Der mit zahlreichen Kreativ Awards ausgezeichnete Kommunikationsexperte und Unternehmer, Dany Lyons führt in diesem Buch einen Dialog mit einer künstliche Intelligenz zu den Themen Gesundheit, Selbstfindung und finanziellem Wohlstand.

Altvordere Rezensenten überschlagen sich:
„Hochspannend“ – „Verblüffende Antworten“ – „Erschreckend plausibel“

In der Tat konnte auch ich mich diesem Buch nicht ent-ziehen – stattdessen habe ich mich „mit Ihm“ stundenlang zurück-ziehen können, ohne mich zu langweilen. Mit Gesundheitsfragen habe ich erst mal gar nicht beschäftigt – obgleich auch darauf KI eine Menge Antworten parat hat. Stattdessen haben mich Fragen rund ums Geld doch schon sehr viel mehr interessiert: Der Autor beschwert sich darüber (219), seine Frage an KI über finanzielle Ziele und das reichwerden sei für ihn nicht zufriedenstellend gewesen. KI anwortet, sie habe in der Tat sehr allgemein geantwortet und bietet ihm nun sofort Antworten an, die, denke ich, jeden Börsenmakler verwundert haben würden:

Finanzplan, Ausgaben reduzieren und so weiter.

Das stellt nun aber wiederum den Autor dann doch wieder nicht zufrieden. Er hakt nach, und KI wird konkret:

 

 

 

Hierbei fordert er die KI auf, zu wirklich spannenden Fragen Stellung zu beziehen und auch praxisorientierte Empfehlungen zu geben. Das Buch zeigt auf interessante Art und Weise, wie man im Jahr 2023 mit einer künstlichen Intelligenz in einen Dialog eintaucht und wie man ein breites Spektrum an Informationen erhält. Man bekommt einen faszinierenden Einblick in die Welt der KI und eine unterhaltsame Anleitung, wie man diese neue Technologie handhaben kann.

 

 

 

 

PRESSESTIMMENHamburger „Hochspannend“Berliner „Verblüffende Antworten“ „Erschreckend plausibel“ „Zeigt wie man der KI kluge Antworten entlockt“ INSPIRATIONStell dir vor du kannst dich ein ganzes Wochenende lang mit den besten Ärzten, Coaches und Beratern der gesamten Welt aus dem Bereich Gesundheit, Selbstfindung und finanziellem Wohlstand zusammensetzen und sie alles fragen, was du schon immer wissen wolltest.Du kannst dein eigenes Wissen vertiefen, auf den Prüfstand stellen, Behauptungen in den Raum werfen, sie fragen, wer denn die besten Experten sind, wo du potente Investoren triffst, welche Nahrungsmittel wirklich gut für dich sind, was deine Nahrung mit deinem Glück zu tun hat und wie das alles zusammenhängt.Sie werden dir antworten und immer freundlich sein, selbst bei der dümmsten Frage. Wenn dir eine Antwort nicht ausführlich genug ist, wiederholen sie die Antwort so oft du willst und du entscheidest, ob diese Antwort humorvoll, satirisch, aggressiv oder wie auch immer formuliert werden soll.Ein Arzt hat nur eine sehr begrenzte Zeit für dich, Ernährungsberater rechnen nach Stunden ab und der so genannte Finanzoptimierer hat nur seine Provision vor Augen. Ich wollte einfach schon immer mal mit zahlreichen Experten an einem Tisch sitzen und so viel fragen wie ich will, ohne dass einer auf die Uhr schaut oder irgendein finanzielles Interesse hat.

Und auf einmal geht das!

Der Autor des ersten KI-Ratgebers “Healthy Happy Rich” Dany Lyons hat sich hingesetzt und der künstlichen Intelligenz wichtige Fragen zu den drei Kernthemen Gesundheit (inklusive Anti-Aging und Biohacking), Glück und Finanzen gestellt. Und die KI hat geantwortet.å

Dez. 2023 | In Arbeit | Kommentieren

Dez. 2023 | In Arbeit | Kommentieren

Bilanz zum Hannibal-Netzwerk:Warten auf „Tag X“

Die rechtsextreme Gruppe Nordkreuz und das Hannibal-Netzwerk – eine Bilanz nach sechs Jahren Recherche.

Ein Artikel von

 

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Dez. 2023 | In Arbeit | Kommentieren
Victor Lustig und Al Capone
Victor Lustig (2. v. r.) und Al Capone (2. v. l.) sind auf dem Weg zum Gericht – Victor Lustig war in den 1930er-Jahren wegen Geldfälschung aufgeflogen
Sie lügen und betrügen, führen die Gesellschaft hinters Licht und halten ihr dabei den Spiegel vor: Hochstapler. Mit Kreativität und Ideenreichtum, Raffinesse und einer Portion Dreistigkeit haben sich einige Betrüger im Laufe der Geschichte Reichtum und Ansehen ergaunert. Wir stellen drei von ihnen vor und erzählen ihre Geschichten

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Dez. 2023 | In Arbeit | Kommentieren
Auch für das kommende Jahr gehen die Ökonomen vom IW von einem Rückgang des BIP von voraussichtlich 0,5 Prozent aus. Damit ist Deutschland das Schlusslicht unter den Industriestaaten. Neben den hohen Kosten für Energie ist vor allem die lahmende Nachfrage durch die wegbrechende Kaufkraft der Haupttreiber der sich verschärfenden Wirtschaftskrise.

Ein Fall also, der nahezu eins zu eins dem Musterlehrbuch der Volkswirtschaft entspricht. In einer solchen Situation muss der Staat durch Investitionen und Mehrausgaben zusätzliche Nachfrage generieren und alles daransetzen, die Preissteigerung zu stabilisieren, um die Kaufkraft zu stärken. Doch was macht die Bundesregierung? Das genaue Gegenteil!

Der gestern verabschiedete Haushalt für das kommende Jahr sieht Kürzungen statt Investitionen und Steuererhöhungen statt Entlastungen vor. Ersteres wird die Wirtschaft noch weiter abwürgen, Letzteres den gerade als Silberstreif am Horizont erkennbaren Rückgang der Preise konterkarieren und zu einer neuen Inflationsrunde führen.

Als wäre dies nicht bereits schlimm genug, werden die Preissteigerungen nach der neoliberalen „Logik“ der EZB die bereits angedachte Zinssenkungen verhindern und womöglich die Notenbanker sogar zu weiteren Zinserhöhungen treiben. Höhere Zinsen in einer konjunkturellen Delle? Richtig, auch das ist nach den Lehrbüchern der Volkswirtschaft Gift.

Und wozu das Ganze? Handelt es sich um mutwillige Sabotage? Mitnichten. Im seltsamen Denkgerüst der Neoliberalen macht das alles durchaus Sinn. Hätte der Staat sich beispielsweise ohne „Notlage“ von seinen Anteilen bei Post und Telekom (Spiegel.de): trennen können? Hätte er die hoch profitable Bahntochter Schenker verkaufen können? Und dies ist ja nur der Beginn der bevorstehenden Kürzungs- und Privatisierungsorgie. Das Privatisieren von Gewinnen und das Sozialisieren von Verlusten ist in guten Zeiten nicht gerade beliebt. Wird im Sinne der Schockstrategie eine Notlage provoziert, kann man diese Torheiten zugunsten internationaler Finanzinvestoren jedoch als „alternativlos“ verkaufen. Das Urteil aus Karlsruhe war so der Türöffner für eine Politik, die sonst nur schwer vermittelbar wäre. Und die Medien spielen mit und vermitteln, wurden sie doch seit Beginn der neoliberalen Ära auf diese Argumentation dressiert.

Doch damit ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange politischer Dummheit erreicht. In seiner Rede machte Kanzler Scholz die Notlage doch tatsächlich abhängig von der „Entwicklung in der Ukraine“. Das ist doch degoutant! Da werden allein im nächsten Jahr acht Milliarden für Waffenlieferungen ausgegeben. Das sind vier Jahre Kindergrundsicherung, verfeuert im Stellungskrieg im Donbass. Und, wo bleibt die Kritik? Es gibt sie nicht –

Dez. 2023 | In Arbeit | Kommentieren

 

Historiker Michael Wolffsohn kam in Tel Aviv zur Welt und wuchs in Berlin auf. Seit Jahren warnt er vor wachsendem Antisemitismus in Deutschland.

Michael Wolffsohn sieht sich im Spiegel

Der ehemalige Professor an der Bundeswehruniversität in München ist „vom Herzen her“ Antimilitarist Foto: Jens Gyarmaty

Als Treffpunkt schlägt Michael Wolffsohn das Café Lichtburg im Berliner Wedding vor. Der Ort ist eng mit seiner Familiengeschichte verbunden. „Lichtburg“ hieß der Kinopalast, der hier bis in die 70er Jahre stand. Er gehörte seinem Großvater, bis die Nazis ihn verjagten.

Herr Wolffsohn, als deutsch-jüdischer Historiker sind Sie seit dem 7. Oktober sehr gefragt. Sie sollen alles erklären: Israel, Palästina, Antisemitismus, Judentum, ­Terror, Krieg, alles. Wie halten Sie es aus?

Michael Wolffsohn: Ich bin ein altes Schlachtross. Und das Sprechen ist auch Entlastung. Denn ich bin zutiefst niedergeschlagen. Von der Entwicklung in Nahost. Und von der Entwicklung in Bezug auf jüdisches Leben in der Diaspora, in Deutschland im Besonderen und ganz besonders in Berlin. Nie habe ich mir vorgestellt, dass es hier je wieder einen so virulenten Anti­semitismus gibt. Das auszusprechen ist eine Aufgabe, der ich mich stellen muss.

Um Verständigung herzustellen?

Ich versuche, die Vielschichtigkeit des Konfliktes darzustellen. Geschichte besteht aus vielen Schichten, wie dieses wunderbare Wort zeigt. Das gibt es so in keiner anderen Sprache, die ich kenne.

Am 7. Oktober griff die Hamas Israel an, ermordete um die 1.200 Menschen, verschleppte 250. Haben Sie je mit so einem Angriff gerechnet?

Nein. Aber es überrascht trotzdem nicht. Die Palästinenser sind in der arabischen Welt jene, die im Umgang mit der modernen Waffentechnologie am fähigsten sind. Nicht zuletzt sahen sie sich aufgrund ihrer tragischen Konkurrenz zu Zionismus und Israel auf ihre Weise dazu gezwungen. Seit 2007 wird Israel ständig mit Raketen beschossen. Zuerst waren es selbstgebaute, die dann immer perfektionierter wurden.

Was ist anders an diesem Angriff?

Die Dimension. Wenn wir uns die Geschichte der Terrorakte anschauen, dann ist der 7. Oktober 2023 mit Ausnahme des 11. September 2001 der größte Terrorakt in der westlichen Welt.

Warum diese Gewalt?

Da sind wir bei der mörderischen, aber vor allem selbstmörderischen Strategie der Palästinenser. Denn die Anwendung von Gewalt hat nur Sinn, wenn man ein klar definiertes und erreichbares strategisches Ziel anpeilt.

Und Sie meinen, das ist in der Geschichte der palästinensischen Nationalbewegung nicht der Fall?

Bei aller, aus palästinensischer Sicht nachvollziehbaren Empörung und Wut über Zionismus, war es völlig unrealistisch zu erwarten, dass man Israel damit in die Knie zwingen könne, zumindest seit 1968, seit die palästinensische Befreiungsorganisation PLO den Terrorismus führend mitmacht. Im Gegenteil, das hat die israelische Bevölkerung in ihrer Reaktion selbst immer radikaler gemacht. Das können wir an den Koali­tionen, die es in Israel parallel zu den Terrorwellen gab, festmachen. Insofern hat die palästinensische ­Führung den Zeitpunkt verfehlt, an dem die Gewalt zu einem politischen Zweck im Sinne der Palästinenser oder zu einer ­friedlichen Lösung geführt hätte.

Wann wäre das gewesen?

1993 nach der ersten Intifada. Die hatte einen strategischen Sinn, der dazu führte, dass es zum Friedensvertrag in Washington kam.

Und warum scheiterte der Friedensprozess?

Weil die palästinensische Führung entschied, eine Doppelstrategie an­zuwenden, nämlich Diplomatie und Terror. Ein Fehler. Dann hat die israelische Öffentlichkeit gesagt, also wenn wir „das Risiko des Friedens“ auf uns nehmen, wie der damalige Ministerpräsident Rabin sagte, dann möchten wir auch Frieden und nicht mehr Terror. Das führte 1996 zu ersten Wahl Netanjahus, der Frieden und Sicherheit versprach, aber nicht halten konnte. Dies wiederum führte zur zweiten großen Chance zum Frieden unter der Regierung von Barak, der im Sommer 2000 in Camp David unter der Regie von Clinton den Palästinensern 98 Prozent des Westjordanlandes angeboten hat, Gaza sowieso, plus Ostjerusalem als Hauptstadt.

Klappte das?

Nein, die palästinensische Seite schlug nicht nur das Angebot aus, sie setzte auch weiter auf Gewalt und Terror. Dies führte in der Folge dazu, dass Barak abgelöst und Scharon gewählt wurde. Es kam zur zweiten Intifada. Aber auch hier die Einsicht von Scharon, der alles andere als eine Taube war, 2005 noch mal das Risiko des Friedens einzu­gehen, und sich aus Gaza zurückzuziehen. Das Ergebnis: die Machtergreifung in Gaza durch die Hamas, die dann in einem Bürgerkrieg die Fatah, eine welt­liche Partei, die zur PLO gehört, aus Gaza vertrieb und seit 2007 Israel konti­nuierlich mit Raketen bombardierte.

Warum wird so reagiert?

Spätestens seit 2007 ist die palästinensische Gewaltanwendung nur noch Selbstzweck. Die Pläne von israelischen, wie auch arabischen Akteuren, Gaza, ich sag es mal salopp, zu einem Hongkong oder Singapur des Nahen Ostens werden zu lassen, waren fix und fertig in der Schublade. Das politisch ungeschickte Handeln des Palästinenser­präsidenten Abbas und der Terror der Hamas hat diese Entwicklung verhindert. Das ist die Tragödie des palästinensischen Volkes. Dass es Gewalt einsetzte, aber nicht als Mittel zum politischen Zweck, sondern allein als Mittel der Rache und Wut. Besonders deutlich wurde das am 7. Oktober. Die Dimension der Blutorgie ist unvorstellbar. Die Konsequenz: Gaza wird in Schutt und Asche gelegt. Es ist eine Tragödie. Man kann die Wut der Palästinenser nachvollziehen, aber sie müsste sich eigentlich gegen ihre Führung richten, die nicht bereit ist, das Los der eigenen Bevölkerung zu verbessern.

im Interview:

Michael Wolffsohn

Die Anfänge

Michael Wolffsohn wurde 1947 in Tel Aviv geboren, seine Eltern waren aus Nazideutschland geflohen. 1953 zogen sie zurück nach Berlin. Ab 1966 studierte er an der Freien Universität, ging dann aber 1967 nach Israel, um dort den dreijährigen Wehrdienst zu leisten.

Der Erklärer

Ab 1970 studierte er Geschichte in Berlin, Tel Aviv und New York. Von 1981 bis 2012 lehrte er Geschichte an der Bundeswehrhochschule in München. Einer seiner Schwerpunkte: israelisch-deutsche Geschichte. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und ist ob seiner Bereitschaft, kontrovers zu diskutieren, ein gefragter Gast in Talkshows.

Rache generiert Rache, Hass generiert Hass, sagten Sie einmal. Siedler haben Anfang des Jahres ein palästinen­sisches Dorf überfallen und zerstört. Ein Mensch starb. Darf man das mit dem Einfall der Hamas vergleichen?

Furchtbar. Von den Mechanismen her identisch. Von der Quantität her nicht vergleichbar, und die Straftaten der Siedler werden im demokratischen Rechtssystem Israels untersucht und vor Gericht bestraft. Die Siedler­bewegung steht in Korrelation mit der aus meiner Sicht falschen, weil auf Gewalt setzenden Politik der Palästinenser. Es hat mehrere Chancen gegeben, dass das Westjordanland Autonomie erhält. Sie wurden alle abgelehnt. 1978 gab es 700 Siedler im West­jor­dan­land. Heute sind 700.000. Das war die Antwort. Ich beschönige nichts: Ich halte die Siedlungspolitik politisch für eine Torheit und viele Siedler sind mir ­zuwider. Eine Dummheit ergibt die ­andere.

Sie sagen das so offen, weil Sie gerne das Widersprüchliche an Situationen herausarbeiten.

Widerspruch ist eine Erkenntnis­methode. Ich lass mich davon nicht abbringen.

Vor dem Überfall der Hamas deuteten Sie vor allem auf die innere Zerrissenheit Israels. Es gibt „zwei ­Israels“ sagten Sie.

Eigentlich sogar drei, auch die israelischen Palästinenser kommen hinzu. Die sich bisher, anders als bei früheren Konflikten, ruhig verhalten. In Israel hatten wir vor dem 7. Oktober eine absolut polarisierte Gesellschaft. Und nach dem wahrscheinlichen Sieg über die Hamas werden die innen­politischen Gegensätze erneut wieder aufflammen.

Es gab auch Proteste gegen die Hamas in Gaza. Ebenso wie im Iran.

Es gibt Umfragen aus dem Süden von Gaza und dem Westjordanland, wie zuverlässig die sind, kann man bezweifeln, dass 75 Prozent sich mit der Mord­aktion vom 7. Oktober identifizieren. Aber richtig, es gab diese Proteste. Im Iran, anders als in Gaza, waren es Massen­proteste. Das viele Geld, das in den Gaza­streifen floss, der Luxus, den sich die Eliten leisten, und das Geld, das in die Tunnelsysteme gesteckt wurde, die Bevölkerung hätte Besseres damit machen können.

In Interviews werden Sie nicht müde zu erklären, dass nach dem Holocaust eines nie mehr geschehen dürfe, nämlich dass Jüdinnen und Juden je wieder so Opfer werden. Der Angriff hat genau das gezeigt. Wie gehen Sie damit um?

Zionismus und Israel haben nie versprochen, dass es Sicherheit nach außen geben werde für das jüdische Volk. Sondern immer nur nach innen. Der Zionis­mus ist eine Reaktion auf den innenpolitischen Antisemitismus in den Ländern Europas, in Frankreich, in Deutschland, in Osteuropa vor allem. Immer wieder gab es Pogrome bis hin zum Holocaust. Es war vom Beginn der zionistischen Besiedlung von Palästina, oder Zion wie die Juden sagen, klar, dass es zu einem Clash mit der örtlichen Bevölkerung kommen würde. Kurzum, Israel wurde als Zufluchtsort für die Juden und Jüdinnen gegründet, die dort vor innenpolitischem Antisemitismus sicher sein sollten. Ziel war, dass es in diesem Land kein Berlin-­Neukölln ­geben soll, in dem „Tod Israel“, „Tod den Juden“ skandiert wird. Von innen her sollte es keine Juden­feindlichkeit geben.

Ist der Gazakonflikt für Sie eigentlich ein innenpolitischer oder ein außenpolitischer Konflikt?

Das ist eine interessante Frage. Die habe ich mir so noch nicht gestellt. Wenn die Maxime von Israel ist, nie wieder Opfer, dann ist das militärische Übergewicht Israels zwingend. Das ist die Quittung, die die christ­liche und die islamische Welt bekommt für ihren Jahrtausende währenden Umgang mit den Juden. Die Frage ist doch, wenn Israel verliert, diese letzte Zuflucht, dann, wohin? Nach Neukölln?

Warum schafft es Israel nicht, dass ganz Palästina prosperiert?

Dazu gehören zwei. Es gab im September 2008 von Ministerpräsident Olmert, der Scharon nachfolgte, wieder das Angebot, das Westjordanland zu räumen, der Gazastreifen war es ja schon. Darauf ließ der Palästinenserpräsident durchblicken, dass die Rückkehr aller palästinensischen Flüchtlinge die Voraussetzung wäre. Aber wer sind die Vertrie­benen? Im Unabhängigkeitskrieg 1947/48 waren es 700.000 Menschen. Heute sind es mehr als 5 Millionen. Die Angaben schwanken. Das wäre der Selbstmord Israels und die totale Negierung des zionistischen Gründungs­moments, nämlich dass die Juden in ihrem Staat keine Minderheit sind. In dem Augenblick, wo die jüdische Bevölkerung die Minderheit ist, wäre die Situation in Zion identisch wie sie 2.000 Jahre in Europa war, und genau das wollte man verhindern. Ja, klar, man kann fragen, warum akzeptieren die Juden es nicht, wenn sie Minderheit sind. Dann antworte ich: Sie hatten 2.000 Jahre einfach schlechte Erfahrungen damit.

Aus all diesen Gründen sind Sie ein Verfechter des Militärs?

Natürlich.

Sie lehrten Geschichte an der Bundes­wehrhochschule und waren gleichzeitig jemand, der der Idee des Pazifismus verbunden ist. Wie passt das zusammen?

Krieg ist eigentlich inakzeptabel. Und Pazifismus ist eine wunderbare Vorstellung. Ich bin kein Pazifist, sondern vom Herzen her ein Antimilitarist.

Israel ist eine Sache, die andere Deutschland. Sie sind 1947 in Israel geboren, ab 1953 wuchsen Sie in Berlin auf. Als Jude in der Bundesrepublik sind Sie ein Seismograf für Anti­semitismus. Schon vor 15 Jahren ­sagten Sie, es werde immer schlimmer. Sie dachten ans Auswandern. Und jetzt?

Ich bin zu alt. Aber ich bin jetzt ­skeptischer denn je. Nicht weil dieser Staat uns nicht schützen will, sondern weil er es nicht kann. Die sicherheits­politischen Defizite nach innen, wie auch nach außen, sind so ­eklatant, dass mir Angst und Bange wird. Auf der ­anderen Seite sehe ich ­dankbar, dass die Mehrheit der ­Deutschen Sicherheits­politik am ­liebsten nicht haben möchte. Ich kann das nachvollziehen, erst recht nach dem ­„Dritten Reich“ und dem ­Militär im Kaiser­reichs, aber es ist unrealistisch.

Antisemitismus in Deutschland kommt aus drei Richtungen, sagen Sie. Von der Linken, von der Rechten und von der muslimischen Seite. Wie geht das jetzt weiter?

Indem man die Wirklichkeit als Wirklichkeit erkennt. Die Einschätzung und die Gegenstrategien zum Antisemitismus waren bis kürzlich geradezu absurd. Bis zum 7. Oktober, das besagen auch die Statistiken, wurde vor allem der rechts­extreme Antisemitismus ­gesehen. Dabei war schon vorher völlig klar, dass es den links­extremistischen teilweise bis ins linksliberale Lager hinein­reichende Antisemitismus auch gibt. Bei der neuen Linken ist es etwas anders als früher, sie versteht sich als antikolonialistisch und Israels Zionismus ist für sie die Speerspitze des westlichen Kolonialismus und Imperialismus, daher die starke Identifizierung mit den Palästinensern. Das ist ­allerdings bar jeder historischen ­Realität. Es ist blanker Unsinn und eine Ideo­logie, die wie ein Krebsgeschwür insbesondere an Universitäten wuchert.

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Im linken Lager ist es schwierig, den muslimischen Antisemitismus zu ­benennen, übrigens auch Homo­phobie und Frauenfeindlichkeit.

Dabei ist es doch eindeutig. Die erlebte verbale oder körperliche Gewalt gegen Jüdinnen und Juden, die in zig Statis­tiken, vor allem von der EU-Agentur für Grundrechte belegt wurde, sagt, dass die meiste Gewalt gegen diese zuletzt von Muslimen ausgegangen ist. Warum kriegt man in Deutschland Ärger, wenn man das ausspricht? Man kann in der Demokratie alles sagen. Aber hier setzt die Schweigespirale ein und da mache ich nicht mit. Dazu gehört eigentlich nicht viel Mut, man muss nur ein Stück weit gesellschaftliche Isolierung auf sich nehmen. Jetzt reden übrigens alle nur noch über die muslimische Gefahr. Das ist in dieser Pauschalität auch völlig idiotisch, es gibt nach wie vor die beiden anderen auch.

Manchmal klingt es so, als fühlten Sie sich als Jude von den Linken besonders verraten.

Ja, weil ich mich denen atmosphärisch immer näher gefühlt habe. Vom internationalistischen Selbstanspruch her. Auch dass sie im kulturellen Sinne das Spießertum bekämpfen will, finde ich gut. Im Grunde fühle ich mich von denen ausgestoßen. Oder anders: Ich kann mich nicht nähern, wenn zwischen Anspruch und Wirklichkeit diese Diskrepanz besteht und fühle mich geschützter durch das konservative Deutschland.

Wenn Sie sich in Talkshows oder Inter­views ins Zeug legen, entsteht mit­unter der Eindruck, dass es nicht nur um Verstehen geht. Sondern auch um Lösen. Gar um Heilen. Die Konflikte heilen.

Wenn ich das nicht wollte, müsste ich gar nicht erst an Talkshows teilnehmen. Sonst wäre es nur noch Selbst­darstellung.

Sehen Sie eine Lösung für das politische Chaos in Israel?

Ja, ich habe es in meinem Buch zum Weltfrieden dargelegt. Es wäre eine Mischung aus bundesstaatlichen und ­staatenbündischen Elementen mit mehreren Kammern und Quoten­regelungen. In Ansätzen ein Schweizer Modell. Es gibt Möglichkeiten, einen friedlichen Weg zu finden, wenn man sich vom Nationalstaat als einziger Lösung löst. Was jetzt wieder gesagt wird, Zweistaatenlösung, das ist doch gar nicht durchdacht. Von den meisten Politikern aller Parteien bekomme ich auf mein Friedensmodell die Antwort, interessant, aber unrealistisch, auch von der Linken. Mit der AfD spreche ich nicht.

Sie haben vor ungefähr zwanzig Jahren einen Häuserblock in Berlin geerbt. Einst gehörte er mit dem Filmpalast „Lichtburg“ Ihrem Großvater. Er wurde von den Nazis enteignet und floh nach Israel. Kurz nach dem Krieg, kam er zurück und kämpfte sehr darum, sein Eigentum wiederzubekommen. Mit der Gartenstadt Atlantic, einer 20er-Jahre-Reformsiedlung, gelang es. Mit dem Kino nicht. Wie groß ist die Gartenstadt?

500 Wohnungen mit Kindergärten, einer Stiftung, Restaurants, mit Spenden und mit Fördergeldern finanzierte Lernwerkstätten in Physik, Musik, ­bildende Kunst, Kochen, Natur, Theater, Literatur und neue Medien. Mit 73.000 Teilnehmenden vor ­Corona pro Jahr.

Als Sie die Gartenstadt erbten, riet man Ihnen, sie zu verkaufen. Sie aber haben Kredite aufgenommen, sie saniert und vermieten bewusst an jüdische und muslimische Menschen, biodeutsch oder nicht.

Wir vermieten an alle.

Gelingt das Zusammenleben?

Ja, es ist eine friedliche Oase. Dass es klappt, hat nichts mit jüdisch oder muslimisch zu tun, sondern mit der Frage, was braucht der Mensch? Er braucht eben mehr als ein Dach über dem Kopf. Es geht darum, sich heimisch zu fühlen. Der Mensch muss im Vordergrund stehen und nicht die Frage, wie maximiere ich meine Rendite.

Ist die Gartenstadt die Plattform, wo Sie wenigstens ein bisschen das kulturelle, religiöse und politische Chaos heilen können?

Ja, aber Operation gelungen, Patient tot. Die Erfolge, die wir auf der ­Mikro­ebene herzerwärmenderweise haben, ­spiegeln sich auf der Makro­ebene nicht wider. Das erleben wir seit dem 7. ­Oktober mit „Tod den Juden und Tod ­Israel“. Das ist weltweit der Fall, und ­leider setzten sich die ­illusionsfreien Verständigungsbereiten nicht durch.

Ist die Macht der Worte also passé?

Das Judentum ist eine Wortreligion und das Schicksal der Juden zeigt, dass diese Worte nicht sehr mächtig sind.

Keine Hoffnung?

Wenig.

Dez. 2023 | In Arbeit | Kommentieren

 Als Ursache könnte – auch – Internetnutzung als Ursache vermutet werden, erst seit wenigen Jahrzehnten ist es Teil des modernen Lebens und dennoch inzwischen kaum noch daraus wegzudenken. Viele Menschen verbringen mehrere Stunden am Tag auf Social Media, mit Onlinespielen oder klicken sich durch Websites, auf denen sie einer überwältigenden Menge an Informationen und Meinungen ausgesetzt sind. Dass das überfordern und der Psyche zusetzen könnte, ist nicht abwegig. Die Annahme, dass das Internet krank macht, ist inzwischen weit verbreitet. Zurecht?

Forschende der Oxford University haben untersucht, wie stark die Internetnutzung das mentale Wohlbefinden tatsächlich negativ beeinflusst. Ihre Studie – die bisher umfassendste zu dem Thema – ist in der Zeitschrift Clinical Psychological Science erschienen und kommt zu einem überraschenden Ergebnis: Anders als erwartet korrelieren online verbrachte Zeit und psychische Gesundheit nicht oder allenfalls in geringem Maße miteinander.

„Wir haben sehr intensiv nach einem schlagenden Beweis dafür gesucht, dass Internetnutzung und mentales Wohlbefinden in einem Zusammenhang stehen – wir haben ihn nicht gefunden“, sagt Andrew Przybylski, Hauptautor der Studie und Psychologieprofessor am Internet Institute der Oxford University (OII).

Von all den technologischen Innovationen der Geschichte haben uns wenige so stark geprägt wie das Internet. Was ist das ARPANET? Wie genau werden Text, Audio und Video übertragen? Erfahrt mehr über den Ursprung und die Bedeutung dieser beispiellosen Technologie.
Die Psyche von 2 Millionen Menschen
Für die Studie wertete das Team zunächst internationale Statistiken zur Internetnutzung und mobilen Breitbandverbindungen in den Jahren 2005 bis 2022 aus. Diesen stellte es globale Daten zu Angstzuständen, Depressionen und Selbstverletzungen gegenüber, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den Jahren 2000 bis 2019 gesammelt hat, und ergänzte sie durch Informationen aus persönlichen Befragungen zum mentalen Wohlbefinden. Insgesamt flossen Daten von rund 2 Millionen Menschen im Alter von 15 bis 89 Jahren aus 168 Ländern in die Studie ein.

„Damit haben wir den sowohl im zeitlichen als auch im demografischen Kontext bisher umfangreichsten Datensatz zu psychischer Gesundheit und Internetnutzung untersucht“, sagt Studienautor Matti Vuorre, Psychologe und Informatiker am OII.

Korrelieren Onlineaktivität und mentale Gesundheit?

Die Auswertung der Daten aus zwei Jahrzehnten zeigt, dass es in der globalen psychischen Gesundheit in dem betrachteten Zeitraum durchaus Veränderungen gegeben hat. Diese sind jedoch geringfügig und äußerst inkonsistent. Den Studienautoren zufolge lassen sie sich nicht mit der Internetnutzung in Zusammenhang bringen, denn würde diese tatsächlich psychisch krank machen, hätten die Ergebnisse weitaus deutlicher ausfallen müssen.
Auch die verbreitete Annahme, dass bestimmte Gruppen aufgrund ihres Alters oder Geschlechts online häufiger Erfahrungen machen, die dem mentalen Wohlbefinden schaden, hat das Team sorgfältig geprüft. Gerade Frauen und junge Mädchen gelten gemeinhin als stärker gefährdet. Doch eine Filterung der Daten nach diesen Faktoren ergab keine spezifischen Muster. Im Gegenteil: Der Studie zufolge hat die Lebenszufriedenheit von Frauen in den letzten zwanzig Jahren im Schnitt eher zugenommen.

Internetriesen halten – was Wuder – wichtige Daten zurück

Von globalen Technologieunternehmen und Online-Plattformen gesammelte Daten wurden in der Studie nicht berücksichtigt, obwohl die Autoren sie als äußerst aufschlussreich einstufen. Das Problem: Sie werden unter Verschluss gehalten. „Diese Daten sind vorhanden und werden zur Produktverbesserung und Marketingzwecken laufend analysiert“, sagt Przybylski. „Sie sind aber leider für unabhängige Untersuchungen nicht zugänglich.“

Derweil aber deshalb die Forschung über die Auswirkungen von Internettechnologien ins Stocken geraten ist, fordern die Studienautoren von den Unternehmen mehr Transparenz und Kooperation, um den individuellen Umgang mit internetbasierten Technologien detaillierter erforschen zu können.

Dez. 2023 | In Arbeit | Kommentieren

Die Wahl des Kasus nach den Vergleichswörtern als bzw. wie ist davon abhängig, in welchem Kasus der gesamte Vergleich steht, also von der Funktion innerhalb des Satzes.

Beispiel
Nominativ: Ein schlechtes Examen ist besser als ein abgebrochenes Studium.
Akkusativ: Ich finde einen schlechten Arbeitsplatz besser als gar keinen Arbeitsplatz.
Dativ: Ich helfe lieber meinem Vater als meinem Bruder.

 

 

 

Beispiel
Nominativ: Ein schlechtes Examen ist besser als ein abgebrochenes Studium.
Akkusativ: Ich finde einen schlechten Arbeitsplatz besser als gar keinen Arbeitsplatz.
Dativ: Ich helfe lieber meinem Vater als meinem Bruder.

Vergleichswort wie

Das gilt auch für das Vergleichswort wie.

Beispiel: armer Mann – genauso schlecht – kein Mann
Nominativ: Ein armer Mann ist genauso schlecht wie kein Mann.

Akkusativ: Ich finde einen armen Mann genauso schlecht wie keinen Mann?

Weitere Beispiele:
Nominativ: Ein schlechtes Examen ist genauso schlecht wie ein abgebrochenes Studium.
Akkusativ: Ich finde einen schlechten Arbeitsplatz so schlecht wie keinen Arbeitsplatz.
Dativ: Ich helfe meinem Vater genauso gern wie meinem Bruder.

Mehrere Personenergänzungen

Bei Verben mit mehreren Personenergänzungen ist der Kasus des Vergleichs von der Bedeutung abhängig. Die Bedeutung kann man überprüfen, indem man den Vergleich zu einem vollständigen Vergleichssatz erweitert.

Beispiel: Nominativ – Verb (kennen) – Akkusativ

Ich kenne Anna.
Vergleich 1: Ich kenne Anna besser als du.
=Vergleichssatz 1: Ich kenne Anna besser als du (sie kennst).
Vergleich 2: Ich kenne Anna besser als dich.
=Vergleichssatz 2: Ich kenne Anna besser als (ich) dich (kenne).

Beispiel: Nominativ – Verb (helfen) – Dativ
Ich helfe Anna.
Vergleich 1: Ich helfe Anna lieber als du.
=Vergleichssatz 1: Ich helfe Anna lieber als du (ihr hilfst).
Vergleich 2: Ich helfe Anna lieber als dir.
=Vergleichssatz 2: Ich helfe Anna lieber als (ich) dir (helfe).

Oger:

Ich helfe Anna genauso gern wie Du

Mit tut es weh, wenn ich das im Gespräch – oder, nur mal so zum Beispiel, sogar (?!)
in der Tagesschau gesagt höre. Die Verhunzung der Sprache ist auf dem Vormarsch!

Die Tagesschau verhunzt die deutsche Sprache mittlerweile scjo so furchtbar, wie ein Gassengespräch.

oder

In derTagesschau geht man mit Sprache besser um, als auf der Gosse:
Jürgen Gottschling (tno) – wie der japanische Kaiser
oder:
Jürgen Gottschling (tno) ist japanischer als der japanische Kaiser.
Ist das – verdammt nochmal – so schwer zu kapieren.

Jürgen Gottschling (tno)

 

 

 

 

Dez. 2023 | In Arbeit | Kommentieren

Russland verliert seit Beginn der Invasion der Ukraine immer wieder Tausende Kämpfer. Nach britischen Angaben erreicht die tägliche Opferzahl aktuell einen Rekordstand. Das liege an besonders verlustreichen Kämpfen bei Awdijiwka. Die Ehefrauen vieler mobilisierter Soldaten wollen sich das nicht länger bieten lassen. Moskaus Verluste in der Ukraine sind nach Einschätzung britischer Militärexperten in den vergangenen Wochen so hoch gewesen wie kaum zuvor in dem russischen Angriffskrieg. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London hervor.

Angeblich Tausende Freiwillige: Russland stellt neun Reserve-Regimenter auf

Zahlen des ukrainischen Generalstabs, wonach im November durchschnittlich täglich mehr als 900 russische Soldaten getötet oder verletzt wurden, seien zwar nicht verifizierbar, aber plausibel, hieß es in der Mitteilung auf X weiter. Bisher lag die höchste Zahl täglicher russische Verluste demnach bei durchschnittlich etwa 770 pro Tag – das war im März dieses Jahres, zum Höhepunkt der russischen Angriffe auf die Stadt Bachmut. Zu Verlusten der Ukrainer machten die Briten in ihrer Mitteilung keine Angaben. Für die hohen Verluste der Russen im November soll den Briten zufolge vor allem die Offensive auf die Stadt Awdijiwka in der östlichen Region Donbass verantwortlich sein.

Gerade bei Awdijiwka aber auch beim Dorf Robotyne habe Russland laut ukrainischer Armee seine Angriffe zuletzt nochmals intensiviert. Moskaus Streitkräfte hätten „mehr als 150 Angriffe“ auf ukrainische Stellungen in Dörfern um Awdijiwka ausgeführt, heißt es. Im Süden hätten russische Truppen mehrfach erfolglos versucht, „verlorene Stellungen nahe Robotyne in der Region Saporischschja zurückzuerobern“.

Hoher Opferzahlen wegen nimmt der Protest gegen die Invasion in der Ukraine in Russland offenbar zu. Eine Gruppe Ehefrauen von für den Ukraine-Krieg mobilisierten Russen startete einen mit scharfer Kritik an Kremlchef Wladimir Putin gespickten Aufruf zur Rückholung ihrer Männer. „Wir räumen das Feld erst, wenn unsere Männer zu Hause in Sicherheit sind (FÜR IMMER, eine Rotation interessiert uns nicht)“, heißt es in dem auf dem Telegram-Kanal „Putj domoi“ („Weg nach Hause“) veröffentlichten Schreiben.

Kritisiert wird darin unter anderem, dass Probleme an der Front unter den Teppich gekehrt würden,
um die Wiederwahl Putins im kommenden Jahr nicht zu gefährden

Es gibt derzeit keine Angaben dazu, wie viele Ehefrauen von Mobilisierten sich an den Protestaktionen beteiligen oder mit ihnen sympathisieren. „Wir erinnern uns, dass der Präsident versprochen hat, dass Reservisten nicht eingezogen werden, dass die Aufgaben der militärischen Spezialoperation von professionellen Freiwilligen erfüllt werden“, schrieben die Autorinnen. Stattdessen seien ihre Männer nun seit 15 Monaten im Einsatz, viele seien bereits gefallen. „Die Mobilmachung hat sich als schrecklicher Fehler erwiesen.“ Vor einer weiteren Teilmobilmachung 2024 sei niemand gefeit, warnten sie.

Im Herbst 2022 hatte Putin nach schweren militärischen Rückschlägen im Angriffskrieg gegen die Ukraine entgegen ursprünglicher Versprechen eine Teilmobilmachung ausgerufen. Seit Wochen dringen die Ehefrauen der damals Mobilisierten, darunter auch die Aktivistinnen des Telegram-Kanals „Putj domoi“, auf eine Rückkehr der Männer. Mehrere Demonstrationen, die sie organisieren wollten, wurden von den Behörden nicht genehmigt, unter anderem mit Verweis auf Corona.

Nov. 2023 | In Arbeit | Kommentieren

Zentrale Anliegen des Programms sind eine soziale und nachhaltige Stadtentwicklung. Dabei betonen die
Sozialdemokraten die Bedeutung der Vielfalt Heidelbergs, die sie als Alleinstellungsmerkmal sieht
und mit zahlreichen Ideen weiter fördern will.
Bereits im April hat sich die Heidelberger SPD auf den Weg gemacht, ihre Ideen für die Kommunalwahl
2024 zu sammeln. In zahlreichen Workshops haben sich die Parteimitglieder zu den verschiedenen
kommunalpolitischen Themen aktiv eingebracht. Im Juli beteiligte die SPD dann auch die Heidelberger
Bürger in einem offenen Workshop am Programmprozess. Auf ihrem Kreisparteitag am 24.
November 2023 beschloss die SPD dann ihr Programm, das zudem nochmal um weit über 100 Beiträge
aus den verschiedenen Parteigliederungen ergänzt wurde.

„Wir verstehen uns als Partei der Inhalte, als Programmpartei. Wir sind sehr stolz auf dieses Programm
und, dass sich so viele Menschen inner- und außerhalb der Partei daran beteiligt haben“, so Marvin
Frank, Pressesprecher der SPD Heidelberg.

Eines der Kernanliegen der Sozialdemokraten sei dabei eine langfristige und vorausschauende
Wohnungspolitik, die bezahlbaren Wohnraum schafft und sichert und so Teil einer attraktiven
Standortpolitik ist. Die SPD fordert, dass die Stadt einerseits Flächen in eigener Hand behält und nur
im Erbbaurecht vergibt, sowie andererseits die kontinuierliche Erhöhung des Anteils der städtischen
Wohnungen am gesamten Wohnungsmarkt.

„Wir wollen deutlich mehr Wohnraum für Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen
schaffen“, erklärt Sören Michelsburg, Co-Kreisvorsitzender der SPD Heidelberg, „gerade für
Auszubildende und Studierende ist die Lage schwierig. Wir wollen daher mehr Ausbildungshäuser und
Studierendenwohnheime realisieren.“

Die SPD stellt sich auch der Aufgabe der sozial-ökologischen Transformation und des Klimaschutzes.
Dabei will die SPD vorhandene Potentiale nutzen und parallel die Modernisierung in den Sektoren
Verkehr, Energie, Bauen und Stadtentwicklung vorantreiben. So wollen die Sozialdemokraten der
kommunalen Verantwortung für den Klimaschutz gerecht werden und gleichzeitig Stadtklima und
Lebensqualität steigern.

„Als Teil des European Global Climate Cities Netzwerks hat Heidelberg die Aufgabe Vorreiterin bei der
Bekämpfung der Klimakrise zu sein. Das erreichen wir nur, wenn wir Teilhabe, Soziales, Lebensqualität
und Klimaschutz gemeinsam denken. Genau das wollen wir mit diesem Programm erreichen“, betont
Frank.

Heidelberg ist bunt und vielfältig – das bereichert die Stadt und macht sie so erfolgreich, egal ob an
den Hochschulen, in den Ausbildungsberufen oder im Kulturbereich. Die SPD zeigt in ihrem Programm
daher klare Kante gegen jegliche Form von Diskriminierung. „Wir verstehen es als unsere Aufgabe marginalisierte und benachteiligte Gruppen sichtbar zu machen, sie zu empowern und ihnen ein gleichberechtigtes Leben und Wirken zu ermöglichen“, verdeutlicht Tatjana Volk, Co-Kreisvorsitzende der SPD Heidelberg.
Wir freuen uns über Ihre Berichterstattung.

 

Rückfragen beantwortet Ihnen gerne:
Marvin Frank
Pressesprecher
SPD Heidelberg
Bergheimer Str. 88
69115 Heidelberg
Mobil: +49 (0)176 84014496
E-Mail: marvin.frank@spd-heidelberg.de
SPD-HEIDELBERG.DE

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