„Alles, was wichtig ist, bleibt dem skandalösen Krah damit“, kommentiert meine Kollegin Annika Leister folgerichtig. Noch sind es knapp drei Wochen bis zur Wahl. Bei der Skandaldichte der vergangenen Tage ist das noch eine Menge Zeit.
Mai 2024 | In Arbeit | Kommentieren

seit dem gestrigen Abend ist der britische Premierminister Rishi Sunak in Wien. Ein paar unerkannte Stunden waren ihm gegönnt. Heute in der Früh um 8 empfängt ihn Bundeskanzler Karl Nehammer mit militärischen Ehren. Nach einem rund sechzigminütigen Arbeitsgespräch, das sich um die Ukraine, Gaza und vor allem um das Thema Migration drehen soll, sind Pressestatements vorgesehen. Fragen sind keine zugelassen. Dafür haben die Teams von Nehammer und Sunak eine gemeinsame offizielle Erklärung vorbereitet. Und darin legen beide Seiten ein Bekenntnis dazu ab, mit Drittstaaten zusammenzuarbeiten, um Migranten von irregulären Einreisen abzuhalten. Nehammer gefällt das Ruanda-Modell. Sein britischer Amtskollege drückte unlängst ein Gesetz durch, das es erlaubt, Asylwerber, ganz egal woher sie stammen, in das ostafrikanische Land zu verfrachten, um die Asylverfahren dort abzuwickeln.

Nehammer gefällt die Idee. Er möchte, dass die EU zur Eindämmung irregulärer Migration künftig auf ähnliche Weise mit Drittstaaten – und dabei nicht notwendigerweise mit dem weit entfernten Ruanda – kooperiert. Die rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die diesbezüglich bereits in Albanien angeklopft hat, weiß der ÖVP-Kanzler bereits auf seiner Seite, die sozialdemokratische Regierungschefin Dänemarks, Mette Frederiksen ebenso. Auch Dänemark und die baltischen Staaten denken in die Richtung. Mit Sunak eint Nehammer zudem, dass im Herbst Wahlen vor der Türen stehen. Für beide sieht es nicht gerade rosig aus, für den konservativen Tory-Premier sogar zappenduster. Beide brauchen dringend Themen, die ziehen – beispielsweise Migration.

Noch am Montagnachmittag hat sich Karl Nehammer auf X ziemlich eindeutig dazu geäußert, dass Karim Khan, der Chef-Ankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), nicht nur gegen drei Hamas-Führer (Yahya Sinwar, Mohammed Deif und Ismail Haniyeh), sondern auch gegen den israelischen Ministerpräsidenten (Benjamin Netanjahu) und den Verteidigungsminister (Yoav Gallant) internationale Haftbefehle beantragt hat. „Wir respektieren die Unabhängigkeit des IStGH. Dass die Anführer der Terrororganisation Hamas, deren erklärtes Ziel die Vernichtung des Staates Israels ist, in einem Atemzug genannt werden mit demokratisch gewählten Vertretern eben dieses Staates, ist nicht nachvollziehbar“, schrieb der Bundeskanzler. Ähnlich reagierten die Regierungen der USA, Italiens und Deutschlands. Israelische Politiker waren, quer durch alle Lager, außer sich. Oppositionschef Jair Lapid sprach von einem „völligen moralischen Versagen“: Der empörende Vergleich zwischen Sinwar und Netanjahu sei inakzeptabel. Absurderweise beklagten sich auch Sprecher der Hamas und der PLO darüber, dass der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs „Opfer und Henker“ gleichsetze. Dabei ist völlig klar, dass die Terroristen der Hamas den Gaza-Krieg mit ihrem blutigen Massaker in Israel am 7. Oktober ausgelöst haben.

Warum Chefankläger Karim Khan die Hamas und Israel in einen Topf wirft, weiß nur er. Der britische Anwalt mit pakistanischen Wurzeln hätte schon vor Monaten Haftbefehle gegen die Anführer der Terrororganisation beantragen können. Doch er ließ sich Zeit – und tunkte nun in ein und derselben Erklärung auch die israelische Regierungsspitze ein. Ich habe mir das Statement im Original durchgelesen. Khan wirft darin den drei Hamas-Führern vor, für die Ermordung Hunderter israelischer Zivilisten und die Entführung von mindestens 245 Menschen am 7. Oktober verantwortlich zu sein. Er bezichtigt sie Verbrechen gegen die Menschlichkeit  (Ausrottung, Mord, Vergewaltigung, Folter) und Kriegsverbrechen. Netanjahu und dessen Verteidigungsminister Gallant legt der Chefankläger unter anderem zur Last, das Aushungern von Zivilisten als Methode der Kriegsführung eingesetzt zu haben und bewusst Zivilisten angegriffen zu haben. Auch ihnen hält er Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Khans Büro hat monatelang Beweise gesammelt und sich bei der Bewertung auf ein juristisches Beratungsgremium gestützt, dem vorwiegend britische Experten angehören. Als seine Sonderberater fungieren Richter Theodor Meron und die Menschenrechtsanwältin Amal Clooney, die mit dem Hollywood-Star George Clooney verheiratet ist.

Seinen Antrag adressierte Khan an die Kammer 1 des IStGH. Dort werden Richter entscheiden, ob sie die internationalen Haftbefehle erlassen. Insider rechnen damit, dass die Würfel in ungefähr zwei Monaten fallen werden. Israel hat sich ebenso wie die USA, Russland, China, Indien und viele andere Länder nicht dem seit 2002 bestehenden Internationalen Strafgerichtshof unterworfen. Es hat das Römische Statut aus dem Jahr 1998 nicht unterschrieben. Doch 124 Länder weltweit unterstützen den IStGH, darunter die gesamte Europäische Union und seit ein paar Jahren auch der „Staat Palästina“, der international noch gar nicht anerkannt ist. Und diese Staaten wären verpflichtet, die Haftbefehle zu exekutieren. Israels Ministerpräsident könnte nicht mehr nach Europa oder anderswohin reisen, ohne befürchten zu müssen, verhaftet zu werden. Länder wie Österreich oder auch Deutschland stürzt das in ein Dilemma. Denn sie fühlen sich dem Völkerrecht verpflichtet und zu Solidarität mit Israel. Hamas-Führer Haniyeh hätte indes in der Türkei oder seinem langjährigen Exil Katar nichts zu befürchten. Beide Länder erkennen den IStGH nicht an.

Im Iran beginnen heute die fünftägigen Trauerfeierlichkeiten für Präsident Ebrahim Raisi und Außenminister Hossein Amir-Abdollahian, die am Pfingstsonntag im Grenzgebiet zu Aserbaidschan nach Eröffnung eines Dammes in einem Hubschrauber abgestürzt und tödlich verunglückt sind. Der Crash wird auf schlechtes Wetter oder einen technischen Defekt des überalteten Bell-Hubschraubers zurückgeführt. Doch in Teheran wird angeblich bereits heftig spekuliert, ob nicht der israelische Geheimdienst seine Finger im Spiel hatte. Dafür gibt es noch keinen einzigen Hinweis. Die Gerüchte schwirren, wie nicht anders zu erwarten war, trotzdem wild umher.

Kurzfristig wird sich am Kurs der Islamischen Republik nichts ändern. Die Teheraner Führung hat ihre Reihen schnell wieder geschlossen. Im Präsidentenamt und im Außenministerium rückten die bisherigen Stellvertreter auf. Doch mittel- und langfristig könnte der Hubschrauber-Absturz noch beträchtliche Folgen nach sich ziehen. Denn Raisi war als Nachfolger des krebskranken Obersten Religiösen Führers, Ali Khamenei, gesetzt. Ein Machtkampf an der Spitze des Mullah-Systems könnte das Land in Turbulenzen stürzen. In den 45 Jahren seines Bestehens hat sich das Regime trotz offenkundiger wirtschaftlicher Unfähigkeit freilich als erstaunlich stabil erwiesen. Das hat zwei Gründe: Die Herrscher in Teheran gehen mit eisenharter Skrupellosigkeit gegen die eigene Bevölkerung vor, und sie haben ihre Macht auf mehrere institutionelle Säulen abgestützt. Wenn ein Pfeiler bröckelt, stehen immer noch andere. Zumindest war das bisher immer so. Das kann sich natürlich auch ändern.

Haben Sie eine schöne Woche

Ihr Christian Ultsch

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Der Platz des verstorbenen Präsidenten Ebrahim Raisi blieb der iranischen Regierungssitzung am Montag frei.
Leitartikel
Die Stunde der Wahrheit für den Iran kommt erst

Das iranische Mullah-Regime hat sich als erstaunlich stabil erwiesen. Es wird vorderhand auch den Tod von Präsident Raisi überstehen. Gefährlich für das System wird jedoch der Machttransfer nach dem nahenden Ende der Ära Khamenei.

Iranerinnen im Zentrum von Teheran mit Bildern des verunglückten Präsidenten Raisi.
Analyse
Was der Tod von Präsident Raisi für das iranische Regime bedeutet

Der Hubschrauber-Absturz von Präsident Raisi hinterlässt eine Lücke in Irans Führung: Er war als Nachfolger von Revolutionsführer Khamenei gedacht. Das System bleibt aber intakt. Vorerst.

Im Imam-Khomeini-Gericht in Teheran.
Iran
Machtkampf der Hardliner im Iran: Die Rolle der Paydari-Front

Auch nach dem Tod des Präsidenten Raisi werden die Hardliner im Iran das Sagen haben. Doch Streitigkeiten in der Fraktion dürften sich zuspitzen.

Der Ankläger des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag hat beantragt, dass gegen Israels Regierungschef, Benjamin Netanjahu, und dessen Verteidigungsminister, Joaw Galant, internationale Haftbefehle erlassen werden.
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Empörung in Israel: Haager Chefankläger beantragt Haftbefehl gegen Premier Netanjahu

Der Ankläger am Internationalen Strafgerichtshof wirft Israels Premier Netanjahu, dessen Verteidigungsminister Galant sowie Hamas-Anführern Verbrechen in Israel und Gaza vor. Nicht nur in Israel ist die Empörung groß: Auch international wird der Chefankläger scharf kritisiert.

Premier Rishi Sunak hat einen Etappensieg erreicht. Das Oberhaus segnete seinen Abschiebepakt mit Ruanda ab.
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Sunak will Migranten abschrecken, doch sein Ruanda-Plan hat Lücken

Das umstrittene Vorhaben der britischen Regierung, irregulär eingereiste Personen nach Ruanda zu bringen, hat eine wichtige Hürde genommen. Bei der Umsetzung könnte es sich aber noch spießen.

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Was ist eine Meinung?Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.

75 Jahre Grundgesetz sind ein Grund zu feiern – mit einem Malwettbewerb. (Quelle: ideogram.ai)
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In dieser Woche wird unser Grundgesetz 75 Jahre alt. Unser Kolumnist widmet der Verfassung eine Festrede. Keine Sorge, es wird nicht salbungsvoll. Stattdessen gibt es Klartext zur Feierstunde.

Verehrte Damen, Herren und alle dazwischen, liebe Altdeutsche, liebe Neudeutsche, geschätzte Senioren und hallo Jugend! Unser Grundgesetz: Wir lieben es, alle loben es. Jedenfalls fast alle. Ein paar knurrige Alt-Sozis finden immer noch, wir hätten 1989/90, als die deutsche Einheit passierte, noch mal von vorne anfangen und eine ganz neue Verfassung schreiben sollen. Wahrscheinlich wäre die heute noch nicht fertig, so deutschgründlich wie wir politische Entscheidungen vorbereiten, ohne sie je zu treffen.

Aber damals haben die Ostdeutschen abgestimmt und entschieden: Wir sind dabei, genau bei diesem Grundgesetz. Das war gut so. Deshalb können wir jetzt gemeinsam den 75. feiern.

Wenn der Herr Bundespräsident, die Frau Bundestagspräsidentin und der Herr Bundeskanzler in diesen Tagen über das Grundgesetz reden, ist ganz viel von Freiheit die Rede, von Demokratie, von den Grundrechten, die jede und jeder von uns hat, weil es diese famose Verfassung gibt. Ja, das ist schön.

Uwe Vorkötter
(Quelle: Reinaldo Coddou H.)

Zur Person

Uwe Vorkötter gehört zu den erfahrensten Journalisten der Republik. Seit vier Jahrzehnten analysiert er Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, er hat schon die Bundeskanzler Schmidt und Kohl aus der Nähe beobachtet. Als Chefredakteur leitete er die „Stuttgarter Zeitung“, die „Berliner Zeitung“ und die „Frankfurter Rundschau“. Er ist Herausgeber von „Horizont“, einem Fachmedium für die Kommunikationsbranche. Nach Stationen in Brüssel, Berlin und Frankfurt lebt Vorkötter wieder in Stuttgart. Aufgewachsen ist er im Ruhrgebiet, wo man das offene Wort schätzt und die Politik nicht einfach den Politikern überlässt. Bei-tonline erscheint jeden Dienstag seine Kolumne „Elder Statesman“.

Aber, sehr geehrte Leser- und Userschaft, die Spitzen unseres Staates neigen auch dazu, die Sache etwas schönzureden. Lassen Sie uns deshalb hier, wo wir unter uns sind, offen reden. Sie werden sehen, es hapert an der einen oder anderen Stelle. Im Artikel 3 zum Beispiel heißt es in der unverschnörkelten Sprache von damals: Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Das war 1949 eine Vision, keine Beschreibung der Realität. Ehemänner durften das Arbeitsverhältnis ihrer Frau kündigen, sie hatten die letzte Entscheidung in allen Eheangelegenheiten. Sein Name war der Familienname, basta. Erst 1996 (!) wurde die Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe gestellt.

Und heute? Heute sind Frauen und Männer in rechtlicher Hinsicht gleichgestellt, insofern können wir einen Haken an den Artikel 3 machen. In rechtlicher Hinsicht! Im Alltagsleben gibt es aber noch Probleme, und zwar alte und neue.

Fünf Jahre habt ihr noch Zeit

Ein altes Problem: Frauen verdienen weniger als Männer. Auch, wenn sie denselben Job machen. Ob der „Gender Pay Gap“ nun 18 Prozent beträgt, wie das Statistische Bundesamt sagt, oder 6 Prozent, wie auch das Statistische Bundesamt sagt (einmal rechnet man so, einmal anders), spielt hier keine Rolle. Tatsache ist: Frauen werden oft schlechter bezahlt als Männer, trotz 75 Jahren Artikel 3. Wenn ich Bundespräsident von Deutschland wäre, würde ich Dax-Konzernen, den Hidden Champions im Mittelstand, unseren Handwerksbetrieben und der Start-up-Szene mal eine Ansage machen: Macht euch einen Plan, wie ihr das ändert. Fünf Jahre habt ihr noch Zeit, aber ich möchte zum 80. nicht noch mal darüber reden müssen.

Ein anderes altes Problem: Frauen leisten mehr Care-Arbeit, wie wir das familiäre Engagement neuerdings nennen. Und im Alter bekommen sie dann systematisch weniger Rente. Das passt nicht zum Grundgesetz. Ich vermute, über ein neueres Problem werden die Spitzen unseres Staates in den nächsten Tagen lieber schweigen.

Deutschland kann anstrengend sein

Darüber zu reden könnte den festlichen Charakter des Jahrestags stören. Also, verehrte Neudeutsche, Noch-nicht-Deutsche und Menschen aller anderen Nationalitäten in unserem Land: Frauen und Männer sind gleichberechtigt. Sagen Sie doch bitte Ihren Jungs, dass die Lehrerin eine Respektsperson ist, deren Wort in der Schule gilt. Wenn am Krankenbett eine Ärztin erscheint, rufen Sie nicht nach einem Arzt. Bei uns sind nicht nur Männer Chefs. Ehefrauen und Töchter entscheiden selbst, was sie anziehen. Sie sind in das Land mit diesem wunderbaren Grundgesetz gekommen, das hat sicher seinen Grund. Frieden, Freiheit, Zukunft: Deutschland hat viel zu bieten.

Aber Deutschland kann auch anstrengend sein. Liebe Gläubige, liebe Ungläubige, die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet. Das steht im Grundgesetz, Artikel 4. So viele Länder gibt es gar nicht auf der Welt, in denen die Menschen selbst entscheiden können, ob sie in die Kirche gehen oder in die Moschee oder in die Synagoge, zu welchem Gott sie beten, ob ein Buddha sie erleuchtet oder ob spiritueller Schmuck aus dem peruanischen Hochland ihnen Kraft und Energie gibt.

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Der berühmte Satz Winston Churchills wird gern bemüht, um Zweifel am Geltungsanspruch demokratischer Staaten beiseite zu wischen. Aber kein Staatswesen ist vollkommen, und eine Demokratie ist kein fester Zustand, der entweder gilt oder nicht gilt.

 

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